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Sterbehilfe?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von MAx87, 20. März 2005.

  1. Satikus

    Satikus Guest

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    AW: Sterbehilfe?

    Für mich ist der Ehemann der Frau ein Mörder! :mad: :wüt:
     
  2. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Sterbehilfe?

    Wieso hast Du den Eindruck, daß ich nicht überzeugt bin?
    Meine Frage bezog sich einzig auf die Ungereimtheit, daß dem Menschen einerseits nicht zugetraut wird, eine kleine und mittelfristig revidierbare Entscheidung zu treffen - man aber andererseits meint, daß er eine derart einschneidende und endgültige Entscheidung treffen kann.

    Gegen die Änderung des Konsumentenschutzgesetzes habe ich überhaupt nichts. Sie ist kundenfreundlich - und als Dienstleister mit kundenorientierten Serviceabläufen ist sie mir sogar eine Hilfe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. März 2005
  3. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Sterbehilfe?

    Aber geh - das ist Deine Assoziation (aufgrund anderer Diskussionen, in denen du etwas von meiner Weltanschauung mitbekommen hast, die Du grundsätzlich ablehnst) :D

    Ich unterstelle nichts.
    Ich stelle die These auf, daß nicht nur Mitleid ein Kriterium bei einer solchen Entscheidung (durch Angehörige) sein KANN.
    Außerdem spiele ich den ADVOCATUS DIABOLI - weil hier die allgemeinde Meinung vorzuherrschen scheint:
    "Wenn ich mir beim shicen helfen lassen muß will ich nicht mehr leben (und ich kann mir nicht vorstellen, daß das ein anderer anders sieht)".
    Ich glaube, daß der Mensch einfach mit seinen natürlichen Lebensphasen nicht mehr zurechtkommt.
    Am Anfang und Ende des Lebens stehen einfach Phasen der körperlichen Abhängigkeit (geistig unabhängig ist man ohnedies NIE, egal wovon man geführt wird).
    Dazwischen hat man einen gewissen Spielraum, zu dem auch die Verantwortung für jene, die sich noch oder schon in den anderen beiden Lebensphasen befinden, gehört.
    VERANTWORTUNG ist einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Tier und Mensch.
    Die immer populärer werdende Ansicht, man müßte die letzte Abhängigkeitsphase umgehen können und die zunehmende Unfähigkeit, die Verantwortung für Menschen in dieser Lebensphase zu übernehmen sind Grundhaltungen die sich wechselweise be- und verstärken.

    Ich wehre mich gegen eine Kategorisierung des Lebens in "wert" und "unwert" - weil ich davon überzeugt bin, daß damit ein Tabu aufgelöst und durch eine willkürliche Grenze ersetzt wird, die dann in Zukunft nur noch nach Bedarf verschoben werden wird.
    Und ich verweise auf die Probleme, die durch relativ einfachen Mißbrauch entstehen können.

    Hier bin ich völlig Deiner Meinung. Wer seinen Willen rechtzeigig qualifiziert äußert soll im Falle des Falles nicht auf Biegen und Brechen künstlich am Leben gehalten werden.
    Allerdings besteht ein Unterschied, ob man jemanden sterben läßt, indem man seine Vitalfunktionen nicht mehr maschinell unterstützt, oder man ihn verhungern läßt.
    Hier frage ich - wo ist die Grenze?

    Angenommen aktive Sportausübung wäre mein gesamter Lebensinhalt und ich wäre nach einem Unfall querschnittsgelähmt.
    Wenn ich dann nach der Todessprizte verlange,
    - weil ich mir ein Leben ohne Sport einfach nicht vorstellen will, und weil ich zu feige bin oder nicht kreativ genug, um es selbst durchzuziehen -
    muß dann ein Arzt meinem Wunsch entsprechen?

    Wie soll ein Arzt damit umgehen, der seine Aufgabe im Erhalten und nicht im Beenden von Leben sieht?

    Oder wird es dann ein Spezialgebiet (der Anaesthesie?) geben - im Rahmen dessen ein entsprechend gebriefter Fachmann mir den Schlaf beschert, aus dem ich nicht mehr erwache?
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. März 2005
  4. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Sterbehilfe?

    Ich denke, die Antwort darauf gibt Dir mein vorangehendes Posting (#53).

    Solltest Du nach dem Lesen immernoch den Eindruck haben, daß ich Dir oder sonst irgend jemanden was vorschreiben möchte, stehe ich mit näheren Erläuterungen gerne zur Verfügung.
     
  5. Lechuk

    Lechuk Institution

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    AW: Sterbehilfe?

    Da gab es mal einen sehr guten Film,wo der Hauptdarsteller Künstler war und dann
    durch einen Unfall vom Hals an gelähmt war.
    Er setzte es vor einem US Gericht durch,das er sterben darf.
    Gedreht wurde dieser Film nach einer wahren Geschichte.

    Das muß man sich aber mal verinnerlichen.
    Da ist ein Mensch,der muß darum betteln,sich erniedrigen,um dann das
    zu erreichen,was jedem anderen im vollbesitz seiner körperlichen Kräfte
    ohne zu fragen offen steht.
     
  6. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Sterbehilfe?

    Stimmt - habe ich gesehen.
    Dabei ging es jedoch um die Einstellung lebenserhaltender Maßnahmen - und eben nicht darum, jemanden verhungern zu lassen (was er aber, da er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte war, sicher auch durchsetzen hätte können).
    Die eigentliche Frage, die dieser Film bei mir hinterließ, war:
    Wie fixiert muß man auf Aspekte seines Leben sein, um lieber zu sterben, als sich einen neuen Lebensinhalt zu suchen?
    Und das ist in diesem Fall noch krasser, da er ja eben im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten war.​
     
  7. Lechuk

    Lechuk Institution

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    AW: Sterbehilfe?

    Wie denn?
    Der war vom Hals ab gelähmt?
    Fahr mich mal in die Galerie.
    Bau mir mal die Skulptur.
    Jetzt malern wir mal schnell das Zimmer,ach nee geht ja nicht.

    Der hätte noch nicht mal verhungern können,ging doch auch darin hervor,
    dann hätten sie ihn zwangsernährt. ;)

    Ganz besonders agressiv empfand ich diese Szene,wo die Erbse herunterfiel,
    da waren soviel Emotionen drin.
    Du mußt den Fakt Verzweiflung auch als solches anerkennen und nicht sagen:
    ach das wird schon wieder.

    Im Fernsehen sagte letztens ein Pfleger:"Wir gehen davon aus,das die Patienten uns
    hören können und auch ihre Umgebung wahrnehmen."
    Dann ist das was majo dazu schrieb und dieser Fakt von mir geschrieben zusammen-
    genommen das unmenschlichste was es derzeit gibt auf dieser Welt.
     
  8. tarak

    tarak Neuling

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    AW: Sterbehilfe?

    Warum sollte ihm niemand in die Galerie fahren?
    Die Sache mit der Skulptur ist ein Beispiel für seinen bisherigen Lebensinhalt - das ist ja genau meine Frage.
    Nun, nach dem Urteil konnte er.
    Aber es war ja auch gar kein Urteil in der Frage, sondern ein advokatischer Winkelzug.
    Es wurde festgestellt, daß - solange es kein Urteil gibt, er über seinen Körper verfügen dürfe (HABEAS CORPUS).
    Damit endet der Film. Der Arzt, der ihm das Einstellen der lebenserhaltenden Maßnahmen ursprünglich verweigert hat bittet ihn dann noch, trotzdem im Spital zu bleiben damit er, falls er es sich anders überlegt, doch noch gerettet werden kann.
    Es ging nicht daraus hervor,
    ob er den Prozeß erlebt hat
    wie das Urteil ausgefallen ist/wäre
    ob er es sich später anders überlegt hat
    Wenn ich einem Verzweifelten keine Hoffnung geben kann muß ich in erster Linie an mir arbeiten.
    Sterbehilfe ist die Resignation beider - dessen, der sterben will und dessen, der ihm dabei hilft.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. März 2005
  9. Bertel

    Bertel Silber Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Na herrlich, das sind so tolle Sprüche, die wunderbar moralisch klingen aber jemanden in der Situation null weiterhelfen.

    Wenn jemand sterben WILL, warum ihn auf Teufel komm raus am Leben erhalten? WARUM?

    'Bisheriger Lebensinhalt' ... eben sein Lebensinhalt - der WEG ist.

    Vielleicht will er nichts anderes 'sinnvolles' tun.

    Vielleicht will er nicht mehr mitspielen bei dieser tollen Gesellschaft, die ihn unbedingt dabeihaben will, um ihn dann minimalumsorgt 24/7 in einem Krankenzimmer rumsiechen zu lassen.

    Der faule Hund, soll er sich halt selber sinnvoll beschäftigen!
    Vom Hals ab gelähmt? Pah! Soll er halt Lieder pfeifen!
    So schwer kann das doch nicht sein!

    Was ist schlimmer, tarak,

    - jemanden sterben lassen, der es will

    oder

    - jemanden, der das will, nicht zu lassen und ihn 'feige, unkreativ und zu sehr auf bestimmte Aspekte fixiert' zu nennen

    ?

    ---

    Die Gegnerschaft gegenüber Sterbehilfe ist fast IMMER in Egoismen begründet.

    Angehöriger:
    - ICH will den Menschen nicht verlieren

    Arzt:
    - ICH will den Menschen nicht sterben lassen und verstecke mich hinter meinem Eid

    Gläubiger:
    - ICH glaube, und weil der Sterbewunsch gegen meinen Glauben verstößt, bin ICH dagegen

    Pfleger/Arzt/Angehöriger:
    - ICH muß an MIR arbeiten, wenn ICH einem Menschen keine Hoffnung geben kann (der u. U. wirklich keinen Grund für Hoffnung mehr hat)

    - ICH will nicht, daß der stirbt, Leben ist doch so toll

    - ICH will nicht, daß der sterben will, denn ICH würde es an seiner Stelle nicht wollen

    Und das dümmste Argument überhaupt:
    - ICH muß gegen Sterbehilfe sein, weil ICH sonst Angst habe, daß ICH angelastet bekommen könnte, etwas zu billigen, was DIE NAZIS gemacht haben (obwohl das mit Sterbehifle NICHTS zu tun hatte)
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. März 2005
  10. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Sterbehilfe?

    Ich vermute, daß Du den Menschen allgemein mehr zutraust, als es das Konsumentenschutzgesetz vorgibt.
    Darum geht es hier nicht ganz. es geht darum, daß man aus der eigenen Lebenserfahrung, den eigenen Wertmaßstäben heraus eine Grenze definiert, wann das Leben noch lebenswert sei und wann nicht mehr. Die Angehörigen, Freunde werden an dieser Stelle ausgeklammert.