UKW Abschaltung

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Du meinst wohl den UKW-Empfangsbereich von 87,5 MHz bis 108 MHz. Für welche Anwendungen werden zukünftig die Frequenzbereiche von 150 kHz bis in den Kurzwellenbereich und z.B. vom 4 m Band (Betriebsfunk und ehemalige BOS-Frequenzen) zugeteilt?

 

Es ging ja auch nicht um eine dem heutigen UKW-Rundfunk (in Deutschland) gleichwertige Weiternutzung der UKW-Frequenzen, sondern um eine "alternative" Nutzung und Lokal-Radio ist/wäre da eine Alternative. In anderen Staaten hat fast jede größere Ortschaft wenigstens einen privat betriebenen, kleinen UKW-Radiosender für lokale "Neuigkeiten oder Klatsch und Tratsch" und Unterhaltung bis hin zur "Lebensberatung".

 

Man könnte ja auch ein für ganz Deutschland konzipiertes Radioprogramm einführen, via RDS erfolgt die Frequenzzuweisung mit für die Regionen angepasste Verkehrsinformationen. Nur das Musikprogramm ist dann nicht für alle Nutzer befriedigend, dafür kann ja eine aktivierbare Umschaltung von mp3-Musik / vom DAB+ Programm auf die für die Regionen wichtigen Blitzerwarnungen / Unfallmeldungen / Staumeldungen via UKW erfolgen.

 

Wie wäre es denn mit DRM+ oder IBOC anstatt FM?

 

DAB / DAB+ ist digitale Rundfunknorm auf EU-Ebene. Es ist daher zumindest für die Hörfunkprogramme der ÖR nicht möglich dass diese auf andere digitale Normen umschwenken.

IBOC passt nicht in das europ. UKW-Kanalraster weil IBOC dafür zuviel Bandbreite benötigt. (USA 400 kHz Bandbreite je Hörfunkanbieter vs. Europa 300 kHz Bandbreite)
DRM+ wäre eine Option.

 

Für UKW und mittlerweile auch für DAB+ gibt es ausreichend Empfangsgeräte im Handel. Für andere Systeme müssten erst Empfänger produziert werden. Eine ähnliche Situation gab es schon um 2006, als mit DRM (ohne +) auf Mittelwelle fleißig experimentiert wurde. Damals gab es sehr gute Ansätze, diesen Frequenzbereich einer erneuten Nutzung zuzuführen, einige Privatanbieter hatten sich sogar AM-Frequenzen mit starken Sendern gemietet, um bei der erwarteten Neuverteilung nicht zu spät zu kommen (z.B. MEGA-Radio). Das ganze scheiterte schließlich an der Industrie, die nicht Willens war, neue Geräte auf den Markt zu bringen und damit dann auch am schwindenden Interesse der privaten Anbieter (ohne passende Geräte keine Hörer). Im Umkehrschluss gab es natürlich auch kein allzu großes Interesse beim Publikum, da die Sendungen über DRM ja meist auch ohne Zusatzaufwand über UKW zu empfangen waren - der Kreis schließt sich. Ein Erfolg könnte die Einführung einer neuen Technik nur werden, wenn es exklusiv, eine breite Masse interessierende, Angebote nur über diese Technik gäbe, der Konsument muss einen deutlichen und attraktiven Mehrwert im Vergleich zur herkömmlichen Technik spüren. Kostenmäßig, so vermute ich, sollte es bei der Geräteentwicklung, zumindest auf der Empfängerseite, kaum Probleme geben, da fast alle heute verwendeten Digitalradios SDR sind und somit die Nutzung von DRM+ letztendlich auf eine Softwaremodifizierung hinauslaufen dürfte.

 

Ja, der Kreis schließt sich, deshalb ist der Ersatz von UKW-Rundfunk durch DAB+ auch so erfolglos.

 

Das ist auch wieder so typisch deutsche Denke: Nur weil keiner die Frequenzen übernimmt, kann man den Sendebetrieb nicht einfach so abschalten. Im Prinzip das gleiche wie bei Merkel: Sie kann nicht abgesetzt werden, weil man nicht weiß, wer es sonst machen kann. Einfach nur lachhaft.

Um die Mittelwellenfrequenzen hat sich auch keiner geschlagen. Kann man hier nicht einfach mal was überholtes abschaffen, ohne dass einer dahinterher jammert?

 

Frequenzleerstand ist ressourcenverschwendung und unwirtschaftlich.

 

Die gigantische Stromverschwendung des UKW-Sendebetriebs wird ihm demnächst den Garaus machen. Das wird den Gretas hierzulande irgendwann auch nicht mehr verborgen bleiben.