SWR Fernsehen: Sollen Elektrogeräte schnell kaputt gehen?

Ist doch logisch, das die Hersteller die Geräte so "optimieren", das sie schneller kaputt gehen, als in der Vergangenheit.
Es wäre schön, wenn hier die gleichen Gesetze hinsichtlich Herstellerqualität und geplante Obsoleszenz herrschen würden, wie in Frankreich.

 

Noch besser wie in der exDDR!
Aber dann heißt es ja wieder die Arbeitsplätze sind dann gefährdet. Das ist das Torschlagargument gegen alles.

 

Achja, die allseits beliebte urbane Legende von der geplanten Obsoleszenz… Sicher werden auch hier einzelne Exemplare mit sehr langer und sehr kurzer Lebensdauer als "Beweise" dargestellt werden – denn valide Beispiele für irgendwas systematisches konnte noch niemand liefern.

Tatsächlich ist das ganze nichts weiter als eine verzerrte Wahrnehmung: An ein Gerät, dass man "ewig" verwendet hat, erinnert man sich sicher und eher mit noch längerer Zeit als es wirklich war. Dagegen ist ein schneller Ausfall vor 30 Jahren schon lange wieder vergessen. Tatsächlich gilt bei den meisten Geräten, dass sie entweder nach kurzer Zeit ausfallen (weil Produktionfehler) oder "ewig" halten.

 

Nein, die ist längst Realität. Beweise gibts da mehr als genug.
Ich hatte erst letztens wieder einen Handmixer im Schraubercafe bei dem der Schalter auf einer Seite mit einer 6mm dicken Kunststoffhalterung arretiert hat, auf der anderen Seite war diese nur 1,5mm dick.

Was ist wohl kaputt gegangen?!

Falsch! Zu DDR Zeiten wollte Quelle auf einmal keine Kühlschränke mehr aus DDR Produktion weil diese mindestens 25 Jahre halten (mussten).

 

Ist letztendlich auch meistens eine Frage des Preises. Wer erwartet, dass ein 55" TV für 400,- € Jahrzehnte lang hält, hat den Bezug zur Realität verloren.

 

Beim Mixer war es das definitiv nicht. Das war Absicht denn man hätte dort problemlos das Material genauso dick machen können, das hätte in der Produktion sicher 1/100tel Cent mehr gekostet.
Oft gibt es auch Getriebe bei der nur ein Zahnrad aus Kunststoff besteht (die anderen sind aus Aludruckguß) würde man wenigstens Miramid nehmen würde das Teil wahrscheinlich auch ewig halten, so aber geht es innerhalb weniger Monate kaputt.

Die wenigsten nutzen ja die Garantie (zumal das oft nicht immer einfach ist)

Das mag sein, aber auch bei teuren Geräten sind die gleichen Schwachstellen eingebaut.

 

Natürlich gibt es Beispiele:
Zum Beispiel Drucker, die nach einer bestimmten Anzahl an Seiten den Dienst verweigern und dazu aufrufen, den Kundenservice zu kontaktieren. In Wirklichkeit ist aber nur der Schwamm voll. Und mit einer Software aus dem Netz lasst sich der Zählerstand zurück setzen.

Und es gibt sehr wohl Geräte, die kurz nach der Garantiezeit kaputt gehen. Bei meinem Kühlschrank war es so

 

Handmixer ist ein gutes Beispiel… Schraub mal die angeblich "unzerstörbaren" Krups-Mixer aus früheren Zeiten auf: Direkt hinter dem vorderen Lufteinlass sitzt ein komplett ungekapselter Motor (der entsprechend zugestaubt ist). Würde heute sicher jeder "Sollbruchstelle!" rufen.

Und wenn 1,5 mm Kunststoff nicht reichen, um einen Schalter zu halten, sag ich nur "wo rohe Kräfte sinnlos walten". Als Modellbahner staune ich aber auch immer wieder, was manche Leute alles abgebrochen bekommen.

Du meinst, Quelle wollte 25 Jahre, aber die DDR-Qualität konnte das nicht liefern?

 

Also ich komme aus dem HiFi-Technikbereich und durfte mir unzählige Geräte von innen anschauen.
Glaube mir, da werden in der höherpreisigen Riege ganz andere Bauteile eingesetzt, als in der Mittel- oder Unterklasse.

Mein erstes 32" Flat TV-Gerät (Siemens/Fujitsu Myrica) kostete vor Jahren 1500,- € und versieht bei einer Bekannten noch immer seinen Dienst.
Mein jetziger TV (Samsung) kostete 2700,- € und läuft seit 9 Jahren einwandfrei. Gleiches beim Samsung PC Monitor (über 10 Jahre).
Der NAD AV-Receiver hat auch schon seine 15 Jahre auf dem Buckel. Sogar beide Cassettendecks Alpine AL65 (BJ 78 , je 1200,- DM) laufen noch prima (ok, die Capstanriemen mussten wegen Materialermüdung schon mal ersetzt werden). Der Atoll CD Player (1000,- €) läuft auch schon 10 Jahre.
Da ich einen sehr großen Bekanntenkreis habe und auch durch die Firma habe ich da schon einen gewissen Überblick, was die Fluktuationsrate bei Billiggeräten angeht. Und da ist es so, dass oft schon nach drei Jahren das Gerät defekt ist.
Das betrifft nicht nur Unterhaltungselektronik, sondern auch Haushaltsgeräte o.a.

Sicherlich, es rechnet jeder Hersteller damit, dass das Gerät irgendwann das Zeitliche segnet. Deshalb werden bei den Billigprodukten eben minderwertigere Materialien eingesetzt. Einerseits um den Preis zu drücken und andererseits wegen des schnelleren Verschleiß.
Und schwarze Schafe gibt es natürlich in jedem Bereich, das will ich gar nicht bestreiten.