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Schweizer lehnen Grundeinkommen ab

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von suniboy, 5. Juni 2016.

  1. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Der kleine Unternehmer ist längst pleite, sollte er gezwungen sein, dem ArbN 32/Std/Woche - 40 Tage Urlaub zu zahlen, wie es Martyn vorschwebt, bei vollem Lohnausgleich versteht sich. Und für die fehlende Zeit dann noch ein paar ArbN zusätzlich zu gleichen Konditionen anstellen müsste.

    Du hast dann im Endeffekt schlicht und einfach keinen Laden mehr, der deine Konsumwünsche erfüllen kann.

    Gut, gibt ja Internet, da kann man ja alles bestellen.

    Oops, irgendwie müssen die Konsumgüter aber immer noch ins Postpaket und von dort zur Haustür gelangen.

    Du verstehst?

    Alles andere sind nur Kampfparolen ohne Sinn und Verstand.

    Ein BGE bei 2.500 Franken steuerfrei bar auf die Kralle bedeutet in Euro 2.254 €. Ein Single müsste bei Steuerklasse 1 dafür 3.794,14 € /Monat oder 45.529,68 €/Jahr brutto verdienen. Da niemand für 250 € mehr einen ganzen Monat arbeiten gehen würde (unter der Prämisse, dass das BGE auf das Einkommen angerechnet werden soll), kannst du davon ausgehen, dass unter 65.000 - 70.000 €/Jahr brutto niemand mehr arbeiten gehen würde.

    Das BGE gilt ja für jede einzelne Person, Ehegatten bekämen also 2x 2.254 € bar auf die Kralle = 4.508 €. Ein Alleinverdiener mit LStKl 3 müsste somt 7.114,33 €/Monat - 85.371,96 €/Jahr brutto verdienen, um dieses Netto zu bekommen. Gesetzt den Fall, jeder Ehegatte wird für sich versteuert mit Stkl 4, käme pro Ehegatte das selbe Ergebnis wie beim Single raus. Verdoppelt also 7.588,28 €/Monat - 91.059,56 €/Jahr brutto zusammengerechnet.

    Den Spaß mit dem BGE für jedes minderjährige Kind mit 586 €/Monat erspare ich uns.

    Viel Spaß bei der Finanzierung, denn nicht nur das BGE muss ja finanziert werden, auch wird keiner unter 65-70.000 (Single) bzw. 110.000 € Ehegatten mehr ernsthaft arbeiten gehen. Das bedeutet, über 80% der Arbeitnehmer in Deutschland würden wegfallen, was nicht nur massive Steuer und SV-Ausfälle bedeuten würde, die zusätzlich noch geschultert werden müssten, es würde auch der totale Zusammenbruch unseres Systems nach sich ziehen, weil ja kein Schwein mehr arbeiten gehen würde.

    Dein Vorschlag nach höherer Versteuerung würde obige Rechnung nur noch ins unendliche steigern.

    Und die Superreichen? Die sind längst mit Mann und Maus und dem ganzen Geld auf den Bahamas und zeigen Deutschland den Stinkefinger.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Juni 2016
  2. suniboy

    suniboy Talk-König

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    Ich weiß zwar nicht warum man diese Summe in die Welt gesetzt hat, aber diese Höhe war nie Sinn und Zweck eines BGE. Vielmehr soll ja das BGE ein "erhöhtes und bedinungsloses Hartz-4" darstellen, welches einerseits die Grundsicherung gewährleistet und anderseits alle Sozialleistungen bündelt. Mehr ist doch die "Idee" BGE -nicht. ;)
     
  3. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Das ist das Schweizer BGE. Dort sind die Lebenshaltungskosten erheblich höher als in Deutschland. In Deutschland fordert die LINKE irgendwas um 1.100 Euro als BGE.
     
  4. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Die Beträge waren die Richtwerte, die diese Initiative selbst rausgegeben hat, also nehmen wir sie auch mal ernst.

    Spielt auch keine wirkliche Rolle, ob jetzt 1.500 €, 2.000 €, 2.254 €, der Effekt ist der selbe. Niemand geht arbeiten, wenn er den gleichen Nettolohn steuerfrei vom Staat bekommt. Und niemand geht den ganzen Monat arbeiten, wenn er dann nur 250-500 € netto mehr hat als das steuerfrei BGE vom Staat.

    Diese Idee ist finanziell völliger Unsinn. Das weiß auch jeder. Auch die, die diese Kampfparolen vor sich her tragen.

    Schon bei den heutigen Hartz4-Sätzen lohnt es sich für bestimmte Gruppen nicht mehr, arbeiten zu gehen. Insbesondere für Familien mit Kindern. Oft sind das ja auch Minderqualifizierte ohne Aussicht auf nen Job im mittleren Einkommensbereich.

    Und sag nicht, dass es nicht so ist, ich kenne rein beruflich die Beträge, die gezahlt werden. Damit wirst du nicht reich, keine Frage und du musst halt das China-Smartphone so lange es geht nutzen, statt jedes Jahr ein neues iPhone. Cést la vie.

    Oder du gehst nebenbei halt noch schwarz arbeiten.
     
  5. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Das würde für einen Single gelten. Bei Ehegatten auch hier mal 2 + ca 540 € pro minderjähriges Kind.

    Familie mit 2 Kindern (Durchschnitt in Deutschland): 3.280,00 € bar auf die Hand. Steuerklasse 3 -> 5.015 €/Monat bzw. 60.180 €/Jahr brutto. Wer geht da unter 65.000 € brutto noch arbeiten?

    Das ist ebenso finanzieller Wahnsinn bei 80 Mio Einwohnern. Denn die Steuer und insbesondere die SV-Ausfälle sind auf jeden Fall auch da. Bei allen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. Juni 2016
  6. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Das wird schon irgendwie :D
     
  7. suniboy

    suniboy Talk-König

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    Ich finde die schweizer Forderung dennoch für frech, daher auch wohl der Ausgang der Befragung. Die deutschen 1.100€ halte ich dagegen für realistischer, aber auch nur wenn davon keine KK bezahlt werden muss. Sonst rutsch man ganz schnell unter 900€ und wenn man dann die jetzigen zulässigen Lebenshaltungskosten abzieht, werden wohl viele Hartz4-Initiativen dagegen sein.

    Halt, halt!

    Kindergeld bzw. Kinder überhaupt würden das BGE gar nicht bekommen. Dann wären es plötzlich nur noch 2.200€ für eine 4-köpfige-Famile, wo noch Miete (ca.800€) abgezogen werden muss und letztendlich a 300€ pro Nase übrig blieben. Ob das der bessere Schnitt ist? :cool:
     
  8. horud

    horud Digi-Liga-Legende Premium

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    Nein, das ist nicht das Kindergeld, das ist das BGE für Minderjährige bis 16 Jahre, ab 17 sollen die die vollen 1.100 € bekommen laut den LINKEN. Also das, was Papa heimbringen müsste. Das Kindergeld soll laut diesem Modell unangetastet bleiben und auch nicht angerechnet werden.

    Wenn die von bedingungslosem Grundeinkommen reden, meinen die auch bedingungslos.
     
  9. uklov

    uklov Platin Member

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    Also Hartz4 abschaffen?
    Wäre ich auch für. Dafür dann das BGE. :)

    Wenn es sich wirklich nicht lohnt bei Hartz4 arbeiten zu gehen, sollte man vielleicht eher über die Lohnhöhe nachdenken.
    Auf jeden Fall sollte endlich mal Schluß gemacht werden mit der Subventionierung der Arbeitgeber.
     
    +los und suniboy gefällt das.
  10. Berliner

    Berliner Lexikon

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    Das ist in der Tat ein Problem, dass durch den Niedriglohnsektor die Schere zur Transferleistung sich in vielen Bereichen nahezu geschlossen hat oder es sogar Miese bringt, wenn man stattdessen arbeiten geht (bspw. durch Monatskarten für ÖPNV). Daher sage ich auch immer, dass nicht HartzIV angehoben gehört, sondern die niedrigen Löhne. So kommt auch wieder Anreiz für die Hartzer rein. Aber wenn das so bleibt wie es ist, werden im Niedriglohnsektor überhaupt keine Deutschen mehr arbeiten, wenn es BGE gibt. Die können auch rechnen und es ist ihnen nicht mal übelzunehmen. Würde ich auch so machen, wenn ich für Beine hoch am Monatsende mehr raushabe als für 160 Arbeitsstunden.
     
    Schnellfuß, uklov und suniboy gefällt das.