RTL mit "Winnetou"-Dreiteiler zu Weihnachten

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Egal ob Neuverfilmung oder nicht es ist eine abgenudelte Geschichte

 

Erzähl mal kurz die Winnetou-Story.
Ich wüßte jetzt nichtmal, worum es da genau ging.
Klar, man erinnert sich an Ralf Wolter (wenn ich mit nicht irre, hihi), Eddie Arent mit seinem Schmetterlingscasher, an Uschi Glas als Apanatschi (mit "falscher" Synchronstimme) und an Old Shatterhand mit seinem Henrystutzen. Aber Handlung? Keine Ahnung mehr.
Am Ende stirbt er jedenfalls, das ist sicher.

 

-neue Schauspieler
-modernere Sprache, "jo, bloodbro, was geht, Weissbrot?"
-4K Aufllösung
-Surround Sound
-Verschlüsselung mit Aufnahme- und Wiedergabeeinschränkungen
-Nachtaufnahmen nachts drehen statt am Tag...
Also technisch kann man viel "neu" machen.

Und wer weiß, vielleicht stirbt Winnetou diesmal nicht in Teil 3, sondern wird zu einem Superhelden und man setzt die Filme als Serie fort, sowas scheint heute sehr beliebt.

Und ansonsten gilt für alles: Nichts auf der Welt kann so schlecht sein, als dass RTL es nicht noch schlechter machen könnte.

 

Die ist in allen Karl May Verfilmungen mehr oder weniger standardisiert:

Ein Schurke als Anführer eine Bande von Gangstern drangsaliert wahlweise eine Stadt, eine Farm oder einen Indianerstamm, und wird dann am Ende von edlen Multikulti-Helden besiegt. Die Story wird ggf. ausgeschmückt mit ein paar skurilen Typen und/oder einem Liebespaar.

 

Welche? Die der Bücher oder der Filme. Die ist nämlich teils Grundverschieden und gerade die Filme außerhalb Winnetou 1-3 haben teils echt nur noch den Namen mit den Büchern gemeinsam.

Man muss aber auch dazu sagen, dass es eigentlich kolossal schwierig ist, Karl May korrekt zu verfilmen. Wer sich ein wenig mit dem Werk Mays beschäftigt, landet irgendwann immer vor dem Problem der Chronologie, versucht dann irgendwie dahinter zu steigenen und landet dann vor der unbefriedigenden Antwort, dass es keine Reihenfolge gibt, da sich Karl May schlicht einen Scheiß um Chronologie und Zeitabläufe gestört hat.

Es gibt einfach Dinge die nicht zusammen passen.

Grob gesagt ist aber die eigentliche Hauptperson nicht Winnetou, sondern "Old Shatterhand" - sprich Karl May selber. Die Geschichten wurden ja als Reiseliteratur geschrieben, teils direkt als Bücher, teils als Kolportage, teils in Zeitungen. Winnetou 2 zum Beispiel wurde als Buch aus zwei unterschiedlichen Geschichte zusammen gefrickelt (immerhin von May selber) die in keinem Bezug zueinader stehen und dann irgendwie durch die Santer Geschichte verbunden wurden (letztes Kapitel). Karl May hat damit aber massive Lücken in der Chronologie aufgerissen, dass man es Filmemachern kaum zum Vorwurf machen kann, wenn sie da eingreifen und umschreiben.

Egal wie RTL das jetzt macht. Ich als May Fan bin auf das Ergebnis gespannt. Zumindest der RTL "Old Shatterhand" hat mit dem echten "May" wesentlich mehr gemeinsam, als es der smarte Lex Barker hatte.

 

In der Tat. Die Stoffe sind gut genug, als dass man sie neu verfilmen lassen kann. Es gab in den 70ern auch einmal eine hervorragende Verfilmung der Orientgeschichten als Fernsehserie, die inhaltlich deutlich besser (wenn auch teilweise nicht so spektakulär) wie die entsprechenden Kinospielfilme waren.

Freue mich sehr darauf! Ein echtes Highlight im Weihnachtsprogramm.

 

Kleiner Tipp von mir, ich musste das auch erst lernen, aber auf Ironie musst du hier manchmal hinweisen, sonst nimmt das am Ende noch jemand ernst, was du hier schreibst.

 

Ich fand die Lesung der gekürzten Winnetou-Texte im Fernsehen super-Lustig.

Jürgen von der Lippe als Old Shatterhand
Rüdiger Hoffmann als Winnetou ("Ja Uff erstmal...")
Dann noch Herbert Knebel als Sam Hawkins ...

Die Karl May Werke heutzutage bierernst verfilmen ist wohl nicht mehr zeitgemäß finde ich ...

 

Die können auch Ihr Original behalten. Buch ist Buch! Und ich hab die Bücher zu DDR Zeiten schon verschlungen, dank meines Vaters der sie alle hat oder hat er sie nicht mehr? Muss ich glatt mal fragen.

 

Ha, der gute Gojko Mitic. Lebt der überhaupt noch? An Tecumseh kann ich mich noch ganz gut erinnern. Und immer dieser böse Rolf Hoppe!