UEFA Champions League 2021/22

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Ich denke da hat sich über Jahre hinweg ein Eindruck verfestigt; zusätzlich zu der wertvollen deutschen Kritikkultur. Ob die Situation ein Paradebeispiel für so deutliche Kritik war, weiß ich nicht. Total unpassend war es bestimmt nicht. Total unpassend war die Frage vom Reporter aber auch nicht.
Was viel unangenehmer und bedenklicher ist, sind die oft hektischen, abrupten, und menschlich unnatürlichen Gesten bei Akteuren, die in der Öffentlichkeit stehen bzw. eine große Audienz haben. Das hat nichts damit zu tun eine friedliche Atmosphäre vermitteln zu wollen. Auf viele Menschen wirkt es unterbewusst aufrührerisch, sie werden nervös davon und verlieren ihre vernünftige Souveränität. Das hat damit zu tun, dass das Gehirn auf diese Hektik reagieren möchte und der Mensch dann aber keine Möglichkeit dazu hat, weil das Fernsehbild in dem Moment zu weit weg bzw. wieder ein anderes ist. Das ist teilweise im Ansatz eine Körpersprache, die an schlimmstmögliche Zeiten erinnert.

 

Man war aber beim CL Finale nach dem Abpfiff und nicht auf dem Parteitag der AfD. Da sollte man schon die Fragen anpassen. Darüber hinaus muss ich aber noch sagen das ich die Kritik/Reaktion von Kroos zwar angemessen aber trotzdem für einen Spieler wie ihn maßlos übertrieben finde.

 

Uff

Da wird aus einem lapidaren Interview ganz schnell ein Skandal.

 

Das Interview habe ich ganz bewusst damit nicht adressiert; es ging darum, wozu seine Reaktion sehr gut passt. Meine Kritik kann ich (leider) an vielen anderen Situationen belegen und wenn man aufpasst, dann sieht man es auch (zu) häufig. Sollte es in Zukunft nicht mehr verkommen, bin ich absolut glücklich damit, eine Bestätigung brauche und möchte ich bei der Thematik nicht.

 

Hier noch mal das komplette Interview. Eigentlich völlig unverständlich, warum Kroos nach so harmlosen Fragen plötzlich so unprofessionell reagiert. Aber was soll's - CL-Sieger haben immer recht.

 

Vor allem bezweifel ich mal, dass Reporter aus anderen Ländern sagen "ihr wart so überragend". Ist doch verständlich, dass man auch den Druck des Gegners mit dem Chancenübergewicht erwähnt. Aber Kroos hatte wahrscheinlich bei der Euphorie keinen Bock darüber zu sprechen, nach so einem Erfolg irgendwie auch verständlich. War eben ein klassisches Fußball-Interview, das man nicht zu hoch hängen muss.

 

Gestern hat nicht die bessere Elf den Titel geholt sondern die, welche den mit Abstand besten Spieler des Abends zwischen den Pfosten hatte.
Belgiens Nationalkeper Courtois war gestern der spielentscheidende Unterschied. Schade für Kloppo.

 

Einschaltquoten:
Champions-League-Finale dominiert den Samstagabend - DWDL.de

 

Viel bedenklicher finde ich das in Deutschland mehr über das Interview als über das Spiel von Kroos gesprochen wird, geht's in erster Linie nich tum Fussball, scheinbar schon lange nicht mehr.

Zusätzlich kannst sämtliche Interviews gleich nach dem Spiel aus der Emotion heraus eh vergessen. Vorbereiten darauf kann sich nur der Fragensteller und nicht der Spieler. Wir sind es aber mittlerweile so gewohnt von den Akteuren, weil sie inzwischen darauf perfekt geschult werden, das danach immer nur 08/15 Antworten kommen die eh keinen interessieren. Früher wäre das Verhalten vom Toni im Interview einfach so hingenommen worden, in der heutigen Zeit dagegen wird ein solches mehr hochgepusht als das eigentliche Spiel. Wie sich die Zeiten ändern.

 

Welche anderen Situationen? Und wie kommt man von diesem Interview zu dem letzten Satz mit den schlimmstmöglichen Zeiten?