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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. voller75

    voller75 Gold Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ich bin heute noch mal dort in der Nähe.
    (Das Bild oben, ist in der Nachbarschaft und nur
    ein Bildausschnitt um seine Privatsphäre zu wahren)

    Also wenn ich das richtig verstanden habe, ein Bild
    aus "weiter rechts" machen, um den Mast genauer zu sehen?
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Da Erdung und PA integraler Bestandteil der Elektroanlage sind, muss "man" nach NAV § 13 für Installationsarbeiten eine konzessionierte EFK sein.

    Der "Mast" ist eine Wandhalterung und auch die kann man erden. Für die Frage der Erdungspflicht ist nicht die Höhe über dem Gelände sondern der Abstand zur Dachkante/Dachrinne relevant.

    Diese Ausführung ist zulässig und außerdem clever. Wenn die Leitungen auch noch innen zugfähig in Leerrohren verlegt sind, ist sogar DIN 18015 eingehalten.

    [​IMG]


    [​IMG]
    [​IMG]
    Die für Antennensicherheit primär maßgebliche DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) geht -wie andere Normen auch - inkonsequent nur bei Gebäuden mit einer Blitzschutzanlage auf gefährliche Näherungen ein. Wenn ein Blitz in die Dachrinne einschlägt sind hier Überschläge möglich.

    Der gewählte Standort ist somit - auch bei Einhaltung von > 2 m zur Dachkante/Dachnrinne - blitzschutztechnisch suboptimal. Falls die Wandhalterung geerdet wird wäre eine fachgerechte Einbindung des Fallrohres in die Erdung sinnvoll.
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Eine getrennte Fangeinrichtung macht nur Sinn, wenn der Mast nicht direkt geerdet wurde und auch Schutzwinkel (abhängig von der Höhe der Fangspitze über Grund) und die äquivalenten Trennungsabstände (abhängig von der Länge des/der Ableitungen bis zum Fundamenter) stimmen.

    Damit die Montage der Fangstange nicht ebenso sinnlos wie die hochgesetzte Antennenmontage ist, muss primär die Firstleitung mit Trennungsabstand um den Mast herum verlegt sein.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. April 2015
  4. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Für die Kabelführung durch die Wandhalterung gibts besonders gut geeignete Wandhalterungen, in die das flexible Kabelschutzrohr über den Bogen hineingeschoben werden kann (durch die Hauswand bis zum unteren Ende der Wandhalterung, bei umgedrehter Montage (senkrechtes Rohr nach unten) "dann mit Regenschutz",
    z.B. von Kathrein: ZAS63 / ZAS62 / ZAS60
    [​IMG]
    Bildquelle: Kathrein Wandhalter kurz 175mm / 38mm verzinkt ZAS60 kaufen | Elektro Wandelt

    Der Gebäudebereich ohne Antennen-Erdungspflicht, schraffierter Bereich > hier.
    In der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 gibts auf Seite 33 unter dem Bild 8 "mit dem schraffierten Gebäudebereich" / Bereiche für die Außenmontage von Antennen an Gebäuden, in denen eine Erdung nicht vorgeschrieben ist dann noch die ANMERKUNG 1
    Der geschützte Bereich auf der Seite von Gebäuden ist, aufgrund der Möglichkeit von seitlichen Blitzeinschlägen (siehe IEC 62305-3), auf eine Höhe bis zu 45 m begrenzt (für Blitzschutzanlagen der Klasse III).

    Folgender Sonderfall: die SAT-Antenne hat wegen der Abschattung durch ein Nachbargebäude (Empfangsmöglichkeit Richtung SAT-Positionen) nur einen Abstand von ca. 1,6 m zwischen Antennenoberkante und Dachkante (vorgeschriebener Mindestabstand ohne Fangstange / ohne Antennenerdung = 2m).
    Direkt über der SAT-Antenne befindet sich aber über dem Dach die Freileitung (230V / 400 V)
    vom Verteilnetzbetreiber, zwischen den Dachständern (für die Stromversorgung beider Häuser) verlaufend.
    Durch den vom VNB geerdeten PEN-Leiter hat diese Freileitung (senkrecht über der SAT-Antenne)
    eine ähnliche Blitzschutzwirkung, wie eine Fangstange.
    Die für die Antennenmontage zuständige Elektrofachkraft kann in diesem speziellen Fall eigenverantwortlich den geringeren Dachabstand als sicherheitstechnisch unbedenklich bewerten (die Freileitung ist Ersatz für eine sonst erforderliche Fangstange). Eine gebäudeeigene Fangstange darf in unmittelbarer Nähe von Freileitungen nicht montiert werden, der Dachständer vom VNB darf nicht mit der Gebäudeerdung verbunden werden.
    Der VNB hat dann für die Blitzstromableitung vom PEN des Freileitungsnetzes eigene Erder.
    Weil dieses alte Gebäude keinen Erder / auch keinen Fundamenterder hat, wäre der Aufwand für die Antennenerdung sehr gross.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. April 2015
  5. voller75

    voller75 Gold Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wie angekündigt, hier weitere 2 Bilder-
    die den montierten Käse nicht besser
    erscheinenlassen.

    Gruß Volker
    [​IMG]

    [​IMG]
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) müssen Antennen gegen Niederspannungsfreileitungen einen Mindestabstand von 1 m einhalten, der m. E. auch für eine getrennte Fangstange gilt, die wiederum allseits normkonforme Trennungsabstände einhalten muss.

    Weder die für Antennensicherheit maßgebliche VDE 0855-1 noch die Blitzschutznorm VDE 0185-305 billigen Niederspannungsfreileitungen oder Hochspannungsleitungen die Schutzfunktion getrennter Fangeinrichtungen zu. Laut Risikoanalyse nach DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2) ergibt ein Stromanschluss über Dachständer sogar eine Verschlechterung der Risikobilanz.

    Fassadenantennen die sich in LPZ 0B einer Fangleitung befinden und dabei auch die äquivalenten Trennungsabstände einhalten, können sich nomkonform näher als 2 m zur Dachkante/Dachrinne befinden. Nur in diesem Fall ist es normkonform den Antennenträger nur in den nicht blitzstromtragfähigen PA mit einzubeziehen.

    Erdungspflichtige Dach- oder Fassaden-Antennen sind nach meiner Normauslegung auch im Sonderfall einer darüber verlaufenden Freileitung nicht anders zu behandeln als ohne und keine EFK oder Blitzschutzfachkraft ist befugt davon abzuweichen.

    Danke Volker!

    Das lässt zumindest die kropfunnötige und riskante Verlängerung des Antennenträgers erkennen. Hier wurde kaum ein unnötiger Fehler ausgelassen, da kann man auch gefahrlos auf Mängel beim PA wetten. Der Murks war hoffentlich kein Werk einer Fachkraft.
     
  7. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    In aktuellen Normen können nicht alle Sonderfälle behandelt / bewertet werden. Die verantwortliche und erfahrene Elektro-Fachkraft hat die Möglichkeit die Arbeiten mit Normabweichung auszuführen, sofern für gleichwertige Sicherheit gesorgt wird. Jede verantwortliche Fachkraft ist aber gut beraten, im Regelfall immer normgerecht zu arbeiten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. April 2015
  8. prodo

    prodo Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo,


    wir haben ein ca. 7 Jahre altes Gebäude, bei dem der Antennenmast mit einem 16mm² mit der Hauserdung (Potenzialausgleichsschiene - Obo) verbunden ist.


    Jetzt möchte ich gerne (oder bzw. besser gesagt ich muss wegen der Positionierung des Telekom LTE Mastes) einen zweiten Antennenmast (LTE) auf der anderen Seite des Gebäudes installieren (auf dem Dach).


    Das Problem ist, dass keine Leerrohre vorhanden sind. Das heißt ich könnte ein Erdungskabel von dem einen Antennenmast zum anderen ziehen und dort eine weitere Potenzialausgleichsschiene setzen. Somit wären beide Antennenmasten über die Erdungskabel mit der Schiene verbunden und von dort ginge wie bisher das Kabel zur Hauserdung.


    Ich habe aber trotz Recherche im Internet nicht rausgefunden, ob das erlaubt ist.


    Der kürzeste Weg ist eingehalten, weil die Hauserdung sich auf der Seite des Hauses befindet, wo jetzt bereits eine Antenne installiert ist.


    Für mich wäre diese Variante plausibel. Andersrum bringt es natürlich wenig, wenn ich meine, dass die Lösung gut und sinnvoll ist, aber die Vorschriften es nicht erlauben.


    P.S. Falls ich zu dem Thema lieber einen eigenen Thread erstellen sollte, kann ich das auch gerne machen.


    Gruß


    Prodo
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. April 2015
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Du bist ein Glückspilz wider Willen, denn das fehlende Leerrohr hat dich vermutlich davor bewahrt innen noch einen 16 mm² Cu-Draht als zweiten Blitzeinleiter zu installieren.
    Blitzstrombelastete Erdleiter sind auf dem möglichst kürzesten Weg und primär senkrecht abzuleiten. Ob ein Anschluss des zweiten Mastes an die bestehende Erdung verantwortbar ist, hängt primär vom Abstand und der Länge der horizontalen Anschlussleitung ab.

    Die bestehende suboptimale Innenableitung sehe ich wegen fehlender Trennungsabstände kritischer als z. B. 5 m zusätzliche Erdleitung. Unbedingt darauf achten, dass die Anschlussbauteile und auch die HES/PAS nach Prüfnorm Klasse H (= 100 kA) zertifiziert sind. Die meisten Banderdungsschellen sind nur für nicht blitzstromtragfähigen PA konzipiert und für Erdung Blitzschutzkosmetik.

    Dass die HES auch an einem normkonformen Erder und nicht nur am PEN angeschlossen sein darf versteht sich von selbst.
     
    Zuletzt bearbeitet: 18. April 2015
  10. prodo

    prodo Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo Dipol,

    danke für die Antwort. Also ist es wie vermutet komplexer als gedacht.

    Die vorhandene Potenzialausgleichsschiene (HES) von Bettermann ist 100kA zertifiziert. Die bisherige Idee war davon oben noch eine des selben Typs zu verbauen.
    Der vorhandene Mastschuh an der bisherigen SAT Anlage (Kathrein Mastschuh) ist auch 100kA zertifiziert. Bandschellen sind keine im Einsatz. Ob der bestellte Dachsparrenhalter (Herkules) 100kA zertifiziert ist, habe ich noch nicht herausgefunden.

    Die bisherige Installation wurde von dem Elektriker des Fertighausunternehmens durchgeführt. Ich habe mir gerade die Fotos vom Hausbau angesehen, wo man den Kabelverlauf partiell nachvollziehen kann. Die Satanlage ist ca. 4m über und ca. 4m horizontal versetzt zum HES für die Hauserdung. Das Blitzableiterkabel läuft über quasi die komplette Strecke parallel zu diversen anderen Kabeln (SAT, Stromkabeln, Telefonkabel).

    Von der Unterseite des Hausstromkastens läuft ein Kabel zur HES. Von dort läuft ein massives Matallband in den Boden. Weiterhin läuft ein Kabel vom HES zum Anschlusskasten des Energieversorgers. Und es laufen vom HES zwei Kabel in den Boden. Eins davon ist mit der Heizungsanlage verbunden - das andere kann ich nicht nachvollziehen - ich vermute, dass das überhaupt keine Anbindung hat (an der Stelle wo es in der Bauphase auf einem Foto zu sehen ist, befindet sich jetzt kein Kabel mehr - gleichzeitig war aber das Blitzableiterkabel für die SAT Anlage bereits dort wo es jetzt auch ist). Somit vermute ich, dass das SAT Blizableiterkabel durch den Haustromverteiler läuft.

    Das Haus hat keinen Keller d.h. die Schiene für die Hauserdung befindet sich im Hauswirtschaftsraum.

    Wenn ich das so richtig sehe, ist das die erste Schwachstelle, weil der Blitz vermutlich bei einem Einschlag eh auf benachbarte Kabel überspringen würde - dafür hat er quasi alle Möglichkeiten durch die Parallelverlegung. Somit wären elektrische Geräte und somit auch Personen im Haus gefährdet.

    Somit hätte ich jetzt zwei Varianten, wenn ich das richtig sehe:

    Variante a) Das Kabel von einem Masten zum anderen durch die obere Etage legen. Wenn ich dich richtig verstehe, hältst du davon nichts. Zusätzlich wären das ca. 7m horizontal nur 4m vertikal. Das wäre dann nicht ok, weil mehr horizontale als vertikale Strecke. Zumal es nach der neuen Erkenntnislage zuerst in die eine Richtung laufen würde, dann parallel ein Stück der Strecke wieder zurück und dann in die andere Richtung. Das macht der Blitz eh nicht mit.

    Weiterhin würde das Erdungskabel diversen Stromkabeln in viel zu geringem Abstand vorbeiführen, auf die der Blitz dann vermutlich überspringen würde. Somit würde wahrscheinlich die komplette Hauselektrik zerlegt (wobei die Gefahr schon jetzt besteht bzw. ich würde sogar noch weiter gehen und vermuten, dass das mit ziemlicher Sicherheit passieren würd - siehe oben) und zusätzlich würde der Blitzableiter dann an einer Außenwand durch Wohnraum laufen. Was der vorhandene aber offensichtlich auch tut, wenn auch unterhalb des Estrichs.

    Wenn ich das richtig sehe wäre das fahrlässig.

    Variante b) Ein Erdungskabel vom 2 Masten direkt vertikal an der Hauswand runter verlegen das unten in Erdungsspieß mündet (was wohl auch nicht in Ordnung ist wegen evtl. Potenzialdifferenzen der verschiedenen Erdungen, wenn ich das richtig verstanden habe müsste das Kabel also wieder zum HES - was nur quer durch das Haus und durch Wohnraum möglich wäre - also auch inakzeptabel ist).

    Zumal ich einen zwei Meter Erdungsspieß bei uns vermutlich eh nicht in den Boden bekommen würde (der Boden ist recht felsig - bei einer Tiefe von mehr als 2m kommt man nur noch mit einem Bagger weiter) - das käme aber auf den Versuch an.

    Gibt es noch eine Variante c außer auf die Antenne zu verzichten oder eine Großbaustelle zu eröffnen - wobei ich gerade nicht mal erkenne, dass die Großbaustelle irgenwie zur Problemlösung beitragen würde, oder? ;)

    Randnotiz - neben unserem Haus stehen 3 höhere Gebäude und eine mindestens 15m höhere Eiche. Aber das ändert ja nichts an den Vorschriften.

    Mir stellt sich gerade die Frage, ob es nicht sicherer ohne Blitzableiter ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. April 2015