SD-Abschaltung via Astra 19,2°Ost

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Ganz einfach: ein Monopol von RTL und Pro7Sat1. Es besteht immer der Verdacht, dass sich die beiden absprechen, um so den Markt zu beherrschen. Diese Gefahr besteht auch weiterhin - wenn die Privaten alles verschlüsseln, oder SD abschalten. Denn durch die Verschlüsselung besteht immer die Gefahr, dass die beiden alleine die Preise für die Endkunden diktieren können, da man sich ja gegenseitig keine Konkurrenz macht. Man kann ja zB eben nicht nur RTL oder nur Pro7Sat1 abonnieren, sondern man muss beide oder gar keinen abonnieren. Dadurch machen sich beide keine Konkurrenz, es ensteht praktisch ein Kartell.
Am liebsten wäre es dem Kartellamt, dass beide getrennt voneinander ihre HD Plattformen betreiben würden, also praktisch "HD+ RTL" und "HD+ Pro7Sat1". Damit sie sich eben Konkurrenz machen. Der Zuschauer könnte dann entscheiden: ich schau halt mehr Pro7 als RTL, also abonniere ich nur Pro7Sat1.
Jetzt geht man den Weg über Plattformanbieter, die unabhängig von RTL und Pro7Sat1 sein sollen. Aber de facto sind sie das natürlich nicht. Ohne die beiden großen Gruppen geht ja nichts.

Und daher hat das Kartellamt eben die Entschlüsselung von SD gefordert und festgelegt (das haben die nicht angeboten....) weil sich Pro7Sat1 und RTL illegal abgesprochen hatten, wie sie das Geld vom Zuschauer kassieren möchten...
jetzt legen das offiziell die Plattformbetreiber fest.... naja wer's glaubt.... das Kartellamt ist da weiter skeptisch. Die werden sehr genau hinschauen wenn es um die SD Abschaltung geht, die aber wie gesagt bei den Privaten nicht in Sicht ist - aus anderen Gründen (es abonnieren eben zu wenige das Privat-HD-PayTV).

 

"Das Kartellverwaltungsverfahren wurde durch die Entgegennahme von Verpflichtungszusagen gemäß § 32 b GWB abgeschlossen. Die Sender haben sich gegenüber der Beschlussabteilung verpflichtet, Ihre digitalen SD-Programmsignale auf den Übertragungswegen Kabel, Satellit und IPTV künftig unverschlüsselt zu verbreiten und die unverschlüsselte Verbreitung für 10 Jahre aufrecht zu erhalten." (Quelle)

 

@FilmFan: richtig, sie haben sich zu dem verpflichtet, was ihnen das Kartellamt vorher diktiert hatte. Entweder ihr verpflichtet euch zu dem was wir fordern, oder es kommt noch viel dicker (Gerichtsprozess....).

 

Spinnen wir uns mal was zusammen: Der "Kabelkiosk" böte plötzlich Abos für den Direktempfang an. Zwar empfängt hier bisher kaum jemand Eutelsat auf 9° Ost, aber man kann vielleicht mit schon vorhandener Reichweite über die KNBs argumentieren. Dann gäbe es eine zweite DTH-Möglichkeit zum Schauen der HD-Programme, natürlich auch gegen Gebühr. Was passiert dann mit der SD-Ausstrahlung?

 

Was ihr immer dran rumdrehen wollt...

Der Deal wurde auf Basis eine Status Quo zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Und Zick. Es gab ein Shakehands und Gut ist. Ob sich der Zustand später ändert ist doch nicht von Belang und wenn dann nur durch die damaligen Parteien veränderbar. Die Sender haben für Ihre Preisabsprachen zu Ungunsten des Kunden bei entavio auf Pfoten bekommen und aus die Maus.

 

Die Selbstverpflichtung muss ja trotzdem auch für Sat eingehalten werden, also bleibt für Astra1 die freie kostenfreie Übertragung bis mindestens 31.12.2022, ganz gleich was die anderen unbedeutenden Satelliten anbieten.

 

Es würde aus Sicht des Kartellamts keinen Unterschied machen, denn der zentrale Punkt der Kritik am Kartell bliebe gleich: man kann als Zuschauer weiterhin nur entweder nichts oder RTL-Pro7Sat1 im unauflöslichen Paket kaufen. Das ist das Problem.
Das wird nicht dadurch aufgelöst, indem es mehrere Plattformanbieter gibt, weil RTL und Pro7Sat1 weiterhin nicht konkurrieren müssen um zahlende Zuschauer. Genau das wäre aber der Idealzustand, wenn es schon nur zwei Akteure gibt, (die anderen sind viel zu klein...), dann müssen wenigstens die auf allen Gebieten konkurrieren und nicht im Paket daher kommen.
Deswegen verhindert das Kartellamt ja auch sehr strikt eine gemeinsames Internetportal mit Bezahlschranke.... selbst wenn ARD/ZDF sowas zusammen anbieten wollen, wird das Kartellamt kritisch...

 

Nein, wenn das Kartellamt die Sender aus der Verpflichtung entlassen würde, wäre das hinfällig...

 

Die eigentliche Konkurrenz ist nicht die zwischen den Sendergruppen, sondern die zwischen den Plattformbetreibern. Die Plattformbetreiber haben die Endkundenkontakte. Die Sendergruppen sind nur Zulieferer ohne eigene Endkundenkontakte.

 

Interessant was der Saarländische Rundfunk heute von sich gab.
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