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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Wenn du z.B. eine Cubsat neben dem Haus mit einem Abstand < 1,5 m auf dem Boden stellst und diese SAT-Antenne zur Dachkante einen Abstand > 2 m hat, dann befindet sich diese Antenne im durch das Gebäudevolumen geschützten Bereich und muss nicht geerdet werden.
    Antennentechnik Friedrich - CubSat 70 Satspiegel CubSat 70 Satspiegel 60419
    Genauso ist das auch mit einer an einem Balkonständer montierten Antenne, wenn diese sich im geschützen Bereich befindet. Für nicht erdungspflichtige Antennen wird ein PA empfohlen, bei der Versorgung von einer Wohnung kann aber u. U. auf den PA verzichtet werden.

    Ein Mast, der sich im Boden befindet, ist geerdet. Bei einer geerdeten Antenne ist der PA zwingend vorgeschrieben.

    Discone ;)
     
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Es wurde aber doch oft genug darauf hingewiesen, dass die Schäden durch Überspannung -also Folgeschäden des Blitzes in der Umgebung- höhere Schäden als die Direkttreffer einschließlich abgefackelter Totalschäden ausmachen.

    Unter welchen Voraussetzungen eine nicht erdungspflichtige Antenne im Schutzbereich der Fassade vom PA befreit ist, kannst du auch oft genug nachlesen.

    Ohne eine funktionstüchtige Erdungsanlage nebst einem Schutzpotenzialausgleich darf nach den Specs der Kabelnetzbetreiber heute nicht mal mehr ein BK-Anschluss geschaltet werden.
    In ein Haus ohne Erdung und Schutzspotenzialausgleich würde ich keinesfalls einziehen. So schlecht werde deine Augen hoffentlich nicht sein, dass du die Haupterdungsschiene übersiehst
     
  3. Saverok

    Saverok Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Ich habe jetzt alles noch mal genau ausgemessen und angesehen.

    Die Situation sieht nun konkret wie folgt aus:

    Der 1,5m lange Stab woran die Schüssel befestigt wird, wird in einen "Steinkübel" einbetoniert welcher unmittelbar neben dem Haus auf dem Boden steht. Das ganze ist so schwer und massiv das definitiv nichts umfallen kann.

    Die äußerste Kante der Schüssel und des Feedarms sind UNTER 1,5 m von der Hauswand entfernt. Natürlich ist das ganze auch 2m vom Dach entfernt. Hier sinds sogar rund 7-8 m :)

    Entschuldigt nun die Frage, aber es ist ja doch irgendwie immer etwas individuell ( :) ), die Anlage müsste demnach nun nicht geerdet werden, da sich diese im Schutzbereich der Fassade befindet?

    Zum Thema PA: Dieser ist ja bei Einzelhäusern, sprich wenn nicht mehrere Mieter etc. versorgt werden müssen nicht zwingend Pflicht (seit 2011 wie ich gelesen habe?).
    Welche Vorteile bringt der PA, welcher bei mir nur sehr schwer zu realisieren ist. Die PA-Schiene ist am anderem Ende vom Haus im Keller, keine Ahnung wie ich dahin kommen soll. Auch laufen alle 3 SAT-Kabel direkt vom LNB verschiedene Wege.
    Die Position der Schüssel lässt sich auch nicht anders realisieren, da das Grundstück, bis auf diese Stelle, mit hohen Bäumen umgeben ist, welche den Astra-Satelliten verdecken.
    Es handelt sich um eine recht simple Anlage ohne Multischalter.

    Könnte ich also auf den PA verzichten, auch wenn dies nicht unbedingt empfehlenswert ist?

    Noch eine kurze Verständnisfrage:
    - Die Erdung wäre im Falle eine Blitzeinschlages "sehr hilfreich", das Risiko ist aber wohl durch die Aufstellung im "Sicherheitsbereich der Fassade" minimiert?
    - Der PA wäre nur für evtl. generelle Spannungen in den Leitungen gut, würde aber im Falle eines Blitzeinschlages nicht unbedingt helfen? (Früher wurde doch oft gar kein PA gemacht, oder?)
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2012
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Luft ist ein besserer Isolator als jeder feste Stoff einschließlich Isoliermaterialien. Ob mit diesem Kübel eine der Fassadenmontage gleichwertige Isolation gegen Erde erzielt wird ist überaus fraglich.
    Womit sich die Antenne -bei Fassadenmontage- im nicht erdungspflichtigen Schutzbereich befindet.
    Nicht ganz, denn die Summe der Ableitströme aller Endgeräte muss ach noch < 3,5 mA(eff) betragen.
    Man kann auch eine rote Ampel missachten. Bei einem Quad-LNB kann der Ableitstrom-Grenzwert überschritten sein.
    Erdung und PA sind bereits in der VDE 0855-1 von 1959 beschrieben, obwohl damals noch überwiegend 240 Ohm Band- und Schlauchkabel verwendet wurden.

    Ein Potenzialausgleich minimiert als innerer Blitzschutz nicht nur Schäden durch verschleppte Netzspannung aus den Endgeräten, sondern unterbindet auch brandauslösende Überschläge von galvanischen Teilblitzströmen oder induktiven Blitzstromeintragungen.
     
  5. Saverok

    Saverok Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke für Deine Antwort.

    Ok, also ist der Schutzbereich nur gültig wenn man die Schüssel direkt am Haus montiert, nicht wenn sie daneben steht.
    Der Kübel ist übrigens unten offen. Die Stange liegt auf dem Erdboden auf, rundherum ist dann Beton gegossen.

    Die Materialien habe ich ja bereits hier, werde diese auch selbst montieren.
    Was würde es denn ca. kosten wenn man die Erdung und PA von einer Fachfirma vornehmen lässt?

    Die Firma müsste ja dann den Mast und die Kabel an der PA-Schiene im Keller anschließen, korrekt?

    Der Weg dorthin ist recht ungünstig.
    Man müsste von der Schüssel aus erstmal das Kabel etwas nach oben legen, so dass man über Türhöhe ist, dann an der Hauswand über der Haustür ca. 10 m entlang, hinters Haus, dann in der Nähe des Kellerfensters nach Innen und anklemmen.

    Edit: noch eine Frage. Unser derzeitiger Kabelanschluss scheint auch nicht am PA zu hängen. Ist ja dann vermutlich die selbe Problematik?
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2012
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    An der Definition des Schutzbereichs ändert das nix.
    Damit ist zwar eine geringere Erdfühligkeit des Mastes = höhere Isolation als bei einem in den Boden versenkten Mast gegeben, aber niemand kann prophezeien welche Spannungspotenziale sich trotzden noch auswirken können.
    Gegenfrage: Was kostet ein Auto?

    Wenn du die Erdungsthreads verfolgst wir dir auffallen, dass es um die Blitzschutz-Normenkunde von Elektrofachkräften nicht zum besten steht.
    Und diese optische Verunstaltung soll besser als eine Antenne auf dem Dach oder an der Fassade sein? :eek:
    Schlimm genug, aber bei einem Blitzschlag in die nähere Umgebung ist das BK-Netz immerhin noch an anderen Häusern geerdet.
     
  7. Discone

    Discone Lexikon

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    AW: Satanlage richtig erden

    Der Blitz sucht meist einen Weg zur Erde (und nicht aus der Erde), das mit dem Beton-Blumenkübel kannst du so machen (Aufstellung im geschützten Bereich ohne explizite Erdung ist normgerecht und zulässig)!

    Discone :winken:
     
  8. Saverok

    Saverok Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Danke :)

    Das war mir nämlich letztendlich immer noch nicht ganz klar gewesen.
    Weil teils hörte es sich so an als würde das nur gelten wenn der Mast an der Fassade befestigt ist, nicht aber wenn er daneben steht.

    Wie gesagt, der Kübel hat keinen Boden. Die Stange steht darin, liegt unten auf der Erde auf, jedoch nicht darein vergraben. Rundherum ist dann Beton welcher natürlich Verbindung mit der Stange und mit der Erdoberfläche hat (da der Kübel ja keinen Boden hat)

    Dann erde ich also nun nichts mehr, da die Aufstellung so im geschütztem Bereich stattfindet.

    Der Sinn des Schutzbereichs ist es ja, dass die Fassade den Blitz auf sich zieht. Da müsste es ja dann auch egal sein ob der Antenne am Boden oder der Wand befestigt ist.
    Auch auf diversen Webseiten war immer nur der Schutzbereich aufgeführt, es stand aber auch nirgendswo dass dieser nur bei Fassadenmontage gültig ist.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2012
  9. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Satanlage richtig erden

    Nochmals: Beim Blitzschutz darf man sich nicht nur auf galvanische Blitzstromeintragungen von oben fixieren, sondern muss auch die bereits genannten wesentlich häufigeren Überspannungsschäden durch galvanische und induktive Effekte aus der näheren und ferneren Nachbarschaft bedenken.

    Laut GDV gab es 2006 450.000 Überspannungsschäden mit einem Schadensvolumen von 240 Millionen Euro. In städtischer Umgebung können selbst Einschläge in 1,5 km Entfernung noch Überspannungsschäden durch nicht abgesicherte Energie- und Telekommunikations-Leitungen oder - auch eine fehlende blitzstromtragfähige Verbindung von einem Gartenmast zum Schutzpotenzialausgleich - verursachen. Aus Sicht der Geschädigten kommen die Schadensursachen rund fünfmal häufiger von unten aus dem Erdreich als von oben.

    Weder die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) für Antennenerdungen, noch die Blitzschutznorm DIN EN 62305 (VDE 0185-305) gehen auf Gartenantennen auch nur mit einer Zeile ein. Da die meisten Elektrofachkräfte schon mit den aktuellen Bestimmungen überfordert sind, hat der DKE-Obmann meinen Vorschlag leider abgelehnt, in der nächsten DIN EN 60728-11 (VDE=855-1) auch klare Regeln für Gartenantennen aufzunehmen.

    Zwischen Discone und mir besteht Einvernehmen, dass man eine Gartenantenne an einem Metallmast und in der Erde verlegten Kabeln blitz- und überspannungstechnisch nicht mit einem Anschluss an das BK-Netz gleichsetzen darf. Demgegenüber ist unsere Meinungsverschiedenheit zu dieser Exotenlösung zu vernachlässigen.

    Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass die Montage an der Fassade sicherer ist und dass selbst bei einem Mast in einem Kübel mit Plastikboden Teilblitzströme aus dem Erdreich nicht völlig auszuschließen sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Juli 2012
  10. Saverok

    Saverok Junior Member

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    AW: Satanlage richtig erden

    Alles klar, jetzt verstehe ich langsam.
    Die Schutzzone und demnach die Aufstellung (am Boden) in dieser ist nur bei Direkttreffern hilfreich.

    Daher sollte man den PA machen, damit diese Überspannungen, welche durch entferntere Treffer entstehen können, ausgeglichen werden.

    Dadurch dass der Mast nicht IM Boden, sondern nur AUF DEM Boden aufliegt, ist das Risiko zwar etwas minimiert, es können jedoch trotzdem Überspannungen aus der Umgebung auftreten.

    Wie geht das von Statten? Die Überspannung könnte sich vom Boden in den aufliegenden Mast übertragen, von dort in die Schüssel und dann übers LNB durch die Kabel an die Receiver?

    Sprich durch diese Überspannungen von Unten ist man evtl. etwas geschützt, da die Stange nicht IM Boden ist, gegen Direkteintreffer jedoch hat man alles notwendige getan, da der Kübel mit der Schüssel nahe am Haus steht.