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Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von herbstzeitlose4, 25. Oktober 2010.

  1. Proon

    Proon Senior Member

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Es erschreckt mich ungemein, lese ich mit Entsetzen, wieviel gelernte Bundesbürger die Wesensart des Kapitalismus immer noch nicht begriffen haben. Das ist eine Schande!
    Eigentlich sollte es doch als Ehre vom Bundesbürger (vornehmlich vom westdeutschen) empfunden werden, seine Backside bedingungslos für das Wohl der Eliten hinhalten zu dürfen!
    Gruß Proon
     
  2. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Okay, Gedankengang verstanden. :)

    Ja, da ist in der Tat eine Menge Spekulatius dabei. Aber mal im Ernst: Dann können wir auch gleich bei der jetzigen Entscheidung bleiben und das unwägbare und möglicherweise ja auch völlig ausbleibende Risiko einer Schädigung betreffender Wirtschaftsbetriebe komplett bleiben lassen und statt dessen eben was für das Wohl von 64 Millionen nicht rauchenden Menschen in Deutschland tun, indem man ein allgemeines Ärgernis weiter erschwert.

    Das Argument, dass man hier die Menschen weiter schröpft, lasse ich nicht gelten. Denn erstens betrifft es nur eine Minderheit und zweitens kann sich diese jederzeit problemlos diesem angeblichen Zwang entziehen.

    Kurioserweise scheinen die Zigarettenhersteller noch nicht einmal besonders böse darüber zu sein, da die Steuer für den losen Tabak ja überproportional erhöht wird und sie daher annehmen, dass die Umsätze bei den fertigen Zigaretten daher steigen werden. Lustig, oder?
     
  3. dittsche

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Deine Argumentation lässt sich natürlich aus der Warte eines bekenneden Nichtrauchers nachvollziehen, hat aber auch ihre Schwäche.

    Die Steuerlast sollte gerecht verteilt werden und nicht überproportional auf eine Bevölkerungsgruppe bzw. Branche ausgeweitet werden.

    Klar kann sich jeder Raucher der Steuerpflicht entziehen, in dem er schlicht das Rauchen aufgibt.

    Das ist ein Argument, dass jedoch mehr populistisch ist als es auf Gerechtigkeitsaspekte zurückgeht.

    - Jeder Arbeiter könnte sich ja auch der Einkommensteuer entziehen, in dem er schlicht mit Arbeiten aufhört.
    - Jeder Autofahrer könnte sich der Mineralöl bzw. KfZ-Steuer entziehen, indem er sein Auto verkauft

    Du siehts, ich schreibe nur im Konjunktiv, da diese Überlegungen genauso sachfremd sind, wie Deines bezüglich der Raucher.

    Genaugenommen gibt es doch gar keinen sachlichen Grund, gerade Tabak so hoch zu besteuern. Dieser gilt als Genussmittel und ist nicht verboten. Wieso gerade an dieses Produkt eine derartige exorbitante Steuerlast geknüpft wird, ist sachlich schlicht nicht zu erklären und hat ausschließlich fiskalische Hinergründe.

    Von der Gerechtigkeit ganz zu schweigen. Wenn Du auf die Gefahren des Rauchens für die Allgemeinheit abstellen willst, müsste die hohe Steuerlast auch für alle anderen risikofreudigen Genussmittel gelten.

    Auffällig ist, dass bei den regelmäßigen Tabaksteuererhöhungen erst gar nicht groß dargelegt wird, warum diese notwendig sind. Es ist ausschließlich zu lesen, wohin die Mehreinnahmen im aktuellen Haushalt verplant werden bzw. welche Löcher gestopft werden.

    Eine sachliche Herleitung, die gerade die Erhöhung der Tabaksteuer rechtfertigt, findest Du sehr selten bis gar nicht. Als Annex vielleicht mal eine kleine Rechtfertigung aus dem Gesundheitsministerium. Wenn überhaupt...

    Tabaksteuererhöhungen sind IMO eine Bankrotterklärung für jede Regierung bzw. die Finanzverwaltung.

    Guten Morgen Euch alle :winken:
     
  4. dittsche

    dittsche Board Ikone

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Kurz noch das:

    Hier wird ja immer festgehalten, dass Rauchen eine Krankheit im medizinischen Sinne sein ( Sucht ).

    Wenn exakt an diese Krankheit ( bzw. deren Ursächlichkeit ) extrem hohe Steuerlasten geküpft werden, ist das IMO ein Verstoß gegen Art 3 Grundgesetz bzw. gegen das relativ neue Gleichbehandlungsgesetz ;)

    GG - Einzelnorm

    Die Personengruppe der Raucher ( welche nach hier gängiger Defintion ja KRANK im medizinischen Sinne sind ), werden alleine wegen ihrer Krankheit nachteilig behandelt, da durch die Krankheit ein überobligatorsicher Beitrag zur allgemeinen Steuerlast gefordert wird.

    Ich weiß, etwas um die Ecke gedacht. Aber dennoch ein Denkansatz, der eine Minute Überlegungen wert ist...
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2010
  5. NickNite

    NickNite Platin Member

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    STOP! Das ist eben das fatale an diesem politischen Etikettenschwindel eine Tabaksteuererhöhung mit einer Energiesubvention für Unternehmen zu verknüofen. Nur ist es unbestritten, daß hohe Tabakpreise die Verbreitung des Rauchens bremsen, allerdings auch nur wenn die Erhöhungen schockweise kommen. Insofern wäre eine Verlnüpfung der Tabaksteuer mit dem Gesundheitswesen oder vielleicht noch der Rentenfinanzierung angezeigt.
    Und ohne jetzt eine Raucher/Nichraucherdiskussion anstoßen zu wollen. Rauchen bringt zwar dem Staat fiskalisch viel, kostet aber auch, den Unternehmen bspw durch Rauchpausen, Krankheitsausfälle ect ect.
    Tabak ist natürlich ein Genußmittel, aber auch schon in geringen Mengen konsumiert eindeutig ein Schadstoff.
     
  6. Gag Halfrunt

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Absolut richtig. Es ist ja daher auch nur meine Meinung. ;)
    Naja, die Steuergerechtigkeit soll sich nach der Leistungsfähigkeit des Einzelnen bemessen. Und ich bin der Meinung, dass jemand, der Geld für Zigaretten übrig hat, demzufolge auch höher besteuert werden darf.
    Nein, eben nicht. Denn diese Steuern sollen genau das tun, was der Name eigentlich aussagt: steuern. Es soll ein gewünschtes bzw. ungewünschtes Handeln lenken.
    Die Mineralölsteuer ist ja z.B. verbrauchsabhängig -- hier ist die Botschaft klar: Verbrauche weniger Sprit, dann musst auch weniger zahlen. Kann jeder machen, sollte jeder machen. Die Ökosteuer hat ja genau diesen Hintergrund.
    Die Alkopop-Steuer soll den Konsum dieser Getränke eindämmen -- insbesondere bei Jugendlichen.
    Und die Tabaksteuer eben denn Konsum von Tabakwaren.

    Natürlich könnte man jetzt spitzfindig weiter machen und sagen, dass die Lohnsteuer das Arbeiten verbieten soll. :D
    Japp. Aber es tut mir persönlich auch echt im Herzen weh deswegen. :D
    Wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob die Regierung das selbst so verkauft, oder ob die Medien das nur wiedergeben.
    Stimmt. Man sollte den Mist einfach komplett verbieten.
     
  7. Gag Halfrunt

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Da ja nicht ihre Krankheit besteuert wird, nein. Sie "brauchen" das Nikotin auch nicht, ein Aufhören ist ja jederzeit möglich.
     
  8. NickNite

    NickNite Platin Member

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Das ist die Standardsicht des militanten Nichtrauchers und die ist, gelinde gesagt, realitätsfern und weltfremd. Denoch ist Nikotin in Tabakmitteln ein Schadstoff, der nicht einmal in moderaten Maßen ohne Schaden konsumiert werden kann. Insofern ist die Bekämpfung dieses Genuß- und Suchmittels durch Steuern gesellschaftlich auch völlig gerechtfertigt, selbst wenn eine Kosten- Schadenrechnung einen Überschuß durch die Tabaksteuer ausweisen sollte.
     
  9. AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....


    Das ist ja genau das perfide an der Tabaksteuererhöhung.
    Böser Raucher, Minderheit, selbst schuld - auf der einen Seite.
    Gute Wirtschaft, unbedingt zu unterstützen - auf der anderen Seite.
    Da fällt die Wahl leicht.
    Zumindest die Akzeptanz der Steuer, da braucht man sich auch nicht weiter Gedanken zu machen.
    Einfach und genial.:)

    Offensichtlich nicht, du weißt doch, Gehirne Süchtiger ticken anders.

    Naja, logisch.
    Das Zeug ist ein Selbstläufer. Da kann man bis zur Beschaffungskriminalität an der Preisschraube drehen.
     
  10. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Tabaksteuererhöhung im Gespräch....

    Jepp... Sieht man ja an den Reaktionen. Statt ihre Sucht als solche zu hinterfragen, wird auf die Steuer geschimpft.