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SPD braucht neue Gesichter

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von koelnerx1000, 28. März 2006.

  1. tvfreund

    tvfreund Senior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Das beweist nur immer wieder aufs neue, wie beliebig die Parteien und Parteiprogramme heutzutage geworden sind. ;)
     
  2. mrgg1977

    mrgg1977 Silber Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Ich gehe mal davon aus, dass sowohl die drei Landtagswahlen, als auch das derzeit wieder bestätigte Umfragetief der SPD für den Thread verantwortlich sind.
    Hm, also zum Teil kann ich die Forderungen ja dann nachvollziehen, ABER ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es einige gibt, die sich den Realitäten entziehen wollen.
    Ich sags mal direkt: Die "guten" Jahre sind vorbei, entsprechend auch alle noch so wohlklingenden Wahlversprechen der Vergangenheit. Die wirtschaftlichen, als auch sozialen Probleme dieses Landes sind so immens gewachsen, weil es NIEMANDEN bislang gab, der es gewagt hat, sie anzusprechen.
    Beispiel: Ich kenne keine Politiker, der es wagt das zu sagen, was viele Ökonomen und Wissenschaftler bestätigen, nämlich mehr oder weniger die Rente zu kürzen, weil es den jetzigen Rentern im Vergleich zu den kommenden Generationen (die Probleme sollte hoffentlich bekannt sein) "zu gut" geht. Und wer es doch wagen sollte, verliert damit etliche Millionen Wählerstimmen, denn wer wählt schon jemanden, der ihm in die Tasche greifen will? Ergo ist das ein Tabuthema.

    Es trifft momentan die SPD umso mehr, als dass sie ja gerade die Partei war, die soziale Einschnitte generell für falsch hielt. Zum einen hat sie diese Politik (mehr oder minder) in 7jähriger Regierungszeit selber weiter betrieben, zum anderen muss sie gerade deshalb nun den Kopf herhalten, da alle Systeme in diesem Land kollabieren und der frühere Kuschelkurs zu einem Großteil die heutigen Probleme herbeigeführt hat.
    Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt, wer ist verantwortlich: Müntefering - SPD
    Die Rente wird heiß diskutiert, wer ist verantwortlich: Müntefering - SPD
    Das Gesundheitssystem muss reformiert werden, wer ist verantwortlich: Ullallalla Schmidt - SPD
    Benzin wird teurer, Strom ebenfalls, Atomkraftausstieg wird in Frage gestellt, wer ist verantwortlich: Sigmar Gabriel (warum auch immer) - SPD

    Soll heißen, dass Angela Merkel und Co durch dolle Auslandsbesuche und zur Zeit scheinbar zweitrangige Themen punkten können, während die SPD für alle weiteren negativen Schlagzeilen bestraft wird.
    Also gerade die Themen, die immer gerne geschönt worden sind um ja keine Panik zu verbreiten, stehen jetzt unwiderruflich zur Debatte. Vieles ist in der Vergangenheit falsch gemacht oder aufgrund mangelnden Realitätssinnes verschlafen worden. Jetzt steht man vor dem Chaos und kann nichts positives, sondern nur noch Hiobsbotschaften verteilen.
    Dass es die SPD und damit alle alten und neuen Köpfe dieser Partei trifft, hängt meiner Ansicht nach mit den genannten Gründen zusammen, obwohl 16 Jahre CDU genauso dazu beigetragen haben.

    So, und bevor ich jetzt mit Stützstrümpfen oder Gehstöcken beschmissen werde: Das Theme Rente/Rentner war lediglich ein Beispiel. Es gibt etliche Beispiele, die letztendlich JEDE (also auch meine) Altersgruppe trifft, weil die globalen Probleme viel zu vielseitig sind, um sie auf nur eine Altersgruppe abzuwälzen.
    Wie heißt es so schön: Jeder hat sein Päckchen zu tragen und die fetten Jahre sind vorbei.
    Globalisierung und Demografie sei Dank. Es ist Zeit, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen, das gilt für etliche Politiker, als auch für den jeweiligen Wähler.
     
  3. klebnikow

    klebnikow Junior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    @mrgg1977

    Ziehst du dir zum Schlafengehen jeden Abend den Münchener Professor Hans-Werner "Was ist Export-Was ist Import" Sinn rein?
     
  4. tvfreund

    tvfreund Senior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Vom Grundtenor trifft deine Analyse durchaus zu, dennoch vergisst du einen wichtigen Punkt für die allgegenwärtige Politikverdrossenheit.

    Die meisten Politiker heutzutage sind so abgehoben von jeder Realität "von der Strasse", dass sie nicht einmal mehr merken, wenn die Welt links und rechts um ihren "Elfenbeinturm" auseinanderbricht". Nehmen wir ein paar Beispiele :

    - Die Diäten. Warum zum Henker verweigern die C..-Parteien jegliches Gespräch, wenn es doch eigentlich darum geht, dass alle "den Gürtel enger schnallen sollten".

    - Warum verweigern die Politiker jegliche Transparenz, wenn es darum geht, ob Sie "Vollzeit-Politiker", oder "Teilzeit-Politiker" sind. Der Tag hat auch für einen Politiker nur 24 Stunden ( bzw. 25 wenn man die Mittagspause hinzuzählt).

    - Weshalb muss ein Landtag wie z.B. in BW nach der letzten Wahl "wachsen", obwohl die Wahlbeteiligung niedriger war, als bei der letzten Wahl ? ( Ja, es liegt an den Überhangmandaten, dass ist mir auch klar, aber das ist trotzdem mehr als absurd ! )

    ---

    Und die entsprechenden Ökonomen und Wissenschaftler sind im Grunde genommen befangen. Ihre Meinungen tendieren oftmals nach dem Motto "wes Brot ich ess, des Lied ich sing". Selbiges habe ich mir beim Lesen eines Interviews mit dem Hr. Sinn vom IFO-Institut gedacht.

    ---

    Im übrigen sind die Probleme in Deutschland zu einem guten Teil "hausgemacht", da die Sozialsysteme niemals dafür ausgelegt sind/waren, wofür sie mittlerweile herhalten müssen. Auch andere Staaten leben "auf Pump", aber dort, kann als Einzelner nicht einfach kommen und gleich grosse Forderungen stellen". Dass merkt man beispielsweise sofort an den dortigen Einwanderungsbestimmungen.

    Unser Staat hat - und das kann dir jeder ernsthafte Ökonom bestätigen - auf keinen Fall ein Einnahmeproblem. Im Gegenteil. Bei den Ausgaben liegt das Problem.

    Manfred Rommel, der Ex OB von Stuttgart sagte dazu :

    Wenn ein Bürger spart, dann gibt er Geld, das er hat, nicht aus;
    Wenn der Staat spart, dann gibt er Geld, das er nicht hat, nicht aus.

    Was folgert der schlaue Politiker ?

    "Ran an den Sparstrumpf der Bürger"

    Seit die Bundesregierung den Bürgern an den Sparstrumpf geht, flüchten selbst die Kleinsparer ins Ausland. Und dieses Geld wird folgerichtig auch nicht in Konsum umgesetzt.

    Des weiteren hat die Bundesregierung es geschafft, das die Reserven der Rentenversicherung aufgebraucht sind. Den Gesetzlichen Krankenkassen geht es dank der Pharmalobby auch nicht gut. Aber bei den Privaten Krankenkassen stecken ja noch Rücklagen. Mal sehen, wann diese "angezapft" werden.
     
  5. tvfreund

    tvfreund Senior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    :D Wenn es sich um denselben Herren handelt, dann habe ich wohl zu lange zum schreiben gebraucht.
     
  6. Golphi

    Golphi Gold Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Keine andere Partei hat den Rentnern in den letzten Jahren so starke reale Rentenkürzungen verordnet, wie die rot-grüne-Regierung.


    Golphi
     
  7. Nelli22.08

    Nelli22.08 Lexikon

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Dafür gibt es ja jetzt die WASG. Bzw. die LINKE.
    Die SPD kann ruhig so bleiben wie sie ist.
    Dann gibt es nach der halben Legislaturperiode Neuwahlen und die CDU kann
    zusammen mit der FDP machen was sie will.
     
  8. mrgg1977

    mrgg1977 Silber Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Hu, nette Diskussion, also mal weiter zu meinen Kommentaren ;-)

    Weder kenne ich den Professor, noch seine These, aber ich versuche schlichtweg mich mit der, bei dir scheinbar noch nicht so ganz angekommen Realität auseinanderzusetzen. Die Einfachheit der früheren staatlich abgegrenzten Politik funktioniert nunmal bei Zeiten von Globalisierung nicht mehr. Alles ist wesentlich komplexer geworden und wenn man das nicht einsieht...na dann gute Nacht ;-)

    @Golphi

    zum Teil kann ich Dir recht geben, aber es war damit der längst überfällige und trotzdem nicht den Verhältnisse angemessene Versuch, die Schieflage in den Griff zu bekommen. "Die Rente ist sicher" (wir alle kennen den kleinen Mann, der diesen Spruch mal plakatiert hat) ist die Volksverar**** schlechthin gewesen. Und ich meine mich zu erinnern, dass dieser Herr nicht bei der SPD war. Ein System, dass auf den Generationenvertrag aufbaut, kann nur solange funktionieren, solange ein Gleichgewicht in den Generationen vorhanden ist. Die Demografische Entwicklung führt nunmal unwiderruflich dazu, dass immer mehr Rentner von immer weniger jungen Menschen unterstützt werden müssen. Sorry, aber dass diese Rechnung irgendwie und irgendwann nicht mehr aufgeht, ist doch offentsichtlich. Und die Entwicklung hier ist wirlich dramatisch. Ich persönlich gehe davon aus, dass beispielsweise ich und damit meine Generation, wenn ich (wir) mal ins Rentenalter komme(n) (vermutlich dann erst mit 85 oder so...), nur noch eine an der Sozialhilfe liegende Grundrente bekommen werde(n). Und dafür habe ich / haben wir dann Jahrzehnte hinweg in eine Versicherung eingezahlt.
    Ich glaube, hier gibts ein ernstes Problem....

    Aber zurück zum Thema, denn genau um dieses Missverhältnis zu bekämpfen, sind Reformen nunmal notwenig. Und so leicht es früher war, eine Reform mit neuen Wahlgeschenken zu versüßen, bringt das Jahr 2006 nun Reformen mit sich, die ans Eingemachte gehen. Hart aber fair und vor allem schlichtweg notwenig.

    @tvfreund

    Die Thematik der Bundestagsdiäten ist ein auch in meinem Augen unsägliches Thema. Ich will aber nicht noch einen weiteren Roman dazu schreiben auf Rücksicht aller Forenteilnehmer hier ;-)
    Grundlegend stimme ich Deiner Meinung allerdings zu. Wenn jemand durch üppige Gehälter und elementare soziale Absicherungen gerade in der heutigen Zeit dadurch den Kontakt zum Wähler verliert, der muss sich nun wirklich nicht wundern, dass sich immer mehr Menschen der Politik abwenden.

    Die Befangenheit der Ökonomen sehe ich allerdings nicht so wie Du. Es mag einige Institute geben, die gerne mal regierungstreue Untersuchungen etc abliefern, aber da gehört es einfach zur Demokratie eines Landes, dass sowas auch öffentlich diskutiert wird. Insofern gibt es genug Medienpräsenz, die auf diese Mängel aufmerksam machen. Ich gehe also erstmal weiterhin von einer gewissen Neutralität der Ökonomen auf. Aber Ausnahmen bestätigen leider die Regel :-(

    Um meinen erneuten Roman trotzdem noch zu beenden, möchte ich jetzt anmerken, dass man die BRD nicht mit anderen Ländern vergleichen kann. So leicht es auch erscheint immer wieder Vorzeigeländer in gewissen Dingen zu präsentieren, so gibt es trotzdem nie einen Königsweg.
    Deutschland hat wie KEIN anderes Land mit dem jahrzehntelang unberücksichtigten demografischen Faktor zu kämpfen, und dies auch für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Soll heißen, dass selbst wenn heute 100% mehr Kinder geboren werden würden, sich diese Entwicklung erst in ca 20 Jahren, also beim Start ins Berufsleben auswirken würde, ob positiv oder negativ.
    Die fehlenden jungen Generationen mit zusätzlich immer steigenden älteren Generationen führt zwangsweise zum Auseinanderbrechen der sozialen Sicherungsysteme. Dazu muss man nicht studiert haben, um 1 und 1 zusammenzählen zu können.
    Meiner Ansicht nach, wird die Politik der kommenden Jahre demnach nur noch darauf ausgelegt sein (können), diese Entwicklung abzufedern, aber generelle Einschnitte nicht verhindern können.

    Und (damit komme ich zurück zum eigentlich Thema) weil gerade die SPD bislang immer der Meinung war, dass es "doch gar nicht so schlimm werden kann", hat sie jetzt mit der eigenen Einsicht der Realität so immens schwer zu kämpfen und wird von den Wählern "bestraft".
     
  9. klebnikow

    klebnikow Junior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Uh da hat ja jemand die Weißheit mit Löffeln gegessen. Na klar, von dir lass ich mich gerne eines besseren belehren. Dann sag mal an, was anders gemacht werden muss. Ich bin gespannt!:eek:
     
  10. tvfreund

    tvfreund Senior Member

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    AW: SPD braucht neue Gesichter

    Mag sein, dass die SPD als Partei der "kleinen Leute" sich damit disqualifiziert hat, dennoch möchte ich erstens die Politik und die Gesellschaft als Gesamtes nicht aus der Haftung entlassen und zweitens deine Argumentationskette etwas entkräften :

    Allein durch die beiden Weltkriege und durch die "Spanische Grippe" im vorigen Jahrhundert sind sehr viele Menschen gestorben. Viele Väter sind nicht aus dem Krieg zurückgekommen. Woher rührte dann deines Erachtens nach der "Baby Boom" ?

    ( Meiner Meinung nach an der damaligen Zuversicht der Menschen die an eine "bessere Zukunft" glaubten . "Wir packens wieder ..." .
    Nehmen wir dann im weiteren Verlauf die Bedrohung des Weltfriedens durch die Kuba-Krise und durch den Vietnam-Krieg und packen die Errungenschaft der Pille dazu und mischen die Emanzipation der 68er Bewegung und natürlich die der Frauen hinzu, dann haben wir eine weitere mögliche Erklärung für den "Pillenknick und die sinkende Zuversicht in die Zukunft )

    Und was dabei herauskommt, wenn die 68er an die "Macht" kommen, haben wir ja in den 7 Jahren Rot/Grün schmerzhaft erleben dürfen/müssen. Die haben sich auch lieber zu "Genossen der Bosse" machen lassen, als wirklich für das Volk zu handeln.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. April 2006