UEFA Champions League 2006/2007 live bei PREMIERE

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Reif fürs Web
Marcel Reif zur Champions LeagueMarcel Reif hat Europas Königsklasse immer im Blick.
Der Grimme-Preis-Träger sagt Ihnen, was er sieht, und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund!




„Werder-Wunder“

30. November 2006
Keine Frage, am letzten Gruppenspieltag stellt eine Partie alle anderen in den Schatten: Werder Bremens Endspiel ums Achtelfinalticket beim FC Barcelona.
Den Bremern reicht ein Punkt zum Weiterkommen, doch sie müssen gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner antreten. Eigentlich haben sie im Nou Camp keine Chance, in Barcelona bestehen geht gar nicht – oder eben doch. Das „Werder-Wunder“ ist möglich, und das spricht für die Hanseaten:

1. Barcelona steht unter Druck
Die Katalanen sind es, die gewinnen müssen und das vor einem Publikum, das sie auch noch schön gewinnen sehen will. Zudem ist Barça der Titelverteidiger in der Champions League. Das hat in zweifacher Hinsicht Auswirkungen auf das Match gegen Werder: Zum einen wollen die Spanier nicht als erster Titelverteidiger in der Gruppenphase aus der Königsklasse ausscheiden, die Angst vor dieser Schmach spielt also bei ihnen mit. Zum anderen erschwert der Triumph aus dem Mai die Motivation. Sie haben das höchste Ziel bereits erreicht, für sie ist es nicht mehr so einfach, das letzte Quäntchen Einsatz herauszukitzeln.

2. Barça ist nicht in Top-Form
Champions-League-Sieg, Meisterschaft und dazu noch eine WM – die Stars aus Barcelona haben ein Mordsprogramm hinter sich und sind deswegen weder mental noch körperlich so gut drauf wie in der vergangenen Saison. Dazu kommt Verletzungspech: Mit Samuel Eto’o, Lionel Messi und Javier Saviola fehlen drei Klassestürmer. Das kann selbst diese Mannschaft nicht so ohne weiteres auffangen.

3. Werder trumpft auf
Während Barcelona also nicht bei 100 Prozent ist, sind die Bremer rechtzeitig vor dem Finale im Nou Camp wieder in Fahrt und zu Selbstvertrauen gekommen.
Miroslav Klose ist in prächtiger Verfassung, dazu gesellen sich die Abwehr mit dem humorlosen Per Mertesacker, dem überragenden Naldo und Außenverteidigern, die marschieren können, und ein Mittelfeld, das sich in den Fächern Kampf und Kreativität Bestnoten verdient. Beim SV Werder stimmt es einfach.
Mit dem Team aus der vergangenen Spielzeit, das mindestens vier Tore schießen musste, um zu gewinnen, weil es hinten dauernd geklingelt hat, hat die Elf im Herbst 2006 nicht mehr viel zu tun.

4. Thomas Schaaf
Der Trainer des SVW versteht es hervorragend, seine Mannschaft einzustellen und er hat Spieler um sich geschart, die eins zu eins umsetzen können, was ihr Coach von ihnen verlangt.

Ich habe mich am Nachmittag vor dem Match gegen Chelsea mit Schaaf unterhalten und er hat mir sein Konzept für das Duell am Abend erklärt. Später habe ich dann all das wieder gesehen: Die Bremer haben Chelsea zweikampfstark und konzentriert zugesetzt, aber eben nicht nur das Spiel der Engländer zerstört, sondern auch schnell und zielstrebig nach vorne gespielt. Das war wirklich beeindruckend.

5. Hilfe vom Fußballgott
Was sich nach Kicker-Esoterik anhört, ist in erster Linie Psychologie: Selbst wenn die Bremer stets das Gegenteil behaupten, sie denken natürlich noch an ihr höchst unglückliches Aus gegen Juventus Turin in der letzten Saison. Aber auch das stärkt ihr Selbstvertrauen. Denn sie wissen seit diesen Duellen, dass sie gegen die ganz Großen eine Chance haben, und sie glauben daran, dass ihnen das Schicksal für den unverdienten K. o in Turin noch etwas schuldet.

So schlecht sind die Voraussetzungen für ein „Werder-Wunder“ also gar nicht. Die Hanseaten können eigentlich nur einen Fehler machen: sich hinten reinstellen. Denn trotz der Ausfälle, trotz fehlender Top-Form und trotz des Druckes – der FC Barcelona bietet immer noch eine individuell überragend besetzte Mannschaft auf, die jeden Gegner abschießen kann. Wenn man sie ins Spiel kommen lässt, wenn man sie vor allem zuhause auf ihrem großen Platz wirbeln lässt, dann hält das kein Kontrahent der Welt aus. Aber vor dieser Gefahr wird Thomas Schaaf seine Jungs sicher warnen. Ich denke, wir werden in Werder einen couragierten Außenseiter sehen, der ohne zu überdrehen seine Chance sucht – und der durchaus eine Chance hat, den größten Auftritt des Jahres erfolgreich zu bewältigen.

 

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Hoffen wir, daß Werder das Wunder von Barcelona schafft

 

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Ich bin jetzt schon leicht angespannt - hoffentlich wird das ein einzigartiger Europapokal - Abend und PREMIERE trägt seinen Beitrag angemessen dazu bei.

 

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Geht mir genauso

 

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Ich hoffe mit...

 

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Solange Bremen weiterkommt und das Bild nicht ausfällt, ist mir die Leistung von Premiere eigentlich ziemlich egal.

 

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Es wird kein Wunder geben. Bremen wird die Hosen voll haben und der Barca-Express wird sie überrennen.

 

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...Abwarten, Letztes Jahr hätt`ich Dir Recht gegeben. Dieses Jahr. Hmm. Abwarten.

 

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in jedem Jahr fliegt ein vermeintlicher Großer vorzeitig raus, Barca wäre mal fällig