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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    DEHN Blitzplaner 2013 erschienen

    Die Bibel des Blitzschutzes, der DEHN Blitzplaner von 2007, wurde durch eine aktualisierte Neuausgabe abgelöst: http://www.dehn.de/de/blitzplaner

    Bei der ersten Schnelldurchsicht sind mir folgende Punkte aufgefallen:

    • In Bild 7.5.2.4 wurde für die Antennenerdung leider keine eindeutige Außenableitung dargestellt. Dies ist aber im für Antennensicherheit maßgeblichen DKE K735 für die nächste Ausgabe bereits beschlossen.
    • In Bild 9.5.1 entsprechen die Vertikalerder Typ A mit einer bodengleichen Versenkung noch dem gültigen Normenstand. Eine Angleichung an die Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) ist ebenfalls beschlossen. Danach sind die Köpfe der 1,5 bzw. 2,5 m langen Vertikalerder bis 0,5 m unter Grund zu versenken.
    • Nach DIN EN 62305 (VDE 0855-305) und DIN VDE 0855-300 darf ein Banderder auch einteilig 5 m lang sein. Das Relikt mit der Zweiteilung und dem 60° Winkel wurde in der Blitzschutznorm schon lange aufgegeben und hat -wenig logisch- nur in der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) überlebt.
    • Anstatt auf die brandneue international harmonisierte Normenreihe DIN EN 62561-x (VDE 0185-561-x):2013-02 wird noch auf die europäisch harmonisierte DIN EN 50164-x (VDE 0185-20x):2009-03 verwiesen. Das ist bei 6 Jahren Übergangsfrist für die Altnomen weniger gravierend, zumal die Normenverweise insgesamt aktueller als im VDB Blitzschutz-Montagehandbuch sind.
    Die Fehldarstellung im Blitzplaner 2007 mit einem 16 mm² Cu-Erdleiter (richtig 50 mm²) für eine Fangstange kommt nicht mehr vor. Dafür sind mehrere Alternativen mit hochspannungsfesten Lösungen dargestellt. Wer mit Begriffen wie Endverschluss und PA-Absteuerung nichts anzufangen weiß, sollte die Kooperation mit einer VDE-zertifizierten Blitzschutzfachkraft eingehen, die den Anforderungen an eine qualifizierte Blitzschutzfachkraft entspricht.

    Alles in allem ist der neue Blitzplaner wieder das Nachschlagewerk und insbesondere das Kapitel 8 mit den ÜSE eine Pflichtlektüre für alle Elektrofachkräfte mit und ohne VDE-Auswahlabo.
     
  2. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    In der aktuell gültigen VDE 0855-1 können auch geeignete metallene Gebäude-Aussen / Innenteile zur Blitzstromableitung genutzt werden. > http://forum.digitalfernsehen.de/fo...-satanlage-richtig-erden-109.html#post5782001 Eine Teilstrombelastung der inneren Gebäudeinstallation (z.B. von metallenen Rohren und Stromleitungen) kann dann u.U. nicht verhindert werden.

    Wenn der berechnete Trennungsabstand nicht umsetzbar ist, wird sogar eine blitzstromtragfähige Direktverbindung vom Erdungsleiter mit allen betroffenen äußeren Metallteilen gefordert (alternativ ein teurer "und dicker" Erdungsleiter mit Hochspannungsisolation).

    Zusatzanmerkung:
    Die beste Sicherheit / hochspannungsfeste Trennung zwischen Empfangsantennen und Antennendosen sowie zur Ethernet-Verkabelung bietet die LWL- / Glasfaser-Technik, darauf sollte in der neuen DIN EN 60728-11 / VDE 0855-1 dann auch ein Hinweis erfolgen.

    Blitzgefährdete Dach-Antennen sind allerdings auch beim Einsatz von LWL-Technik erdungsplichtig, oder müssen z.B. durch eine getrennte und geerdete Fangstange geschützt werden!
     
  3. Apokalypse113

    Apokalypse113 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo liebes Forum,

    ich habe meine 100cm Schüssel an einer Balkonhalterung (im Erdgeschoss) befestigt und frage mich nun, ob ich diese erden sollte. Grundsätzlich habe ich gehört, dass bis zu einem Wandabstand von 1,5 Meter eine Erdung nicht vorgeschrieben ist und meine Schüssel liegt ungefähr in diesem Bereich.

    Würdet ihr mir eine Erdung empfehlen? Was genau bräuchte ich dafür neben einem solchen Potentialausgleichskabel H07V-U 1x4mm²?

    Vielen Dank!

    MfG
    Apokalypse
     
  4. satmanager

    satmanager Institution

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    Erdung - äußerer und innerer Blitzschutz (PA) - nach DIN
    AW: Satanlage richtig erden

    Hängt davon ab ob das "ungefähr" unter, genau oder über 1.5m ist !
    Das kann man nachmessen... übrigens zählt da nicht die "Antenne", sondern das am weitesten von der Wand entfernteste Teil das ggf. auch an der Antenne montiert sein kann (z.B. das LNB).

    Wenn o.g. 1.5m oder >1.5m ist braucht man nichts zu empfehlen, dann ist es ein Muss. In den verlinkten .pdf hier steht auch drin ".... wird immer empfohlen...".

    Kommt drauf an was da schon alles ist (Erdungsklemme am Halter ? Wie viele Kabel ? etc.)
     
  5. Apokalypse113

    Apokalypse113 Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke für die schnelle Antwort!

    Der LNB ist als weitester Punkt 1,3 Meter von der Wand entfernt. Ich habe zwei Satelliten, also bis zum Diseq-Schalter zwei Kabel.

    Also bisher habe ich nichts für eine Erdung an der Antenne. Die Balkonhalterung hat auch keine Erdungsklemme.
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Damit sich die Antenne in der nicht erdungspflichtigen Schutzzone der Fassade befindet, muss sie außer maximal 1,5 m Wandabstand einzuhalten auch noch von der Fassade um 2 m überragt werden. Näherungen zu einschlaggefährdeten metallischen Hausteilen wie Regenrinnen usw. sind auch zu vermeiden.
    Diese nicht blitzstromtragfähige Erdung wird als Potenzialausgleich bezeichnet und ist immer zu empfehlen. Der PA ist Pflicht, wenn mehr als eine WE angeschlossen ist oder die Ableitstromsumme der Endgeräte ≥3,5 m(eff) beträgt. Bei einem Quatro-LNB kann der Grenzwert u. U. erreicht sein.
     
  7. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Gartenantenne mit separat geerdeter Fangstange schützen

    Ich bitte um Diskussion / Prüfung von meiner Idee zur fachgerechten Installation
    von einer SAT-Antenne im Garten.

    Abgesetzt vom Wohnhaus wird eine ungeerdete SAT-Antenne z.B. an einem ungeerdeten Holzpfahl montiert.
    Für den Blitzschutz wird im Abstand von ca. 5 m eine direkt geerdete Blitz-Fangstange mit ausreichender Höhe installiert (z.B. an einem Edelstahlrohr montiert, welches 3 m in die Erde hineinragt / oder mit
    einem normgerechten Erder verbunden ist).

    Zwischen Haus und Gartenantenne wird in der Erde ein Kunststoff-Kabelschutzrohr 0,6 m unter der Erdoberfläche mit Abstand zum Fangstangenerder eingegraben, darin befinden sich: ein LWL-Kabel (ohne Metallarmierung),
    ein geschirmtes Kabel für die Kleinspannungsversorgung vom Invacom Opto-LNB und eventuell auch ein PA-Leiter (6 mm² grün-gelb).

    Kann bei einer solchen Installation auf eine blitzstromtragfähige Verbindung zwischen Fangstangen-Erder und Fundamenterder vom Wohnhaus verzichtet werden, weil keine galvanische Verbindung zwischen Antenne und Fangstange besteht. Die über ein geeignetes Netzteil galvanisch getrennte Kleinspannungsversorgung für das LNB wird im Wohnhaus Sekundär mit einem Überspannungsableiter geschützt. Primär wird die Steckdose für das Netzteil gemäß VDE 0100-410 mittels RCD oder mit einem FI/LS-Schalter (Typ A, 30 mA) geschützt.
     
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Auch ich habe mich schon einmal gedanklich in eine solche Blitzschutz-Sackgasse verirrt. :winken:

    Ob ein Isolierter Blitzschutz für ein Gebäude mit einer Dachantenne oder eine abgesetzt montierte Gartenantenne ausgeführt wird, macht normativ keinen Unterschied. Ebenso nicht, ob ein Koaxkabel für HF-Übertragung oder nur die Stromversorgung genutzt wird.

    Selbst wenn die Fangstange nach Schutzwinkel- und Blitzkugel-Verfahren die Antenne und das Stromversorgungskabel abdeckt, sehe ich keinen Nutzeffekt.

    • Ein metallfreies LWL ist ohnehin gegen Blitzstromeintragungen immun und die Fangeinrichtung dafür wertlos.
    • Wird das Stromversorgungs-Koax konventionell mit Masterdung + paralleler PA-Entlastung über 4 mm² Cu + blitzstromtragfähiger Verbindung zur HES geschützt, sind sowohl bei Einschlägen in die Nachbarschaft wie auch in die Fangeinrichtung deutlich geringere Blitzstrombelastungen zu erwarten.
    Zum Thema "saubere Erde" siehe ABB Merkblatt #10 Verbindung und Vermaschung von Erdungsanlagen oder den sinngemäß gleichen Text im Kapitel 5.5.6 des neuen DEHN Blitzplaners:
    Bekanntlich gibt es in der DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) kein Beispielbild für Gartenantennen. Lediglich im Anhang B (informativ) ist unter B.3 der Schutz von Erdkabeln mittels Erdseilen dargestellt. Bei engmaschig vernetzten und vielfach geerdeten BK-Netzen mit stabilen Erdkabeln mit Kupferrohrabschirmung ist diese Schutzmaßnahme unnötig, bei Gartenantennen mit RG 6-Kabeln macht das erheblich mehr Sinn.
    Mein Votum: Ein klares Nein!
    RCDs sind kein gleichwertiger Ersatz für ÜSE-Kombiableiter. Ein ganzheitliches Schutzkonzept erfordert, dass alle aus LPZ 0A ein- und ausgeführten Leitungen und Kabel in den (Blitzschutz-)Potenzialausgleich einbezogen und mit energetisch koordinierten ÜSE geschützt werden.

    Eine Gartenantenne mit einem wie bei Dachantennen normkonform auf Trennungsabstand -über oder neben den Koaxkabeln + PA-Leiter- verlegten blitzstromtragfähigen Erdleiter habe ich bislang noch nicht erlebt. Wer aus optischen Gründen seine Antenne vom Gebäude absetzt, sollte sich überlegen, ob das ein höheres Schadensrisiko wert ist.

    Wo es wirklich nicht anders geht, sollten wenigstens am Kabeleintritt ins Gebäude ein blitzstromtragfähiger PA der Kabelschirme mit Cu-Querschnitt von 10 mm² (100 kA) oder 16 mm² (200 kA) und SPD 1/SPD 2 Kombiableiter installiert werden. Wer vermeiden will, dass die Koaxkabel worst case gebraten (=Dämpfungszunahme) oder gar durchschossen werden und ausgewechselt werden müssen, kann dem mit RG 11 Erdkabel mit möglichst hoher Geflechtdichte oder einem Kupferrohr als Schirmung weitgehend vorbeugen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Oktober 2013
  9. Satfreak50

    Satfreak50 Silber Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Auf meiner Profilseite, habe ich ein Bild eingestellt, welches eine Antennenanlage eines Mobilfunkbetreibers zeigt. Das ist mit der von Discone gebrachten Beispiel vergleichbar. Gut der Mast ist eben 10m hoch, hat hier aber keine Bedeutung, der Blitz schlägt auch in einen nur 1m über dem Boden stehenden Mast ein. Sofern in der Umgebung nicht höhere Einschlagspunkte wie Bäume sind und dadurch der niedrige Mast in den "Schutzbereich" dieser Bäume u. dergl. kommt....
    Der Mast wurde an vier Pkt. geerdet. (Mastrohre aussen) 2 Fangstangen sind oben zu erkennen, um 2 Antennen ganz oben zu schützen. Sämtliche Koaxialkabel, wurden jeweils direkt nach der Antenne über einen Ableiter geerdet. Bevor diese in das Betriebsgebäude eingeführt wurden, liefen diese über eine metallische, allseits geschlossene Kabelpritsche, die hinten und vorne über den Gesamt-PA des Gebäudes nochmals geerdet wurden. Vor der Einführung der elektrischen 230V AC Stromversorgung ins Gebäude, liefen sämtliche Stromversorgungskabel durch Stahlrohre, die vorne und hinten ebenfalls über den PA des Gebäudes geerdet wurden.
    Der PA des Gebäudes und die (Blitzschutz)erdung des Gittermastes sowie des Gebäudes, wurden über verzinkte Erdbandeisen separat in den Erdboden geführt. Also zum einen am Mast und zum anderen am Betriebsgebäude.
     
  10. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Für solche Funksende-/empfangsantennen ist die DIN VDE 0855-300 maßgeblich. Für die gilt eine völlig andere Erdungs- und PA-Sicherheitsphilosophie als für die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1).
    In deinem Profilbild sind die Fangspitzen mit dem Antennenträger und der Antenne galvanisch verbunden. Wie kann man das mit Isolierten Blitzschutz getrennter Fangeinrichtungen oder dem Beispiel von Discone mit einer an einem Holzpflock montierten Antenne für vergleichbar halten? :confused:
    Dein Afu-Kurs als ehemaliger Funkamateur liegt vermutlich schon so lange zurück, dass die DIN VDE 0855-300 etwas in Vergessenheit geraten ist. Die Kabel werden nicht nur "eingedost", die Kabelschirme müssen noch abschnittsweise in einen blitzstromtragfähigen PA einbezogen werden.
    Da neben den Kabeln ein blitzstromtragfähiger PA mit mind. 10 mm² Cu oder 25 mm² Alu oder 50 mm² Stahl verlaufen muss, sind die Erder vermutlich auch miteinander blitzstromtragfähig verbunden. Wenn nicht, wäre das ein normwidriger Fehler, der sich fatal auswirken kann.