Schiffsunglück vor italienischer Küste

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AW: Schiffsunglück vor italienischer Küste

Soweit ich das mitbekommen habe hat der Kapitän (aus welchen Gründen auch immer) vorgegebene Routen und Sicherheitsabstände nicht beachtet. Das kann also nur ihm und wohl nicht CC vorgeworfen werden.

 

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Darum geht es mir primär garnicht. Wenn er einen Fehler gemacht haben sollte, dann muß er zur Verantwortung gezogen werden, darüber besteht keine Diskussion. Was mich aber stört, ist die Art und Weise, wie CC hier kommuniziert und den eigenen Mitarbeiter opfert.

 

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Ich denke das hängt davon ab, wie offensichtlich der Fehler war, und wie schwer er den Ruf des Unternehmens schädigen könnte. Alles was wir bisher so mitbekommen wirft ein sehr schlechtes Licht auf das Verhalten des Kapitäns. Der Notruf kam offensichtlich von einem Handy eines Passagiers, und nicht von der Brücke. Der Kapitän war schon an Land und gab Interviews in denen er die Schuld der Seekarte zuwies, schon drei Stunden bevor der letzte Passagier überhaupt von Board gegangen war, und das obwohl er angeblich mehrfach von der Küstenwache aufgefordert worden war doch bitte die Evakuierung weiter zu leiten.
Selbst wenn nur ein Teil der Vorwürfe zutrifft, kann sich sein Arbeitgeber kaum mehr vor ihn stellen, und ihn schützen. Dafür ist der angerichtete Schaden einfach schon zu groß.

 

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Doch, das sollte der Arbeitgeber so lange tun, wie nur irgendwie möglich.

Ansonsten schadet er sich selber, da er zugibt, einen nicht passenden Arbeitnehmer eingestellt und beschäftigt zu haben.

 

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Noch weiss man nichts Genaues, alles Informationen aus 2. Hand. Im Moment sieht es für den Kapitän ziemlich schlecht aus, das ist allerdings richtig. Auf dem Marine-Tracker kann man den Kurs des Schiffes auf den Meter genau verfolgen - normalerweise!
Merkwürdig ist, dass just die Daten 10 Min vor und 10 Min nach dem Unglück fehlen:
tägliche Schiffsdaten - AIS Marine Traffic

Aber bevor die Daten der Blackbox nicht ausgewertet sind, möchte ich kein Urteil abgeben.

Ich kenne die Gewässer der Gegend, die Karten der Region sind sehr, sehr genau, schliesslich fuhren dort bereits die Römer vor 2000 Jahren zur See. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas nicht eingezeichnet ist. Zumindest steckt das Beweisstück #1 ja noch in der Flanke des Schiffes, man wird also schnell herausfinden, wo das Unglück genau passierte.

 

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Klar, du hast ein paar Kreuzfahrtschiffe da draussen rumschwimmen, und einer deiner Kapitäne, der gerade ein Schiff versenkt hat, behauptet im Fernsehen, er habe keinen Fehler gemacht, der Felsen wäre auf der Karte nicht verzeichnet gewesen. Übersetzt heisst das: Der Kapitän konnte nichts dafür, das kann jederzeit wieder passieren, auch bei anderen Schiffen.
Und das lässt du dann erstmal so im Raum stehen, damit auch alle Angst bekommen an Kreuzfahrten teilzunehmen. Die Aussage des Kapitäns, er könne nichts dafür, kann sein Arbeitgeber nicht unkommentiert im Raum stehen lassen, sonst müsste er ja alle Schiffe zurück holen, und erstmal alle Karten überprüfen...

 

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Das wäre durch das Unglück auch so ans Licht gekommen.

 

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Entschuldige bitte, aber de Kapitän eines Passagierschiffs mit über 4000 Personen an Bord ist nicht irgend ein Angestellter, der durch Unachtsamkeit eine Beinahe-Katastrophe ausgelöst hat.

Der Kapitän trägt die alleinige Verantwortung für seine Passagiere und sein Schiff.

Selbstverständlich muss jemand in dieser Position Angst haben, dass selbst ein kleiner Fehler angeprangert wird. Das ist der Preis, den jeder zahlt, der Verantwortung über so viele Menschenleben und Werte übernommen hat.

Warum sollte sie?

Es besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Betreiber und dem Kapitän. Wie will der Sesselpupser aus dem Vorstand aus der Ferne beurteilen können, wie gefährlich ein Manöver ist, das der Kapitän fährt?
Von jemandem in solch einer Position wird schlicht erwartet, dass er nichts tut, was Passagiere und Schiff gefährdet.

Das ist kein Fließbandarbeiter, um den herum siebenunddreißig Sicherheitssysteme installiert sind, damit er bloß nichts falsch macht oder Sachen klaut.

 

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Was macht Dich da so sicher, daß dieser Kapitän nicht der für diese Funktion geeigneteste Arbeitnehmer war? Aber bitte ignoriere nicht die Tatsache, daß dieser Kapitän bereits elf Jahre für CC Schiffe gesteuert hat. Irgendwas muß er also richtig gemacht haben.

Wenn man sich aber mal auch die Umstände der Evakuierungsaktion mit all ihren Widersprüchen ansieht, dürfte da demnächst viel Erklärungsarbeit auf die CC zukommen.

 

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Er war vielleicht fachlich geeignet, charakterlich aber offensichtlich nicht, wenn es stimmt, dass er schon früher ähnliche Extratouren gemacht hat.

Vielleicht haben er, CC und vor allem die Passagiere bisher einfach Glück gehabt?

In erster Linie kommt viel Erklärungsarbeit auf den Kapitän zu. Denn er ist, wie bereits geschrieben wurde, für die Sicherheit an Bord des Schiffes verantwortlich. Das schließt auch die Verantwortung für evtl. vorzunehmende Evakuierungsmaßnahmen und deren Hilfsmittel ein.