TV-Quoten: Publikum kehrt ARD den Rücken

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Sorry, dass kann ich so nicht nachvollziehen. Gerade "Das Erste" ist das Programm, bei dem ich beim Zappen häufig hängen bleibe. Gewisse Zeiten bleiben da natürlich außen vor (z.b. Dienstag abend mit Krankenhaus Soap oder Freitag mit dem unsäglichen DEFA-Film).

Wie schon gesagt gestern abend habe ich nicht gesehen, vielleicht war das Thema in der Tat schlecht aufbereitet. Grundsätzliche sehe ich die Frage , wo sonst kann ich ein gesellschaftlich relevantes Thema wie das Ehrenamt in mit nennenswerter Reichweite senden? Genau den Auftrag auch zu "gesellschaftlich relevanten" Themen breit zu informieren, ist eine der Kernaufgaben der ÖR. Dass dies bei vielen Themen nicht immer leicht umzusetzen ist, ist unbestreitbar.

Ich bin jedenfalls froh, dass so etwas einen Platz in der deutschen Fernsehlandschaft hat.

 

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Ich auch, aber was hast du gekonnt, wenn es keiner schaut?

Ist es wirklich das Ende der Fahnenstange, wenn ein sicherlich wertvolles Thema derart untergeht? Ist das das Ziel? Mit Gutmenscheneinstellung dahersenden. Den Montagabend als Alibi-Info-Abend ohne Zuschauer. Was gibt denn das für ein Erfolgsbild ab, wenn der einzige Abend, der nicht mit Unterhaltung beginnt, regelmäßig untergeht? Wer ist da schuld: Macher oder Zuschauer?

Struwe war da schlauer. Der hat sich Themen rausgesucht, die die Stammzuschauerschaft bedienen und entsprechend Erfolg gehabt.

(Und Degeto-Filme sollte man evtl nicht mit DEFA-Filmen gleichsetzen )

 

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Ich vermute mal, hier liegt der Kern des Problems. Gerade bei der jüngeren Generation ist das TV längst vom Internet als Bildungs- und Informationsmedium Nr 1 abgelöst wurden. TV dient nur noch zur Unterhaltung, informieren tut man sich im Internet. Da hat dann ein Programm wie das öffentlich rechtliche sehr schlechte Karten. Wer einfach mal gepflegt vor dem TV abhängen will, schaltet dafür andere Sender ein als die ÖRs.

Und wenn nicht viele ältere Menschen immer noch Kontaktprobleme mit den Privatsendern hätten (RTL ist doch der Schnuddelsender mit den nackten Frauen (Tutti Frutti) und den Pornos (Gaudi aus der Lederhose), so etwas schaust du? (Originalzitat meiner Oma)), dann hätten die ÖRs vermutlich noch deutlich weniger Zuschauer.

 

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Da überschätzt du aber das Internet. Sicher wird es von vielen konsultiert, aber ersetzt das selektive Überschriftenlesen bei Spiegel-Online eine knackige 20 min-Nachrichtensendung? Natürlich nicht. Schon allein weil man im Netz rein selektiv konsumiert, während man bei den Nachrichten riskiert, etwas über so olle Langweilerthemen zu erfahren, die einen zwar nicht interessieren, aber dennoch wichtig sein können. Auch sind Schnipsel-Videos auf irgendwelchen Seiten nicht mit richtigen Fernsehnachrichten zu vergleichen. Und Blogs dienen eh nur zur Meinungsbildung, haben aber mit Information meist wenig zu tun.
Und gute Dokusu und Reportagen kannst du dir im Netz auch nicht substituieren.

Ich denke, dass Bildung und Information im Fernsehen sehr wohl noch recht gute Karten haben, wenn es die Sender schaffen würden, sie entsprechend anzubieten.


Deine Quoteneinschätzung stimmt hingegen vermutlich. Die Alten haben Stammsender, so wie dei Jungen auch Stammsender haben. Womit wir wieder bei meiner Frage sind, ob gutmenschliches Dahergesende ein akzeptables Ziel ist, oder ob die Sender mit Auftrag ein größeres Interesse in der Verbreitung ihrer Inhalte haben sollten.

 

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Wie schon gesagt auch solche Themen kann man gut oder schlecht aufbereiten. Und wenn dann ein solch wichtiges Thema in Form einer Dokusoap (so wie es oben beschrieben wurde) abgearbeitet wird, greift mein Punkt mit der Annäherung ans Privatfernsehen.

Da dies nicht so sein muss, kann man immer wieder an diversen bildungsaffinen Programmen feststellen: Information (und da stimme ich Dir zu, Kellerkind, das Internet kann dort aus meiner Sicht nur bedingt Substitution leisten), Dokus, auch wissenschaftliche Themen (sowohl in der Natur wie auch der Geisteswissenschaft) finden Ihr Publikum. Vielleicht erreicht man damit keine 20% Quote, aber auch Quoten um die 10% sind es durchaus wert, Beachtung zu finden. Auch deshalb meine Eingangsfeststellung, das sich ARD und ZDF nicht unbedingt an der Quotenspitze wiederfinden müssen.

Dass gerade die ARD enormen Reformbedarf hinsichtlöich Effizienz und Effektivität aufweist, wird von mir nicht bestritten. In erster Linie würde ich hinterfragen ob eine Reduzierung auf eine deutlich kleinere Anzahl von Sendeanstalten nicht nur Kosten reduzieren, sondern sogar einen deutlichen Wualitätsschub mit sich bringen.

 

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ICh habe es auch nicht gesehen, aber ich glaube mit einem Privat-Vorwurf wird man dem Film nicht gerecht. Die Kritiken waren meist gut und es ist im Angesicht des Machers und seines Vorgängerfilms nicht zu erwarten, dass hier billige Busen-Klischees bedient wurden.

Wobei ich dies aber weder auf Geld noch auf eine konkrete Anzahl beziehen würde, sondern allein auf eine sinnvolle Umsetzung des Angebots. Aber erzähl denen mal, dass sie ihre Sessel wegrationalisieren sollen.