Tour de France

Anzeige

Exakt meine Meinung, dazu starrt die Person nur auf ihr Handy. Die Fahrer, ob auf dem Rad, oder im Auto, erledigen da ihren Job, dabei sollten sie nicht von anderen so gestört bzw. gefährdet werden.

 

Lipowitz heute wieder stark, sieht so aus, als könnte er tatsächlich das Podium in Paris errreichen.

 

Das war mal eine echte Königsetappe!! Da war so viel drin, es ging so hin und her, aber am Ende kann nur Ben O`Connor Pogacar schlagen. Team Visma hat alles versucht, auch Team Red Bull/Bora hat vieles getan, allerdings gehören Florian Lipowitz und Primoz Roglic am Ende zu den "Verlierern" des Tages. Denn nachdem Primoz Roglic in der Fluchtgruppe dabei war, später dann in einer Putt-Situation zwischen Pogacar und Vingegaard mit ihren Teams, hat Lipowitz vor dem Col de Loze angegriffen und auch ordentlich Vorsprung auf die Top-Fahrer herausgefahren. Leider musste er im letzten Drittel des 26,4 km langen Anstiegs Tribut zollen. Dort wurde er zunächst eingeholt, dann haben sie ihn sogar "stehen" lassen. Das ärgerliche aus Sicht von Lipowitz war, dass sich sein Hauptkonkurrent um Platz 3 und um das weiße Trikot des besten Jungprofis, Oscar Onley sehr gut erholt hat, nachdem er zwischenzeitlich schon mehr als 3 Minuten Rückstand hatte und er konnte sogar mit Pogacar und Vingegaard mithalten, kam lediglich 9 Sekunden hinter Pogacar auf Platz 4 ins Ziel.

Letzlich hatte er 1:39 Minute Vorsprung auf Lipowitz, der damit mit nur noch 22 Sekunden Vorsprung auf Onley in die letzten drei Etappen geht. Jetzt gilt es sich gut zu erholen, damit es vor allem morgen und übermorgen nicht zurückgeht auf den 4. Platz im Gesamtklassement. Bitte nicht falsch verstehen, auch ein 4. Platz wäre ein tolles Ergebnis, aber er war jetzt so lange und verdient 3., dass es doch weh tun würde, nicht in Paris auf dem Podium zu stehen.

Lipowitz sagt gerade im Interview, dass die letzten 2 km die absolute Hölle waren. Dafür hat er sich aber ordentlich geschunden und den Rückstand in Grenzen gehalten. Vor allem gefällt mir die Ruhe, mit der er berichtet. Er scheint komplett geerdet zu sein.

Das ist aber doch die richtige Herangehensweise, es einfach mal auszuprobieren. Dann kann man scheitern, wenn man dann nicht gewinnt, hat man es wenigstens versucht. Wer es nicht versucht, hat erst gar keine Chance.

Für alle, die die heutige Folge verpasst haben, gibt es heute Abend sicherlich noch eine längere Zusammenfassung bei Eurosport. Das ist absolut empfehlenswert, denn heute ist so viel passiert, dass es extrem schwer ist es mit wenigen Worten zu beschreiben.

 

hat sich Lipowitz getäuscht als er mit Johanessen ausriß? Denn bald fiel Johannessen zurück und Lipowitz mußte sich alleine hoch arbeiten. Ab diesem Moment konnte man erahnen, daß das Ganze für Lipowitz nicht gut ausgehen wird. Wäre er bei den Spitzenfahrern geblieben, denke ich, hätte er auch keinen Rückfall erlebt.

 

Morgen steht eine kurze, aber extrem knackicke Etappe von Albertvilleüber 129,9 km nach La Plagne. Es geht gleich nach wenigen Kilometern los, denn nach 18,3 km steht mit der Cote d`Hery sur Ugine gleich der erste Anstieg der 2. Kategorie an, es geht über 11,3 km und 5,1% durchschnittlicher Steigung los. Der Col des Saisies hat es dann mit einen Anstieg von 13,7 km mit 6,4% Steigung schon deutlich mehr in sich. Auch dieser wird bereits nach 35,1 km passiert. Nach einer 20 km langen Abfahrt folgt der 12,6 km lange und 7,7% steile Col de Pré, ein Berg Ehrenkategorie. Dieser wird nach 66 km erreicht. Danach gibt es nur einen kurzen Abstieg und ein kurzes Flachstück, bevor es wieder hinauf geht. Dann ist die Cornet de Roseland bei km 78,5 km dran, ein Berg der 2. Kategorie. Der Anstieg ist 5,9 km lang und mit einer Steigung von 6,9 % versehen. Danach geht es knapp 32 km mehr oder weniger bergab, bevor es 19,1 km vor dem Ziel in den Schlussanstieg nach La Plagne geht. Dieser ist im Schnitt mit 7,2% Steigung versehen. Insgesamt sind es 4.500 Höhenmeter, nachdem es heute 5.500 Höhenmeter auf 173 km waren. Das ist dann insgesamt ziemlich vergleichbar, die morgige Etappe wird aber durch die Intensität der heutigen Etappe noch schwieriger.

 

Lipowitz hat sich vorm letzten Anstieg von der Favoritengruppe um Pogacar abgesetzt und ist allein davon gefahren. Er stand komplett allein im Wind. Onley hat sich im Windschatten ziehen lassen. Das war cleverer.
Am Ende gingen Lipowitz die Kräfte aus. Glück das er paar Sekunden für Platz 3 gerettet hat. Das muss morgen geschickter gemacht werden.

 

Naja, da war heute so viel Taktik drin. Warum sollte er es nicht versuchen? Es hätte auch gut gehen können. Man muss auch mal was riskieren. Er hatte zudem das Pech, dass sich Onley an den Hinterrädern der beiden Führenden erholen konnte. Konnte man es erahnen, dass das passieren würde?

Ja, er hat Zeit auf Onley verloren, aber man hat zwischendurch auch gesehen, dass er dem schon ordentlich Zeit abgenommen hatte. Leider, aus der Sicht von Lipowitz, haben Pogacar und Vingegaard zwischenzeitlich das Tempo komplett rausgenommen und der Angriff und Konter am Col der la Loze kam zu spät dafür, dass Onley (und die anderen, die wieder heranfuhren) mehr Zeit verloren hätte.

 

Die Attacke von Lipowitz war in der Situation aber eigentlich komplett sinnlos.
Der Abstand nach vorne um noch den Etappensieg zu holen war eigentlich zu groß und da er genug Vorsprung auf Onley hatte machte es auch im Kampf um das weiße Trikot und das Podium in Paris keinen Sinn.

 

Leider ist Roglic gar keine Hilfe für Lipowitz, der wohl lieber hofft, dass Lipowitz noch mehr einbüßt.
Und er wieder zum Cheffahrer von Bora Hansgrohe wird.

 

Roglic hätte in der Ebene vor dem letzten Berg mit Jorgenson die Führungsarbeit machen müssen, als Lipo an der Gruppe dran war, damit man den Abstand auf die Gruppe Onley hält. Schön blöd Bora