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Schweizer Kabelnetzbetreiber schaltet UKW ab

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 25. November 2016.

  1. Martyn

    Martyn Institution

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    L-Band Nutzung im Kabel fände ich nicht gut.

    Erstens würde das erhebliche Investitionen bedeuten, da die meisten Kabelnetze derzeit höchstens bis 862 MHz, oft auch nur bis 650 MHz ausgebaut sind.

    Ausserdem finde ich es auch problematisch über 862 MHz hinauszugehen. Denn dann lässt sich nämlich nicht mehr DVB-C / DOCSIS und DVB-S auf einem Kabel nutzen.

    Du musst ja den Router nicht über Nacht abschalten.

    Und zum Aufwachen muss es auch nicht unbedingt der Lieblingssender sein, sondern da erfüllt auch ein starker Ortssender seinen Zweck. Und bis du wieder aus dem Badezimmer kommst ist der Router ohnehin hochgefahren und du kannst wieder Webradie zum Frühstück hören.
     
  2. TV_WW

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    Der Rundfunkfrequenzbereich ist auf 862 MHz begrenzt. DVB-C-Empfangsgeräte werden mit den marktüblichen Empfangsteilen bestückt, ansonsten wären Sonderanfertigungen von Empfangsteilen notwendig.

    Man kann davon ausgehen dass im TV-Kabel Frequenzen oberhalb 862 MHz ausschliesslich für Internet-Downstream genutzt werden, auch zukünftig.

    Es werden zudem kaum noch DAB-Radios mit L-Band-Empfang verkauft. Bei den preisgünstigeren DAB-Modulen wurde dieser Frequenzbereich bereits entfernt, auch hardwareseitig.

    Auf absehbare Zukunft werden in Deutschland im TV-Kabel keine Frequenzen oberhalb 1 GHz (genauer
    1006 MHz) genutzt werden.
     
  3. NFS

    NFS Institution

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    UKW im Schweizer Kabel? Ich dachte immer, der Bereich sei dort auch für Fernsehen reserviert.
     
  4. Martyn

    Martyn Institution

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    Aber auch die Nutzung für DOCSIS ist problematisch, wenn man DVB-C, DOCSIS und DVB-S über eine Leitung nutzen will.
     
  5. mischobo

    mischobo Lexikon

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    ... in der Schweiz soll UKW bis 2024 komplett, auch im Kabel, auf DAB+ umgestellt sein. UPC hat nun in einigen Haushalten in Luzern ein Pilotprojekt gestartet und nur diese Haushalte sind von der jetzigen UKW-Abschaltung im UPC-Netz betroffen.
    Ab 2024 wird kein Kabelhaushalt mehr UKW aus der Schweiz empfangen können.
    Wir sollten hier auch nicht vergessen, dass die Schweiz in Sachen DAB(+) erheblich weiter ist, als Deutschland.

    Das via DVB-C verbreitete digitale Radioangbot der UPC Schweiz ist von der Umstellung nicht betroffen. Da sind dann praktisch auch alle Sender zu finden, die auch via DAB+ im Kabel zu finden sind.

    -> Senderübersicht DAB+ Radio von UPC
    -> Senderübersicht DVB-C Radio UPC (Deutschschweiz)
     
  6. Cha

    Cha Gold Member

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    Wozu ein externes DVB-C Radio? Man nehme einen stinknormalen DVB-C-Receiver mit Display und ein paar Lautsprecher... fertig. Wenn das Display keinen Sendernamen, sondern nur die Kanalnummer anzeigt, macht man sich halt eine Liste auf Papier.
     
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  7. Telefrosch

    Telefrosch Gold Member

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    Warum auch einfach wenn es doppelt geht.
     
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  8. DNS

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    Tolle Zukunft. Wobei die meisten receiver, die ich so kenne, haben überhaupt kein Display. Da ist alles onscreen.
     
  9. Radiowaves

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    Dazu sollte man sich aber z.B. auch mal anschauen, was die SRF bei der Neusortierung ihrer DAB-Angebote am 15.11.2016 angerichtet hat. Vorher gab es teils eine obskure Doppelausstrahlung in DAB-alt (MP2) und DAB+ (HE-AAC), das war schon bizarr genug. Wenn ich ohnehin MP2 anbiete, kann ich DAB+ auch weglassen (da abwärtskompatibel) und die eingesparte Bitrate für anständige MP2-Qualität verwenden. So, wie es jahrelang lief, war es weder auf MP2 noch auf AAC gut. Die Summe der AAC- und MP2-Bitraten der doppelt verbreiteten Programme hätte aber nur für gutes AAC, nicht jedoch für gutes MP2 genügt. Einzige Erklärung, die ich dafür habe: man wollte schauen, mit welchem Fehlerschutz-Level man "später" AAC betreiben sollte angesichts der schweizer Empfangsverhältnisse. Dazu hätte aber auch ein Service auf AAC in jeden Mux genügt. Stattdessen gab es magere AAC-Bitraten und teils mono (!) bei MP2, wie hier am Beispiel SRF 4:

    [​IMG]

    [​IMG]

    SRF Virus als reines DAB+-Angebot lief mit 80 kbps HE-AAC, also sowas wie "gehobene Diktiergerätequalität":

    [​IMG]
    (Screenshots vom 27.8.2013 vom DAB-Sender Brienz-Wellenberg, Berner Oberland)

    Seit 15.11.2016 hat man nun ausschließlich DAB+. Und da man z.B. für die Deutschschweiz nur einen vollständig abdeckenden Mux und keine in Summe flächendeckenden Regionalmuxe hat, presste man nun alle Regionaljournale von SRF 1 in diesen einen Mux. Ergebnis: SRF 2 als Kulturprogramm hat gerade mal noch 96 kbps HE-AAC behalten (das betrachte ich als unterste Untergrenze, um überhaupt wagen zu dürfen, DAB+ als Ersatz für UKW zu bezeichnen). Alle anderen Programme laufen mit teils deutlich niedrigerer Bitrate, im Falle von Swiss Classic und Swiss Jazz sind es 64 kbps, es geht sogar noch tiefer, SRF 4 läuft mit 56 kbps.

    Um nicht ganz so ruinös zu sein, hat man die Slideshows entfernt. Verglichen mit Programmen, die Mäusekino mit sich herumschleppen, können also gedanklich noch ca. 8 kbps draufaddiert werden. Damit hebt sich alles um eine Stufe, aus den 56 kbps werden 64 kbps, aus den 64 kbps werden 72 kbps. SRF 2 dürfte damit sogar etwas gewonnen haben und auf dem Niveau liegen, das in Deutschland der DLF bietet, also einigermaßen brauchbar und für Mobilanwendung als UKW-Ersatz geeignet. Die anderen Programme liegen damit aber auch nur auf schäbigem Bundesmux-Niveau, wie wir es von den Privaten aus Deutschland kennen.

    Das muß man sich erstmal reinziehen: man hat die Umstellung auf DAB und die UKW-Abschaltung in trockenen Tüchern und fängt dann an, die Bitraten-Daumenschraube anzusetzen und den terrestrischen Rundfunk auf Diktiergerätequalität zu pressen. DAB+ mit 56, 64 oder 72 kbps liegt qualitativ weit unter UKW-Qualität! Das ist ein Rückschritt in eine Zeit, die es so gar nicht gab: irgendwas zwischen Mittelwelle und UKW. Derweil motzen die Menschen, wenn ihr heimischer Internet-Zugang "nur" 50 MBit/s und nicht 400 MBit/s Downstream hat. Was für eine kranke Welt! Das ist das Ende des Rundfunks als barrierefrei zugänglichem Informations-, Kultur- und Unterhaltungsmedium. Solche Qualität kann man doch niemandem zumuten. Witzig ist, wie man dabei notgedrungenermaßen die Slideshows kassiert hat, also eines der jahrelang strapazierten "Killer-Argumente", warum UKW mega-out und DAB total wichtig ist: bunte Briefmarken in vermatschtem JPG, die manche Empfänger darstellen können.

    Um UKW ohne klangliche Einbußen in DAB+ überführen zu können, sind ca. 112 kbps HE-AAC (abzüglich Slideshow wären 104 kbps ausreichend) für "einfachere" Programme und 144 kbps LC-AAC für gehobene Programme nötig. DAB wurde Anfang der 1990er Jahre mit 192 kbps MP2 als Standard-Bitrate für Stereoprogramme konzipiert, das Äquivalent dazu wären heute bei AAC durchaus diese 144 kbps LC-AAC, vielleicht noch 128 kbps LC-AAC (da zicken manche Empfänger schon wieder wegen der fehlerhaften Implementierung des LC-AAC). Als Kompromiss halte ich das, was DKultur in Deutschland aktuell macht (112 kbps HE-AAC inkl. Slideshow) noch für ok. Aber doch nicht diese Diktiergerätequalität! Da wird sich die Schweizer Bürgerschaft gewiss noch melden und erkenntlich zeigen. So kann man nicht in die Radio-Zukunft gehen.

    Dann zeige mir mal einen "stinknormalen DVB-C-Receiver", an den ich Lautsprecher anschließen kann. Mir ist kein Gerät mit eingebauten Endstufen bekannt, außer dem oben verlinkten LaSAT 8000, der seine Lautsprecher schon mitbringt und nach Aussagen mehrerer Besitzer ganz ordentlich klingen soll für ein Küchen-/Arbeitszimmer-/Schlafzimmer-Gerät. Es wären dann schon Aktivlautsprecher fällig, verbunden mit dem Problem der Lautstärkeregelung, die, wenn über Fernbedienung, i.d.R. dann am Receiver und damit mit fest eingestellter hoher Grundlautstärke an den Lautsprechern realisiert wird. Zahlreiche DVB-Receiver haben unsauberes Audioteil und ploppen fies beim Ein- und Ausschalten - es knallt dann halt jedes mal. Und man hat dank miesen Platinenlayouts gerne allerlei Störkomponenten im analogen Audiosignal, die bei hohem Festpegel an den Aktivboxen und LS-Regelung am Receiver ungedämpft durchkommen und z.B. bei Klassik stören können.

    So einfach ist das alles also nicht, wenns anständig werden soll.

    So kenne ich das noch aus Zeiten des analogen Sat-Receivers, den ich ausschließlich zum Radiohören seit 1993 hatte. Die paar Nummern hatte ich alsbald auch auswendig drauf. Aber: solche Geräte müssen auch mal installiert werden, die Senderliste muß gepflegt werden etc. Das ist bei fast keinem Gerät ohne angeschlossenen Bildschirm möglich! DBox 1 mit DVB2000 konnte ich rudimentär einst auch "blind" bedienen, ist ja das reinste Text-Adventure. LaSAT/Bemondis-Geräte mit recht aktueller Software (Update ist schon wegen des irgendwann endlich gefixten einst schrecklich kaputt klingendem MP2-Audiodecoder dringend zu empfehlen!) bilden die Menüstruktur einigermaßen brauchbar im 12-stelligen VFD ab (so vorhanden), ich kann damit Aufnahmeprogrammierungen ohne angeschlossenen Bildschirm ausführen, brauche aber zur Programmlistenverwaltung und Sendersuche/Update immer noch einen Bildschirm. Es gibt fernsehfreie Haushalte (meinen zum Beispiel, bin da nicht der einzige!). Die müssen sich dann irgendwie was frickeln, im billigsten Fall mit einer 15-EUR-USB-Videodigitizer-Kabelpeitsche und Betrachten des Menüs auf einem Laptop. Geht auch nur, solange der Receiver noch einen Composite-Ausgang und nicht nur HDMIhat.

    Das ist ganz normalen Menschen doch alles nicht zu vermitteln. So ein Radio muß, einmal aufgestellt, einfach laufen. Es muß am Gerät vollständig bedienbar sein, ohne separate Bildschirme zu brauchen. Es muß mindestens 10 Speichertasten haben, auf denen die Lieblingsprogramme liegen und einfach abrufbar sind. Sendernamen müssen angezeigt werden, Zusatzinformationen müssen auf Knopfdruck verfügbar sein. Es darf nicht 30 Sekunden booten, wenn mans einfach einschaltet, weil die Nachrichten dran sind. Und wenn man mal irgendeinen "falschen" Knopf gedrückt hat, darf man nicht in einem Menü hängen, das man nicht kennt und nicht sehen kann und in dem man dann Schaden anrichten kann.

    Das alles erfüllt UKW seit Jahrzehnten. Das erfüllt DAB mit seiner Konzeption als "Radio" auch. Das erfüllen aber schon etliche Internetradios nicht (kenne eine Yamaha Pianocraft, deren Internetradio-Funktion nur bei angeschlossenem TV nutzbar ist wegen irrsinniger Menüführung, folglich ist die Internetradio-Funktionalität bei einer guten Bekannten daheim ungenutzt - sie besitzt keinen Fernseher) und das erfüllen DVB-C/S2-Receiver i.d.R. auch nicht. Klar, die Freaks kommen klar. Sie basteln sich ja auch ihr Betriebssystem für den Linux-Receiver zusammen und hängen ihn ins Hausnetz. Das kann ich aber ganz normalen Menschen, die einfach nur Radio hören wollen, nicht zumuten. Das kann ich nicht mal meinem Bekanntenkreis zumuten, und da sind etliche promovierte Physiker drin.

    Um auf UPC Schweiz zurückzukommen: kann jemand von euch aufklären, ob die DVB-C-Radioangebote (außer Stingray natürlich, aber das zählt für mich sowieso nicht als "Radio") unverschlüsselt sind oder ob man dafür eine Smartcard braucht, was die Zahl der verwendbaren Receiver drastisch einschränken würde? Und in welcher Bitrate laufen z.B. die ARD-Radioprogramme, die SRF-Programme und die Regionalprogramme? Sind ARD und SRF recodiert oder sind sie mit der Bitrate (und den Zusatzdaten) von Astra bzw. Hotbird im UPC-Netz drin?
     
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    Was man offiziell doch gar nicht darf; die Einspeisung von DVB-S(2) in ein Hausverteilnetz das an das Netz eines KNB angebunden ist wird derzeit lediglich geduldet. Erlaubt ist es jedoch nicht, da der KNB die Nutzungshoheit über die Frequenzen im Kabel hat. (Und beim Abschluss eines Vertrages mit dem KNB besteht diese Frequenzhoheit auch im Gebäude-Verteilnetz.)
    Bedeutet: Wer zusätzlich Satellitenempfang (zum TV-Kabel) haben möchte der wird zukünftig ein separates Haus-Verteilnetz für DVB-S(2) nutzen müssen.
    Die Einspeisung eigener HF-Signale erfordert die Zustimmung des jeweiligen KNB, zumindest ist das offiziell so. In der Realität kann das derzeit noch anders gehandhabt werden.