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Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von hellfighter, 10. Juli 2005.

  1. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Das ist dann aber ein Implementierungsfehler in der Software und nicht prinzipbedingt. Denn ein exakt funktionierender JPEG-Encoder sollte nur beim ersten mal Verluste erzeugen und später das geladene dekomprimierte JPEG jedesmal wieder in exakt dieselben Bits verpacken - sofern das Bild nicht verändert wird.
    Sicherlich wird das Bild durch mehrmaliges Umrechnen nicht besser, aber man kann ja die Rechengenauigkeit noch erhöhen und so die Verluste minimieren. Das wird mit weitergehender Erhöhung der Rechenkapazität bestimmt noch kommen.

    Nur mal am Rande: Der in Windows eingebaute MPEG-Audio-Decoder hat tatsächlich noch eine Qualitätseinstellung, die bis zu "Integer Decoder (AM radio)" hinabreicht. So was musste man sich zu 386er-Zeiten tatsächlich noch antun. Heutzutage ist es keine Frage, dass man den Audiostream stets in höchstmöglicher Qualität dekodiert... Bei den von den Sendern verwendeten Encodern wird es sicherlich eine ähnliche Entwicklung geben, da wird man in ein paar Jahren auch nur noch mit maximaler Genauigkeit rechnen.
     
  2. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Beim Beispiel der DVB-S gespeisten DVB-T Sender ist das Problem ja die höhere Kompressionsrate. Lade mal ein JPG Bild welches mit 80% Qualität gespeichert wurde, und speicher das nochmal mit 70% Qualität. Vergleiche das jetzt mit einem 70% Bild welches direkt vom Original mit 70% erzeugt wurde. Bei dem Beispiel des JPG Bildes ändert sich quasi die Kantenlänge der "Klötzchen". Bei der geringeren Kompression ist auch die Kantenlänge kleiner, beim erneuten Kodieren mit einer anderen kantenlänge kommt es zu Überschneidungen. Wenn z.B. die erste Kantenlänge bei 3 liegt, die erneute Kodierung zu einer Kantenlänge von 4 führt, dann werden die Artefakte beim endgültigen Bild alle 12 Pixel stärker, weil hier die 4er und 3er Artefakte zusammenfallen, und sich an diesen Kanten verstärken. Ein exakt funktionierender Encoder kann dies auch nur unter gleichen Kompressionsedingungen korrigieren, das ist aber im Falle der DVB-S zu DVB-T Umwandlung nicht der Fall.
    Was hier Abhilfe schaffen würde wäre ein Transcoder, wie er bei der Verringerung der Daten einer DVD eingesetzt werden kann, der würde sogar weniger Rechenleistung benötigen als ein Re-Encoder.

    Gruß
    emtewe
     
  3. Terranus

    Terranus Moderator Premium

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    @emtewe: so wird es bei DVB-T ja gemacht: das Signal wird nicht neu encodiert, sondern es wird "Transrating" gemacht, auch Cherry Picking genannt. Das Problem an der Sache ist nur, dass das statistische Multiplexing für die Umgebung des SatTransponders optimiert ist, und dort sind ja mehr als die 4 Programme drauf.
    Es funktioniert ja so, dass die 4 Video und Audiostreams (plus AC3) vom Satmux geholt werden, und dann so in den DVB-T Mux eingespeist werden. Dabei stutzt man die Videostreams passend zurecht. Man schneidet die Datenraten Spitzen oft einfach weg, was dann zu Artefaktbildung führt.
    Das ist natürlich genau das Gegenteil von statistischem Multiplexing, da ja für den DVB-T Mux die Ratenverteilung des Sattransponders nicht mehr gilt, da nur ein Teil des Inhalts weiterverwendet wird.
     
  4. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Oh, das hätte ich nicht gedacht.
    Gerade die Live Sendungen auf Pro7, also TV-Total z.B. oder die Nachrichten sehen trotz relativ hoher Bitrate furchtbar pixelig aus. TV-Total kommt mit Bitraten von 2,5 - 4,5 MBit/s (laut Digipal2). Praktisch alle anderen Sender bekommen bei solchen Bitraten relativ gute Bilder hin, Spielfilme auf Pro7 sehen ja auch wesentlich besser aus, nur bei den Live-Übertragungen scheint Pro7 da ein echtes Problem zu haben. Die Auflösung mit vollen 720x576 ist natürlich etwas hoch...
    Bestehen denn Chancen dass die das Problem eines Tages in den Griff kriegen?
     
  5. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Transcodieren geht nicht besser. Und neucodieren ist zu rechenintensiv, wird in Zukunft vielleicht besser werden.
     
  6. Terranus

    Terranus Moderator Premium

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    @emtewe: naja wie hopper schon woanders gesagt hat, das Ganze ist auch für die Telekomiker sehr neu (logischerweise) die müssen da auch noch Erfahrungen sammeln. Von daher kann man schon noch auf etwas Besserung hoffen. Auch die Encoder sind besser geworden, das sieht man vorallem bei der ARD. Wenn ich das DVB-S Bild und das hiesige DVB-T Bild der ARD vergleiche, (hier wird neu aus dem Studiosignal encodiert) dann ist es schon erstaunlich, was der BR-Encoder da aus den mikrigen Datenraten rausholt. Das Bild ist beileibe kein Hochgenuss, aber verglichen mit den oft höheren Raten der Privaten ist es gut.

    Ich habe in einem Versuch auch mal Pro7 DVB-S und DVB-T verglichen: zu etwa 70% der Zeit kann man gar keinen Unterschied sehen, da die Satrate bereits so niedrig ist, dass nicht mehr viel verändert werden muss, gibt es allerdings einen Peak bei ner bewegungsintensiven Szene (wo eben der statistische Muxer des Satsignals mehr Datenrate zugesteht) dann schneidet der DVB-T Transrater diesen knallhart ab - es kommt zu meist großflächigem Blocking. Man kann recht gut sehen, ob das Blocking vom ursprünglichen Encodierungsvorgang stammt (kleine Artefakte in Zonen mit Bewegung) oder vom Transrater - große Blocks im ganzen Bild.

    Daher könnte man fast behaupten, es wäre ein besseres Bild mit analoger Zuführung machbar, da hier der DVB-T Muxer die unkomprimierten Signale zur Verfügung hätte und die Kapazität so besser verteilen könnte ....
     
  7. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Der Trick wäre, das Video in 2 Layern zu encoden. MPEG-2 definiert das bereits. DVB-T Layer für niedrige Rate + Aufsatz in zweiter Layer über Sat. Die 2. Layer wird im DVB-T nicht transportiert. Nur das können keine Receiver, da es in Main Profile nicht definiert ist. (siehe Spacial oder Temporal Scalability)
     
  8. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Schlechte DVB-T Qualität in Frankfurt?

    Da ist übrigens auch ein "Transrater" zugange, nur bekommt der in diesem Fall einen 50Mbps-Studiostream gefüttert, soweit ich gehört habe...

    Ansonsten gilt die DVB-S -> DVB-T Umsetzung m.W. einzig für den ProSiebenSat1-Kanal. Die anderen DVB-T Kanäle werden entweder vom analogen Satellitensignal abdigitalisiert, lokal erzeugt (ARD) oder per Glasfaser zugeführt (ZDF und stellenweise wohl auch RTL?).

    Naja, was dabei bisweilen herauskommt, sieht man ja am RTL in Berlin, wo der VOX teilweise so arg verrauscht, mit Störstreifen und "Fischchen" versehen ist, dass es ein pures Grauen ist.

    Das beste ist tatsächlich, wenn die Streams mit der Zieldatenrate direkt aus dem Studiosignal erzeugt und dann per Glasfaser zugeführt werden. Das wird vielleicht in Zukunft auch noch breiter eingesetzt, denn eine zentrale Streamerzeugung und Verteilung über Glasefaser dürfte vermutlich sogar billiger sein, als wenn die T-Systems in jeder DVB-T Insel eigene Satschüsseln und Encoder betreibt. Da sollte es ProSiebenSat1 eigentlich billiger kommen, von T-Systems nur die Glasfaser und den Sendeturmbetrieb anzumieten...

    Ein klitzekleines Problem dabei ist nur, dass die Datenraten bundesweit nicht einheitlich sind. Da müsste ProSiebenSat1 also zwei komplette DVB-T Multiplexe abliefern, einen mit 14,75Mbps für Berlin und dann noch einen mit 13,27Mbps für den Rest Deutschlands. Oder man macht es ganz billig und füllt den 13,27Mbps Multiplex mit NULL-Paketen auf 14,75Mbps auf... :(