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RTL, Sat1 und Co. in HD-Qualität werden teurer

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 14. Januar 2021.

  1. hdtv4me

    hdtv4me Platin Member

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    Mag ja sein. Die HD Bildqualität beim Streamen ist aber eindeutige besser als über Satellit, von UHD ganz zu schweigen
     
  2. Le Chiffre

    Le Chiffre Platin Member

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    Erstmal müssen wir hier etwas klarstellen: es gibt erst einmal verschiedene Codes wie H.264, VP9, etc. mit denen die Anbieter ihre Inhalte komprimieren können, aber selbst innerhalb eines Codecs können die Anbieter die Encodereinstellungen variieren. So muss die H.264-Komprimierung via Satellit nicht identisch sein zur H.264-Komprimierung via Streaming.

    Netflix, Amazon Prime, etc. nutzen verschiedene Codecs gleichzeitig. Das ist eben der große Vorteil, den Streaminganbieter haben im Vergleich zu den TV-Sendern über Satellit und Kabel. Letztere müssen sich nämlich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen. Und sollte ein neuer, effizienter Codec herauskommen, dann können sie nicht einfach darauf wechseln, da ansonsten alle bisherigen Nutzer mit alten Receivern ihren Zugang verlieren. Deshalb gibt es hier kaum noch Spielraum für die Sender, wenn ein gewisser Standard einmal etabliert wurde.

    Netflix dagegen kann hier ganz flexibel reagieren. Sie können ein und denselben Content auf jedem einzelnen Fernseher unterschiedlich ausspielen. So nutzen sie zum Teil schon sie auf neuen Android-Geräten (und zukünftig sicher auch auf neuen Android-TVs) den neuen Codec AV1, auf älteren Fernseher und Android-Geräten dann den Vorgänger VP9 und auf Apple-Geräten dagegen HEVC und H.264. So kann Netflix ein sehr individuelles Profil für jeden Fernseher anbieten. Dadurch werden Kunden mit neueren Fernsehern technisch nicht ausgebremst von Kunden, die noch Fernseher besitzen, die nicht die neuesten Codecs unterstützen.

    Deshalb ist es auch kein Wunder mehr, dass der TV-Empfang kaum noch als Referenz für die TV-Hersteller genannt wird. Vor 15 Jahren wurde dagegen der HD-Standard noch groß in Zusammenarbeit mit den TV-Sendern gepusht. Premiere war damals zum Beispiel Partner von Philips und die Fußball-WM 2006 wurde als Verkaufsargument genommen, um die neuesten HD-Fernseher zu verkaufen.

    Heute hat sich diese Sicht komplett gewandelt. Nun halten sich die TV-Anbieter vor allem an Entscheidungen, die Netflix oder YouTube treffen, sodass die Hersteller den Kunden auch Content anbieten können, der den neuesten Funktionen der Fernseher auch nur ansatzweise gerecht wird. So wird eben der AV1-Codec von Samsung, LG und Sony genutzt, um auf ihren 8K-Fernsehern auch den wenigen 8K-Content anzuzeigen, den YouTube bisher zu bieten hat. Alternativ ist ja bei den Fernsehsendern noch nicht viel los, da sie größtenteils bei HD stehengeblieben sind und selbst der SD-Empfang immer noch derjenige ist, über den die meisten Menschen die Privatsender sehen. Hier kommt dann eher die neueste Upscaling-Technologie der TV-Hersteller zur Geltung.

    Meiner Meinung nach ist den Sendern auch gar nicht so sehr bewusst, wie sehr sie sich damit selbst schaden, dass sie nicht die neuesten Trends mitgehen, wie unwichtig diese auch erscheinen mögen (und technisch gesehen möglicherweise auch sind). Denn auch wenn manche Eindrücke subjektiv sein mögen (eben etwa die Diskussion Streaming vs. lineares TV in Sachen Qualität), habe ich den Eindruck, dass viele Menschen das klassische lineare Fernsehen via Kabel und Satellit schon rein intuitiv eher als altbacken empfinden. Als ein Angebot, das irgendwie in der Zeit stehengeblieben ist. Außerdem wollen die Menschen auch das Gefühl haben, dass sich der Kauf des teuren Fernsehers irgendwie gelohnt hat. Und während hier Netflix und YouTube immer wieder mit den neuesten Codecs und Optimierungen daherkommen und in Zusammenarbeit mit den TV-Herstellern immer weitere Verbesserungen anstellen und vor allem auch bewerben, hat sich für die meisten Menschen via Kabel und Satellit seit über zehn Jahren praktisch kaum etwas verändert. Ich glaube, dass die Sender es schon bald bereuen werden, dass sie durch ihre Untätigkeit den Stempel "altbacken" aufgesetzt bekommen.

    Man muss sich ja nur vor Augen führen, dass das Digitalfernsehen in 2021 in das 25. Jahr geht. Das heißt auch, dass die meisten Menschen die Privatsender immer noch in einer Auflösung empfangen, die schon 25 Jahre alt ist. Vor 25 Jahren war Leo Kirch noch der Mann, der die Fäden im Privatfernsehen und Pay-TV zog, wo HDTV schon als das Zukunftsthema diskutiert wurde und wo der Röhrenfernseher noch die Regel in deutschen Haushalten war. In 1996 war das Farbfernsehen in Deutschland auch schon vergleichbare 29 Jahre alt. Und hier muss man eigentlich sehen, dass 29 Jahre Stillstand damals weitaus weniger extrem waren als 25 Jahre Stillstand in der heutigen, schnelllebigen Zeit. 1996 war auch das Jahr, als Steve Jobs zu Apple zurückkehrte und elf Jahre später brachte er das erste iPhone heraus. AOL gründete seine europäische Niederlassung ein Jahr zuvor in 1995. Google wurde erst zwei Jahre später gegründet und war damals noch ein kürzlich geschaffenes Studentenprojekt mit dem Namen BackRub.

    Es fällt mir wirklich schwer in Worte zu fassen, wie sehr rückständig das lineare Fernsehen in Deutschland ist. Es ist dann auch kein Wunder, wenn viele jüngere Leute zurecht das Gefühl bekommen, dass das lineare Fernsehen eher das ist, was im Hintergrund läuft wenn man bei Oma und Opa zu Besuch kommt. Selbst guckt man da lieber Netflix, YouTube, Amazon Prime oder Disney+. Von diesem Image loszukommen wir sicher immer schwieriger werden. Und, wie ich ja auch schon in einem vorherigen Post herausgestellt habe, verlieren die Sender ja auch ohne Frage den Zugang zu einem großen Teil der jungen Zuschauerschaft. Dazu kommt noch, dass dem Privatfernsehen noch das Label "Unterschichtenfernsehen" aufgesetzt wurde (sicherlich nicht völlig zu Unrecht), was ebenfalls nicht gerade positiv zum Image beitrug. In meinem Bekanntenkreis ist es oftmals ein guilty pleasure, für das man sich sofort versucht zu rechtfertigen, wenn man dann doch mal davon erzählt, dass man ab und zu auch noch den Fernseher anmacht und bestimmte Sendungen im Privatfernsehen guckt. Ich kann mir kaum vorstellen, wie die Sender diesen Trend noch umkehren wollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2021
  3. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    Ich schrieb ja auch "tendenziell" und nicht "generell".

    Über die Gründe kann man streiten, aber durch diesen Aufwand verlieren sie Kunden und damit Reichweite. Oder ist irgendwer, der vorher *kein* RTL empfangen konnte, plötzlich HD+ Kunde geworden, weil es das nun in HD gab? Ich kenne jedenfalls Haushalte, die durch die Umstellung auf dvb-t2 diesen Sender und andere nicht mehr empfangen, weil sie sich diesen kostenpflichtigen Verschlüsselungskram für Nicht-Pay-TV nicht ins Haus holen. Da wird dann lieber Geld für Netflix ausgegeben.

    Und Reichweite = Geld bei den werbefinanzierten Privaten.

    Meiner Ansicht nach wird der Aufwand betrieben, in der Hoffnung eine Infrastruktur und Monopol auf das Extra-Abkassieren zu haben. Ist nur leider nicht geglückt, so sehr nicht, dass selbst die Senderchefs einsehen, dass unverschlüsseltes "SD" die Reichweitentreibkraft ist.

    Wenn die Extra-Einnahmen als Selbstzweck die Sender finanzieren könnten, so würden sie doch SD abschalten. Die Leute holen sich doch gerne Entschlüsselungshardware um Werbung zu schauen. :sneaky:

    Selbst im gleichen Komprimierungsverfahren ist ein Faktor 10 nach oben und unten ohne weiters möglich. Das ist ja kein Analog. Und wie schon oben ausführlich beschrieben, können die Verfahren auch beliebig gewechselt werden, der Decoder läuft ja in der App. Schwierigkeiten machen nur so Patentgedönse wie hevc plus Hardwaredecodierung.

    (Faktor 10 ist nur leicht übertrieben. Das HD der ÖR kann man jedenfalls mit h264 ohne Probleme halb so groß rechnen. Füllbits und alternative Audiospuren, Videotext, EPG usw. werden gleich gar nicht mitübertragen. Beim Wechsel auf h265 und großen Auflösungen ist nochmal bald ein Faktor 2 möglich)
     
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  4. Insomnium

    Insomnium Wasserfall

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    Das klingt ja fast nach Werbung für die ÖR Sender. Smart TV ist nicht automatisch mit Werbung gleichzusetzen. Ebenso die Thematik mit Aufnahmen vs. Mediathek. Mediathek ist doch viel einfach zu verwenden, auch per HbbTV. Ich weiß nicht, ich habe die Aufnahmefunktion nie benötigt. Der ganze Kram wird doch eh irgendwann wiederholt und heutzutage mit dem Streaming, hat man größtenteils Zugriff in besserer Qualität ohne die Werbung vorspulen oder etwas programmieren zu müssen. Und falls doch etwas "toll" sein sollte, kann man sich das ja auf BluRay kaufen. Übrigens: Von den ÖR gibt es fast nichts auf BD. Fast nur DVDs :confused: Wie dem auch sei... Was ich auch nicht verstehe, was Du mit der GPS Ortung im gleichen Kontext mit den Receivern meinst. "Ungepatchte" Receiver übertragen doch keine Daten?
     
  5. Insomnium

    Insomnium Wasserfall

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    Genau so etwas Ähnliches wollte ich schreiben. Ich denke, dass es heutzutage mit der vorhandenen Technik problemlos möglich ist, Inhalte, die nun einmal nicht in (U)HD vorhanden sind gar nicht zu encodieren, sondern nativ zu versenden. DVB-S2 ist doch abwärtskompatibel.

    Der WDR hat doch auch auf den eigentlich HD Transpondern zu den Lokalzeiten SD Broadcast. Also wäre es möglich UHD aufzuschalten, HD bzw. SD (wie bei vielen Filmen noch oft stattfindet, obwohl längst HD Veröffentlichungen existieren) zu senden und nur bei nativen UHD Content diesen auch direkt zu übertragen. Wofür Echtzeit encoding? Die Fernseher haben doch Upscaler, das reicht doch vollkommen.

    Ich verstehe eh nicht, warum z.B. (ein Beispiel von zig) Bud Spencer Filme in SD gesendet werden. Man sieht die schlechte Qualität und man hört den "Ton", der minderwertig ist. Dabei gibt es so viele Inhalte schon neu abgetastet in HD bzw. auf BD. Netflix und Amazon zeigen auch neu abgetastete Inhalte, ohne dass es die Teils schon auf BD gibt.
     
  6. Verum!

    Verum! Senior Member

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    Gab es denn eine parallele Ausstrahlung in schwarz-weiß und bunt? Meines Wissens war das nicht nötig, da alte SW-Geräte das neue Signal dennoch verarbeiten konnten. HD dagegen ist nicht abwärtskompatibel.
     
  7. Verum!

    Verum! Senior Member

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    Na die haben wahrscheinlich auch vorher kaum die Privaten geschaut. Ich schau due auch nicht, daher kein HD+, aber bei Netflix kostet HD bzw. UHD ja auch extra und die Leute zahlen. Ich kaufe auch keine DVDs mehr obwohl die günstiger sind, da ich das bessere Bild will. Würde ich die Privaten regelmäßig schauen, würde ich mir wohl HD+ holen. Früher habe ich HD+ immer für einen Monat abonniert als die Eishockey-WM auf Sport1 kam. Jetzt schau ich die über DAZN.
     
  8. fionfo

    fionfo Senior Member

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    Naja, bei Netflix hat man aber die Wahl ob man zahlt, oder etwas mehr bezahlt. Beim Empfang der Privatsender hat man die Wahl ob man zahlt oder nicht bezahlt. Zudem hat man bei Netflix durch die zuätzlich gleichzeitig nutzbaren Geräte noch weitere Vorteile, während die meisten Leute durch die teilweise durchgesetzten Aufnahmebeschrenkungen zusätzliche Nachteile haben.
     
  9. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    Das weiß ich gar nicht so genau. Der Punkt ist, jetzt tun sie es ganz bestimmt nichtmehr. Reichweite verloren.
     
  10. simonsagt

    simonsagt Board Ikone

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    Das war doch nur ein fiktiver Vergleich. Die Umstellung ist eine Investition, um nicht zurück zu bleiben. Sich das per Verschlüsselung finanzieren zu lassen, halte ich für den falschen Weg. So wird halt noch immer zweigleisig gefahren. Die Downscaler und doppelte Einspeisung und Transponder kosten doch auch Geld und Personal.

    Die ÖR damals haben sich das über ihre reguläre Einnahmequelle finanzieren lassen. Die reguläre Einnahmequelle der Privaten war und ist Werbung. Ich unterstelle, die wollten auf Teufel komm raus irgendwie Verschlüsselung unters Volk bringen. Die Grundverschlüsselung im Kabel ist ja auch gescheitert.
     
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