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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Das ist Wunschdenken. Auch völlig korrekt direkt geerdet wird immer ein Teil des Blitzstromes über die Antennenkabel fließen. Denn zur Vermeidung eines Überschlags (= Brandgefahr) müssen die Kabelschirme durch einen mastnahen ersten Erdungswinkel auf das Potenzial der Antenne gebracht und damit mit dem außen verlegten Erdungsleiter verbunden werden (> Grafik dazu gibt es zig-mal im Erdungsthread.). Damit eröffnet sich dem Blitz ein Alternativweg durch das Innere des Hauses. Vermeiden lässt sich das nur durch die Montage der Antenne im Schutzbereich des Hauses oder dem einer Fangeinrichtung.

    Ein separater Tiefenerder muss außerdem blitzstromtragfähig mit der Erdungsschiene verbunden werden!

    Nicht korrekt: Für den Potenzialausgleich der Antennenanlage müssen die Erdungswinkel mit dem geerdeten Mast verbunden werden. Nur darüber, nicht direkt über den zur Erdungsschiene führenden Leiter, wird der Potenzialausgleich realisiert.
     
  2. Discone

    Discone Lexikon

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    Mögliche Teil-Blitzströme auf den Koaxialleitungen sind nur mit Fibre-Sat verhinderbar.
    Dafür ist aber eine Trennstrecke / ein Glasfaserkabel ohne Metallarmierung erforderlich.
    Wenn die SAT-Antenne im blitzgefährdeten Bereich montiert wird, ist auch mit Einsatz von einem Opto-LNB eine Antennenerdung / oder der Schutz mit einer geerdeten Fangstange vorgeschrieben.
    Mit einem koordinierten Überspannungsschutz für die gesamte Stromverteilung im Haus
    kann die Schadenwahrscheinlichkeit durch ein Gewitter zusätzlich reduziert werden.

    Wenn die Antenne im nachfolgend schraffierten Bereich der Hausfassade (hier) montiert wird,
    dann ist ein direkter Blitzeinschlag unwahrscheinlich, deshalb ist dann keine Antennenerdung vorgeschrieben. Ein Trennungsabstand zu blitzgefährdeten Metallteilen (z.B. Regenfallrohr / Balkongeländer / Metalleinfassung) muss zusätzlich eingehalten werden, auch die Koaxialleitungen dürfen nicht im blitzgefährdeten Bereich und nicht ohne Trennungsabstand verlegt werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2016
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Unter dem Motto "Ich hole mir nicht den Blitz ins Haus" gibt es noch ein vermeintliches Patentrezept, das ebenfalls das Gegenteil der Absicht bewirkt. Im Wust der Vorbeiträge wurde oft genug darauf hingewiesen, dass jeder Erder mit der HES auf möglichst kurzem Weg blitzstromtragfähig verbunden werden muss.

    Direkterdungen ergeben im Falle eines Einschlags systembedingt immer Teilblitzströme in die Antennenanlage und (nicht nur) in die daran angeschlossenen Endgeräte. Antennenerder ohne Verbindung zur HES verstoßen gegen das Prinzip eines vollständigen Schutzpotenzialausgleichs, sind gefährlich und seit jeher normwidrig.

    Bei einem Erder durch den Kellerboden an der HES reicht die ohnehin fällige Verbindung nach außen aus 16 mm² Cu oder 25 mm² Alu zur Antenne. Ein fachgerecht mit 1 m Wandsabstand außerhalb des aufgefüllten Arbeitstraumbereiches einbauter Außenerder wäre zunächst mit 8-10 mm Ringerderdraht im Erdreich zu einer Trennstelle oder PAS an der Hauswand zu führen und von da mit 16 mm² Kupfer, 25 mm² Alu 0der 8 mm Blitzableiterdraht die Antenne (+ Fallrohr) und die HES anzuschließen.

    In Angleichung an die Blitzschutznorm sind nach neuer IEC 60728-11 die Köpfe von Tiefenerdern mit 1 x 2,5 bzw. 2 x 1,5 Metern um 0,5 m unter Grund zu versenken. Das setzt gewöhnlich voraus, dass bis zu einer Trennstelle oder PAS an der Wand ein Runddraht oder Bandeisen (möglichst auch aus NIRO V4A) zu legen ist. Wenn der Erdspieß lang genug ist und überstehend nicht stört, ist auch unter Bezug auf ein Beispielbild der Blitzschutznorm IEC 62305-1 eine Bastellösung mit oberirdischem Kupferdrahtanschluss mit einer dafür zertifizierter Schelle möglich.
    Die Nachteile dieser einschlagbedrohten Kabelführung wurden bereits genannt.

    Wenn die LNB-Leitungen kompromisslos so geführt und einem Blitzschlag geopfert werden sollen, dann wenigstens unmittelbar nach dem Kabeleintritt ins DG als Eingangs-PA einen Erdwinkel mit handwerklich verstärkter Klemme zum Direktanschluss des 16 mm² Cu und koordinierte SPD 1 Blitzstrom- (KATHREIN KAZ 12) und SPD 2 Überspannungsableiter (KATHREIN KAZ 12) vorsehen. Nur so sind die induktiven Blitzstromeintragungenn aus Einschlägen in die Nachbarschaft zu minimieren, die durch die weite und nicht normkonforme Schleife aus Erdleiter >> HES >> Koaxkabel >> 16 mm² PA-Leiter >> HES aufgenommen werden.

    EDIT: Nachträglich bemerkt, dass einige Argumente schon genannt wurden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2016
  4. odelo

    odelo Neuling

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    Hallo Experten,

    ich habe mich wirklich bemüht selbst eine Lösung auf meine Frage zu ergoogeln, aber entweder war die Ausgangssituation eine andere oder ich musste nach dem 3. Satz in Fachchinesisch aufhören zu lesen...

    Also:
    Unser Haus ist BJ 2004 mit einer TechniSat Schüssel, Quattro LNB und Europhon 8x Multischalter.
    Die Schüssel ist auf dem Dach, die Befestigungsstange mit 16 qmm Kupfer geerdet (PA - Schiene direkt bis im Hausanschlussraum Schiene).
    Multischalter ist auf dem Dachboden neben der Stange installiert mit Feuchtraumsteckdose etc.

    FRAGE:
    Der Multischalter hat immer mehr Probleme gemacht, so dass er gegen eine Spaun 5603 (günstig neu erhalten) getauscht wurde.
    Funktioniert soweit alle super, allerdings frage ich mich nun ob der PA des Spaun irgendwo angeschlossen werden muss.
    Der vorherige MS hatte keinen Anschluss dafür und die Koaxkabel des LNB sind auch nicht auf irgendeiner Schiene o.ä. befestigt.

    Muss der Spaun unbedingt einen PA haben und wenn ja, kann ich ihn an den 16 qmm PA der Sat-Stange einfach anschliessen?
    Will halt nichts falsch machen...
    Bitte auf LAIEN -Deutsch antworten...
    Vielen Dank.
    odelo
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2016
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Hallo und willkommen imForum!

    Das scheint der Thread zu werden, an dem man Basisfragen die schon zig-fach beantwortet und mit Links untermauert wurden, wieder bei Adam und Eva beginnend beantworten darf.
    Hübscher Tippfehler. :)
    • Der wichtigste PA ist der beim Eintritt der Kabel ins Gebäude
    • Nach IEC 60728-11 muss der PA auch bei Ausbau des Multischalters an allen Leitungen erhalten bleiben
    • Für die Sternleitungen ist ein temporärer PA durch Erdschienen in Klemmtechnik zulässig, deren Verwendung nur für zweifach geschirmte Altkabel mit festem Dielektrikum in Betracht kommt
    • Gehäuse netzgespeister Multischalter müssen in den PA einbezogen werden, selbst für passive Verteilbausteine ist eine PA-Klemme zwingend vorgeschrieben
    • Der PA soll bei konventioneller Direkterdung - auch bei einem Multischalter im UG - möglichst nur schleifenfrei am geerdeten Antennenträger angeschlossen werden
    • Erdungspflichtige Antennen setzen sowohl einen normkonformen Schutzpotenzialausgleich wie auch eine blitzstromtragfähige Erdung voraus.
    • Eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied, daher müssen die Verbinder mindestens Klasse H = 100 kA zertifiziert sein
    • Erdung und PA sind integraler Bestandteil der Elektroanlage und die Installation konzessionierten Elektrofachkräften vorbehalten, welche Normen gelesen und auch verstanden haben sollten.
    Ich hoffe das war verständlich genug?
     
  6. odelo

    odelo Neuling

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    Hallo Dipol,

    ich danke Dir ganz ehrlich für Deine Antwort, aber ich verstehe max. die Hälfte (was wohl erklärt, dass die für Dich die x-te Basic-Antwort ist) und überlege tatsächlich einen Experten kommen zu lassen.
    Das Haus samt Fach-Installation wurde so von uns gekauft. Ich wollte eigentlich nur den Multischalter tauschen, weil der Alte nur noch wollte wenn er Lust hatte. Die Kabel 1:1 zu tauschen habe ich mir so gerade noch zugetraut, aber dass da in Wirklichkeit eine Raketenwissenschaft hintersteckt konnte ich ja nicht ahnen ;-)

    Ist nicht böse gemeint - bitte nicht falsch verstehen - ich bin einfach davon ausgegangen das hier alles auf dem Norm-Stand 2004 ist und ggf. mal etwas angepasst werden muss.

    Aus Deinem Post habe ich verstanden, dass eigentlich die 4 bzw. 5 (Terrestik) eingehenden Außen-Kabel an einer Erdschiene angeschlossen sein sollten (müssen?? Stand 2004?). OK.
    Auch der MS muss an einen PA,- OK- aber auch an die Schiene oder auch extra?
    BEIDES kann aber nicht zusätzlich an den 16qmm PA des Antennenträgers (Stange) angeschlossen werden, weil es dann eine Schleife gibt?!
    Ein neues 16 qmm Kabel für die Schiene vom DG in den HAR ist vermutlich nicht realisierbar...
    Bin gerade echt ratlos und befürchte enorme Kosten - vielleicht schraube ich den alten MS wieder dran und alles ist wieder beim Alten ;-)
    Was würde passieren wenn ich einen 4 qmm am Spaun MS zus. an den 16qmm PA der Stange anschliesse? Schleife? Wenn ja was bedeutet das und ist das eher schlechter?

    Ich weiss, sind viele Noob-Fragen, aber ich hoffe noch auf eine praktikable und preisgünstige Lösung, bevor ich *IRONIE AN* eine komplette Neuverkabelung bezahlen kann*IRONIE AUS*...

    Vielen Dank nochmal.

    ERGÄNZUNG:
    Die Erdungsskizze auf Kathrein.de ist im Prinzip das was bei mir vorhanden ist bis auf die zusätzlichen Erdungsschienen, die ich ja nach deren Zeichnung mit 4 qmm Kupfer an die Antennenstange mit anklemmen kann, oder?

    Satellitenempfangs-Lösungen - Support - Technische Dokumente
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juni 2016
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Kein Grund für Stress und die Dinge derart grundlos auf den Kopf zu stellen.

    Wenn der PA der Leitungen und des Multischaltergehäuses nur am geerdeten Antennenträger angeschlossen ist, ist der PA schleifenfrei und normkonform.
    Wenn die Schirme der LNB-Leitungen möglichst nahe der Gebäudeeinführung und auch die Sternleitungen sowie das Multischaltergehäuse mit 4 mm² Cu am Mast geerdet sind, ist das okay, 2004 galten für den PA keine weniger strengen Vorgaben.

    Bleibt im eigenen Interesse noch zu klären, ob der Antennenträger auch blitzstromtragfähig geerdet ist. Die Prüfnorm für Verbinder besteht schon seit 2000, bis sie auch in der "Antennennorm" erwähnt wurde hat es allerdings gedauert, siehe auch Blitzschutzbauteile auf dem Prüfstand.
     
  8. SeeD

    SeeD Neuling

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    Hallo nochmal Dipol,

    ein Haus kauft man nur einmal, deswegen setze ich mich jetzt immer konkreter mit dem Gedanken auseinander, einen ordentlichen Erdstab zu setzen.

    Dreierlei Fragen hätte ich noch dazu:

    1. Sehe ich das richtig, das die Konstruktion dann soweit okay und Normgerecht wäre? --> Erdstab Aussen, geht sowohl auf die SAT Schüssel, als auch auf einem möglichst direkten Weg in den Keller zur HES, welche in dem Zuge auf einen neueren Stand gebracht wird. Von unten widerrum wird das 16mm² Kabel genutzt, um unterm Dachboden die 4 eingehenden und 8 ausgehenden Sat Leitungen, sowie den Multischalter zu erden.

    Damit müsste ja alles gleichmäßig und gut geerdet sein und auf einem Level.

    2. Die übliche magische Frage: Wo landet man preislich grob geschätzt bei so was? Ich würde mir zutrauen jegliche Kabelwege und Bohrungen vorzubereiten, sodass eine Fachfirma im Zweifelsfall nur noch den Erdspieß setzen und das Kabel ggf. bis zur HES / Sat Schüssel ziehen und anschließen müsste. Den HES könnte evlt. auch mein Haus und Hof Elektriker erneuren, gingen wir also einfach mal davon aus, dass der schon neu wäre.

    3. Kannst du mir zufällig in Köln und Umgebung eine kompetente Fachfirma empfehlen?

    Vielen Dank auf jeden Fall schon mal für die ganze Hilfe und sorry für die ganzen Anfängerfragen

    Beste Grüße
    Michael
     
  9. odelo

    odelo Neuling

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    Danke für Deine Hilfe Dipol (y)
    ... werde es so machen wie auf der Kathrein-Seite.
    Macht ein Blitzschutz (DUR-Line) (vor oder nach?) der Erdungsschiene Sinn?

    Danke, danke, danke.
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, dass der Vorsatz in ein blitzschutztechnisches Gesamtkonzept unter Einschluss der erwogenen Solaranlage einmündet. Bislang dient die Solaranlage nur als Vorwand um die Risiken der einschlaggefährdeten Leitungsverlegung vom LNB zum Multischalter auszublenden und die Antenne keinesfalls auf dem Dach anzubringen. ;)

    BTW: Bei der Dachneigung könnte die Antenne auch auf der Nordseite aufgestellt werden.
    Je Meter Leitung ergibt sich aufgrund der Induktivität ein Spannungsabfall von 1 kV. Ausgehend von geschätzt 20 m Länge des von der Südweite im DG zur HES an der NO-Ecke verlegten Erdungsleiters, ergibt sich allein für den Draht eine Potenzialdifferenz von 20 kV.

    Preise und welche Eigenleistungen akzeptiert werden, bitte mit einer örtlichen Elektro- oder Blitzschutzfachkraft klären. Das Versenken von einem Erdspieß und die ordentliche Verlegung von Ringerder- und Blitzableiterdraht bekommt jeder Eisenbieger aus der Dachdeckergilde hin. Dafür ist keine VDE geprüfte Blitzschutzfachkraft erforderlich, bei Montage einer getrennten Fangstange m. E. aber schon.

    Welche Lösung ich wählen würde, wenn das mein Haus wäre, hatte ich im Edit des letzten Absatzes in post #2419 dargestellt:

    [​IMG]

    Damit wären alle Probleme gelöst:
    • Erdungsleiter bzw. Ableitung ohne gefährliche Näherungen auf dem Dach und der Fassade außen
    • Verlegung primär senkrecht ohne problematische Horizontalverschleifungen
    • Neuer Vertikalerder innen wie außen nahe der HES
    • Direkterdung mit schleifenfreiem PA problemlos möglich
    • auch Optimalschutz mit getrennter Fangeinrichtung
    • Kurze Leitungsführung vom LNB zum Multischalter
    So fixiert wie du auf den Antennenstandort bist, wird der Vorschlag kaum Gefallen finden. :(