Spaun electronic ist insolvent

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Das Spaun ins Trudeln geraten ist wird nicht nur an der "Geiz ist Geil"-Mentalität liegen, der Markt hat sich auch Verändert. Während man früher kaum an einem Multischalter von denen vorbeikam, wenn "man etwas Gutes haben wollte", haben sich durch die immer weiter in Betracht gezogen Verwendung von Unicable-Technik interessante Konkurrenten am Markt gezeigt. Konkurrenz mag einerseits das Geschäft beleben, sie führt andererseits aber möglicherweise auch dazu das Kunden sich für andere Produkte "Made in Germany" entscheiden, und somit der Umsatz zurück geht.

 

Also ich war mit den Spaun-Erzeugnissen immer bestens zufrieden - aber ich fürchte man hat den neuen "Zug der Zeit" verpaßt und bekommt nun die Quittung dafür - Schade ....

 

sicher. Sind bestimmt mehrere Faktoren.

 

Der Markt ist gesättigt und neue Innovationen sind im Sat-Bereich eher dünn gesät. Es wird nicht die letzte Insolvenz sein. In ein paar Jahren baut keine Firma in Deutschland mehr Sat-Produkte. Man kann es bedauern aber nicht ändern. Die Globalisierung hat nicht nur Vorteile.

 

Im Prinzip schon.

Wenn es andere bauen, hat man Freizeit.

 

Ich glaube das Problem ist einfach, das seit der Zwangsumstellung auf Hi-Band Support für DVB-S, der Markt annähernd gestättigt ist. Jetzt braucht es eigentlich nur noch Ersatz für Defektfälle und Neubauten. Und das ist eben nicht viel.

 

Ich hoffe, dass Spaun überlebt. Das wäre sehr schade.

 

Schade um die Firma die gleich um die Ecke von mir ist..

 

[Offtopic]

Es ist positiv, dass einer Redaktion bekannt ist, dass es hier unten im Südwesten nicht nur Schwaben gibt.

Wenn ich dann jedoch lese, dass es sich bei ihnen um Badenser handeln soll, hat der Autor seine Pluspunkte bei mir direkt wieder verspielt. Ich möchte nicht hoffen, dass das Absicht war ;-)

[/Offtopic]

 

"Unicable" war über Jahre hinweg zunächst für Umsteiger Kabel-TV > Sat eines der großen Themen in Sat-Foren. Auch das zeigt, dass diese Technik Relevanz besitzt. Die ersten teilnehmergesteuerten Einkabelsysteme im "Unicable"-Standard dürften, genau weiß es nicht, etwa 2004 auf den Mark gekommen sein. Ich habe eben mal die Kataloge durchstöbert: Der erste "Unicable"-Umsetzer von Spaun (SUS 5581/33 NF ) findet sich erst in Katalog 14 (2010). Während es zunächst überwiegend Umsetzer mit einem Port und vier, später meist acht Frequenzen pro Port gab, war bereits 2010 ein Trend auch zu Umsetzern mit mehreren Ports, dafür oft nur drei Frequenzen pro Port, erkennbar, vornehmlich um in Gebäuden mit Wohnungsstern nicht unnötig wohnungsübergreifend installieren zu müssen. Bei Spaun glaubte man zunächst scheinbar, das alles mit einem Baustein abdecken zu können, den man zwischen 1x8 und 3x3 Frequenzen umschalten konnte, was aber durch den Nachteil hoher Userbandfreqauenzen im 3x3-Modus erkauft wurde. Legacy konnte der SUS 5581/33 NF gar nicht, das wurde erst 2012 nachgereicht, als SUS 5581/33 NF vom SUS 5581/33 NF LEGACY abgelöst wurde (Legacy-Funktion nur durch Schalterstellung, nicht automatisch).

Damals brachte man noch weitere Modelle auf den Markt, u.a. zwei, die sich anfangs durch Terrestrik (nein / ja) und einen anderen Frequenzsatz unterschieden, später nach einer Änderung nur noch durch Terrestrik. Für acht Sat-ZF-Ebenen hat man hingegen lediglich einen Schalter mit 2x4 oder 4x2 Frequenzen im Programm. Im Vergleich zum sonst so breit gefächerten Sortiment bot man an dieser Stelle sehr wenig. Mit Katalog 19 (2017) flogen dann alle bisherigen Einkabelumsetzer für vier Sat-ZF-Ebenen (SUS 44.. SUS 55... ) aus dem Programm und wurden durch einen "digitalen" Umsetzer SUS 32 W "Made in EU" ersetzt. Ob man an zugekaufter Ware noch nennenswert verdienen kann? Zu diesem Modell steht im Katalog: "Konfiguration und Inbetriebnahme nur mit dem Programmiergerät SUS 32 COM (nicht im Lieferumfang)". Wenn man, so wie sich das liest, für die Inbetriebnahme auf jeden Fall einen Programmer benötigt, ist das sicher nicht für jeden attraktiv. Alles in Allem hat sich Spaun, das ist jedenfalls mein Eindruck, im Segment Einkabelsysteme einerseits mit vielen Typen und raschen Umstellungen etwas verzettelt (> Das gilt ähnlich für den in der Spaun-Mittteilung angesprochenen Bereich Optik.), an anderer Stelle aber Trends verschlafen. Zum Dosenfilter SMA 8 F als Antwort auf die programmierbaren Einkabelsteckdosen sage ich besser nichts. Bislang wegen EN 50607-Support konkurrenzlos scheinen lediglich SUS 21 FX bzw. SUS 41 F zum Betrieb an Teilnehmeranschlüssen zu sein.

Früher hatte ich ach wie oft auf bestimmte Produkte von Spaun in Form eines Links auf das Produkt hingewiesen, doch schon seit mehreren Jahren gibt es auf der Spaun-HP keine Seiten zu den einzelnen Produkten mehr. Gut, das mag für die Zielgruppe Installateure weniger relevant sein, aber wie sieht es mit Betriebsanleitungen aus? Zum oben erwähnten SUS 32 W gibt es im Download-Bereich keine (> mit Händlerzugang?). Für mich greift es damit ebenfalls viel zu kurz, wenn man als Ursache für die Schwierigkeiten primär die Konkurrenz durch Billiganbieter sieht.