Todeswoche?

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AW: Todeswoche?

Kleiner lupo, dem kann ich so nur bedingt zustimmen. Es ist zu einfach, alles auf die starre und veraltete Haltung der Kirche zu schieben. Dafür ist das Problem zu vielschichtig.
Die Kirche verdammt ja genausogut außerehelichen Geschlechtverkehr, Ehebruch und Vielweiberei. Demnach dürfte sich die Krankheit gar nicht so rasant verbreiten, würden die Leute sich an die Vorgaben der Kirche halten.
Die Tragödie liegt eher darin, dass schlichtweg Geld für die nötige Aufklärung und die Kondome fehlt.
Die Haltung der Kirche trägt unbestritten dazu bei, dass sich daran nichts verbessert, aber den Papst als Massenmörder hinzustellen, wie es Creep z. B. getan hat, ist schon starker Tobak. Wenn ich das mal weiterspanne, müssten wir alle ja auch Massenmörder sein, oder spenden wir reiche Europäer genug Geld für die dritte Welt? Nö, wir regen uns dann lieber darüber auf, dass wir uns den Zweit- oder Drittwagen nicht mehr leisten können...
Das ist das Hauptproblem, aber es ist bequemer, sich dadurch Absolution vorzugaukeln, dass ein paar alte Männer im Vatikan Kondome als Werk des Teufels verdammen

 

AW: Todeswoche?

@horud:
Ich stelle fest, daß Du mir nicht zu 100% widersprochen hast und warte mal die Reaktionen von Bertel und Creep ab.

50% Zustimmung. Während ich auch zugebe, als Egoist auf die Welt gekommen zu sein, steckt beim Vatikan doch schon ein höherer moralischer Anspruch dahinter.

 

AW: Todeswoche?

na wer sich durch sowas leiten lässt, ist selber schuld..

 

AW: Todeswoche?

Es dauert nicht mehr lange, dann meldet sich hier jemand mit dem Vorwurf, einige user hier seien doch etwas pietätlos...

 

AW: Todeswoche?

wenn ich mit meiner Selbständigkeit vor die Hunde gehe, stell ich mich auf die Bahngleise. Aber ich vermute mal, dass ich dort eher an Altersschwäche sterben werde als von einem Zug überrollt zu werden

 

AW: Todeswoche?

@Michael:
Das ist doch jetzt hoffentlich nicht ernst gemeint?

 

AW: Todeswoche?

Nicht, daß ein falscher Eindruck entsteht, ja, ich bin der Meinung, daß der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche für unzählige Tote verantwortlich ist. Nicht nur mitverantwortlich, sondern aufgrund der Struktur der katholischen Kirche und seiner Funktion darin direkt verantwortlich.
Aber der Mensch Karol Wojtyla hat meinen höchsten Respekt. Er besitzt so wichtige menschliche Eigenschaften wie Selbstdisziplin, Willen zur Macht und Machtbewußtsein. Daß seine Ideale nicht die meinen sind, tut dem keinen Abbruch.
Ich verfolge das Geschehen auch seit gestern im Fernsehen. Ich habe kein Mitleid mit dem Papst - warum auch? Aber ich bewundere seine Stärke und wünsche ihm ein angenehmes Ende.

 

AW: Todeswoche?

Das sehe ich anders. Die Menschen in Afrika haben eine etwas andere Mentalität als hier bei uns. So hat es mir jedenfalls ein Kollege, der viel in Afrika unterwegs ist, erzählt. Dort wird mit dem Thema Sexualität schon immer anders umgegangen.
Diesen Menschen Enthaltsamkeit beizubringen funtioniert nicht. Ihnen aber einzureden, Kondome seien Sünde - mit dem Wissen, daß sich an ihrem sexuellen Verhalten nichts ändern wird, ist arg verantwortungslos.

 

AW: Todeswoche?

den Schröder und seine Vasallen würde das sicher freuen und ich wette drauf, dass die auf sowas spekulieren, denn ein Toter taucht in keiner Alo-Statistik mehr auf

Ich seh schon die Sektkorken bei unserem Arbeitsminister, wenn sich die Leute reihenweise vor die Bahn werfen. Aber ich seh auch die Wut in Mehdorns Augen

 

AW: Todeswoche?

So einfach darf man das nicht sehen. Sicher interessiert es in Afrika wenig, was der Papst in Rom erzählt. Die wenigsten der armen Schichten werden das im Fernsehen überhaupt mitbekommen.
Was aber zählt, ist die Arbeit der Missionare in den Dörfern. Diese tun eben viel, um das Elend der Menschen zu lindern. Deshalb geniessen sie auch das Vertrauen. Und wenn sie nebenbei auch negative Aufklärungsarbeit leisten, hat das einen immensen Einfluß auf die Leute dort. Mehr als bei uns.
Würde nur ein Teil des Geldes, daß die Kirche investiert, um aus den Afrikanern gute Christen zu machen, in effektive Aids-Aufklärung und die Verteilung von Kondomen gesteckt, könnte das unzählige Menschenleben retten.