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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Alu als Erder??? Da muss man schon zwischen Ableitungen und Erdern differenzieren! Die Abmessungen der Erdungsleitungen für Antennenanlagen nach EN 60728-11 sind

    • 16 mm² Kupfer Volldraht (D= 4,5 mm), blank oder isoliert
    • 25 mm² Alu Volldraht (D = 5,6 mm), isoliert
    • 50 mm² Stahl Volldraht, (D = 8 mm) verzinkt oder Band 2,5 mm x 20 mm
    Hier noch Lektüre mit Bezug auf die ABB-Blitzschutzvorschriften der Normenreihe EN 62305-1 bis 4. Erdleiter aus verzinktem massivem Flachmaterial müssen lt. der Tabelle auf Seite 137 nicht 80 mm², sondern 90 mm² aufweisen.

    http://www.dehn.de/pdf/blitzplaner/BBP_2007_Kapitel/BBP_Kapitel_05.pdf

    5.2 Ableitungen
    5.5.2 Erdungsanlagen, Fundamenterder ...
    5.5.7 Erderkorrosion
    5.5.7.3 Auswahl der Erderwerkstoffe
    5.5.8 Werkstoffe und Mindestmaße für Erder

    EDIT: Und hier kann man noch nachsehen, welche Materialien nach DIN 48801 angeboten werden:

    Blitzschutz, Äusserer Blitzschutz, Innerer Blitzschutz, Überspannungsschutz, Potentialausgleich, Erdungsmaterial

    50 mm² Alu-Knetlegierung ist zur Antennenerdung ebenfalls zugelassen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2010
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Warum auch immer, die 90 mm² gelten für nur verzinkten Stahl, bei Niro-Material sind 100 mm² gefordert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2010
  3. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Vermutlich hat Edelstahl eine schlechtere elektrische Leitfähigkeit
    http://bucher-handel.de/media/bilde...tahl/PDF/Edelstahl_Rostfrei_Eigenschaften.pdf

    Wir lernen ständig dazu, aber "niemand" hat einen Gesamtüberblick?
    Vorschriften, Richtlinien und Empfehlungen ergänzen oder widersprechen sich, das ist leider so.

    Gruß
    Discone
    :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2010
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Zu warst zu schnell, hab den Grund schon entdeckt und den Eintrag entsprechend geändert. Der Grund ist trotzdem schwer verständlich.
     
  5. grmp

    grmp Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo,

    ich habe voller interesse euere sehr spannende Diskussion gelesen und habe jede Menge über Erdung gelernt. Respekt vor so viel Sachverstand!

    Und trotzdem ist noch nicht ganz alles klar:

    Situation:

    Einfamilienhaus, Baujahr 2008, Metallflachdach ohne Blitzschutz.

    die Erdung der Schüssel (16mm² NYY) läuft aussen an der Regenrinne entlang nach unten, wird neben dem Kellerfenster nach innen geführt und dort an die HES angeschlossen.

    Der LNB ist potentialfrei (Kunststoffhalter), ein Unicable LNB. Das (eine) Koaxkabel wird ebenfalls aussen nach unten geführt, neben dem Kellerfenster nach innen und dort auf einen Verteiler.

    Zeichnung

    Und nun meine Fragen:

    a) reicht es, wenn ich das Koaxkabel im Keller erde?

    b) Signalleitung und Erdungsleiter sollen in "ausreichendem" Abstand geführt werden. Was ist ausreichend? reichen die gegenüberliegenden Seiten der (DN100) Regenrinne?

    Ich bedanke mich schonmal für die Hilfe!

    Gunther
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Gunther, herzlich Willkommen im Forum!

    Nur bei einer nicht erdungspflichtigen Antenne. Bei einer erdungspflichtigen Antenne wird nach EN 60728-11 eine schleifenfreie Erdung am Mast verlangt.
    Das hängt nach EN 62305-2 von verschiedenen Faktoren des sog. Risikomanagements ab, die im Dehn Blitzplaner auf Seite 43 gelistet sind. Ab 0,5 Meter ist man auf der sicheren Seite.

    Nach EN 60728-11 ist der PA normgerecht, wenn das Antennenkabel unter dem Dach an der Masterdung angeschlossen über einen Erdblock geerdet wird. Eine Direktverbindung im UG ist wegen des Schleifenverbots unzulässig. Am Threadanfang hatte ich auch so meine Akzeptanzprobleme mit dem Schleifenverbot bei einem Multischalter im UG:
    Ein 4 mm² Cu-Draht der von der Masterde zu einem Multischalter im UG führt, darf ohne Schutzabstand mit den Koaxkabeln verlegt werden. Vom Erdungsdraht der das gleiche Potenzial führt, muss man aber einen Schutzabstand einhalten, der PA-Direktanschluss am UG ist als Schleife unzulässig. Ich warte noch darauf, dass mir die zuständige DKE-Kommission den Sinn erläutert.

    Der Beschreibung nach ist das Blechdach ungeerdet. Da wurde m. E. an der falschen Stelle gespart. Da sei ein Blick in den Dehn Blitzplaner Kapitel 5.1.4 ab Seite 66 empfohlen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2010
  7. grmp

    grmp Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol,

    danke für die schnelle Antwort.

    Fangen wir mal unten an:
    Das ganze ist ein Reihenhausblock mit 10 Häusern und durchgehendem Edelstahldach. Ich verstehe es auch nicht, dass das nicht geerdet ist. Ich habe es extra nachgemessen, der Widerstand zum Schutzleiter liegt bei einigen Kiloohm.

    Das genau ist mein Problem: ich komme ja nie unters Dach. Da ich die Dachhaut nicht verletzen möchte, (und der Raum drunter auch schon ausgebaut ist) führe ich die Kabel ja aussen. Also müsste ich wirklich von der HES mit 16mm² zum Mast, vom Mast dann mit 4mm² wieder runter in den Keller um die Leitungen an der Weiche zu erden.

    Eigentlich idiotisch. Aber ich versteh' schon. Norm ist Norm.

    Ich hatte nur die Hoffnung, dass sich mit aussen verlegten Kabeln ein Schlupfloch finden lässt.

    Herzliche Grüße

    Gunther

    edit: ich habe mir gerade den Blitzschutzplaner zu Gemüte geführt. Jetzt verstehe ich auch, warum das Dach nicht geerdet ist: Da direkt drunter hölzerner Dachstuhl und Isolierung liegen, müsste das Dach aus 4mm Blech sein! Bei dünnem Blech, das geerdet ist, würde ein Blitz Löcher reinbrennen und das darunterliegende Holz entzünden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2010
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Exakt, wobei ich das Schleifenverbot voll akzeptiere. Aber dass der 4 mm² PA-Draht keinen Abstand zu den Koaxkabeln oder elektrischen Leitungen einhalten muss, der Erdungsdraht aber schon, ist in sich inkonsequent und unlogisch.
    Genau das hatte ich befürchtet, Koaxkabel als Blitzfänger über einem ungeerdeten Metalldach. :eek: Sicherheitstechnisch krimineller geht es wirklich nicht mehr.

    Kleiner Tipp: Nach DIN 18015 hätten zwischen DG und UG zwei Leerrohrer installiert sein müssen. Das hätte schon mal das Leitungsführungsproblem nicht aufkommen lassen. Die Mobilfunkbetreiber packen ja alle Kabel in geerdete Blechgehäuse ein. Zum Schutze des Metalldaches wären Fangstangen angebracht gewesen. Man sollte in dieser verfahrenen Situation m. E. aber unbedingt zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen, auch wenn damit kein normgerechter Zustand mehr erreichbar ist.

    1. Verlegung der Kabel in einem am Mast geerdeten Schutzrohr.
    2. Einen Dachfalz mit der Masterde verbinden.
    3. Einbau von KAZ 11 und KAZ 12 Überspannungs-Schutzgliedern nach der Kabel-Hauseinführung und blitzstromtragfähige Direkterdung an die Haupterdungschiene.
    Das Loch entsteht aber auch bei ungeerdetem Dach allein durch die Hitze des Blitzes. Falls hier noch Gewährleistungsansprüche bestehen, würde ich schleunigst die Rechtslage abklären und feststellen, ob der fehlende Blitzschutz mit den anerkannten Regeln der Technik kompatibel ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2010
  9. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo grmp,

    wie ist eigentlich der Mast befestigt, hat dieser keine Verbindung zum Blechdach? Und der Erdungsleiter
    NYY-J 16 mm² ist doch hoffentlich eindrähtig / massiv (RE)?
    Wegen der Leitungslänge und Stabilität empfehle ich einen PA-Leiter von 6 mm² vom Mast bis zum Erdungswinkel im Keller, dieser PA-Leiter darf gemeinsam mit der Koaxialleitung in einem Schutzrohr verlegt werden, bei separater Befestigung sollte dann auch NYY-J gewählt werden, alle Bauelemente und Leitungen müssen UV-beständig sein.
    Bei einer terrestrischen Antenne wäre bereits die Verbindung der Koaxialleitung mit dem geerdeten Mast ein ausreichender PA-Ausgleich, wenn nachfolgend keine aktiven Bauteile eingesetzt werden (z. B. Antennenverstärker), ob diese Normauslegung auf einen Unicable-LNB übertragbar ist?

    Wenn der Mast eine Verbindung zum Blechdach hat, dann wird durch den Antennen-Erdungsleiter das gesamte Blechdach mitgeerdet, für so ein grosses Metalldach ist ein Erdungsleiter eigentlich zu wenig? Eine Blitzschutz-Fachfirma würde bestimmt mehrere Ableitungen vorsehen.

    Eine SAT-Antennenmontage mit Wandhalter (mindestens 2 m unter der Dachkante) ist nicht möglich?

    Vielleicht kann dann Dipol auch noch weitere Tipps geben? ;)

    Gruß
    Discone
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juni 2010
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Was bei einem Universal-LNB gilt, ist ebenso auf ein UniCable-LNB übertragbar. Die rein passiven Verteilbausteine dürfen ja nach Norm ungeerdet bleiben, auch wenn deren Einbindung als zusätzlicher Schutz zweckmäßig ist.