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Sterbehilfe?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von MAx87, 20. März 2005.

  1. wolle

    wolle Senior Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Ausgerechnet der Kriegsverbrecher Bush, Befürworter der Todesstrafe. Heuschlerischer geht es nicht.
     
  2. majo

    majo Silber Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Ui ui ui, verdammt heikel, das Thema.

    Zumal es jeder immer mehr aus seiner persönlichen Sicht sieht und daraus seine "allgemeine" Meinung herleitet.

    Na, ich wage es mal:
    Ich bin ganz klar für aktive Sterbehilfe. Anderenfalls wird Sterben als natürlicher Vorgang verhindert. Denn: Es wird vortrefflichst Geld damit verdient Menschen nicht sterben zu lassen. Wenn das (Geld verdienen) nicht wäre (es hängt ja ein riesiger "Wirtschfts"zweig daran, welcher letztendlich von den Beitragszahlern der Kranken/Pflege-Versicherungen finanziert wird), würde über dieses Thema vermutlich gar nicht geredet werden. (Übrigens: Diese Sichtweise betrifft das heutige "Gesundheits"wesen GENERELL! Es stünde um die Volksgesundheit wohl viel besser, wenn sich an den sich in aller Regel wegen ungesunder Lebensweise ergebenden Krankheiten nicht so vortrefflichst Geld verdienen ließe. An einem gesunden Menschen verdient kein Arzt was.)

    Menschen nicht sterben zu lassen ist eindeutig unmenschlich. Denn was ist (menschliches!) Leben, wenn es auf funktionierende Bio"technik" reduziert ist, also der Mensch als Persönlichkeit nicht mehr existiert? Ich weiß, an dieser Stelle wird´s richtig heiß: Wann ist dieser Fall denn eingetreten?
    ICH bin MIR sicher, je weniger man selbst erledigen kann (je mehr man zum PflegeOBJEKT wird) desto mehr leidet der betroffene darunter, dass sein Willen in jeder Hinsicht zunehmend ignoriert wird!

    Mein bisher "härtester Fall": ein Kollege, ein echter workaholic, hatte mit 53 Jahren zwei schwere Schlaganfälle innerhalb von zwei Wochen. Als er aus dem 10wöchigen Koma wieder zu sich kam war er nahezu vollständig bewegungsunfähig, zu dem seine linke Körperhälfte gelähmt. Wenn er hustete, kontrahierte nur eine Seite der Brustmuskulatur (er verzog sich jedesmal krumm), sein rechtes Auge hatte keinen Liedschließreflex mehr, so dass es mit einer Plastikklappe luftdicht abgeklebt wurde, um nicht auszutrocknen. Wenn er ansprechbar war, konnte er Gefragtes mit mühsamem Schließen des linken Auges bejahen - das war seine einziger "Rückkanal" zur Außenwelt. Die Frage, ob er lieber das Ende hätte, stand mir als Nicht-Angehörigen selbstverständlich nicht zu. Ich bin mir aber sicher, denn über so viele Jahre kannte ich ihn, er hätte sein Auge einmal geschlossen ...
    So starb er dann 10 Wochen später einen Tag vor einem Heiligabend, nach einem halben Jahr.

    Die Frau in den USA ist für das offizielle US-Amerika nur Mittel zum höchstzweifelhaften Zweck (->z.B.Bush). Selbst nächste Angehörige, welche sich vehement für herzschlagfortsetzende "Maßnahmen" (meist unter Berufung auf religiöse Hintergründe) einsetzen, würden dies garantiert anders sehen, wenn sie selbst mal ein halbes Jahr in einem Zustand der völligen Hilflosigkeit und Mitteilungsunfähigkeit per Experiment ans Bett gefesselt wären, mit der sicheren Aussicht, dass sich praktisch so gut wie nichts daran je wieder ändern würde. ERLÖSUNG ist hier das wahre Stichwort.

    Ich kann JEDEM nur wärmstens empfehlen, sich mit der Problematik einer Patientenverfügung ernsthaft zu beschäftigen. Wer schon einmal erlebt hat, wie sich vormals bärige Kerle in Unglückshäufchen verwandeln, "nur" weil sie nicht mehr alleine Pinkeln gehen können (Ursache hier war ein Fußgänger-Verkehrsunfall), weiß was ich meine ..

    Grüße an alle, majo
     
  3. Wilfried56

    Wilfried56 Platin Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Ja, majo, du sagst es - die (rechtzeitige, eigenverfasste!) Patientenverfügung ist auch für mich die einzig akzeptable Lösung.

    Der US-Fall ist sicher sehr kompliziert (Eltern und "Gottvater" Bush vs. Ehemann, der angeblich erst jetzt mit den Millionen $ an Schmerzensgeld - Ärztepfusch! - seine Frau sterben lassen will ...), aber wer über 20 Jahre hirntot ist, kann halt nichts mehr zur Lösung beitragen...
     
  4. foo

    foo Wasserfall

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    AW: Sterbehilfe?

    Ich denke das Thema ist wirklich heikel. Wenn man die Sterbehilfe zulässt, könnte der Weg für die Krankenkassen geebnet werden, auch Patienten mit sehr geringer Heilungswahrscheinlichkeit aber unheimlich teueren Behandlungskosten nicht weiter zu unterstützen. So könnte der Druck auf Ärzte erhöht werden, "das Leiden zu beenden" oder auch für die Krankenkassen (gegen eine "Entscheidungsprovision") im Sinne der Kostenersparnis zu entscheiden.
    Anderseits gibt es Patienten die nur noch menschenunwürdig dahinsiechen und sich den Tod sehnlichst wünschen, durch Maschinen aber möglichst lange am Leben erhalten werden und damit das Leiden nur sinnlos(?) verlängert wird.
     
  5. BigPapa

    BigPapa Talk-König

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    AW: Sterbehilfe?

    Über das Thema hab ich vor 2 Jahren 6 Monate philosophieren müssen... Und was hats gebracht? Natürlich... keinen gemeinsamen Nenner.

    Ich hab meine Verfügung machen lassen um das für mich zu regeln. War für mich einfach das sinnvollste, denn 20 Jahre an Maschinen zu hängen, ist für mich vollkommen inakzeptabel.
     
  6. Lechuk

    Lechuk Institution

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    AW: Sterbehilfe?

    Schafft die Kirche ab-seht den Menschen als das was er ist,
    ein Äffchen und dann zieht nochmals die Konsequenzen.
    Welches Tier auf diesem Planeten hält lebensunfähige Artgenossen
    künstlich aufrecht?

    In Berlin mußten sie einem Kind,nachdem es von seinem leiblichen Vater
    mißhandelt wurde/schütteln,ein Teil des Gehirnes amputiert werden,
    es wird nie lebensfähig* sein.

    Lebensfähig heißt doch in der Definition nichts anderes als sich

    • bewegen können
    • schmecken - riechen - essen können
    • reden - können
    Der hypokratische Eid besagt das man Leben erhalten soll.
    Besagt das auch,das man es auf Teufel komm heraus tun soll?

    Die arme Frau liegt das seit Jahren in der Gegend rum und kann sich nicht mitteilen,
    wie andere Komapatienten auch,vieleicht denken die auch,können sich aber später
    nicht mehr daran erinnern?
    Vieleicht wollen die erlöst werden,weil sie sich nicht mehr bewegen,essen,reden
    können?
    In der Hinsicht ist diese Krönung der Schöpfung einfach abartig pervers.
    Wir sind noch nicht soweit in der Evolution fortgeschritten wie es die meisten meinen
    oder gerne hätten,sonst würden wir nämlich im Sinne der betreffenden entscheiden.

    Und dann kommt ein Alkoholoiker und verdammt die Frau und auch noch zukünftige
    Fälle dazu gefangene in ihrem eigenen Körper zu sein.
     
  7. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Sterbehilfe?

    Extrem schwieriges Thema. Eine Lösung wird es da nie geben, da es eigentlich eine der persönlichsten Dinge überhaupt ist.
    Falsch ist nur mal wieder der politische Schacher, der in den USA darum gemacht wird. Und natürlich die extreme religiöse Rechte in den USA. So wird man dem Thema nicht gerecht.
    Dabei hat das mit Religion eigentlich nur sehr wenig zu tun. Man sollte wirklich allen empfehlen, soweit das möglich ist, vor schweren Operationen usw. zu sagen was man im Fall des Falles will. Ich würde auch lieber sterben als so zu "leben" wie diese Frau. Ist aber eben extrem subjektiv. Und nur so kann es sein, eine objektive Meinung kann es da nicht geben.
    Diese Frau braucht ja keine besonderen Maschinen - sie wird ja nur ernährt. Außer ihrem Gehirn ist der Körper ja in Ordnung.
    Die Politik ist aber das Letzte was sich hier einmischen sollte. Aber ob man sie nun sterben lassen sollte und weiter ernähren - ich kann mir da keine Meinung bilden.
     
  8. Bertel

    Bertel Silber Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Stimme Lechuk völlig zu, besonders dem hier:

    Mr. Bush hatte übrigens in Texas ein Gesetz unterzeichnet, das es Kliniken ermöglicht, die künstliche Ernährung in solchen Fällen einzustellen, wenn der Patient kein Geld mehr hat ...
     
  9. quarks

    quarks Gold Member

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    AW: Sterbehilfe?

    Was wäre eigentlich wenn der Patient nicht versichert ist, Koma in der Krankenversicherung ausgeschlossen wurde und die Verwanden nicht für die Kosten aufkommen können?
    Da wird doch in den USA schneller der Schalter umgekippt als man denken kann.

    Hier wird von den Politiker reinster Aktionismus betrieben. Wegen einer Komapatientin bricht Bush sein Urlaub ab um eine Gesetzesänderung durch zu bringen. Es wird aber nichts daran geändert, das tausende von Menschen sterben müssen weil sie sich keine richtige Versicherung leisten können, keine Medikamente bekommen weil die Pharmaindustrie mit ihren Patenten überzogene Preise verlagen können, usw.
    Als Gefangener hat man sowieso schlechte Karten: Vom Knast direkt ins Leichenhaus (Bush ist aber sicher der letzte der daran was ändern würde)


    Edit:
    @Bertel, hmmm ich sollte wären dem schreiben eines Beitrags besser nichts anderes dazwischen machen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. März 2005
  10. Lechuk

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    AW: Sterbehilfe?

    Patientenverfügungen gelten bei Wachkomapatienten nicht laut Bundesgerichtsurteils
    von 2003,sagten sie eben in den Tagesthemen.
    Da wird auf Teufel komm heraus und gegen jede Natur weiter künstlich ernährt.
    Wenn das jemals passieren sollte,so hoffe ich,das mir das jenseits aller
    menschlichen "humanen" Hilfe geschieht.

    Warum darf man nicht einfach sterben wenn es soweit ist?
    Wo ist da das christliche Mitgefühl?

    Stellt Euch mal vor,man hätte Jesus künstlich am Leben erhalten.