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Rundfunk-Gremien ringen mit Ländern um Erhöhung des Beitrags

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 4. Juni 2024.

  1. claudia_do

    claudia_do Junior Member

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    Als Verwaltungsratsvorsitzende des WDR komme ich auf eine 20-40h Woche, habe aber in den Schulferien erheblich weniger zu tun.

    Wir haben mind. 8 Sitzungen im Jahr, davon zwei 2-tägige Klausurtagungen. In den letzten Jahren waren es 11-12 Sitzungen p.a.
    Jede Sitzung dauert etwa 6-8 Stunden (die Klausurtagungen entsprechend mehr), ich benötige ca. 2,5h Fahrtzeit mit der Bahn von Dortmund nach Köln. Die Vorbesprechung (ViKo) am Abend vorher braucht ca. 2h.

    Die Sitzung muss vorbereitet werden. Die Sitzungsmappe für nächste Woche Freitag hat 805 Seiten, da sind auch einige Berichte drin, die man nicht Wort für Wort lesen muss, aber es sind etwa 25 Tagesordnungspunkte mit u.a. Kapitalanlagenanalysen, Immobilienthemen, Programmbeschaffungen etc.
    Ich habe die Unterlagen am Freitag bekommen und musste alles bis gestern zumindest überfliegen, damit wir dann als Gremium einen abgestimmten Fragenkatalog zu den Vorlagen ans Haus geben können. Die Antworten kommen nächsten Montag. Bis dahin lese ich alle Vorlagen gründlich und bereite Fragen für die Sitzung vor. Die MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle bereitet zusätzlich einen detaillierten Ablaufplan vor (und prüfen bspw. ob Angaben zu Haushaltsstellen bei Beschaffungen stimmen oder wann ein Thema zuletzt behandelt wurde und ob sich seitdem die Zielrichtung geändert hat.) und stimmen diesen mit mir ab. Am Montag arbeiten wir dann gemeinsam noch die vorher zugesandten Antworten ein.
    Wir recherchieren einzelne Punkte immer auch selbst und verlassen uns nicht nur auf die Berichterstattung durch die Geschäftsleitung, insbesondere zu öffentlich relevanten Themen wie Vergütungen, Fußball-Lizenzen, Immobilien-Investitionen etc.
    Die Informationen zu unseren Sitzungen auf unserer Website (Sitzungsergebnisse ) geben nur einen kleinen Ausschnitt dessen wieder, was wir gemacht haben. Denn wir diskutieren viele Themen erst einmal in einer Sitzung, bevor wir später über konkrete Vorlagen entscheiden. Über jede Beschaffung oder Investition des WDR, die über 250 T€ liegt, muss der VR entscheiden.

    Der Rundfunkrat hat ebenfalls mind. 8 Sitzungen. An den Sitzungen des Rundfunkrats (mit Vorbesprechungen ebenfalls ca. 6-7h) nehmen regelmäßig die Hälfte der VR-Mitglieder teil. Meine Stellvertreterin oder ich müssen in den Sitzungen auch zu einigen Themen eine Stellungnahme abgeben. Der Rundfunkrat bietet zudem sehr interessante Workshops zur Weiterbildung an, an denen ebenfalls regelmäßig die Verwaltungsratsmitglieder teilnehmen (können). Außerdem hat der Rundfunkrat drei Ausschüsse. In zwei dieser Ausschüsse sind Vertreter des Verwaltungsrats als Gäste dabei.

    So kommt man auf ca. 20 bis 30 Präsenzsitzungen im Jahr. Man rechnet üblicherweise mit ebenso viel Vorbereitungs- wie Sitzungszeit. Da macht der eine sicherlich mehr, die andere weniger.

    Zusätzlich nehmen alle Mitglieder der Gremien regelmäßig an Fortbildungen teil. Das können individuelle Themen sein wie ein Jahresabschluss-Seminar, aber auch Teilnahme an Konferenzen wie den Medientagen oder der republica.

    Einige Mitglieder der Gremien sind in Aufsichtsräte oder Gremien von Beteiligungen entsandt. Das können kommerzielle GmbHs sein oder auch so etwas wie der ARTE Programmbeirat. Diese Sitzungen kommen dann noch hinzu.

    Als Vorsitzende habe ich dann noch Termine in der GVK (Gremienvorsitzendenkonferenz). Diese tagt dreimal jährlich 2,5-tägig in Präsenz. Dazu gibt es Ausschüsse, die ca. 4 mal im Jahr meist als ViKo, aber auch in Präsenz tagen.
    Und es gibt Arbeitsgruppen zu Themen wie Vergütungen, Zukunftsrat, Compliance, Governance etc., die die Entwicklungen in der ARD koordinieren. An diesen nehmen z.T. auch Mitglieder meines Verwaltungsrats teil.

    Jeden Morgen gibt es einen Pressespiegel, den ich lese und tagsüber treibe ich mich manchmal in solchen Foren wie diesem herum um dazuzulernen. Alles freiwillig natürlich und normalerweise auch gerne. Leider muss ich mich hier immer öfter wegklicken, weil mal wieder nur gehetzt und nicht diskutiert wird.

    Was hast Du denn gedacht, wieviel Zeit man für ein Ehrenamt braucht?
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juni 2024
  2. zypepse

    zypepse Wasserfall

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    Reden wir vom selben. Wir haben den Rundfunkrat gemeint, du schreibst vom Verwaltungsrat.
     
  3. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    und vom Rundfunkrat, Du musst schon alles lesen!
     
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  4. claudia_do

    claudia_do Junior Member

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    Es sind beides Gremien der ehrenamtlichen Aufsicht über die Rundfunkanstalten. Die Rundfunkräte haben andere - programmliche - Themen, wir eher die finanziellen. Manches müssen beide Gremien behandeln (große Programmverträge, Haushalt).
     
  5. luzifer

    luzifer Silber Member

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    Ist das geschilderte Zeitmanagement ehrenamtlich oder in Haupttätigkeit zu sehen?
     
  6. claudia_do

    claudia_do Junior Member

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    Es war immer ein Ehrenamt und begann 2003 mit erheblich weniger zeitlichem Aufwand als Stellvertreter eines Rundfunkratsmitglieds. Da war ich noch berufstätig (angestellt).
    Es blieb ein Ehrenamt, aber die zeitliche und inhaltliche Belastung nahm erheblich zu. Seit der Übernahme des Vorsitzes ist es meine Haupttätigkeit - aber trotzdem immer noch ein Ehrenamt und wird auch entsprechend nur mit einer Aufwandsentschädigung vergütet. Die ist im WDR ganz ok - wie vorhin schon jemand schrieb -, aber bei meinen KollegInnen in anderen Sendern bei vielleicht ähnlichem Aufwand z.T. viel geringer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juni 2024
  7. luzifer

    luzifer Silber Member

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    Für eine nachberufliche, ehrenamtliche Tätigkeit ist das nicht nur eine grosse Verantwortung sondern auch eine sehr zeitaufwendige Tätigkeit. Dafür meine Hochachtung.
     
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  8. Nudler

    Nudler Senior Member

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  9. hellenback

    hellenback Senior Member

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  10. Nudler

    Nudler Senior Member

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    "DIE STIMME DER MEHRHEIT"
    Wirr. Ich vermute mal, dieser Slogan bezieht sich auf die psychotischen Stimmen in deren Köpfen.
     
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