1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von eigentor10, 8. Juli 2008.

  1. Creep

    Creep Guest

    Anzeige
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Die Probezeit ist dafür gedacht, festzustellen, ob der Arbeitnehmer die Anforderungen erfüllt, ins Team paßt, etc.
    Die Probezeit zu mißbrauchen, um ihn mit einer "Festanstellung" in die Firma zu locken, obwohl er eh nur für 3 Monate geplant ist, finde ich persönlich etwas unfair. Dafür gibt es befristete Verträge oder eben Leihfirmen.

    Was schlägst Du vor, wenn eine Stelle für 12 Monate geplant ist, aber je nach Projektverlauf auch 18 Monate dauern kann bzw. nach 9 Monaten schon beendet ist? Probezeit, feuern, wieder einstellen? Nein, für so etwas sind Leiharbeiter schon eine gute Lösung.
     
  2. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Der Witz ist, dass der Arbeitgeber in der Regel gleich viel und teilweise mehr an die Leihfirma für diese Kräfte bezahlt, als für eigene Angestellte. Nur kommt das Geld eben nicht bei den Leiharbeitern in diesem vollen Umfang an.
    Hier sollte man mal ansetzen und hinterfragen, wohin das Geld wandert.
     
  3. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Eine Probezeit ist doch überhaupt nicht mit einem Leiharbeiter zu vergleichen.

    Die Probezeit ist dafür da damit beide seiten entscheiden können ob derjenige in den Betrieb passt.
    Und nicht dafür um arbeiter nur für kurze Zeit einzustellen und sie wegen schlechter auftragslage dann wieder zu erlassen.

    Mal davon abgesehen das derjenige dann auch wieder das ganze Problem mit dem arbeitsamt etc. hat.

    Das gibt es bei Zeitfirmen auch nicht.
    Außer man hat für denjenigen keine aufträge mehr.
     
  4. tvfreund

    tvfreund Senior Member

    Registriert seit:
    4. Juni 2004
    Beiträge:
    240
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum


    Die viel größere Tragödie der Moderne ist, dass die Personalchefs das Instrument der Zeitarbeitsverträge regelrecht pervertieren.

    Ursprünglich gedacht, um z.B. für absehbare Projektzeiträume Verträge abzuschliessen, ist mit der aktuellen Gesetzeslage eine regelrechte "Verträge-Reiterei" entstanden, in der diese von Mal zu Mal um die Zeitspanne verlängert werden. Hier sollte man sich ebenfalls Gedanken machen !
    Wo bleibt für diese Menschen die Planungssicherheit ?
     
  5. emtewe

    emtewe Lexikon

    Registriert seit:
    4. August 2004
    Beiträge:
    31.439
    Zustimmungen:
    19.324
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    TechniSat Digipal ISIO HD DVB-T2, VU+ Uno 4K SE, LG 55EG9109 OLED, LG Largo 2.0 HF60LS
    Denon AVR X4300H, Teufel Viton 51, Fire TV Stick 4K, PS4 Pro + PSVR, Bluray Sony BDP S1200
    Multiroom Denon 3xHeos1 + 1xHeos7
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Eine Leihfirma bietet dem Arbeitgeber noch einen anderen Vorteil, wenn der eingesetzte Mitarbeiter den Anfoderungen nicht entspricht, bestellt man einfach einen anderen, das kann in wenigen Tagen geschehen.
    Wieviele Bewerber geben die verschiedensten Fertigkeiten und Kenntnisse an, ohne diese Anforderungen auch nur annähernd zu erfüllen? Klar kann man sagen dafür ist die Probezeit gedacht, aber der Aufwand mit ständig neuen Verträgen ist doch recht hoch. Dann lieber ein paar Leute von einer Leihfirma kommen lassen, und den der passt am Ende einstellen.

    Gruß
    emtewe
     
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Meinst du damit einen befristeten Arbeitsvertrag?

    Was macht das in der Praxis für einen Unterschied? Denn ich muss auch ohne befristeten Arbeitsvertrag jederzeit damit rechnen, dass mir gekündigt wird. Eine "Planungssicherheit" gibt es nirgendwo. Im Gegenteil: Bei einem befristeten Vertrag hab ich immerhin ein bestimmtes Datum vor Augen zu dem "irgendwas" geschehen muss, so dass man sich darauf einstellen bzw. vorbereiten kann. Bei einem unbefristeten Vertrag trifft es einen in der Regel aus heiterem Himmel.

    Gag
     
  7. Idiot

    Idiot Senior Member

    Registriert seit:
    10. August 2004
    Beiträge:
    435
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Wenn Du Dich extra für diesen Beitrag angemeldet hast, ist Dir dieser Einzelfall ja sehr wichtig... Du bist zumindest sehr nah dran, oder?

    Zur Frage:

    Das Geschäftsmodell von Leiharbeitsfirmen liegt nun mal darin, das Risiko schwankender Auslastung von den "Kunden" zu übernehmen. Sie müssen nun dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter ausgelastet sind (wobei nicht garantiert ist, dass der nächste Kunde genauso gut bezahlt), oder ggfs die Kosten einer Entlassung übernehmen. Diese Risiken lassen sie sich natürlich bezahlen, zusätzlich zu ihrer eigenen unternehmerischen Tätigkeit und dem verwaltenden Personal (auch eine Leiharbeitsfirma hat Verwaltungskosten). Das von den Leiharbeitern erwirtschaftete Einkommen muss somit auf deutlich mehr Köpfe verteilt werden als das der Stammbelegschaft. Das leihende Unternehmen hingegen zahlt zumindest nicht wesentlich mehr für Leihkräfte als für Festangestellte - die Leiharbeiter müssen ja auch erst noch eingearbeitet werden. Klar, dass dann für die Leiharbeiter weniger übrig bleibt als für ihre festangestellten Kollegen.

    Dass es überhaupt Leiharbeit gibt, liegt an den (teis positiven, teis negativen) Auswirkungen des Kündigungsschutzes und weiterer Vorschriften zum Arbeitnehmerschutz. In einem Hire-and-fire-System hätten die Leiharbeiter sicher wesentlich bessere Chancen, eine Festanstellung zu bekommen, zu höherem Lohn, aber mit etwas weniger Sicherheit (denn heute haben sie ja bei der Leiharbeitsfirma zumindest Kündigungsschutz, wenn auch keinerlei Garantie, an einem bestimmten Ort arbeiten zu können). Die heutige Stammbelegschaft hätte ebenfalls reduzierte Sicherheit und noch dazu wegen der hohen Zahl an Arbeitsuchenden vermutlich zumindest kurzfristig etwas weniger Lohn, wäre also der eindeutige Verlierer. In Unternehmen mit Auslastungsproblemen würden sogar verstärkt Jobs abgebaut, was kurzfristig sogar zu steigender Arbeitslosigkeit führen könnte.

    Der Übergang von einem System mit Kündigungsschutz in eines ohne ist also extrem problematisch. Langfristig hingegen sollten die Auswirkungen der Theorie nach positiv sein, also die Arbeitslosigkeit sinken und mit dem knapper werdenden Angebot an Arbeitskräften das Lohnniveau steigen.

    Als möglichen Lösungsweg könnte ich mir eine Opt Out-Klausel für den Kündigungsschutz bei Neuverträgen vorstellen. Dann würde die heutige Stammbelegschaft ihre Vorteile behalten, und die Arbeitsuchenden könnten sich zwischen einer relativ gut bezahlten Arbeit mit reduzierter Sicherheit und einer herkömmlichen Leiharbeitertätigkeit entscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass die neue Alternative für viele Leiharbeiter attraktiver wäre und auch die Unternehmen diese bevorzugen würden. Nachteilig wäre es für alle, die im jetzigen System ohne OptOut eingestellt würden und nach einer solchen Reform die Klausel unterschreiben müssten.

    Nichts erwarten würde ich mir von einem Verbot der Leiharbeit. Die Unternehmen würden dann in Hochzeiten eher Überstunden verlangen oder auf Umsatz verzichten, als Personal einzustellen, bei dem fraglich ist, ob es langfristig ausgelastet werden kann.
     
  8. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

    Registriert seit:
    15. September 2007
    Beiträge:
    31.652
    Zustimmungen:
    3.249
    Punkte für Erfolge:
    223
    Technisches Equipment:
    Magenta One und Magenta TV Stick
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Und was war vor den Leihfirmen? Lag die Wirtschaft da im Keller, oder heute?
    Leihfirmen sind so unnötig wie ein Kropf, senken nur das Lohnniveau, usw.
    Ich sehe nichts Gutes darin...
     
  9. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

    Registriert seit:
    26. November 2001
    Beiträge:
    22.635
    Zustimmungen:
    9
    Punkte für Erfolge:
    48
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Ich glaube, wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die allgemeine Wirtschafts- und Wettbewerbslage von heute nicht mit der vor 30 Jahren zu vergleichen ist.
     
  10. Michael Hauser

    Michael Hauser Lexikon

    Registriert seit:
    15. September 2007
    Beiträge:
    31.652
    Zustimmungen:
    3.249
    Punkte für Erfolge:
    223
    Technisches Equipment:
    Magenta One und Magenta TV Stick
    AW: Solidarität mit den entlassenen Leiharbeitern bei Opel in Bochum

    Stimmt. Leihfirmen sind trotzdem legaler Menschenhandel. Aber behalte Deine Meinung, ich habe halt meine!!!:)