[TV-Kritik] Merkel bei Jauch: Kaum Kontra für die Kanzlerin

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Nur das die nicht fast abendfüllend interviewt werden.

Also die Demokratie auf den Scheiterhaufen der Finanzmärkte opfern? Das kann es ja wohl auch nicht sein. Entweder gibt es den mündigen Bürger, der kritische Fragen und die Antworten darauf deuten kann oder es gibt ihn nicht (mehr).

Gerade das Thema Eurokrise ist wie dafür gemacht, endlich Tacheles zu reden und klar herauszustellen, wie die Geldvernichtungsmaschine Finanzwirtschaft sich des Euro bemächtigt hat und jetzt (und noch mehr in der Vergangenheit) eben diesen Euro zum eigenen Vorteil vor die Wand fährt. Warum wird nicht klar herausgestellt, wer in Griechenland investiert ist und warum es aus Sicht der Bürger vorteilhaft sein soll, den Euro zu retten, wenn es denn einen Grund dafür geben sollte? Welche Bank oder Versicherung genau hat hat wie viel zu verlieren und wie tangiert es den Bürger sind Fragen, die endlich geklärt werden müssen und die dem Bürger schonungslos offenbart werden müssen. Den Bürger für zu dumm zu halten, dass große Rad nicht zu verstehen kann und darf es in einer Demokratie nicht geben.

Jauch hätte Aufklärung bringen können und Frau Merkel die Gründe und die grundlegende Taktik herauslocken müssen. Stattdessen haben wir eine Kanzlerinwerbesendung gesehen. Das ist beschämend.

 

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Aber alle Parteien im Bundestag wollen das doch, nicht nur Merkel. Im Gegenteil, die SPD und Grüne sind noch unkritischer als Teile der Regierungsparteien.

 

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Nope, deren Interviews werden immer wieder durch lästige Filmszenen unterbrochen.

 

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Was jetzt? Verschleiern, aus welchen Gründen was gemacht wird. Ja, das ist richtig. Keine Partei redet offen. Manchmal beschleicht mich aber auch das ungute Gefühl, dass die Parteien, bzw. ihre Mitglieder und Repräsentanten, gar nicht wissen, wohin die Reise geht. Sozusagen Trial and Error mit Rettungsmilliarden. Nach dem Motte, wird schon irgendwie gut gehen.

So wie die gleichen Politiker vor der Finanzkrise (ich sehe alles ab Subprime als aktuelle Finanzkrise) Staaten wie Island oder Irland gelobt haben und Griechenland ohne genaue Prüfung der Zahlen aufgenommen haben. Ein paar Jahre später reiben die sich verwundert die Augen und jeder schiebt es auf den jeweils anderen und keiner ist verantwortlich. Nicht mal jetzt werden die Finanzmärkte reguliert und das obwohl seit Beginn der Finanzkrise davon fabuliert wird.

Es ist ein einziges Trauerspiel, mit welchen Politikern wir derzeit geschlagen sind.

 

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Wie hopper immer so schön sagt, nur wenn alle ihr gesamtes Geld real abheben, bricht das System zusammen. Darum ist das vor allem eine psychologische Sache.

Ein Beispiel: Du hast 4000 Euro Minus auf Deinem Konto, ich 6000 Euro Plus, die Bank 2000 Euro Kapital. Das macht in Summe 0 und alles ist in Ordnung. Möchte ich aber jetzt mehr als 2000 Euro meiner 6000 Euro abheben, bekommt die Bank Probleme, da sie mein Geld teilweise verliehen hat. Die Bank würde also Pleite gehen und ich hätte 4000 Euro verloren. Würde ich aber warten, bis Du Dein Konto ausgeglichen hast, könnte ich (fast) alles Geld abheben.

 

Stellen wir uns mal vor, wie die Euro Krise mit der CDU/CSU/FDP in der Opposition aussehen wuerde. Ich wage mir kaum die Verantwortungslosigkeit vor allem bei der CSU und der FDP vorzustellen.

 

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I'm so proud

 

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Die mangelnde Bereitschaft der Kanzlerin Fragen zu stellen, die sie nicht als Mutti dastehen lassen ist aber kein psychologisches Problem sondern hat schlicht damit zu tun, dass sich niemand mehr traut, die Dinge beim Namen zu nennen.

Dabei ist die Bilanz des Schreckens weitaus schlimmer, wenn sie in Häppchen kommt, die ständige Turbulenzen verursachen. Ein richtiger Schock jetzt und dann wissen alle wo genau sie dran sind und können sich darum kümmern, den Schutt wegzuräumen.

 

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Ach komm, die Bevölkerung will das doch gar nicht hören.

 

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Das beschleicht mich nicht nur, das ist das einzige was man sicher sagen kann, dass das genau so ist.
Die Politik ist einfach völlig ahnungslos, wie man reagieren soll. Das ist auch kein Wunder, die Wirtschaftswissenschaftler wissen es ja auch nicht.

Daher ist das auch kein Platz für parteipolitisches Gezänk. Genau das zeigt ja das Grundproblem - es gibt eben keine europ. Ebene. Das europ. Problem wird auf nationaler Ebene politisch ausgeschlachtet.

@NickNite: die Frage ist eben, was ist verantwortungsvoll ? Ist es verantwortungsvoll, jetzt wieder neue Rettungsmilliarden zu beschließen ?
Fakt ist, es gibt in der Bevölkerung massive Zweifel. Und dass es ein paar Abgeordnete gibt, die einfach sagen, sie können da nicht mitgehen, ist doch absolut nachvollziehbar.
Aber das wird dann sofort der Merkel als Schwäche ausgelegt. Auf der einen Seite haben wir Abgeordnete, die aufs Volk hören sollen, aber wenn einer das mal macht, dann ist es wieder Schwäche.
Das Problem ist, dass Merkel auch nicht so kann wie sie will. Die würde ja gerne die Finanzmärkte regulieren, aber da ziehen unsere britischen Freunde nicht mit, die immer noch meinen, sie müssten ihre Londoner City vor dem allen schützen. Da ist man noch nicht schwer genug auf die Nase gefallen.