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Russland im Abseits

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Robert Schlabbach, 20. Mai 2014.

  1. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Russland im Abseits

    FWIW, glaubst Du, dass China wirklich den gleichen Gaspreis wie Europa bezahlen wird, wie es die russischen Medien stolz verkünden? Wenn das stimmen soll, worüber haben die denn dann 10 Jahre lang verhandelt? Wollten die Russen vielleicht vorher den doppelten Preis von China? Oder will man uns weismachen, die Chinesen würden ihrem besten Freund Putin heroisch zur Seite springen und jetzt den hohen Preis bezahlen, den sie die letzten 10 Jahre nicht bezahlen wollten?

    China hat Russland noch viel weniger nötig als Europa. Oder lädt China auch Russland zu militärischen Konsultationen ein und unterhält einen gemeinsamen Rat und gemeinsame Organisationen? Ich glaube nicht, dass Russland von China jemals so viel Annäherung bekommen wird, wie es von Europa erhalten hat.

    Die EU hat keineswegs ihr "alleiniges Heil" im transatlantischen Bündnis gesucht, sondern intensiv mit Russland kooperiert. Russland hat sich dem entgegengebrachten Vertrauen nicht würdig erwiesen.

    Die USA haben sich auch manchen Vertrauensbruch geleistet, haben Defizite bei der Demokratie und den Menschenrechten und eine hässliche Neigung zum privaten Waffenbesitz. Aber Europa gereicht nicht zu einer autonomen Militär- und Wirtschaftsmacht, also braucht es einen Bündnispartner. Und von den zwei zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind die USA immer noch die deutlich bessere Wahl. Deshalb das transatlantische Bündnis, solange es keine bessere Alternative gibt.
     
  2. ws1556

    ws1556 Gold Member

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    AW: Russland im Abseits

    Passt genau zu dem was ich gerade gelesen habe.:D

    Putins Schachzug schwächt den Westen

    "Man werde in amerikanischen Zeitungen lesen, dass die Russen ein nachteiliges Gasgeschäft eingegangen seien und dass die Chinesen gewonnen hätten, sagt Clifford Gaddy voraus. Das gehöre zum Bild, das die Obama-Regierung und andere westliche Regierungen zeichnen: "Es soll so aussehen, als ob die Sanktionen äußerst machtvoll sind und fundamentale Auswirkungen auf Putins Handeln haben, weil sie die russische Wirtschaft schwächen", so Gaddy.

    Der Westen und insbesondere die Obama-Administration würden sehr sorgfältig darauf achten, es nicht als einen Sieg Putins darzustellen. Gaddy zitiert eine der grundlegenden Regeln im Weißen Haus: "Was auch immer Putin in Reaktion auf die Sanktionen tut, du musst es interpretieren als einen Sieg für den Westen und eine Niederlage für Putin." Doch die Realität sehe anders aus: "Auf jeden Fall wird es die Position des Westens schwächen" sagt der Russlandexperte von Brookings."

    Putin in China: Kaum Optionen für die USA | Amerika | DW.DE | 21.05.2014
     
  3. PapaJoe

    PapaJoe Board Ikone

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    Artikel 26
    (1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen
    wer den, das friedliche Zusammenleben der
    Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges
    vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind
    unter Strafe zu stellen.
    AW: Russland im Abseits

    Sich ausgerechnet den Bündnispartner auszusuchen, der ausdrücklich Polen
    und Deutschland als potentielles Kriegsgebiet, auch für Atomwaffen
    festlegt, ist aber irgendwie superdumm? :eek:

    Oder hast du das Leben irgendwie satt?

    Oder bist du zu faul, den Artikel zu lesen?

    Russland und Deutschland: Es geht nicht um die Krim | Kultur*- Berliner Zeitung
     
  4. +los

    +los Senior Member

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    AW: Russland im Abseits

    der vertrag ist abgeschlossen. die chinesen werden für russisches gas sicher weniger bezahlen müssen, als die europäer für amerikanisches flüssiggas.

    china wird in russland investieren, und es zeichnet sich eine annäherung des iraks an iran/russland/china ab. jetzt fehlt nur noch, dass der irak den energiesektor wieder verstaatlicht. mit putin als vorbild und zukünftigen waffenlieferanten würde das wohl klappen.
     
  5. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Russland im Abseits

    Allerdings muss man schon sagen, das die EU, vorallem die EVP Politiker oft Russland nicht gerade fair behandelt haben.

    Ich denke da an eine gegenseitige Abschaffung der Visa-Pflicht. Das hätte niemanden geschadet, und hätte helfen können die Beziehungen zwischen Russland und der EU zu verbessern.

    Natürlich ist die EU keine Weltmacht, aber da die EU ja nicht wirklich von Feinden bedroht wird, bräuchte man auch keine "Schutzmacht".

    Sich einer "Schutzmacht" zu unterwerfen ist prinzipiell das dümmste was man machen kann. Am Besten wäre es natürlich wenn man selber so stark ist das man keine Schutzmacht braucht. Aber wenn das nicht der Fall ist, dann ist es besser, man hat gute Beziehungen zu zwei oder drei Mächten, so das man sich Ad-hoc entscheiden kann, und eine Verhandlungsposition hat.

    Ja da muss ich dir absolut zustimmen. Man hätte eine bessere Partnerschaft zwischen der EU und Russland anstreben sollen. Unter Gerhard Schröder war man da auf einem guten Weg, auch wenn man leider nicht zu wirklichen Ergebnissen, wie ein gegenseitigen Abschaffung der Visa-Pflicht gekommen ist.

    Aber Putins-Verhalten im Ukraine-Konflikt hat nun jegliche Hoffnungen zerstört das es, solange er an der Macht ist eine Annäherung zwischen EU und Russland geben könnte. Und das ist natürlich schlecht für beide Seiten.

    Rohstoffe sind nur die eine Sache.

    Auch im Maschienenbausektor wäre eine enge Kooperation denkbar. Zum Beispiel dass Russland die Metallkonstruktionen liefert und China die Elektronik. Angeblich plant man ja schon ein Joint-Venture im Flugzeugbau.
     
  6. rabbe

    rabbe Wasserfall

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    AW: Russland im Abseits

    Keine Ahnung, welchen Preis die Chinesen letztendlich wirklich zahlen. Zumindest ist der erste Vertrag mit China diesbezüglich zustande gekommen. Die Belieferung soll ja auch über ostsibirische Gasfelder erfolgen. Hinzu kommt auch, dass die Kosten für die Weiterleitung geringer sind, als wenn das Gas durch den halben eurasischen Kontinent befördert wird. Aber keine Angst, solange die einzelnen EU-Länder und andere europäische Staaten ihre Rechnungen bezahlen, werden die auch von Russland weiterhin ordnungsgemäß beliefert werden. Nur unzuverlässige Geschäftspartner mussen dann halt richtigerweise mit den entsprechenden Konsequenzen rechnen. Insofern kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen, warum sich die Ukraine und der Westen über die jetzigen Gaspreise beschwert. Frau Timoschenko hat 2009 einen Vertrag geschlossen, welcher bis 2019 gilt. Sie wurde ja auch durch das Rumpfparlament vom Vorwurf entlastet, durch dieses Vertragswerk der Ukraine einen Schaden zugefügt zu haben.

    Naja, wie nötig Europa Russland sieht man auch daran, wie einig sich u.a. die Visegrad-Gruppe im Umgang mit diesen ist. ;) Das ist ja gerade der Denkfehler, welche viele europäische Staaten aus den verschiedensten Gründen begehen. Was das Verhältnis bzw. die Kooperation von Russland mit China betrifft, dass wird die Zeit zeigen. Vielleicht ist es auch nur ein Schuss vor den Bug der Europäer. Wie gesagt, ein Fazit sollte man eben noch nicht ziehen.

    Und wie "erweist man sich würdig"? Indem man sich mit der Rolle des Rohstofflieferanten und eines weiteren Absatzmarktes zufrieden gibt? Oder indem man die natürlichen Ressourcen in die Hände von westlichen, multinationalen Konzernen gibt?
    Offensichtlich unterscheidet sich die Meinung der Russen von der der Europäer was die Intensität dieser Kooperation betrifft. Nicht unwesentlich ist auch, inwieweit man die Interpretation der US-Amerikaner in Bezug auf eine mögliche Eurasische Zollunion übernehmen musste.

    Ich habe nichts gegen irgendwelche Bündnisse, zumal die EU durchaus eine autonome Wirtschaftsmacht ist/sein könnte mit seinen 500 Mio Einwohnern. Aber am Beispiel der möglichen Eurasischen Zollunion. Wäre es dann nicht auch für die EU einfacher (gewesen) in Bezug auf mögliche Kooperationsabkommen, wenn es denn diese gäbe?
     
  7. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Russland im Abseits

    Der Ölliefervertrag Russland - China schwächt Russland nicht, sondern stabilisiert es.
    Der Vertrag soll die Größenordnung in etwa von dem von Europa haben. Sowohl die Liefermengen als auch der Preis der gezahlt wird.

    Auf einer schwächeren Position ist nur Europa insbesondere Deutschland.
    Einerseits weil man sich mut Russland völlig grundlos überworfen hat, andererseits natürlich weil die Abhängigkeit von Russland zu hoch ist.

    Aber es steht natürlich Deutschland frei wieder mehr Öl von Unrechtsstaaten wie Saudi Arabien einzukaufen.
    Ägypten wäre auch eine Option. Ein Land das im Handstreich mal eben hunderte Leute zum Tode verurteilt. Aber aus der dümpelnden Ölindustrie könnten wir dort etwas machen. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Mai 2014
  8. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Russland im Abseits

    Ich würde nicht sagen, dass man sich mit Russland überworfen hat. Es wurde zweifelsohne Porzellan zerschlagen, aber Merkel hat ja immer wieder durchblicken lassen, wie wichtig anständige Beziehungen zu Russland sind. Außerdem bekommt sie da auch genügend Druck von Seiten der Industrie. Angst habe ich persönlich nur davor, dass wir künftig dieses Fracking-Gas aus den USA beziehen müssen. Für mehr Geld, versteht sich!
     
  9. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: Russland im Abseits

    Naja und faselt ja auch davon die Mecklenburgische Seenplatte durch Fracking zu zerstören u.ä.

    Hauptsache wir können mal wieder Kalten Krieg spielen und uns in Dinge einmischen die uns nix angehen.
     
  10. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Russland im Abseits

    Das gibt wohl die russische Denkweise wieder, dass ein vertrauenswürdiger Partner zu sein gleichbedeutend sei mit "sich klein machen".

    Vertrauenswürdig wäre gewesen, wenn Russland seine friedlichen Absichten nie in Frage gestellt hätte. Vertrauenswürdig wäre gewesen, wenn Russland den Angleich seiner Demokratie und Rechtsnormen an europäische Standards gesucht hätte. Vertrauenswürdig wäre gewesen, wenn Wladimir Putins öffentliche Zusage, die Milliardenhilfen Russlands für die Ukraine würden unabhängig von der dortigen Regierung gelten, keine glatte Lüge gewesen wäre.

    Nicht einmal annähernd so "einfach" wie das Freihandelsabkommen mit den USA. Gerade an TTIP sieht man doch, dass die EU es selbst mit den USA noch schwer hat, Abkommen zu schließen. Wer hier glauben wollte, die EU würde es nur den Russen aus irgendwelchen bösen Absichten - oder gar von den USA gelenkt - schwer machen, ist damit widerlegt.

    Und wenn es schon mit den USA schwer ist, ist es mit den Russen, die noch viel weiter von einem freiheitlichen Rechtsstaat entfernt sind, noch viel schwerer. Klar kann man da anfangen zu verhandeln, aber ich würde mal sagen, ein EU-Beitritt der Türkei wäre früher möglich als ein Abkommen mit diesem Russland...