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Schweizer Kabelnetzbetreiber schaltet UKW ab

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 25. November 2016.

  1. mischobo

    mischobo Lexikon

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    ... naja, proprietär sind die Boxen nicht, denn sie erfüllen den DAB+-Standard. Es wird nur ein Frequenzbereich genutzt, den derzeit auf dem Markt befindliche DAB+-Empfänger nicht unterstützen.
    Wenn im Rahmen der DOCSIS3.1-Einführung der Frequenzbereich soweit erweitert wird, wie es DOCSIS 3.1 erlaubt, wäre das L-Band im Kabel verfügbar, sodass hier entsprechende auf dem freien Markt verfügbare DAB+ Geräte genutzt werden können.
    Der Haken: aktuelle DAB+ Geräte können meist kein L-Band emfangen, weil der dazu notwendige Tuner fehlt. Von meinen 3 DAB+ Radios unterstützt nur eins das L-Band und das hat keinen Anschluss für eine externe Antenne.
    Für den Einsatz von DAB+ im Kabel bräuchten die Gerätehersteller lediglich entsprechende Tuner verbauen.
    DAB+ macht im Kabel Sinn bei der Übertragung von Zusatzinformationen via MOT und DLS. Ersteres dient der Übertragung von Multimediadaten, wie beispielsweise Journaline. DLS dient der Übertragung von Zusatzdaten wie z.B. Informationen zu Titel und Interpret (wie wird das von RDS-RT her kennen). Bei DVB-C ist letzteres proprietär.
    Bei DAB+ kommt HE-AAC zum Einsatz, das für eine mit MP2 vergleichbare Qualität mit erheblich niedrigeren Datenraten auskommt. MP2 unterstützen alle DVB-C-Empfänger. AAC wird i.d.R. von DVB-C HDTV-Empfänger unterstützt. HE-AAC kommt mit HEVC. Kabelreceiver mit HEVC-Unterstützung sind noch sehr selten. Klar, UHD-TV-Geräte unterstützen HE-AAC, aber wer will zum Radio hören immer den Fernseher einschalten.

    Natürlich könnten man DVB-C Radios standardisieren, die HE-AAC sowie MOT und DLS unterstützen. Nur macht das wirklich Sinn? Meiner Ansicht nicht, denn bei DAB+ braucht man lediglich einen Tuner verbauen, der den im Kabel üblichen Frequenzbereich unterstützt ...
     
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  2. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Das wiederum ist hier die Ausnahme da man mit einer Wurfantenne praktisch kaum Empfang hat. eine Ausziehantenne haben die AV's ja nicht.
     
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  3. Telefrosch

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    Tatsache ist und bleibt, man braucht ein weiteres Empfangsgerät. Wozu? Mein TV schaltet das Bild je nach Konfiguration nach ein paar Sekunden ab. Radiotext, etc. hin oder her, wenn unitymedia mal nur annähernd so ein Programmangebot zusammenbekommt wie ich über Astra und Hotbird empfange dann reden wir weiter.
    Wenn ich DAB+ in der Wohnung unbedingt bräuchte ginge das auch via Luft.
    UKW im Kabel abschalten wird wegen Docis 3.1 nötig sein und ist langfristig sinnvoll. Bei Radio via DVB-C ist die Hardware schon vorhanden. Was will man mehr? 2 Radiosysteme mit Angebotsüberschneidungen? Der Wildwuchs reicht schon im TV-Bereich.
     
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  4. b-zare

    b-zare Gold Member

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    Ich bin auch schon in der Kabel-UKW-freien Zone (Liwest.at).
    Jetzt hängt das UKW-Dampfradio wieder an einer Wurfantenne - und die leistungsschwachen Privaten gibt´s nur mit Rauschen on-Air.

    Die - brauchbare - Alternative dazu ist der Empfang über DVB-C /S: Da reicht der herkömliche Fernseh-Zusatzkasterl aus. Warum geht das bei UPC Schweiz nicht?
    Vor allem, da über Kabel-DAB+ nur zusätzliche Programme übertragen werden und nicht die Grundsender.
     
  5. ska67

    ska67 Senior Member

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    Ich nutze das neben Internetradio. Da ich aber über Nacht den Router grundsätzlich abschalte, habe ich meinen Radiowecker am Kabel-UKW.
    Terrestrisch UKW ist im Erdgeschoß nicht so besonders, weil die Nachbarsender kaum reinkommen und DAB+ setzt aus. Einen DVB-C Receiver für Radio habe ich allerdings nicht, das wäre viel zu umständlich.
     
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  6. Telefrosch

    Telefrosch Gold Member

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    Nun, es ist ein Test. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn wir in D via unitymedia oder Vodafone dieses Programmangebot im TV-Bereich hätten könnten wir glücklich sein. Radio hin, Radio her.
    Ich mußte mal einen teueren DSR Receiver zum Schrott bringen, da wird man vorsichtig mit zusätzlichen Radiokisten.
     
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  7. cable-helper

    cable-helper Junior Member

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    Gute Entscheidung. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

    Einfach mal Tatsachen schaffen und nicht eine gefühlte Ewigkeit mit Rumgeseier verschwenden, bis man das Potential des erweiterten Frequenzbereich vom DOCSIS 3.1 Upstream nutzen kann.
     
  8. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Das lässt sich der Kabelanbieter dann aber auch wieder extra bezahlen während der Wegfall des UKW Angebotes nicht erstattet wird.
    Es geht also keineswegs um eine Verbesserung für den Kunden sondern nur um eine Gewinnmaximierung!
     
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  9. b-zare

    b-zare Gold Member

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    Samma froh, dass es keinen Digitalisierungs-Zuschlag gibt, oder HD+Radio-Kastration.
     
  10. Radiowaves

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    Was UPC da macht, ist in mehrfacher Hinsicht grenzwertig.

    Den Kunden wird die UKW-Versorgung genommen, und die ist für die meisten Nutzer nach wie vor qualitativ ausreichend. Ein guter Kabelanschluss erreicht zwar auch optimal gepegelt nicht ganz die S/N-Werte eines Dachantennen-Empfangs weniger Programme bei guter (!) Empfangslage, aber man kann damit sehr wohl eine Qualität erreichen, bei der Rauschen nur unter Kopfhörer bei einer Kulturwelle in einem Klavier-Solokonzert ansatzweise ein Thema ist. Und das Thema "AAC-Artefakte" stellt sich i.d.R. bei UKW nicht, womit das ganze bei Zimmerlautstärke auf einer wesentlich höheren Qualitätsstufe abläuft als DAB+. Ich weiß, wovon ich schreibe, ich betreue selbst die UKW-Abteilung eines regionalen Kabelnetzes.

    Viel wichtiger ist für die meisten Nutzer: das UKW-Radio läßt sich einfach bedienen (DVB-Radio ist das z.B. wegen Bildschirm-Zwang für das Menü nicht) und ist oft in die Stereoanlage integriert, entweder nur optisch (Komponentenanlage) oder aufgrund seiner Integration in einen Receiver. Die DAB-Kiste ist wieder ein Zusatzgerät, braucht einen Line-in, braucht Platz, gehorcht nicht auf die Systemfernbedienung, will separat eingeschaltet werden - und sieht scheiße aus.

    Da man wegen DOCSIS 3.1 räumt, geht richtiges DAB aufgrund des Abstimmbereiches halt auch nicht. Folgt Frechheit Nr. 2: eine proprietäre Kiste, weder optisch noch haptisch wohnzimmertauglich und dann auch noch überteuert. Ein Skandal, dass man überhaupt zahlen muss, schließlich fällt ein Bestandteil des Kabelanschlusses weg.

    Dann lügt man den Opfern was vor, wenn man schreibt, DAB+ habe "bessere Tonqualität":

    [​IMG]
    (Quelle: DAB+ über Kabel | UPC)

    Das UPC-DAB hat meines Wissens nach 56 kbps HE-AAC, das ist Diktiergerätequalität, zumal die Quellen vermutlich alle recodiert werden müssen. Von Radio BeO weiß ich, dass sie der UPC zuliefern, die Pegel-Potis nebst entsprechendem Aufkleber habe ich in Interlaken selbst am Verteilverstärker gesehen. UPC verbreitet BeO auch via DVB-C, man wird nur einmal zuführen und das also gewiss nicht in HE-AAC mit 56 kbps.

    Müßte man ja nicht in die Hausverteilung einschleifen, sondern könnte man erst direkt vor dem UKW-Empfänger einschleifen. Wäre dann aber für jeden UKW-Tuner einzeln zu realisieren. Prinzipiell ginge so etwas, das UKW-Band auf 3 (drei!) 8-MHz-Kanäle irgendwo weit oben hochmischen und in den Haushalten entsprechend wieder runtermischen. Man braucht dafür aber massiv stabile Mischer ohne Phasenzittern, sonst hat man nach UKW-Demodulation dann Rauschen. Da man aber in den 90er Jahren auch schon problemlos DAB-Blöcke analog "umgemischt" hat, sollte die nötige Präzision realisierbar sein. Ist halt Aufwand in mehrfacher Hinsicht.

    Ich kenne den Effekt, was passiert, wenn man Kabel-UKW komplett umbaut und dabei fast alle Frequenzen ändert (wegen Eigenstörung durch Intermodulation 3. Ordnung bei der vorherigen Belegung): noch während man am Bauen ist, klingelts beim Netzbetreiber: "Radio geht nicht". Danach ist Daueralarm, weil alle Frequenzen anders sind, man darf dann Telefonseelsorge schieben. Nicht so übel wie wenn QVC, Deutsches Musikfernsehen oder Bibel TV (!) ausfallen, aber man merkt es schon.

    Wenn die Leute ihre Programme wieder neu eingestellt haben und merken, dass sich an der Belegung was geändert hat, was ihnen nicht gefällt, gehts richtig ab. Ich hatte im Zuge der Neusortierung NDR 2, WDR 2, WDR 4 und Inselradio Mallorca (!) rausgenommen - in einem Kabelnetz mitten im MDR-Sendegebiet. Es gab dann Dauerfeuer bis hin zur Fristsetzung (!). WDR 2 mußte ich nachkoordinieren und wieder reinnehmen. Der Protest wegen NDR 2 drang noch 5 Monate später in Form von Wut auf den Netzbetreiber an mein Ohr und überraschte mich aufgrund des Programms (ich hatte mich aber schon bei WDR 2 gewundert), das Geheule wegen Malle ("so schönes Urlaubsfeeling") ebenso. Noch heute beklagt sich ein Kunde, dass Paloma von 102,irgendwas auf 108,0 gewandert ist - sein DDR-Tuner geht nur bis 104 MHz. Dann beschwerte man sich über "zuviel MDR" (sorry, ist die regional zuständige Anstalt...), "zuviel BR" etc.

    Ach so, hier die komplette Belegung, um zu zeigen, worum es da geht:

    87,50 MDR Thüringen
    87,90 MDR 1 Radio Sachsen
    88,20 MDR Radio Sachsen-Anhalt
    88,65 MDR Jump
    89,00 MDR Sputnik
    89,50 MDR Aktuell
    90,05 MDR Kultur
    90,65 MDR Klassik
    91,40 Deutschlandradio Kultur
    91,80 Deutschlandfunk
    92,25 D-Radio Wissen
    92,60 Antenne Thüringen
    93,00 Landeswelle Thüringen
    93,30 Radio Top 40
    94,05 Klassik Radio
    94,60 radio B2
    95,10 Vogtland Radio
    95,50 hr 1
    95,80 hr 2 Kultur
    96,45 hr 3
    96,80 hr 4
    97,20 Bayern 1
    97,50 Bayern 2
    98,75 Bayern 3
    99,20 BR Klassik
    99,60 BR Heimat
    100,25 BR PULS
    100,60 Bayern plus
    101,45 Radio PSR
    101,90 Hitradio RTL Sachsen
    102.20 Radio SAW
    102,75 Sunshine Live
    103,10 NDR Info
    103,50 RBB Radio Eins
    104.20 ORF OE1
    104,65 ORF FM4
    105,15 SWR 2
    105,50 KiRaKa
    105,95 WDR 2
    106,25 WDR 3
    106.65 Funkhaus Europa
    107,35 RockAntenne
    107,70 egoFM
    108,00 Radio Paloma


    Ich betrachte sowas schon als ernstzunehmendes Angebot. Das ist gewisser Komfort, sich das nicht via DVB-C und mageres UKW-Angebot zusamenstückeln zu müssen. Und die Klangqualität ist super. Klar, bei paarundvierzig programmen ist sinnvollerweise Schluß, wenn man sich nicht Eigenstörungen holen will.

    Die alt-Belegung machte massive Qualitätsprobleme, nicht nur im Auskabeln, sondern auch im Empfang der terr. rangeholten Programme. Es gab Zeiten, da rauschte der DLF so übel, dass man ihn nicht nutzen konnte. Da gab es immer Beschwerden. Nach Aussage des Kundendienstes dieses Netzbetreibers findet man Kabel-Nutzung vor allem bei Leuten, die "gehobene" Programme (DLF, D-Kultur, Bayern 2, BR Klassik, ...) hören. Entsprechend hatte ich auch dann die Programmauswahl gemacht. Da ich die Beschwerden danach vor allem wegen des ganzen Gegenteils bekam, sind es in Summe doch mehr Leute als erwartet, die das nutzen.

    Schaue ich mal herum im Umfeld:

    - einer Nachbarin meiner Eltern, an diesem Netz angeschlossen, musste ich eine Belegungsliste geben, sie suchte die Kulturprogramme

    - das Wohnzimmerradio meiner Eltern läuft an diesem Netz, etwas anderes als UKW ginge dort optisch und vom Platzangebot her auch gar nicht (integriert in Onyko CR-L5), eingespeichert sind die Kultur- und Infoprogramme

    - mein bester Freund (42, TC Jena) hat das Wohnzimmerradio am Netz

    - eine Bekannte (39, TC Jena) ebenso, sie bekäme sonst an der Wurfantenne nur wenige Kultur- und Infoprogramme und das auch noch suboptimal

    - Die 90-jährige ex-Raumakustikerin des DDR-Rundfunks (TC Berlin) hört ebenso am Kabel und schätzt das dort angebotene BR Klassik, sie hört mehrere Stunden am Tag und das konzentriert. Mitunter kommen Anrufe, DLF-Sendung nur halb gehört, war interessant, bitte vollständig beschaffen. Ich darf dann das Original von DVB organisieren und auf CD brennen...

    - Meine 70-jährigen Nachbarn haben die Yamaha-Soundbar mit UKW-Tuner auch am KDG-Netz Berlin hängen. Ist doch einfacher, als eine Wurfantenne durchs Wohnzimmer zu spannen. Sie nutzen aber Radio fast nie.

    - Eine 78-jährige ex-Musiklehrerin und ihr Mann nutzen Kabel-UKW seit dem Ende von DSR. Sie haben da wenigstens noch 8 Kulturprogramme und sind zufrieden.

    Das sind dann wohl die Schrott-Kisten. ;) Ich kenne kein UKW-Radio, das ohne Antennenbuchse käme. Klar, gibt es die, aber sowas stellt man sich doch nicht ernsthaft ins Wohnzimmer?

    Und das aufgrund der Bitraten i.d.R. auch noch viel ebsser als DAB+. Aber: Menübedienung (braucht meist nen Fernseher, zumindest zur Ersteinrichtung - der steht u.U. schonmal gar nicht in diesem Raum), Fernbedienungs-optimiert (keine Speichertasten), oft keine Sendernamensanzeige, meist optisch und haptisch minderwertig und sowieso nicht zum Rest der Anlage passend. Klar, die Freaks machen das so, ich nutze auch DVB-S-Radio ohne Fernseher bei mir daheim und DVB-C-Radio bei meinen Eltern, aber die Allgemeinheit scheut sich davor bzw. weiß es oft gar nicht. Letztlich ists ja einfacher, als man zuerst befürchtet. Man muss es nur gezeigt bekommen.

    Es gibt ja Ansätze dieser Art, in Österreich werden ja spezielle DVB-C-Radios (= kastrierte LaSAT/Bemondis-Receiver mit offenbar NIT-gesteuerter automatischer Speicherbelegung) vertickt, weil UKW eingestellt wurde. So richtig befriedigend ist das aber nicht.

    Tun sie. Ne ganze Menge, auch von der ARD (aber nicht alles). Ich weiß nicht, ob das offen ist oder nur mit Smartcard geht und ich weiß nicht, ob sie die Original-Datenströme übernehmen oder ob sie recodieren. Lebte ich in der Schweiz und wäre zu UPC gezwungen, wäre ich sogar programmlich recht zufrieden mit DVB-C: Bayern 2, BR-Klassik, SWR 2, WDR 3, WDR 5, hr2, MDR Kultur, Deutschlandfunk, D-Radio Kultur, SRF 2 Kultur, Oe 1, FM 4. Wat willste mehr? Ok, NDR Info würde mir fehlen. Ist wohl zu weit nördlich...

    Komplette Liste: https://www.upc.ch/dam/www-upc-cablecom-ch/Support/lineup/Radioliste-DCH-April16.pdf
    Die ganzen Schweizer Regionalradios sind drin (Qualität unbekannt), etliches vom französischen Radiotransponder, die BBC ebenso. Nur eben: keine Ahnung, ob offen oder verschlüsselt.

    Und das stimmt so nicht. HE-AAC klingt oberflächlich betrachtet bei deutlich niedrigeren Bitraten zwar noch irgendwie "nicht dumpf", aber dafür hochgradig kaputt. Die Fake-Höhen der Spektralbandreplikation setzen bei 64 kbps HE-AAC schon bei 9 kHz ein, also im für den charakteristischen Klang von Stimmen und Instrumenten wichtigen Frequenzbereich. Bei nur 56 kbps muß das also noch tiefer ansetzen. Da ist fast nichts mehr original, da ist fast alles Fake. Dieser Klang ist rauh und kratzig, es "schmirgelt". Frauenstimmen klingen oft, als wären sie nachträglich dazugemischt (sind sie ja auch, dank SBR). Das kann man sich wirklich nicht anhören. Wenn HE-AAC, dann wenigstens 112 kbps abzüglich einige kbps Slideshow, wie von D-Kultur im 5C in Deutschland praktiziert. Das akzeptiere ich für Mobilanwendungen, für zu Hause sind die 256 kbps MP2 dann doch deutlich besser. Und an die 320 kbps MP2 bzw. 448 kbps AC3 der ARD-Radioprogramme kommt sowieso nix anderes ran, es sei denn, man hat Zugang zu funkhausinternen Mitschnitten.

    Nicht i.d.R., zumindest nicht in Deutschland. Es gibt massig DVB-S und DVB-C-Receiver ohne AAC-Unterstützung. Selbst DVB-S2 ohne AAC ist völlig normal. Was immer drin ist bei DVB-S2: AC3. Damit spart man aber keine Bitrate verglichen zu MP2...

    Die AAC-Qualität sättigt sich auch irgendwo bei 144 kbps LC-AAC. Das klingt noch schlechter als 192 kbps MP2 und wird dann auch nicht mehr besser mit steigender Bitrate.

    Eben. DAB im DAB-konformen Frequenzbereich und mit ordentlichen Bitraten (192 kbps MP2 oder 144 kbps LC-AAC) hätte ich ja noch verstanden ("inzwischen genug Geräte vorhanden, lassen sich wie Radios bedienen, sind in etlichen neuen Stereoanlagen drin"), aber proprietäres DAB im anderen Frequenzbereich mit 56 kbps HE-AAC? Nee, dann sollen sie eher gescheite DVB-C-Radios entwickeln lassen, die sich anständig bedienen lassen. Die LaSAT-Kiste ist da schon ein guter Start. Hier die nicht kastrierte Vollversion, die nebenbei auch gut zum Aufzeichnen von unverschlüsseltem TV taugt:

    Vistron Soundbox VT8000 Internetradio Sat-Radio DVB-S2 HDTV
    Vistron VT8500 Soundbox HDTV Kabelreceiver DVB-C Radio, Bluetooth, Internetradio | eBay

    Willkommen im Club. Meinen gebe ich demnächst möglicherweise in ein echtes Radio-Museum. Auszustellen wäre er im geöffneten Zustand, da drin ein Stück deutsch-deutsche Geschichte beheimatet ist. Dann können wir ja noch gleich ADR und DAB-alt-Empfänger dazupacken... den Astra-Analog-Receiver, den ich auch nur fürs Radio hatte, habe ich aber längst zum Elektroschrott gegeben. Waren auch mal 550 DM.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. November 2016
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