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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Es gibt divergierende Schutzphilosophien:

    • Isolierter Blitzschutz über getrennte Fangeinrichtungen mit Einhaltung ausreichend isolierenden äquivalenten Trennungsabständen
    • Potenzialausgleich durch möglichst dichte Vermaschung
    Antennendirekterdung ist mit und ohne Blitzschutzanlage eine Mixtur und nimmt Teilblitzströme auf der Antennenanlage und den angeschlossenen Endgeräten in Kauf.

    Alte VDE 0855 Teil 1 waren auch für Funksende-/empfangsantennen zuständig, dieser Bereich mit einem anderen Schutzsystem als für Haushaltsantennen wurde in die DIN VDE 0855-300 ausgegliedert. Wie an jeder Mobilfunkzelle zu erkennen ist, sind die gewöhnlich außen verlaufenden Kabel in Blechkästen eingedost und die Kabelschirme müssen alle 20 m in den Potenzialausgleich einbezogen werden.

    Die DIN EN 0855-300 ist nicht für Haushaltsantennen zuständig. Gleichwohl kann in Sonderfällen, wenn die Kabel in LPZ 0A verlegt und erst im UG ins Gebäude eingeführt werden, eine Anlehnung an diese Norm sinnvoll sein. Bei ansonsten normkonformer Erdung mit blitzstromtragfähigem Mastanschluss und Haupterdungsschiene für 100 kA, sowie einem fachgerechten PA nach der Kabeleinführung ins Gebäude, der mit energetisch koordinierten Überspannungsschutz ergänzt ist, halte ich sowohl die Verlegung in einem geerdeten Schutzrohr wie auch ungeschützte Opferleitungen von einer Dach- oder Gartenantenne sicherheitstechnisch für verantwortbar.

    In der DIN VDE 0855 Teil 1/05.1984 war die Verwendung "durchgehender Wasserverbrauchsleitungen" und "Heizungsrohrleitungen falls weitläufig und senkrecht angeordnet" noch ausdrücklich erlaubt. Die folgenden Normausgaben verweisen auf Harmonisierungsdokument HD 384.5, S1, 1988, 5.3.4, wonach "metallene Wasserleitungen üblicherweise den Anforderungen nicht genügen".

    Egal welches Datum man nimmt, Heizungs und Wasserrohre sind aktuell auch nicht als Leiterersatz für nicht blitzstrombelasteten PA zulässig und es gibt keinen Grund einen 16 mm² Cu-Erdleiter anders als einen Blitzableiterdraht zu betrachten, welcher im Regelfall auch nur einen Teil des Blitzstromes ableiten muss.

    BTW: Den größten Mangel bei Antennenerdungen stellen nicht die wieder zugelassenen mehrdrähtigen Erdleiter, sondern nicht blitzstromtragfähige Banderdungsschellen mit einer M6-Schraube dar, die auch bei einem leichter zu fixierenden Einzelmassivdraht für die in Blitzschutzklasse 3 geforderte Blitzstromstärke von 100 kA nicht zertifiziert sind.

    Am 04.11.2014 habe ich mit einem Blitzschutzhersteller einen Gesprächstermin, ob es für die Gusserdungsschellen, die ich für blitzstromtragfähig halte, auch entsprechende Herstellerprüfberichte gibt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Oktober 2014
  2. skullmonkey

    skullmonkey Senior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo zusammen,

    Anfang 2013 habe ich mithilfe des Forum und dieses Threads, den Elektriker meines Hausbauers soweit geschult ;), dass meine Satanlage nun so wir von Discone beschrieben errichtet ist. Danke nochmal.

    Nun soll eine PV Analage aufs Dach. Könnt Ihr mir hier auch weiterhelfen bzgl. was alles beachtet werden muss. Darf der PA der PV Analge das Erdungskabel der Antenne nutzen? Was gilt es, auch ohne Fangstange, zu beachten bzgl. der PV-Analage?

    Danke und beste Grüße

    Skullmonkey

     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Dass ein User nach Forenlektüre mehr über die Normanforderungen zu Erdung und Potenzialausgleich von Antennenanlagen weiß als seine Elektrofachkraft, ist bekanntlich kein Einzelfall.
    Frei nach Radio Eriwan: Im Prinzip ja. Ob das auch zweckmäßig ist lässt sich nicht pauschal beantworten und ist im Einzelfall zu entscheiden.
    Du weißt aber schon, dass Isolierter Blitzschutz die mit Abstand beste Schutzart ist?

    Eine seriöse Beratung setzt Detailkenntnisse vom Objekt, eine Risikoanalyse auch noch die von Lage und Umgebung voraus. Am besten stellst du Bilder ein in denen die Antennenanlage einschließlich der Erdung und dem PA sowie der Schutzpotenzialausgleich (Anschluss am Antennenträger und der Haupterdungsschiene blitzstromtragfähig, Erdleitertrasse ohne gefährliche Näherungen?) und natürlich die Dimensionen der künftigen PV-Anlage einschließlich der geplanten Kabeltrasse zu erkennen sind.

    PS: Willkommen im Club der Buchstabendreher. Analge gehört neben vertippten ei/ie-Vertauschungen auch zu meinem Repertoire. :winken:
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2014
  4. skullmonkey

    skullmonkey Senior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ja, ist mir bekannt. Der Hinweis kam auch 2013. Aber laut entsp. VDE, war damals ein 16mm² Kupfervolldraht noch zugelassen.

    Gut, dann erscheint es ja grundsätzlich okay, wenn der PA der PV-Anlage über den gleichen Weg wie der des Antennenmasts erfolgt.

    Ich werde das bei der Inbetriebnahme der Anlage, wird gerade gebaut, nochmal kritisch ansprechen. Bilder würde ich dann im Bedarfsfall machen. Danke und beste Grüße

    Skullmonkey
     
  5. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ein Einzelmassivdraht ist optimal, ohne blitzstromtragfähige Verbinderklemmen nach Klasse H kann der seine Funktion aber nicht erfüllen. Wenn du die Blitzstromtrafähiglkeit und Einhaltung der Trennungsabstände selbst beurteilen kannst, ist die angeregte Einstellung von Fotos unnötig. ;)

    Falls für die PA-Anlage ein Funktionspotenzialausgleich genügt, reicht ein PA-Leiterquerschnitt von 6 mm² Cu aus. Für blitzstromtragfähige Erdung ist wie für Antennenerdung auch 16 mm² Cu, 25 mm² Al oder 50 mm² St/tZn erforderlich.
    Wenn das mal noch rechtzeitig ist.

    Auch wenn der Eintrag im Installateurverzeichnis keine Garantie dafür bietet, dass die EFK auf der Höhe der Normen ist: Für die Installation einer PV-Anlage gilt NAV § 13 und wie gut ein Solateur drauf ist kann man mit einer Frage nach der DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) Beiblatt 5:2014-03 testen, das Beiblatt müssen die unbedingt haben und kennen.

    Hier ein Artikel der sich noch auf die vorherige Normausgabe bezieht: Klick mich!
     
  6. MartinP

    MartinP Talk-König

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ich habe die Antennenleitungen mit 4 mm² in den PA eingebunden. Die Antenne selber hängt am Giebel im nicht erdungspflichtigen Bereich.

    Interpretiere ich das hier richtig:

    http://alt.dehn.de/pdf/blitzplaner/BBP_2007_Kapitel/BBP_Kapitel_06.pdf

    Mindestquerschnitt Hauptpotentialausgleich 6 mm²

    Mindestquerschnitt zusätzlicher Potentialausgleich 2,5 mm² bei geschützter Verlegung, 4 mm² ungeschützt.

    Die Antennenleitung benötigt nur den "zusätzlichen PA", also reicht 4 mm² bei offener Verlegung?
    Oder ist das auch ein "Hauptpotentialausgleichsleiter"?
     
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Du zitierst jedenfalls den älteren Blitzplaner Edition 2 korrekt und in dem sind im Gegensatz zur Edition 3 die Querschnitte für geschützte und ungeschützte Verlegung noch richtig dargestellt.
    Die Begriffe wurden umgetauft: Der Hauptpotenzialausgleich in Schutzpotenzialausgleich bzw. mit Blitzschutzanlage Blitzschutz-(haupt-)potenzialausgleich und die zentrale Potenzialausgleichsschiene heißt -auch wenn das Gebäude keine Erdung hat - Haupterdungsschiene. :eek:

    Der Querschnitt von 2,5 mm² Cu ist zur Normangleichung erstmals in die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 eingeflossen, in der etwas jüngeren Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305):2011-10 sucht man den vergebens.

    Solche Diskrepanzen sind für die Normakzeptanz Gift! Nach VDE 0100-510 wäre der PA-Direktanschluss an einer HES seit 2007-06 mit 6 mm² Cu auszuführen, in der gerade im Entwurfsportal befindlichen IEC 60728-11 stehen aber unverändert nur die Querschnitte mit 2,5 und 4 mm² Cu.

    Noch hat man also die freie Auswahl. Eine Angleichung an die Normenreihe VDE 0100 bzw. die entsprechende IEC steht bereits u. a. auf meinem Merkzettel für einen Normeneinspruch im IEC-TC.
     
  8. skullmonkey

    skullmonkey Senior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo,

    die Handwerker sind gerade zugange und die Installation ist fast fertig. Bezüglich Trennungsabstände, hatte ich bei der Satanlagen-Installation schon penibel zur Bauzeit auf große Abstände von Leitungen und Metall zum Erdungskabel geachtet.

    Wie ist das eigentlich generell mit der Bewehrung im Stahlbeton? Das hab ich mich schon länger gefragt...

    Die PV-Anlage ist vom Antennenmast auch mehr als 2 m weg (nur 5kwp, hatte Platz).

    Bezüglich Verbindung wurde eine Potentialausgleichsschiene (blitzstromtragfähig 100 kA ) Ich würde die jetzt Klasse H zuordnen. Wenn der Elektriker zur Inbetriebnahme mit den Stadtwerken kommt, frage ich hier konkret nach.

    Danke Dipol für die Antworten.

    Grüße

    Skullmonkey
     
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Das klingt aber nicht danach, dass der Erdleiter primär senkrecht und ohne Umwege verlegt, sowie metallische Hausteile mit zu geringem Abstand wie z. B. die Dachrinne an den Erdleiter mit angeklemmt wurden.
    Wenn sich die Frage auf den Fundamenterder bezieht: Das Band- oder Ringeisen muss alle 2 m mit der Bewehrung verbunden sein.
    100 kA ≙ Klasse H. Die ist aber auch für den Anschluss am Antennenträger gefordert.
     
  10. skullmonkey

    skullmonkey Senior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hi dipol,

    doch geht auf der gesamten Strecke nahezu senkrecht nach unten. Vom First des Satteldachs an der Außenwand entlang.

    Klar an meinem Sparrenhalter ist auch eine Klasse H Klemme.

    Danke und Besten Dank

    Skullmonkey