1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von MAx87, 5. September 2004.

  1. uli12us

    uli12us Platin Member

    Registriert seit:
    25. August 2003
    Beiträge:
    2.740
    Zustimmungen:
    1
    Punkte für Erfolge:
    48
    Anzeige
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Gehen wir mal davon aus dass du recht hast und gemittelt wirklich 1000h Stunden volle Ausbeute zustandekommen. Vorher war die Rede von 20Jahren Lebensdauer.

    Bei Conrad (apotheke aber das spielt in dem Zusammenhang wohl keineRolle) hab ich im Katalog nachgeschaut was eine Solarzelle kostet.
    1 Modul mit 50W Spitzenleistung kam da auf ca 300€

    0,05kwh *1000 = 50Kwh
    Mit einer reelen Einspeisevergütung von war am Anfang irgendwo zu lesen 7,2cent pro kw (ist aber vermutlich auch schon subventioniert) kann man damit pro Jahr 3,6€ Strom erzeugen

    Wenn ich 300/3,6 teile kriege ich 83,33.... raus.

    Selbst wenn man rechnet dass da noch steuern, Handelsmarge, unternehmergewinn drinstecken die mindestens die Hälfte des Preises ausmachen komm ich immer noch auf
    eine minimale Lebensdauer von rund 40 Jahren damit das ganze zu null aufgeht.

    Logischerweise wenn man die extrem subventionierten 45cent/kw als vergleichsmasstab benutzt sieht die Sache weit freundlicher aus. Das ändert aber nichts an den Tatsachen dass irgendeine Investition unter ausschluss von steuerlichen Gesichtspunkten rentabel sein muss und das ist sie halt mal nicht. Auch wenn mittlerweile die Module billiger geworden sein sollten ändert das am reinen Ergebnis gar nichts.

    Und die Moral ist wie immer Subventionen verteuern künstlich alles damit sich ein paar wenige die Bilanzen schönrechnen können. Dabei verlieren sie auch noch die Realität aus den Augen. Ohne den ganzen Krampf hätten wir günstigere Strompreise und dafür weniger Solarzellen auf den Dächern. Allerdings wohl auch wesentlich weniger Windkraftwerke die aber auf lebensdauer gerechnet sich wohl doch auszahlen.

    Gruss Uli
     
  2. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

    Registriert seit:
    15. Dezember 2002
    Beiträge:
    522
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Ich muss peinlicherweise zugeben, dass ich nicht genau weiß was diese Einheit bedeutet. Ich habe folgendes herausgefunden: Bei den meisten Solarmodulen wird beim Verkauf z.B. 75Wp als Leistung angegeben. p ist eigentlich die Einheit für Pond. Macht in dem Kontext also nicht wirklich Sinn. Wp könnte so etwas sein wie Watt(peak), also ein Spitzenwert. Allerdings ist das nur eine Vermutung meinerseits. Ich werde mal beizeiten nachforschen, was es mit dieser Einheit auf sich hat.

    Zur Sache: Das Zitat beginnt mit "Die energetische Amortisationszeit", was mir sagt, dass es sich nicht um irgendeine monetäre Amortisationszeit handelt. Und darum geht es hier. Die Frage die ich zu beantworten versuchte war: "Bekomme ich die Energie, die ich zur Produktion der Solarzellen benötige auch wieder heraus oder ist es ein Verlustgeschäft?". Monetäre Aspekte zählen bei dieser Frage überhaupt nicht.

    Was diese Frage angeht: Du gehst von 7,2cent pro kw Einspeisevergütung aus. Wenn ich den Strom allerdings selbst verbrauche, spare ich 28ct/kWh die ich momentan für 1kWh bezahlen muss. Mit 28ct in der Rechnung armotisiert sich die Solarzelle also nach 21,42 Jahren. Also in etwa ein Nullsummenspiel. Aber der große Vorteil ist: Man ist vom Netz einigermaßen unabhängig. In Verbindung mit einer Brennstoffzelle im Haus könnte man so völlig autark sein. Es gab z.B. Vorschläge, dass man sein Brennstoffzellenauto später mal ans Hausnetz anschließen könnte, um von ihm Strom zu beziehen. Genug Leistung sollten die Dinger ja mal haben. Glaube kaum, das jemand 30 kW Strom verbraucht :)

    Außerdem: Meinst Du, Energie wird so günstig bleiben wie momentan, wenn erstmal die fossilen Brennstoffe verbraucht wurden? Gerade heute um 8:30 wurde ein neuer Thread eröffnet, dass die Strompreise steigen sollen und dass man dagegen protestieren sollte. Wann merken die Leute, dass Energie einfach immer teurer wird? Da hilft auch kein protestieren. Benzin wird nicht nur wegen der Öko-Steuer teurer, sondern vor allem weil Öl immer knapper wird und China momentan auch mehr braucht, als vorher (was wiederum die Vorräte noch knapper macht). Und wenn bei Strom die Nachfrage steigt, was passiert dann mit dem Preis? (Tip: Simple Regeln der Marktwirtschaft). Deswegen werden sich Solarzellen immer mehr rentieren. Zumal die Produktion in Zukunft auch billiger werden dürfte.

    Evtl. steigt auch noch die Effizienz. Allerdings wohl nicht so stark wie BlackWolf sich das erhofft: "Wer weiss, vielleicht ist man in 20-30 Jahren so weit mit 1m² Solarkollektoren genauso viel Energie zu erzeugen wie heute mit 10m²..." Das wird wohl nie eintreten, da jetzigen Zellen eine Effizienz von ca. 15% haben. Nach dem obigen Beispiel hätten sie dann 150%. Das wäre in der Tat sehr effizient :D.

    Wie gesagt, ich bin kein Verfechter der Solarenergie, sondern aller regenerativen Energien. Darunter fällt auch die Windenergie. Nur: manchmal weht halt kein Wind, genauso wie manchmal die Sonne nicht scheint. Deswegen kann man sich nicht nur auf ein System verlassen, sondern muss viele Alternativen zu einem ganzen verschmelzen.

    Farnsworth
     
  3. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Weíß jemand, wann die Brennstäbe aus deutschen Atomkraftwerken in der Zwischenlagerung oder Endlagerung soweit abgekühlt sind, daß ihr radioaktives Potential in etwa den natürlichen Uranvorkommen entspricht?

    Kurz zu dem Parteiprogramm von Bündnis 90/Die Grünen: Die wollen ja den kompletten Ausstieg aus der Kernenergie. Hier im Thread kam die Frage auf, was man tun soll, um dann den Strombedarf hier in D abzudecken. Das Parteiprogramm von Bündnis90/Die Grünen spricht hier von einer massiven "Energiewende" Also deutlich höhere Ökosteuer als heute, deutlich höhere Subventionen zB für Windkraft oder Solarenergie. Etwa 30 Jahre, nachdem dieses Szenario angekurbelt worden ist, soll der Stromverbrauch in D um die Hälfte reduziert worden sein. Also Stromsparen wird hier als wichtigste "Energiequelle" genannt.
     
  4. BlackWolf

    BlackWolf Wasserfall

    Registriert seit:
    19. September 2003
    Beiträge:
    8.152
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    46
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    So ein Quatsch. Gerade Industrie braucht Strom, und zwar immer mehr. Achso, die Grünen wollen ja keine Industrie, lieber 40 Millionen Arbeitslose, dafür schöne Luft, die nach Polen abzieht.
     
  5. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

    Registriert seit:
    17. Oktober 2002
    Beiträge:
    8.872
    Zustimmungen:
    259
    Punkte für Erfolge:
    93
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Besonders die Worte "Subvention" und "Ökosteuer" (die 'eh nicht ganz Öko ist) lässt die Nackenhaare zu Berge stehen.

    Davon mal ganz abgesehen gibt es bei uns überhaupt nicht genug Wind, um die Windkraft rund um die Uhr am Laufen zu halten. Wenn ich hier so über die Felder schaue, sehe ich eher Windständer als Räder.

    Da brauchts wohl seeehr hohe Windräder um die Luft (hier) effektiv für den Strom zu nutzen.
     
  6. littlelupo

    littlelupo Guest

    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    zu BlackWolf:

    Ich habe das nur der Vollständigkeit halber hier reingesetzt, ich habe nicht gesagt, daß ich da hinterstehe. Mir ist zB auch schleierhaft, wie man das 30 Jahre lang so durchziehen soll, ständig die Steuer auf Energie massiv zu erhöhen, wenn sich während dieser Zeit mehrmals die politischen Mehrheiten in diesem Land ändern.
     
  7. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

    Registriert seit:
    15. Dezember 2002
    Beiträge:
    522
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Uupppss. Mir ist gerade aufgefallen, dass meine Rechnung nicht ganz stimmt. Ich zahle ja gar nicht soo hohe Preise. Da muss wohl noch der letzte DM-Betrag in meinem Kopf hängen geblieben sein. Ich zahle 15,37ct/kWh plus Grundgebühr. Mein Fehler. Also armortisiert sich das Ding erst nach 39 Jahren Geldtechnisch. Natürlich unter der Vorraussetzung, dass der Strom niemals teurer wird, was ich wiederum für utopisch halte. Solarzellen sind in gewisser Weise Prepaid-Strom :D.

    Farnsworth
     
  8. uli12us

    uli12us Platin Member

    Registriert seit:
    25. August 2003
    Beiträge:
    2.740
    Zustimmungen:
    1
    Punkte für Erfolge:
    48
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Deine Meinung wegen den Wp deckt sich mit meiner. Das ist sicher der Spitzenwert der aber nur dann auftreten kann wenn die Sonnenstrahlen genau parallel bei völlig klarem Himmel auf die Zelle treffen. Übrigens was hat geschwindigkeit (effizienz) mit solarzellen zu tun. Meinst du dass die Elektronen je stärker die Sonnenstrahlen auftreffen um so schneller unterwegs sind. Ich denke du hast Effektivität (wirksamkeit) gemeint.

    Wer hat da behauptet man könne kein 30kwh verbrauchen, das schaff ich ohne Probleme. Meine Fräsmaschine hat nen Anschlusswert von 30kw und wenn der Kompressor noch läuft sind das nochmal 11 kw. Also überhauptst kein problem sowas. Dann vielleicht noch Computer und Beleuchtung ist nicht viel aber 0,5kw sinds auch.

    Zugegeben ich weiss nicht genau wieviel Strom jetzt zum erzeugen der Solarzellen benötigt wird. In der Gesamtbetrachtung wenn man die gesamte Wertschöpfungskette einbezieht kann ich mir vorstellen dass zum erzeugen eines solchen Moduls mit 1000kw Energieausbeute während der Lebensdauer die gleiche Energie zur Erzeugung aufgewendet werden muss.

    Der Quarzsand muss geschmolzen und in etlichen Stufen gereinigt werden. Dazu sind teure Maschinen nötig. Dann werden die Blöcke geschnitten und in einem aufwendigen Verfahren mit ebenfalls Maschinen geätzt mit Leiterbahnen versehen usw. Wenn man rechnet dass jede dieser Maschinen auch wieder mit Energieaufwand erzeugt wurde und auf ein LKW Energie braucht dann kann da schnell mal 1000kw energieaufwand zusammenkommen.

    Die Windkraft hat halt den Vorteil dass man da nicht auf sonnenschein angewiesen ist sondern der Wind auch Nachts gelegentlich mal bläst hab ich mir zumindest sagen lassen. Und auch die Erzeugung so einer Windkraftanlage ist mit wesentlich weniger Energieaufwand zu machen. Da dürfte unter dem Strich doch einiges übrigbleiben.

    Gruss Uli
     
  9. HarryPotter

    HarryPotter Wasserfall

    Registriert seit:
    17. Oktober 2002
    Beiträge:
    8.872
    Zustimmungen:
    259
    Punkte für Erfolge:
    93
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Die Windkraft ist arbeitstechnisch auch ein sehr hoher Aufwand. Die Rotorblätter werden nämlich von Hand gefertigt. In dem Betrieb (www.noi.de), wo ich gearbeitet habe, waren 3 Schichten am Tag nötig um überhaupt voran zu kommen. Auch ist der Transport nicht gerade "günstig".

    Ob sich die Herstellungskosten mit dem Nutzen decken ist zumindest hier, wo der Wind relativ wenig bläst, fraglich.
     
  10. Farnsworth

    Farnsworth Silber Member

    Registriert seit:
    15. Dezember 2002
    Beiträge:
    522
    Zustimmungen:
    0
    Punkte für Erfolge:
    26
    AW: Seid ihr für oder gegen Atomkraft?

    Aus dem Duden: "Ef|fi|zi|enz, die; -, -en [lat. efficientia] (Fachspr., bildungsspr.): Wirksamkeit u. Wirtschaftlichkeit: die E. einer Methode, eines Systems; ..."

    (es stellt sich für mich die Frage was Effizienz mit Geschwindigkeit zu tun hat?)

    Langsam, langsam, jetzt vermischt Du einiges. Ich habe gesagt: Ich glaube kaum, dass jemand 30 kW (nicht kWh) Strom verbraucht. Damit meinte ich einen Privathaushalt. 30 kW sind bei 230 V immerhin 130 A. Das hält wohl keine meiner Sicherungen zu Hause. Mal überlegen. PC~ 300 W Notebook, 60W, Fernseher 150W, Staubsauger 2kW, Backofen 3kW, Fön 1,2kW. Schalte ich diese geräte simultan ein komme ich nichtmal auf 7kW. Und das wird wohl selten vorkommen. Sowas wie eine Fräsmaschine nenne ich nicht mein Eigen. Und wenn man sowas hat muss man sich halt ein dickeres Auto kaufen ;)

    Wie jetzt? kW ist eine Leistung keine Arbeit. Meinst Du jetzt kWh oder was?

    Ich habe ein bisschen gegoogelt und eine neutralere Betrachtung rausgesucht, die auch schon etwas pessimistischer klingt, die sagt, dass der Energieerntefaktor in unseren Breitengraden bei ca. 3 liegt. Sprich, man bekommt 3 mal so viel Energie raus, wie man reingesteckt hat.

    Genau das Gegenteil könnte ich für Solarzellen schreiben. "Die Solarzellen haben halt den Vorteil dass man da nicht auf Wind angewiesen ist sondern der die Sonne in der Regel dann kräftig scheint, wenn es windstill ist hab ich mir zumindest sagen lassen."
    Ich finde Du siehst das viel zu engstirnig nach dem Motto: "Mein Windkraft ist viel besser als Deine Solarenergie", wobei ich eben der Meinung bin, dass man Solarenergie und Windenergie zusammen einsetzen sollte, damit man eine wesentlich gleichmäßigere Stromversorgung hinbekommt. Nur Solarenergie und nur Windenergie bringen es halt nicht. Das eine liefert nachts keinen Strom, dass andere nichts bei Flaute. Ist also schon mal besser, wenn das Gesamtsystem nur Nachts bei Flaute keine Energie liefert. Und in dem Moment kann man sich eben durch Brennstoffzellen oder Gaskraftwerke behelfen, die mal eben schnell hochgefahren werden können.

    Farnsworth