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"Tagesschau": Kritik an Berichterstattung zum Zugunglück

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 10. Februar 2016.

  1. globalsky

    globalsky Talk-König

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    Ehrlich gesagt, es muss es nicht sein, dass Aufnahmen aus dem Inneren des Zugs gezeigt werden, wo die Menschen noch blutverschmiert herumliegen und die teils schreienden und wimmernden Schwerstverletzten (Beschreibung des Inhalts dieses Videos bei rosenheim24.de) zu hören sind.

    Ich hatte großes Glück an diesem Tag nicht auch in dem Zug zu sitzen; normalerweise fahre ich mit dem Auto nach Bad Aibling, von dort mit dem Zug nach Rosenheim und dann weiter in die Arbeit. An dem Tag hat mein Auto gestreikt und nach mehreren Versuchen, das wieder in Gang zu bringen, bin ich mit dem Auto meiner Frau direkt an den Bahnhof nach Rosenheim gefahren (über Kolbermoor und in etwa 300 m Entfernung zur Unglücksstelle an der Staatsstraße 2078 vorbei, wo man allerdings gegen 06.50 Uhr noch nichts sah, außer dass einem dauernd Feuerwehr und Krankenwagen von der Kolbermoorer Seite entgegenkamen). In Rosenheim habe ich zunächst von einer Entgleisung gehört. Erst am Arbeitsplatz wurde allmählich das Ausmaß der Katastrophe bekannt. Am späten Nachmittag bin ich über Kolbermoor zurückgefahren und habe dann bei Tageslicht auch die kollidierten Züge sehen können; da stellt es einem dann schon nochmal die Haare auf, selbst wenn man da vom Auto aus während der Vorbeifahrt nur einen kleinen Blick drauf werfen kann.

    Erschreckend fand ich auch den Gaffer-Tourismus vor Ort. Da wird ohne zu Blinken an der Straße einfach angehalten, um dann auf einem Feldweg möglichst nahe an den Ort des Geschehens heranzukommen. Selbst kleine und kleinste Kinder werden da mitgenommen. Und dann hätte ich da noch ein Hühnchen mit einigen der Lokalpolitiker zu rupfen: In den Fernsehberichten sah man ständig unsere Ober-Scheiß-Gscheit-Wichtig-CSU-Abgeordnete Ludwig in die Kamera "grinsen" und teils auch noch zu winken und dabei die Rettungskräfte behindern. Das ist in dem Zusammenhang abartig, genauso wie die Worte von Bundestagsvizepräsidentin Roth (Grüne), die lediglich hierher gekommen ist, um sich wichtig zu machen und um Seehofer und seinen Ministern nicht den ganzen Betroffenheitszirkus zu überlassen. Lobend erwähnt werden sollte dagegen das Auftreten des Kolbermoorer Bürgermeisters Kloo (SPD), der sich selbst an den Rettungsarbeiten beteiligt hat und nicht nur dumm am Ort herumgestanden ist.

    Ein Bekannter von mir, der bei der Feuerwehr Bad Feilnbach engagiert ist, war von etwa 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr da vor Ort; der ist schwer betroffen von den Bildern, die es nun zu verarbeiten gilt. Auch schon deswegen finde ich, dass ein Video aus dem Zug nicht unbedingt ins Fernsehen gehört; zur Aufklärung trägt es wohl eh nicht bei und allein zur "umfassenden Meinungsbildung und wegen Informationsbedürfnissen" ist es einfach nur widerwärtig, das zu senden. Das gilt auch für Medien aus dem Ausland, deren Fernsehwägen (BBC, CNN, VRT, NOS, etc.) immer noch vor Ort sind.
     
  2. borg2

    borg2 Platin Member

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    Ich kann Dich, @globalsky absolut und gut verstehen. Bin selbst schon als 1.Helfer mitten im Unfallgetümmel gewesen und habe mich über die Gaffer aufgeregt.
    Allerdings waren meine Gedanken "Dass müsste im Fernsehen gezeigt werden, damit alle sehen, was passieren (es war u.a. Radfahrer ohne Helm beteiligt und ein PKW-Fahrer der seinen Schlepptop (noch auf dem Amaturenbrett hatte - das gabs bereits vor über 10 Jahren) kann. Aber auch die Gaffer die im Weg standen, hätten öffentlich medial geoutet werden müssen.
    Es ist nun mal so, dass reale oder nachgestellte reale Bilder sich eher im Bewusstsein verankern, als nur reine Textnachrichten oder ein Überblickbild welches die in Enschede zusammengewürfelten Zugwagen zeigten. Das macht seit Jahrzehnten den Erfolg von XYungelöst genauso aus, wie die Spielfilmdokus tatsächlicher Geschehnisse (die aber immer nachgestellt sind) - nur getoppt von tatsächlich ECHTEN Aufnahmen (die die wirkliche Wirklichkeit zeigen) . Man hätte die vielen schlimmen SW- und Farbbilder die jetzt vom 1.&2. WK gezeigt werden, auch schon viel früher veröffentlichen müssen. Und nicht immer nur die beschönigten Propagandaaufnahmen der verschiedenen Alliierten und Achsenwochenschauen, welche mit immer neuen Kommentaren in keiner History-Sendung fehlen durften.
    Die Meinungsbildung wird nur bei persönlicher Betroffenheit wirklich beeinflusst. Egal ob man sich nun über die damaligen Sparmassnahmen bei den Bahnradreifen oder jetzt über das eventuelle Umgehen einer Sicherheitsprozedur aufgrund einer Bahnverspätung handelt.
    Ansonsten ist halt was schreckliches passiert - und wieder vergessen. Alles geht weiter wie bisher, man erwartet vom verspätete Zug dass er die Verspätung wieder reinholt und macht dies dem Schaffner auch kund. Es gibt Druck auf die Bahn, der dann wieder an Lockführer und Stellwerk weitergegeben wird.
    Ich denke wer diese Bilder gesehen hat, selbst wie Sie gerade mal so durch Zufall der Katastrophe entgangen ist, wird sich bei der nächsten verspäteten Bahn anders verhalten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 11. Februar 2016
  3. borg2

    borg2 Platin Member

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    Doppelpost (der neue Editor ist ...)
     
  4. suniboy

    suniboy Talk-König

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    Die hier im Forum gezeigten 6min würden den ca. den halben Brennpunkt bedeuten. Abgesehen davon, geht es in einer Nachrichtensendung nicht rohes Material zu zeigen, sondern eine Zusammenfassung vom Geschehen und authentisches Filmmaterial.

    Nanz einfach: Ich mach mir die Welt so wie sie mir gefällt. Sprich, Tragödien schaffen wir ab damit wir darüber nicht berichten müssen und sich keiner aufregen kann...:whistle:
     
  5. mensei

    mensei Platin Member

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    Das wäre schön, wenn man Tragödien einfach mal so abschaffen könnte. Tja, die Realität sieht anders aus.

    Und es hat auch nichts mit eigener Welt machen zu tun, wenn man der Meinung ist, dass es das Video wirklich nicht gebraucht hätte. Vor allem dann nicht, wenn der Informationsgehalt gleich Null ist.

    Aber so gehen die Meinung auseinander, sieht man ja auch dran, dass ein paar Sender das Video brachten und ein paar nicht.
     
  6. Lefist

    Lefist Institution

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    War eine kurze Sequenz und vor allem wurden keine Opfer gezeigt. Deswegen rege mich nicht groß über die Tagesschau auf, sondern eher über den Heimatsender Bayrisches Fernsehen, wo nach dem Unglück unbeirrt noch stundenlang eine Karnevalssitzung übertragen wurde.:mad:
     
  7. mensei

    mensei Platin Member

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    Naja, stundenlang ist jetzt etwas übertrieben. Nach eineinhalb Stunden hat der BR die Karnevalssitzung abgebrochen, die Tagesschau gezeigt und dann mit einem alternativen Programm weitergemacht. Hätte evtl. schneller sein können, aber stundenlang unbeirrt stimmt dann doch auch nicht.
     
  8. Lefist

    Lefist Institution

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    Hast Recht. Ich hatte ne Meldung gelesen es sei noch länger übertragen worden.
    Naja, 90 Minuten ist ja auch schon noch ne Zeit wärend über die anderen Sender die Katastrophe längt gemeldet wird.
     
  9. borg2

    borg2 Platin Member

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    Ich glaube das ginge in die Richtung, warum wird in den Nachrichten nur über Krieg, Katastrophe und Unfälle berichtet und nicht über Schönes und Positives.
     
  10. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Bad news are good news :)

    Schlechte Nachrichten erhöhen die Aufmerksamkeit der Rezipienten – und steigern die Auflagen.