Russische TV-Sender werden gesperrt

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Wobei das bei uns keine "Private" Kabelanlage war. Im Hochhaus bekam man die (Ost) Sender eh per Kabelanschluss und man hatte das dann nur erweitert. Die anderen Wohnblöcke wurden dann auch mit angeschlossen..
Das war 1973.

 

In meinem Dorf bei Naumburg/Saale wurde 1985 eine Gemeinschaftsantenne errichtet. Habe immer als 6jähriger Ard, ZDF, Hessen & Bayern schauen können. LG

 

Jo, in grenznahen Gebieten war es sowieso Usus, die West-Programme einzuspeisen. Mein Vater zog sogar deshalb vom Thal der Ahnungslosen in den Harz und brauchte nicht mal mehr ne Wurfantenne

 

Wegen Fernsehen umgezogen?

 

Nicht hauptsächlich, doch die Möglichkeit erleichterte die Entscheidung.

 

Gut, das Westfernsehen war vielleicht nicht "verboten", aber offen akzeptiert war es von staatlicher Seite nicht. Wenn man an den Falschen geraten ist und man locker erzählt halt was man alles so auf ARD, ZDF und Sat.1 so schaut, dann galt man auch schnell als "nicht zuverlässig". Ich habe mich damals als Kind nicht rechtlich damit befasst, wusste aber, dass es etwas war was man in der Präsenz gewisser Leute nicht erwähnen sollte. Es kam mir also de facto als verboten vor, selbst wenn es dies nicht war.

Dieser Punkt war aber übrigens auch nicht das eigentlich Relevante in meinem Posting. Da ging es darum, dass jeder der Selbstvertrauen in die eigene Überzeugungskraft und die Schlagkraft der eigenen Argumente hat sich keine Sorgen darüber macht welche anderen Meinungen publiziert werden. Verbot von Medien ist ein Zeichen der eigenen Unsicherheit.

 

Ich glaube hier leiden so einige an Verdrängungswahn oder an "früher war alles besser! Dieser Unrechtsstaat DDR genannt hat seine Bürger bespitzelt und bestraft, nach dem Motto, wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Da hat man doch sogar schon Kleinkinder gefragt, ob die Nachrichtenuhr eckig oder rund war, um zu wissen wer Westfernsehen, teresstisch, schaute. Als Westbürger durfte man doch keine Printmedien oder ähnliches Westequipement mit beim Tagesbesuch nach Ost-Berlin mitnehmen. Aber ist halt lang lang her und warum soll man sich nicht vieles von damals jetzt nicht schönreden!

 

Empfehlenswerte Literatur dazu ist: Franziska Kuschel: "Schwarzhörer , Schwarzseher, und heimliche Leser - Die DDR und die Westmedien" (Göttingen 2016).
Das Buch ist eine wissenschaftliche Arbeit und recht teuer. Die Autorin schildert darin auch die Entwicklung von den Verfolgungen und Prozessen bis hin zur Tolerierung, Antennengemeinschaften usw.
Ich bin nicht alt genug, um die Anfangszeit bewusst miterlebt zu haben. Aber gerade in der Zeit des Übergangs gab es leider auch unangenehme Erlebnisse und Schilderungen. Das meinte ich mit "fatal" in meinem vorherigen Beitrag.
Einige Ex-DDR-Bürger, so auch ich, reagieren sehr allergisch, wenn es Verbote des Empfangs (oder von Antennen) gibt. Das bedeutet nicht automatisch, jeden in der Diskussion befindlichen Sender gutzuheißen.

 

Wie kommst Du darauf?!

Ich glaub das gabs bei Dir nur in Deiner Phantasie. (zumal die Nachrichtenuhren beim ZDF auch rund waren).

 

Diese Legende habe ich auch schon gehört, das stammt aus der Zeit, als man noch Antennen verstecken musste. Da gab es auch noch wenig UHF-Empfang, und in unserer Gegend war das ZDF sowieso nur sehr schlecht zu empfangen und schon gar nicht heimlich. Also als Phantasie würde ich das nicht bezeichnen, aber seit den 70er Jahren gab es das nicht mehr.