RWE und die Schmach nach dem Schnee

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AW: RWE und die Schmach nach dem Schnee

Stimmt. Sowas passt ja auch schon vom Platz her nicht in eine Bildzeitungsmeldung. Zudem hat der durchschnittliche Bildzeitungsleser den ersten Schritt der Kausalkette bereits wieder vergessen, wenn er den zweiten gelesen hat...

Bitte entschuldigt die Polemik, aber ich kann bei diesem Thema einfach nicht anders.

Gag

 

AW: RWE und die Schmach nach dem Schnee

Jaja, Gag der immer Überlegende...
In der Tagesschau wurden die Sachverhalte sehr kritisch und etwas anders dargelegt. Sicherlich gabs Eisbildung, die sollen aber im Rahmen geblieben sein. Gleiche Auswirkungen in anderen Bundesländern hatten keine solchen katastrophalen Auswirkungen bisher.

 

AW: RWE und die Schmach nach dem Schnee

Vorgestern war ein Beitrag auf dem ZDF Dokukanal, dort hat man zwei Mitarbeiter eines Stromversorgungsunternehmens im Westerwald im Winter auf Inspektionstour begleitet. Die Dokumentation war wohl ein paar Jahre alt, interessant dabei war dass genau auf diese Problematik hingewiesen wurde. Die Möglichkeit solcher Ereignisse war durchaus bekannt, aber so blöd das klingt, man kann einfach fast nichts dagegen tun.
Das beschriebene Problem dabei war folgendes:
Witterungsbedingt kann es immer zu Eisbildung auf den Leitungen kommen, dies kann Nebel sein, oder Regen oder Schnee, bei den richtigen Temperaturen lässt sich das einfach nicht vermeiden.
Wenn jetzt noch Wind dazu kommt passiert folgendes:
Die Leitung ist ein schwingendes System. Der Wind regt die Leitung an. Durch die ständige Veränderung der Masse der Leitung, verändert sich auch ständig die Resonanzfrequenz. Irgendwann entspricht die Resonanzfrequenz der schwingenden Leitung der Anregung durch den Wind. Nun fängt das System an zu schwingen und man hofft dass durch die mechanische Belastung sich die Eislast verringert, dies verändert die Resonanzfrequenz.
Der einzige Weg sowas zu verhindern, ist tatsächlich Menschen zur Beobachtung der Leitungen abzustellen, die können bei Bedarf ein Seil über die Leitungen werfen, und das Eis abstreifen. Dies muss allerdings mit Spezialwerkzeug erfolgen, und bei abgeschalteter Leitung, also bitte nicht beim nächsten Schnee in Eigenregie versuchen!

Noch als Ergänzung:
In dem Bericht wurde auch erklärt dass ein Heizen der Leitungen nur dort möglich ist wo sich Leitungen in einer Ringstruktur zusammenschalten lassen, um Köln herum funktioniert das wohl sehr gut. Problematisch sind immer die Stichleitungen die abgelegene Gebiete versorgen.

Gruß
emtewe

 

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Auch wenn RWE nur zum Teil Schuld trifft - dass sich der Schnee in diesen Mengen an den Leitungen festsetzt kommt in der Tat nicht so sehr häufig vor - ist die Energiepolitik ein einiziges Chaos. Die Energieriesen fahren massive Gewinne ein, erhöhen trotzdem immer wieder die Preise.
Doch hier greift kein Politiker ein, auch keiner von der SPD, die doch eigentlich den kleinen Mann schützen wollen. Im Gegenteil, die SPD hat (wie auch die CDU) ihre Fühler ganz tief drin bei RWE ( unser vor-vor-Wirschaftsminister ist jetzt bei RWE...)

Diese Milliardenkonzerne sind Gelddruckmaschinen, ausgestattet mit einem Großflächenmonopol und bestem Lobbyismus. Wenn nicht bald was passiert, erreichen wir schon noch das US Niveau. Dort werden auch riesige Gewinne eingefahren, allerdings sind auch die Verbraucherpreise deutlich niedriger. Folge: Es hängt alles auf niedrigstem technischem Standard in der Luft....

 

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@Terranus: Da stimme ich Dir schon zu. Hat aber ausnahmsweise mal nichts mit dem aufgetretenen Problem zu tun.

Immerhin gibt's ja seit kurzer Zeit eine Regulierungsbehörde für den Energiemarkt. Hoffen wir mal, dass die auch endlich zu arbeiten anfängt

Im Bayerischen Fernsehen kam gestern ein Bericht, in dem jetzt nur von EON berichtet wurde und dass die jedenfalls ordentlich in ihr Netz investieren, indem sie eben die durch Baumschlag gefährdeten Freileitungen alle durch Erdleitungen ersetzen.
Aber auch das hat wiederum nichts mit dem obigen Problem zu tun.

Gag

 

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Die Problematik liegt auch eindeutig im nicht vorhandenen redundanten Netz. Redundante Leitungen kosten einen Haufen Geld und werden nur im Ausfall benötigt. Ansonsten verbraten die Leitungen nur Ressourcen.

Hier ist also mal der Gesetzgeber gefordert, Änderungen vorzunehmen. RWE hat sich juristisch jedenfalls nichts vorzuwerfen.

 

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Wenn ich in den Nachrichten sehe, wie jetzt die alten (kaputten) Strommasten umgelegt werden, dann kommt mir doch arg der Verdacht, das da massiv an den Masten gespart wurde. Kommt mir zumindest als Laie auf diesem Gebiet so vor.
Gut, nicht jeder Mast muss wie ein große 380kV-Überlandleitungsmast dimensioniert sein, aber diese "Blechständer" sollen Strommasten gewesen sein? Ich denke, da hat die RWE ein großes Investitionsdefizit. Die Leitungen selbst sind natürlich wieder ein anderes Thema. Irgendwo reißt auch die stabilste freihängende Leitung ->aber dann normalerweise nur die Leitung.
Warum gab es eigentlich keine vergleichbaren Schäden im nahegelegenen holländischen Raum?

Gruß

 

AW: RWE und die Schmach nach dem Schnee

Wurde eigentlich mal geklärt, warum es hier an dieser Stelle keine Redundanz gab? Vor allem frage ich mich gerade, wie diese Leitungen überhaupt gewartet werden können, wenn man sie nicht ohne Ausfall abschalten kann.

Gag

 

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Warum gibt es keine vergleichbaren Schäden in Australien.

Zudem, warum sollte RWE den 10fachen Preis für Masten bezahlen, die dann 2 Stunden länger durchhalten? Es ist auch alles eine Frage der Kosten/Nutzen Rechnung.

Sollte es in Deutschland mal ein richtig großes Erdbeben gegen, das nicht auszuschließen ist, würden mich auch die "Experten" interessieren, die genau das vorausgesagt haben und dann für die Zukunft verlangen, alles erdbebenfest bis Richterskala 9 zu machen.

 

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Du kannst Dir sicher sein, dass hier nicht gespart wurde. Selbst der höchste Gittermast -- der Eifelturm -- hat eine so geringe Masse, dass sie, auf dessen Grundfläche "eingeschmolzen", nur eine Streichholzschachtel hoch wäre. Trotzdem weisen diese Strukturen eine hohe Stabilität auf.
Diese Stabilität ist aber dann passé, sobald die Struktur beschädigt wird. Dann knicken sie wie in einer Kettenreaktion ein.

Sollen da, wie ich bereits geschrieben habe, massive Masten wie der Olympiaturm aufgestellt werden?

Das hat emtewe schon erklärt. Es ist das Produkt der ungünstigen Faktoren.

Bei einer Windhose passiert es auch, dass die Halme eines Getreidefeldes fast vollständig niedergedrückt werden, das Feld daneben aber nahezu unversehrt bleibt. Am Ende ist es immer eine Frage der Einzelfaktoren.

Gag