Schüssel aufstellen im Garten

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Wir haben hier mehrere Mitglieder, die sich damit auskennen und bin erstaunt, dass sich von denen zu deiner Frage noch niemand gemeldet hat.

 

Das ist definitiv möglich. Daher dient der (Antennen-)Blitzschutz in erster Linie dem Brandschutz.

Das Trennen des Antennenkabels schützt davor nicht, weil ein Lichtbogen mühelos Distanzen von mehreren 10 cm überspringen kann. Gefährliche Näherungen eines Antennenkabels zu leitfähigen Netzen im Haus gibt es praktisch immer.

Ich zögerte mit einer Antwort, weil ich keine Fallbeispiele verlinken kann.

 

Wenn die Schüssel bzw. ihre Haltungung im Garten auf der Erde steht -- dann ist die doch geerdet, oder?

 

Auch ne nette Definition von Erdung

Freiwillige Feuerwehr Lauschied

 

Nein. Damit das Rohr alleine als Erder dienen könnte, müsste es bis 3 m unter Erdniveau reichen. Aber auch dann wäre noch keine korrekte Erdung vorhanden, weil ein Erder immer blitzstromträgfähig mit der Haupterdungsschiene verbunden werden muss. Ohne diese Verbindung kann ein lokaler Erder in der Nähe der Antenne nicht die hohen Potenzialdifferenzen verhindern, die zu einem potenziell brandauslösenden Überschlag zwischen dem Antennenkabel und anderen Leitern führen können.

 

Der Erdspieß, der seinerseit bei dem damals ca. 40 Jahre alten Haus nachinstalliert wurde, war ganz bestimmt nicht 3 m lang, denn dann hätte man den in den Felsen einbohren müssen. Zwischen ein und eineinhalb Metern war der vielleicht lang.

Die anderen Hinweise bezüglich der Verbindung der LNBs mit dem Antennenkabel an die Hausinstallation sind natürlich zu beachten. Aber die Schüssel hat ihre Erde -- wenn die halt fest in der Erde verankert ist ohne isolierendes Material.

 

Und was soll uns das nun sagen? Reicht ein einzelner "kurzer" Erder, nur weil man das in Deinem Fall so gemacht hat?

Es ist auch nicht zwingend gefordert, bis auf 3 m Tiefe zu gehen. Es gibt durchaus zulässige Alternativen. Man kann einen Erder auch horizontal verlegen oder mit mehreren kürzeren Vertikalerdern arbeiten. Aber wenn man nur einen einzigen Vertikalerder verwendet, muss dieser 2,5 m lang und 0,5 m überdeckt sein. Dabei wird die Direkterdung ohne Ergänzung durch Blitzstrom- / Überspannungsableiter insbesondere den spezillen Anforderungen durch erdverlegte Kabel nicht gerecht.

 

Nach Blitzschutznorm soll der erste Meter von Erdern als unwirksam angesehen werden. Der Erdspieß war vermutlich ein feuerverzinker Kreuzerder, der bei 1,5 m Länge in Humusboden mit ~100 Ωm knapp 60 Ω Erdungswiderstand mit +/- 30 % jahreszeitlich Schwankung erwarten lässt. Ob und was von dem durch Korrosion noch übrig ist, kannst durch Rausziehen feststellen. Bitte ein Bild vom Torso posten.

Nach damals gültiger VDE 0855 Teil 1/7.71 waren für Tiefenerder mit 5 m Länge deutlich mehr als die heutigen min. 2,5 m + Kopfversenkung um 0,5 m unter Grund gefordert. Ein möglichst vollständiger Potenzialausgleich aller Haussysteme wurde auch schon damals als wichtiger denn eine möglichst niederimpedante Erdung angesehen.

Wenn man von einer Materie keine Ahnung hat, an Dieter Nuhr orientieren.

Rechne dir mal nach dem ohmschen Gesetz aus, welche Spannung bei ~60 Ohm Erdungswiderstand bei einem Durchschnittsblitz mit 30 kA heraus kommt. Dabei ist der höhere Stoßerdungswiderstand für Blitzströme und der Vergammelungsgrad des Erders noch nicht berücksichtigt.

 

Also die Schüssel soll ganz weit hinten im Garten stehen da hab ich dann in Astra richtung auch keine Störende Hausfassade weil da nehmlich kein Haus steht sondern nur Garagen und das mit der Erdung ist mir bewusst deshalb wollte ich mir auch nen Erder kaufen den ich in die Erde reinhammere.

 

Ziel der Blitzschutzmaßnahmen ist es nicht, die Antenne zu schützen, sondern das Gebäude und dessen Bewohner. Ein Erder bei der Antenne als alleinige Maßnahme nützt dazu recht wenig. Eine Gefährdung finge man sich auch nur mit dem über weitere Strecken erdverlegten Kabel ein.

Der eindeutig nicht normkonforme Ansatz, sich den Erder zu schenken, dafür aber alle von der Antenne kommenden Kabel direkt nach Eintritt in das Gebäude über Blitzstrom- + Überspannungsableiter zu führen, die auf kurzem Weg und gern mit einem größeren Kupferquerschnitt als den formal ausreichenden 4 mm² mit der HES zu verbinden sind, bietet mMn den größeren Schutz.