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Schüssel einfach verschieben = Andere Satelliten?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von Unfug, 3. August 2005.

  1. Unfug

    Unfug Neuling

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    Hallo hallo,

    Also ich bin nun soweit, daß ich vorhabe eine 80CM Schüssel + allesdrumunddran zu kaufen.
    Damit kann ich wohl beide Satelitten (Astra und Eutelsat) empfangen.
    Prima Prima, das ist ja schonmal was.

    Wenn ich jetzt aber sagen wir mal nur Programme aus dem Asiatischen Raum brauche, kann ich dann die Schüssel einfach nach den "Koordinaten" verschieben und schwubs hab ich den Asiatischen Satelliten???

    Oder stimmt da was mit meiner Logik nicht:eek: ?

    Danke
     
  2. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Schüssel einfach verschieben = Andere Satelliten?

    Hallo,

    das ist eine interessante Frage, die ich gleich noch erweitern werde. Zuvor jedoch, nein, so einfach geht das nicht, denn Du mußt auch die Schüssel u.U. vertikal entsprechend klappen.

    Mein Frage bezieht sich auf die Positionen:
    Was bedeutet eigentlich 28,2° Ost? bezieht sich das auf den Winkel absolut zum 0-Meridian in Greenwich über dem Äquator? Falls ja, dann wären fast alle Astra 2-Satelliten weiter östlich als die von Astra 1. Müßte es nicht auch noch eine Angabe zur Position auf der Nord-Süd-Achse geben?

    Gruß
    Worringer
     
  3. seagulljohn

    seagulljohn Gold Member

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    AW: Schüssel einfach verschieben = Andere Satelliten?

    @unfug: du mußt auch beachten,dass satelliten einen beam haben ,in dem er mit vertretbarem aufwand empfangen werden kann.wenn du innerhalb des sog. footprints wohnst, mußt du nur die antenne auf den satelliten ausrichten.
    @worringer
    die satelliten stehen über dem äquator,auf dem sogenannten clark-belt.eine nord-süd positionsangabe findet man nur standortspezifisch für die jeweilige antenne ,aus der sich die verschiedenen elevationen ableiten.ansonsten hast du recht mit deiner annahme bezüglich 0-meridian.
    gruß,ulrich
     
  4. digiface

    digiface Foren-Gott

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    AW: Schüssel einfach verschieben = Andere Satelliten?

    So kannst Du also Programme, die auf einen Satelliten liegen, in dessen Footprints Du nicht liegst, auch nicht empfangen, so wie z.B.: bei den asiatischen Programme, oder auch amerikanische Programme.

    Aber Deine Theorie geht z.B. bei den BBC Programmen auf ( 28,2/5° Ost ), da musst Du dann nur die Schüssel verstellen, und Du kannst dessen Programme empfangen.

    Das geht dann auch auf z.B.: 7°, 10°, 16° 23,5° Ost usw., also vom Prinzip her schon.

    digiface
     
  5. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Schüssel einfach verschieben = Andere Satelliten?

    Du musst bei deiner Logik auch bedenken, daß die Erde rund ist und die Satelliten alle in etwa 36.000 km über dem Äquator stehen. Beim Direktempfang werden Satelliten bevorzugt, die auf einem ähnlichen Längengrad wie das Zielgebiet liegen. Weil je weiter der Satellit davon entfernt ist, umso tiefer steht er am Himmel und umso mehr machen sich Hindernisse bemerkbar. Deswegen kann man auch nicht einfach die Schüssel verdrehen. Man muss immer auch die Neigung der Schüssel korrigieren.
    Da Asien schon ziemlich weit von Deutschland entfernt ist, werden dort auch Satelliten verwendet, die vom Standort Deutschland aus gesehen nur noch ganz knapp über dem Horizont liegen. Allerdings nur im günstigsten Fall. Die meisten asiatischen Satelliten liegen hinter dem Horizont und können in Deutschland garnicht empfangen werden.
    Bei den noch empfangbaren Satelliten ergeben sich dann folgende Schwierigkeiten:
    - Sat steht so tief am Himmel, daß der Apfelbaum, der 500 Meter entfernt steht ein Hinderniss darstellen kann
    - Die sogenannten Beams sind zumeist auf Asien ausgerichtet. Stell dir das vor wie bei einer Taschenlampe, die nach Osten leuchtet. Das Licht wären die Signale vom Satelliten. Im Westen wirst du davon nicht mehr soviel von empfangen können. Entscheident hierbei ist allerdings, wie stark der Beam fokusiert ist. Es gibt Beams mit sehr breiter Streuung und geringer Empfangsstärke auf der ganzen Fläche, und Beams mit sehr starker Fokusierung und sehr hoher Signalstärke im Kerngebiet aber extremen Abfall am Rand der Ausleuchtzone.
    -Die Entfernung des Satelliten zum eigenen Standort ist erheblich höher, als die ortsnah positionierter Satelliten. Es ist auch erheblich mehr störende Athmosphäre im Weg. Deswegen ist für einen stabilen Empfang eine riesige "Schlechtwetterreserve" erforderlich, die sich hierbei aber längst nicht nur auf Wolken, Regen und Gewitter beschränkt, sondern auch auf alle möglichen Athmosphärischen Störungen.

    In großen Ländern, wie China, Russland usw wird sehr viel im C-Band gesendet. Das ist ein anderer Frequenzbereich, als bei dem in Europa gängigem Ku-Band. Hierbei ist es möglich riesige Gebiete zu versorgen. Manche C-Band Beams sind überall empfangbar, wo man den Satelliten optisch noch sehen kann.
    Dies wäre zum Beispiel Thaicom, auf 78,5 Ost:
    [​IMG]

    Die unterschiedlich eingefärbten Flächen sind hierbei die 4 verschiedenen Beams, die dieser Satellit hat.
    Da geht es von kleinen lokalen Beams (Gelb/Orange Ku-Band), bis hin zum Global Beam (Lila C-Band). Dieser ist theoretisch in ganz Deutschland noch zu empfangen. Allerdings braucht man zum Empfang eine etwas aufwendigere Satanlage, als sie hierzulande üblich ist. Unter einigen Metern Durchmesser braucht man es garnicht erst versuchen.
    Abgesehen von der äußersten Begrenzung stellt dieses Schaubild übrigens nur eine Empfehlung dar. Theoretisch könnte man auch noch den blauen, gelben und orangenen Beam in Deutschland empfangen. Nur dürfte die benötigte Anlage so in den Dimensionen wie die großer Radioteleskope liegen, sofern es denn reicht...

    Zusammengefasst kann man folgendes sagen...
    Liegen die Satelliten, die man empfangen will in einem Bereich von +/- ca 75 Grad zum eigenen Standort, kann man sie auch empfangen. Vorraussetzung ist freie Sicht zum Satelliten und eine entsprechend groß dimensionierte Anlage. Auch wenn bei ungünstigen Beams die Kosten der Anlage den Nutzen bei weitem übersteigen dürften :D
    Liegen die Satelliten, die man empfangen will in einem Bereich über +/- ca 75 Grad zum eigenen Standort, kann man sie mit keinem Mittel der Welt direkt empfangen.

    Es gibt aber auch, da das Problem ja bekannt ist die Auslandssender. Dabei wird dann entweder ein Satellit gewählt, der zwischen Sendeanstalt und Empfänger liegt, dann gingen theoretisch bis zu 150 Grad zu überbrücken, oder das Signal wird an der Grenze von einer Bodenstation abgegriffen und dann auf einen zweiten Satelliten, der dann im Zielgebit empfangbar ist wieder hochgeschickt.
    Deshalb ist es auch möglich über hiesige Satelliten Programme direkt aus den USA, Asien, Indien, Afrika etc. zu empfangen, ohne eine monstöse Anlage zu benötigen.
    Allerdings ist so ein Service sehr kostspielig und wird oft nur im Rahmen von Pay TV angeboten.
    Einige Sender wie z.B. CCTV aus China, oder Cubavision aus Kuba sind aber auch frei empfangbar über Astra/Hotbird.
    Will man wirklich viele exostische Sender empfangen, muss man aber auf viele verschiedene Satpositionen zurück greifen. In so einem Falle leistet ein Motor sehr gute Dienste. Damit sind auch mit 80 cm schon viel mehr Sender empfangbar, als über Astra/Hotbird. 120 cm sind allerdings noch optimaler.
    Im Prinziep kann man einen Motor auch zusätzlich zu Multifeed installieren (50-100 Euro extra) und mit diesem dann, wenn man einmal Sehnsucht nach solchen Sendern hat, in Sekundenschnelle die Schüssel entsprechend positionieren. Danach stellt man wieder auf die Multifeedposition zurück und kann wieder wie gewohnt Astra/Hotbird sehen.
    Bei Lyngsat findest du übrigens eine komplette Liste aller Satelliten mit Programmbelegung.

    Gruß Indymal