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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wenn du jetzt noch die Patchkabel ring- oder wenigstens s-förmig anbringst, damit man die leicht abnehmen und auch rückwärts in die Kabel messen kann, ist es perfekt. Dann bitte auch ein Foto einstellen welches ich dann auch gerne für Fortbildungsseminare verwenden würde. :)
    Wenn überhaupt kommt es nur auf die Signalrichtung an. Das Gehäuse wird auch für andere Bauteile wie ERD 23 und ERZ 60 genutzt. In welche Richtung der Höcker zeigt ist belanglos, da bläst bei einem Blitz auch keine Gasentladung aus.

    Für deinen Eli könnte dieser normkonforme PA mit Blitzstrom- und Überspannungsableitern ein Erstlingswerk sein, wundere dich nicht wenn der fassungslos ist. ;)
     
  2. skullmonkey

    skullmonkey Senior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    In der Tat das scheint sich nach dem ersten Telefonat vor der Rohbaubemusterung so abzuzeichnen. Deshalb hab ich mich da jetzt rein gekniet. Habe während meines Studiums bei Eli gejobbt. Daher kannte ich die PA und hab diese auch in der aktuellen Wohnung. Blitzschutz war da auch bei Antennen eher kein Thema...

    Ich werde von dem fertigen Werk ein Bild machen. Kann aber noch ein paar Wochen dauern. Da es kälter werden soll, müssen jetzt erst die Fenster rein, damit die Installateure arbeiten können.
     
  3. mwst

    mwst Neuling

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    AW: Satanlage richtig erden

    danke für die vielen infos [​IMG][​IMG]
    alle posts hab ich zwar nicht gelesen, aber trotzdem danke
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. Februar 2013
  4. t2013

    t2013 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo!

    Ich hoffe ich bin hier richtig mit meiner Frage:

    Meine Satanlage soll auf Unikabel umgerüstet werden. Neu installiert wird nur ein Unicablerouter und entsprechende Dosen. Sonst ändert sich nichts.
    Die Antenne ist bisher am Mast schon seit Beginn der 80iger (noch vor der Umstellung der VDE Norm zu 16mm2 1984) nach dem damals noch vorgeschiebenen 10mm2 geerdet worden. Ein Potentialausgleich der abgehenden LNB Kabel über einen Erdungsblock besteht ebenfalls. Der ausführende Betrieb sagt, daß man die 10mm2 der Masterdung bestehen lassen kann, da am Mast selbst nichts geändert wird und damit "Bestandsschutz oder keine Nachrüstpflicht" besteht . (Davon habe ich auch beim VDE und hier im Forum gelesen.)

    Allerdings lese ich natürlich auch von den 16mm2 die heute Vorschrift sind. Deshalb bin ich etwas verunsichert.
    Kann man die 10mm2 ruhigen Gewissens wie von dem Elektrofachbetrieb geäußert belassen? Der Aufwand für eine nachträgliche "Umrüstung" zu 16mm2 wäre nicht gering. Deshalb sollten Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen.
    Wie ist das Risiko/Schadensausmaß im Extremfall bei 10mm2 Erdung im Vergleich zu 16mm2 zu beurteilen?

    Freue mich über Antworten!:)
    Danke!
     
  5. Discone

    Discone Institution

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    AW: Satanlage richtig erden

    Hallo t2013, willkommen im Forum :),

    die Aussage vom Elektrofachbetrieb ist richtig, bezüglich einer vor 1984 mit 10 mm² Kupferdraht geerdeten Antenne besteht auch heute noch Bestandschutz, eine Umrüstpflicht auf 16 mm² besteht nicht.

    Zum Risiko bei einem direkten Blitzeinschlag dann die Einschätzung von unserem Blitzschutz-Spezialist "Dipol":
    Zur Erwärmung von Erdungsleitern bei kurzzeitiger Blitzstrombelastung dann auch noch:
    http://www.kleiske.de/vde 0855/vde0855_310108.pdf (Tabelle auf der letzen Seite)

    FAZIT: auch bei der Einhaltung der heute aktuell gültigen VDE-Bestimmungen bleibt immer ein Restrisiko,
    100% Sicherheit ist nicht möglich!
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Februar 2013
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    "Bestandsschutz" bzw. keine Nachrüstpflicht (man beachte die geänderten Anführungszeichen) liegt vor, wenn die Anlage in allen Details den zum Abnahmezeitpunkt gültigen Normen entsprochen hat.

    "Bestandsschutz" hängt somit nicht allein vom Erdleiter-Querschnitt ab. Z. B. ein erst nachträglich ausgeführter PA oder eine Unterschreitung des damals geforderten läppischen Erdleiterabstands zur Elektroanlage von 10 mm wäre -allerdings schwer nachweisbar- bereits ein k.o.-Kriterium.
    Ein 10 mm² Cu hält den häufigsten Blitzströmen noch stand, wird aber wie bereits dargestellt deutlich heißer als ein 16 mm² Cu. Nach dem heutigen Stand der Technik sollte man sich aber primär den Fragen zuwenden, ob man eine Antenne überhaupt noch konventionell direkt erden sollte und ob insbesondere eine Blitzstrom-Innenableitung unter Missachtung von Trennungsabständen noch verantwortbar ist.

    Eine objektive Einzelfall-Risikobeurteilung nach DIN EN 62305-2 (VDE 0185-305-2) ist aus der Distanz nicht möglich und sollte einer der äußerst raren wirklich qualifizierten = ABB-/VDE-zertifizierten Blitzschutzfachkräfte übertragen werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. Februar 2013
  7. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Beide Normen wurden durch die DIN EN 62561-1 (VDE 0185-561-1):2013-02 abgelöst, die Altnormen dürfen noch bis 16.03.2015 angewendet werden.
     
  8. t2013

    t2013 Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Viel Dank @Discone und Dipol für eure sehr kompetenten Antworten.

    @Dipol
    Die ABB-/VDE-zertifizierten Blitzschutzfachkräfte in meiner Nähe werben auf Ihrer Homepage mit der Risikobeurteilung für Unternehmen und weniger für Privathaushalte. Ich denke der könnte sich da schon austoben, aber ob das dann nicht zu viel des guten wird?

    Möchte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen.

    Ich möchte eine vertretbare Lösung im Haus haben. Das muss kein blitztechnischer Hochsicherheitstrakt sein. Ich lese hier teilweise von Anlagen ohne jegliche Erdung und Potentialausgleich (was natürlich nicht in Ordnung ist, das ist mir schon klar).
    Dann muss doch, auch wenn noch nach Altnorm,
    ein 10 mm² Cu, der den häufigsten Blitzströmen noch stand hält und auch wie ich mal noch nachgeschaut habe, die Erhitzung unterhalb der Selbstentzündung von z.B. Holz liegt, das Risiko doch im Rahmen sein oder?
     
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Die Wortwahl spricht für sich. Zum Spartarif gibt es keine zeitgemäße Sicherheit.

    Niemand würde den Erdleiter einer Blitzschutzanlage im Innern des Gebäudes akzeptieren. Cu-Leiter mit dünneren Querschnitt sind nicht harmloser sondern wegen der stärkeren Erhitzung gefährlicher. Aber Vogel Strauß lässt grüßen, Kopf in den Sand! Dass diese blitzschutztechnische Hirnlosigkeit noch heute praktiziert wird macht es nicht besser.

    Es gibt zu einem außen ohne gefährliche Näherungen abgeleitenen Erdleiter keine gleichwertige Alternative und nur der Schutz mit einer getrennten Fangeinrichtung bewahrt bei einem Direkttreffer vor galvanischen Blitzstromeintragungen in die Kabel und Endgeräte.

    Dass nicht die Empfehlungen von Benjamin Franklin und auch nicht das Sicherheitskonzept der VDE 0855 von 1959 mit z.B. dem 10 mm² Cu-Erdleiter die "vertretbare Lösung" für das Jahr 2013 sein kann, sollte auch einem Laien einleuchten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2013
  10. Discone

    Discone Institution

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    AW: Satanlage richtig erden

    Bezüglich der Ursprungsanfrage von t2013 [​IMG] "Bestandsschutz" erfolgte durch die Elektrofachfirma anscheinend eine korrekte Bewertung, die SAT-Empfangsanlage kann auf Unicable umgerüstet werden, auch ohne neuen
    16 mm² Erdleiter, und ohne Fangstange!

    Die Prüfung der Normkonformität und der Sicherheit von einer Elektroanlage beinhaltet besichtigen und messen!
    Dabei sind bezüglich dieser Prüfung Grenzen gesetzt, in einem bereits fertigen Fundament kann der Fundamenterder nachträglich nicht mehr besichtigt werden, deswegen sollte heute beim Neubau rechtzeitig eine Fotodokumentation erfolgen, eine Erdverbindung mit einem Querschnitt von nur 1 mm² ist bei der Messung mit normalen Prüfgeräten auch niederohmig.

    Ein aktueller Fall:
    Ein befreundeter Hausbesitzer hatte mich gebeten, in einem Altbau (Baujahr um die Jahrhundertwende) die Möglichkeit der Erneuerung und Erweiterung einer Antennenanlage zu bewerten. Der Antennenmast ist kaum mit Korrosion belastet, die terrestrischen Antennen sind vergammelt und eine SAT-Antenne ist für eine WE in Betrieb, die Masterdung erfolgt mit 16 mm² NYM RM (Bestandsschutz), bis zu einem verzinkten 1 1/2 " Wasserrohr, welches auch im Keller mit der HES verbunden ist.
    Im Treppenhaus befinden sich in Zwischengeschossen ehemalige Toilettenräume (diese werden heute von den Mietern als Lagerräume genutzt), durch diese Räume läuft dann die Wassersteigleitung mit vermeintlicher Erdleiterfunktion. Beim Hineinschauen in einen nicht verschlossenen Lagerraum sah ich die abgeflexte / getrennte Wasserleitung (darin wurde bis in diesen Raum ein Kunststoff-Wasserrohr eingezogen, eine zweite Rohr-Trennstelle ist dann bestimmt in einer weiteren Etage auch noch vorhanden), die Rohrtrennung wurde nur mit 4 mm² Kupferleiter gebrückt. Ziel für die Sanitärfirma: mit dem 4 mm² Kupferleiter den vorher vorhandenen PA erhalten.
    Ob dann ein nachträglich montierter 16 mm² Kupfer-Verbindungsleiter (RE) mit blitzstromtragfähigen Erdungsschellen die Erdungsleiterfunktionalität der Wasserleitung wieder herstellt und das dann unter Erhaltung vom Bestandsschutz fällt? Besser ist die Montage von einer Fangstange (bei terr. Antennen aber manchmal sehr aufwändig oder nur schwer umsetzbar, wegen dem Schutzwinkel) und die externe Montage von einem neuen Erdungsleiter.

    Daraus folgt: selbst eine Elektrofachfirma könnte u.U. verborgene Mängel nicht erkennen, auch nicht durch Messung mit üblichen Messgeräten. Wenn eine neue Elektrofachfirma neben dem separat verlegten Erdungsleiter später noch ein Energiekabel verlegt / oder eine SHK-Firma ein neues Edelstahlwasserrohr, dann ist der heute geforderte Trennungsabstand plötzlich nicht mehr vorhanden.

    Die Empfehlungen von Dipol bezüglich Anpassung auf die heutige Normung sind gut und berechtigt
    (siehe auch versteckte Mängel in Altanlagen), aber manchmal nur schwer umsetzbar.
    Ein Beispiel: in einer Eigentümergemeinschaft könnte der Vorschlag für die Montage von einem neuen externen Erdungsleiter dann zur Beseitigung der SAT-Anlage führen (vorhandener Antennenmast mit z.B. metallenen Heizungsleitungen als Erdungsleiter bis in den Keller, Bestandsschutz), die Folge von einer solchen Anfrage könnte dann ein Mehrheitsbeschluss für einen Zwangs-Kabelanschluss sein.

    Eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit ist durch die Signalverteilung mittels Glasfaserleitungen möglich (Fibre-SAT).
    INVACOM und AXING bieten für eine SAT-ZF LWL-Infrastruktur bereits geeignete Komponenten an, fehlt nur noch der vollständige Verzicht auf metallarmierte LWL-Kabel (bei Massenanwendung wird das dann zukünftig auch noch preiswerter sein), eine Fangstange oder die Direkterdung einer Dachantenne kann aber auch durch den Einsatz einer LWL-Verteilung nicht entfallen, bei direkter Blitzgefährdung dann weiterhin erforderlich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2013