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Telekom kündigt Kunden wegen All-IP-Umstellung

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 4. August 2017.

  1. loger

    loger Senior Member

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    Warum?
    Nur mal so zum Verständnis: Ein analoges Telefonnetz gibt es in Deutschland schon seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr, seitdem alle Vermittlungsstellen digitalisiert wurden.
    Bisher ist es bei analogen Telefonanschlüssen so daß irgendwo in der nächsten Vermittlungsstelle eine Steckkarte in einem Rack steckt welche das analoge Signal (POTS) digitalisiert und über das ISDN-Netz weitervermittelt. Diese Karte wird nun irgendwann demnächst durch eine neue Karte ersetzt (bzw. ist in einigen Ortsnetzen vermutlich bereits ersetzt worden) welche das analoge Signal nach VoIP umsetzt. Der Kunde wird die Umstellung an seinem analogen Telefon vermutlich gar nicht mitbekommen, für ihn ändert sich ja nichts.

    Bei kombinierten Telefon- und Internet-Anschlüssen wurde das bisher genauso gemacht. Das DSL-Signal für das Internet, welches ja einen ganz anderen Frequenzbereich im Spektrum belegt als das analoge Telefon-Signal oder ISDN, wurde dabei einfach über eine Weiche in der Vermittlungsstelle auf das selbe Kabel (selbe Kupfer-Doppelader) gelegt und dann beim Kunden über einen Splitter wieder aufgetrennt in Telefon und DSL.
    Das entfällt in Zukunft. Bei den neuen Anschlüssen wird nur noch das DSL-Signal auf das Kupferkabel geschaltet, Telefonie ist dann nur noch ein Dienst welchen der Router über die IP-Verbindung realisiert. Bei Glasfaseranschlüssen (FTTH) ist das übrigens genauso.

    Ich habe hier seit über 2 Jahren einen All-IP-Anschluß von einem regionalen Anbieter welcher die Telefonie bereits seit längerem über NGN realisiert, vorher hatte ich über 15 Jahre lang einen ISDN-Anschluß. Einen großen Unterschied konnte ich nach der Umstellung nicht feststellen. Die Sprachqualität ist gleich geblieben, lediglich die Latenz ist bei VoIP etwas höher als bei ISDN, also die Zeitverzögerung bis meine Sprache beim Gesprächspartner ankommt und umgekehrt. Der Verbindungsaufbau ist netzintern genauso schnell, in Fremdnetze dauert es etwa 1 Sekunde länger. Ob die neue VoIP-Technik auch genauso zuverlässig ist wie die alte ISDN-Technik und Jahrelang störungsfrei und ohne Neustart des Routers läuft wird sich zeigen - ich denke mal eher nein...

    Analoge Telefone benutze ich schon seit längerem nicht mehr. Am ISDN-Anschluß hatte ich eine ISDN-DECT-Basisstation angeschlossen welche meine 3 Mobilteile im Haus versorgte, jetzt am IP-Anschluß nutze ich die im Router integrierte DECT-Basisstation. Die Sprachqualität ist so deutlich besser als bei einem analogen Telefonanschluß oder wenn man die (meist nicht besonders hochwertigen) im Router integrierten Umsetzer auf Analog (a/b-Wandler) verwendet. Außerdem ist so auch telefonieren mit einem deutlich erweiterten Frequenzbereich ("HD-Telefonie") möglich, sofern dies von beiden Gesprächspartnern und allen beteiligten Gerätschaften unterstützt wird.
    Auch der Geräte- und Kabelverhau hat sich deutlich reduziert. Statt Splitter, NTBA, ISDN-Basisstation und DSL-Modem hängt jetzt nur noch eine Fritzbox an der Wand. Durch die reduzierte Anzahl an verschiedenen Gerätschaften hat sich nicht nur der Stromverbrauch verringert sondern auch die Anzahl potentieller Fehlerquellen. Ich denke die neue Technik hat für normale Privathaushalte keinerlei Nachteile sondern im Gegenteil sogar einige Vorteile.

    Ganz anders sieht die Sache aber z.B. im gewerblichen Umfeld (Firmen, Arztpraxen, Krankenhäuser...) aus wo zum Teil noch größere ISDN-Anlagen mit zig Nebenstellen im Betrieb sind. Da ist so eine Umstellung kein Spaß...

    Was ich außerdem auch ein bißchen bedenklich finde: Wenn die Umstellung Ende 2018 abgeschlossen ist wird es in Deutschland kein eigenständiges, hochverfügbares und sicheres Telefonnetz mehr geben! Telefonie wird dann nur noch einer von vielen über eine höhere Protokollschicht des Internets realisierter Dienste sein, mit allen daraus resultierenden Nachteilen. Ob ich das gut finde?
     
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  2. digi-pet

    digi-pet Guest

    Wieviele Jahre ist das schon her dass entbündelte Anschlüsse in all IP angeboten wurden von Mitbewerbern die immer mindestens 5 Euro günstiger sein mussten um der Telekom die Kunden abzujagen .
    Hinzu kam dass die telekom immer weniger Bandbreite schaltete wie Mitbewerber . Bot die Telekom höchstens
    die 3000 er Leitung an gab es beim Mitbewerber die 6000-er .

    Jetzt werden auch noch die letzen Telekom Kunden die noch nicht umgerüstet sind notgedrungen gekündigt werden müssen mit ihren Altverträgen .

    ISDN war gerade für diese Kundschaft kleinerer Geschäfte , Praxen etc. die selbstverständliche Lösung .
     
  3. dvb-reiner

    dvb-reiner Senior Member

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    Guten Tag zusammen,
    wer eine teure Telefonanlage besitzt kann diese mittels eines Routers, welcher genügend ISDN Schnittstellen besitzt, weiter genutzt werden. zB. Lancom 884 mit 4 ISDN Ausgängen. (entspricht 8 Kanälen)
    LANCOM 884 VoIP - LANCOM Systems GmbH
    Die Umstellung des Zugangsnetztes zum Kunden ist nur der erste Schritt. Zusätzlich wird auch die Technik in den Vermittlungsstellen von statischen Netz BRAS(Broadband Remote Access Server) auf dynamisches Netz BNG (Broadband Network Gateway) umgestellt.
    mfG
     
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  4. timecop

    timecop Board Ikone

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    Ich hätte nie gedacht, dass die Telekom es sich leisten kann, Kunden zu kündigen, muss ja bei denen laufen wie geschnitten Brot.....:D
     
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  5. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    Die Sache ist allerdings dass wohl die meisten Anschlussinhaber ihre bisherige Telefonnummer behalten wollen u. es mittlerweile nicht mehr garantiert ist dass man diese zu einem neuen Anbieter mitnehmen kann.
    Wenn man z.B. noch eine alte vier- bis sechsstellige Rufnummer hat kann man diese zumeist nicht mitnehmen sondern erhält bei Anbieterwechsel eine neue sechs- bis achtstellige Rufnummer.

    Ich denke mal viele Leute werden den Wechsel scheuen weil man bei der Telekom eine Bestandsrufnummer bei einer Umstellung auf All-IP behalten kann.
    Mir ist das bekannt weil es bei mir so war. Ich konnte eine Festnetz-Rufnummer behalten, bei einem Anbieterwechsel wäre diese weg gewesen.
    So wurde das bislang gelöst. Allerdings ist in den meisten Router der Nutzer ohnehin eine VoIP-Telefonanlage eingebaut. Weshalb sollte die Telekom diese Technik also nochmal selber anbieten?
    Das wäre doch dann doppelter Aufwand für diese.
    Das einzige Argument dafür wäre Fernspeisung des Telefonanschlusses bei Stromausfall.

    Jepp, das ist der Nachteil des All-IP-Anschlusses für den Kunden. Bei Stromausfall funktioniert der Telefonanschluss nicht.
    Wohl dem der noch (zusätzlich) ein Mobiltelefon hat für den Fall der (Not-)Fälle.
    Wer unbedingt eine Notruf-Telefonleitung benötigt darf sich auf diese (zukünftig) kein (V)DSL schalten lassen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. August 2017
  6. DrHolzmichl

    DrHolzmichl Talk-König

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    Nathalie, Nadine:love: & Co. leisten hier wirklich einen super Job. Das muss auch mal gesagt werden.:)

    Leider gibt es in der Sache aber ein beachtliches Generationenproblem.

    Meine Mutter hat seit 1970 einen analogen Telefonanschluss (T-Net) für um die 17 Euro pro Monat.
    Früher kostete er sogar nur 15,66 Euro incl. MwSt. Gerade hat sie Post von der Telekom bekommen.

    Weshalb sie jetzt einen Internetrouter benötigen soll, obwohl sie nie einen Computer hatte und auch weiterhin
    keinen braucht, und daneben künftig mindestens 20,95 Euro, also 4 Euro/Monat mehr bezahlen soll, obwohl sie nur wie bisher
    normal weiter telefonieren möchte, kann man ihr nicht mehr vermitteln. Den unübersichtlichen, 4 Seiten dicken Brief
    hat sie auch gar nicht verstanden.
    Den Satz "Das analoge Telefon-Netz der Telekom wird endgültig eingestellt" hätte sie wohl noch verstanden, der taucht in dem vierseitigen Schreiben allerdings gar nicht auf.

    Hätte man den betroffenen Kunden wenigstens ein kostenneutrales Wechselangebot gemacht, wäre das Ganze
    sicherlich viel entspannter gelaufen. Meine Mutter wird sich fristgerecht kündigen lassen und dann auf
    ein günstigeres Angebot warten. Schließlich gibt´s bei Kabel Deutschland einen Telefon-IP-Anschluss für
    9,99 Euro pro Monat.

    Jetzt lese ich hier, dass es künftig eine technische Lösung für reine Festnetz-Telefonkunden ohne Router geben wird.
    Im Brief ist allerdings keine Rede davon. Benötigt wird ein Router.

    Weshalb lässt man die alten Leute dann nicht einfach in Ruhe, bis diese Lösung im jeweiligen Anschlussbereich verfügbar ist
    und lässt den Vertrag so, wie er ist? Es kann sich doch nur noch um einen überschaubaren Zeitrahmen handeln.

    Aber wenn die Telekom gerne ihre längsten und treuesten Kunden verlieren möchte...

    Gruß Holz (y)
     
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  7. Marc!?

    Marc!? Lexikon

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    Hat deine Mutter überhaupt einen reinen Festnetzanschluss, den deise sollte ja umgesteltl werden ohne, dass Kunden was merken.

    Die Router Lösung ist nur für Internetkunden gedacht.
     
  8. digi-pet

    digi-pet Guest

    Wenn es wirklich nur um eine analogen Telefonanschluss geht ohne DSL dann wird der Anschluss
    ohne irgendwelche Kündigungen umgestellt ohne dass man es merkt .
     
  9. DrHolzmichl

    DrHolzmichl Talk-König

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    @Marc!?: Ja, einen analogen Festnetz-Anschluss. Tarif T-Net Standard / Standard.

    Gruß Holz (y)
     
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  10. DrHolzmichl

    DrHolzmichl Talk-König

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    @digi-pet: Deshalb sind wir ja auch irritiert. Fakt ist, dass die alte Technik hier überbucht ist und die Telekom diese "räumen" möchte. Aufgrund der Überbuchung hatte ich jahrelang Internetprobleme. Seit 01. März hänge ich auch dank Nadine vom @Telekom hilft Team mittlerweile an neuer Technik und habe ganztags keine Probleme mehr mit meiner 16000er Geschwindigkeit.

    Meine Mutter wohnt im selben Haus - in der Wohnung unten!

    Gruß Holz (y)