Richter: "Wir brauchen einen Digitalisierungsplan für den Rundfunk in Deutschland"

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AW: Richter: "Wir brauchen einen Digitalisierungsplan für den Rundfunk in Deutschland

Ich würde dir insofern zustimmen, dass, im Gegensatz zum TV, 90% der Radiohörer ihren Sender nicht wechseln. Deshalb sind die Programme in D auch so furchtbar durchformatiert, das soll die Hörer vom Umschalten zur Konkurrenz abhalten. Und das gelingt auch ganz gut, aber nicht weil das Programmangebot so gut ist, sondern weil die einzelnen Sender sich allenfalls durch die Musikfarbe oder die Art der Gewinnspiele unterscheiden.
In so einem Umfeld hat Radio einen so geringen Stellenwert bekommen, dass viele in der Tat nicht mehr brauchen als 'ihren Lieblingssender'.

 

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@frankie292
Genau, das ist der Punkt. Und daran wird Digital-Radio nichts ändern. Radio dient nur der Unterhaltung für nebenbei. Da hat jeder seinen Musikgeschmack und mag nur einen bestimmten Wortanteil. Das können aber nur die Lokalradios mehr oder weniger gut erfüllen und genau diese wird es Digital nie Deutschlandweit geben. Anders sieht es mit den Landesprogrammen aus, aber auch hier ist es so, daß wenn ich in München bin, es nicht sehr relevant ist, ob es in Hamburg vlt. regnet.

 

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Eben, wenn ich Countyfan bin, dann lege ich eine CD ein oder lasse vielleicht auch mal einen texanischen Radiosender per IP dudeln.
Aber sobald ich nicht nur über Dave Duddlies Todestag und dem grossen Gefängnisrodeo aus Housten informiert werden will, sondern über den Hessentag, die Einbruchsserie in einem bestimmten Viertel der Nachbarstadt, Verkehrsfunk und Glatteiswarnung in der Region und dem neuesten Abhörskandal bei Aldi oder Ryan Air, bin ich mit einem Radiosender aus der Region besser bedient. Wenn es mir nur um seichte Gewinnspielchen neben dem Mainstream meines Geschmacks geht und Berichte über die Eröffnung eines neuen Einkaufszentrums sowie Verkehrsfunk und Radarwarnungen, ist ein Privatsender die bessere Wahl - mit Ryan Air und einem kleinen RegioFlughafen als Hautwerbekunden, der auch noch ständig Reisen verlost, brauche ich jedoch nicht auf eine seriöse Berichterstattung über einen Bespitzelungs-Skandal bei der Fluglinie hoffen, will ich seriösere Berichte sowie Verkehrsfunk und Radarberichte, dann muss ich mich dem SWR, HR, BR, WDR etc. annehmen. Mit den Programmen 2 Klassik, 3 aktueller PopMainstream, 1 Pop und Schlager aus den verg. 30 Jahren oder 4 Volksmusik und Schlager findet sich auch für jeden eine Musikrichtung, welche man zumindest mal als Hintergrundgedudel während dem Autofahren oder Arbeiten für eine Zeit lang ertragen kann - der Wert der Textbeiträge macht dies auf jeden Fall wett. Besondere hochqualitative digitale Audio-Qualität spielt jedoch gerade unter der Dusche, bei laufender Dunstabzugshaube in der Küche, im Verkehrslärm des Autos oder beim leise am Arbeitsplatz (egal ob ein PC und Klimaanlage rauschen, die Registrierkasse immer wieder pipt oder eine Säge immer mal wieder anläuft) dudelnden Radio kaum eine Rolle.

 

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Keine Angst! So wie´s im Augenblick aussieht und läuft mit dem Digitalrundfunk, kannst Du davon ausgehen, daß das gute alte UKW-Radio noch mindestens 15-20 Jahre weiter zu gebrauchen ist!
Selbst, wenn es endlich eine durchgreifende Digitalisierung geben wird (z.B. mit DAB+), wird es eine sehr lange Simultanphase mit analog-UKW geben - das ist das einzige was sicher ist...

 

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Die Tatsache, daß sich DIgitalradio nicht am Markt durchsetzten kann, zeigt, daß es überflüssig ist, bzw. zumindest nicht in der Lage, Analogradio zu verdrängen. Der nationale Digitalisierungsplan wäre nichts anderes, als mit künstlichen Mitteln durchsetzen zu wollen, was der Markt nicht annehmen möchte. Die Vorteile des Digitalradios mögen unbestreibar sein, sie sind anscheinend nicht hinreichen, um den ebenfalls vorhandenen Vorteilen des Analogradios - vor allem massenweise verfügbare, sehr günstige Empfänger die zudem einfach zu bedienen sind - entsprechend Paroli bieten zu können. Der entscheidende Vorteil im stationären Bereich, die bessere Klangqualität, ist nur für Audiophile mit sehr teueren Empfängern wesentlich. Mobil mögen die Vorteile noch mehrwertiger sein, anscheinend tut auch hier analog noch gute Dienste. Im Fernsehbereich hätte sich digital früher oder später von selber durchgesetzt bzw. wird dies tun, zu sehen besonders im Satellitenbereich, beim Kabel schon weniger, hier sind Geräte mit analogem Empfangsteil ein gewichtiges Argument für analog.
Wenn im Radiobereich analog seinen Zweck erfüllt, dann kann es von mir aus bis zum Sankt-Nimmerleinstag dort seine Dienste tun. EIn technisches System hat keinen Selbstzweck - wenn analog die Wünsche seiner Nutzer erfüllt, dann kann man es auch belassen.

 

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DAB / DAB+ würde eine schnelle Verbreitung finden, aber nur mit guten Inhalten. Spartenprogramme mit Musik fernab des Mainstreams, Hörbücher, Klassik mit hohen Bitraten (für feinen Sound) usw...
Vielleicht tut sich ja in den nächsten Jahren endlich mehr in diesem Thema.
Anbei: analog-UKW wird es parallel noch mindestens 10Jahre geben. Egal ob im Norden, Westen, Süden oder Osten unseres schönes Landes!

 

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Beste Qualität, Spartenprogramme für jeden, Störungsfreier Empfang und Zusatzdienste.
Selbst jetzt und bei Zielgruppen die bereits heute über IP-Radio, Sat oder Kabel oder DVB-T über Empfangswege für Spartenprogramme verfügen, wird dies nur in wenigen Fällen genutzt. Auch wenn jemand auf Countriemusik steht, so ist ihm ein seichtes Gemischtprogramm, welches ab und an auch mal einen Country-Song ausstraht, lieber, die hauptsache, es werden auch aktuelle Nachrichten aus der Region, International, Verkehrsfunk und Reportagen ausgestrahlt. Bei Countriesendern bekommt man allenfalls News aus dem Bereich des Senders oder auf Country themenbezogen.
Obwohl beinahe in jedem Haushalt eine Stereoanlage steht, ist diese seltenst optimal zum Sitzplatz ausgerichtet. In manchen Fällen wird sogar auf das Kabel zur vorhandenen Antennendose verzichtet und mit der beiliegenden Wurfantenne das Programm in Mono verfolgt.
Die Mehrheit in meinem Bekanntenkreis nutzt RDS nur im Autoradio, zur Sendererkennung. Bereits die zeitweilige Anzeige von Telefonnummern, Wetterberichten anstelle der Senderkennung wird von vielen als mehr als nur lästig angesehen. Auch an der heimischen Stereoanlage kommt kaum einer auf die Idee, sich den aktuell gespielten Titel vor der Stereoanlage knieend zu betrachten.
In den meisten Fällen in denen Radio gehört wird, überwiegen die Umgebungsgeräusche jegliche Empfangsbedingten Störgeräusche. Egal ob im Auto, der Dusche oder Küche, überall gibt es einen mehr oder weniger latent vorhandenen Geräuschspiegel der deutlich über über analogem Hintergrundrauschen liegt.
Die meisten die wirklich auf die digitale Qualität Wert legen, dürften bereits heute einen DAB-Empfänger nutzen - jedoch wahrscheinlich auch nur an der Stereoanlage. Im Auto, Bügelzimmer unter der Dusche oder in der Küche neben der Dunstabzugshaube sind wahrscheinlich auch herkömmliche Analogempfänger im Einsatz, eingestellt auf einen lokalen ÖR oder Privatsender, welcher die dem persönlichen Geschmack am nahesten kommende Musik ausstrahlt.