Sat Antenne aus Nordseite des Daches

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Wozu auch?

 

Weil man heute noch nicht weiß, welche Kabel man in 20 Jahren (oder so) braucht.

Außerdem ist das schon für die aktuell benötigten Kabel gepfuscht: Moderne Antennenkabel mit geschäumtem (= weichem) Dielektrikum darf man nicht mit Nagelschellen befestigen. Denn dadurch verformt sich das im Querschnitt kreisrunde Dielektrikum. Die exakte Einhaltung des Abstandes zwischen Innen- und Außenleiter ist aber für die Hochfrequenzeigenschaften des Kabels wichtig. An den Stellen, an denen das Dielektrikum durch eine Nagelschelle deformiert wird, kommt zu einer Mikroreflexion des Signals. Damit handelt man sich durch Stehwellen und Interferenz Einbrüche im Spektrum ein, insbesondere wenn der Abstand zwischen den Schellen gleich ist.

 

Leerrohre nach VDE / VOB/C

 

Aber man weiß heute schon, wo man sie braucht?

 

Unter Putz im Fertighaus (Holzständerbauweise)?

 

Und was soll mir das sagen?

Wenn sich am Standort des TVs nichts ändert, bietet ein vorhandenes Leerrohr den Vorteil, dass es auch mit einer Glasfaser bestückt werden kann (… außerdem altern Koax). Heute mögen Cat6/7-Kabel ausreichend erscheinen. Aber kann man sich sicher sein, dass das ein 10 .. 20 Jahren noch so ist? Warum wohl werden denn schon seit Jahren Multimediakabel als Kombination aus Koax und LAN-Kabel mit zusätzlich ins Kabel integriertem Mini-Leerrohr angeboten?

 

Bezug: Beitrag # 10 satmanger

Zu 1)
Auch im Massivbau ist - zumeist aus Unkenntnis aber auch fehlender Bereitschaft die Erdungsanlage rechtzeitig im Gewerk Elektro auszuschreiben - die Missachtung der seit DIN 18014:2007 geltenden Bestimmungen üblich. Die Norm ist einfach noch zu neu um allen Baubeteiligten bekannt zu sein.

Zu 2)
Das ist vermutlich nur ein Eli mehr, der entgegen seiner Vertragunterschrift beim VNB kein VDE-Auswahlabo hat und die für Antennensicherheit maßgeblichen Bestimmungen nicht kennt.

Zu 3)
Nach DIN 18015 sind ohne Wenn und Aber zwei Leerrohre mit je 32 mm Außendurchmesser zu installieren. Verlegung von Erdungsleitern mit gefährlichen Näherungen ist zwar hirnlos, aber die Einhaltung von Trennungsabstände ist auch nach der neuen IEC 60728-11:2016 weiterhin nur beschränkt festgelegt.

Zu 4)
Nicht sicherheitsrelevante Teile der DIN 18015 können durch Individualvereinbarung geändert werden. Ob das auch für formularmäßige Baubeschreibungen die unter der Mindestausstattung liegen gilt, ist eine Frage die Juristen beantworten müssen.

Zu 5)
Die Fertighaushersteller berufen sich bei Leerrohrmontagen gerne auf einen Passus der DIN 18015:

Es war sicherlich nicht Absicht der Normenväter im NABau ein Schlupfloch für Fertighäuser zu schaffen. Auch in die meisten Pappendeckelwände kann man Leerrohre einbauen und unter 6.2.2 Antennenanlagen gibt es keinen vergleichbaren Passus für RuK-Installationen.

Zur Verlegung von Erdungsleitungen mal wieder das Zitat aus der VDE Schriftenreihe Nr 6:

Der Autor war lange Zeit federführender Vorsitzender im für Antennensicherheit zuständigen Normengremium DKE K 735 Nomengremiums und Mitglied in den dafür zuständigen europäischen CENELEC und internationalen IEC-Gremien. Er hat es aber ebenso wie seine Nachfolger nicht geschafft diese Binsenweisheiten in die DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) einfließen zu lassen und auch in der unlängst verabschiedeten IEC 60728-11:2016 wurde Innenableitung mit gefährlichen Näherungen nicht verboten.

 

Ist es deswegen Vorschrift, oder bleibt es eine rein persönliche Angelegenheit?
Mir ging es um Vorschriften.

 

Das las sich für mich aber anders. Du fragtest zunächst nicht explizit nach Vorschriften, sondern

, was ich als Frage zur Technik verstehe.

Auf ein mögliches Schlupfloch in DIN 18015 hat Dipol hingewiesen. Nur: Was bringt es dem Bewohner, wenn zwar kein Verstoß gegen eine DIN-Norm vorliegt, aber kein nötiges Kabel nachgezogen werden kann? Wie gesagt: Wenn die Befestigung eines Antennenkabels durch Festnageln auf Latten mit einer Deformation des Dielektriums einhergeht, ist das ein akuter Mangel.

 

Gut, nachvollziehbar.
bezog sich auf das "Erschrecken" in 5.

Zweimal wenn.