Renaissance der Schallplatte?

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Geht mit auch so.

CD habe ich übrigens schon alle entsorgt.

 

Die Schallplatte sägt im Endeffekt weiter an den kleinen Indie Musikern und leistet dem Mainstream Gedudel Vorschub. Die Kleinen verdienen schon heute kaum was an CDs und Konzerten, Schallplatten pressen können sich die allerwenigsten wegen der Kosten leisten.

 

Echt? ich habe das Gefühl, dass gerade diese auf Platte zu bekommen sind. Das Repertoir meines Plattenladen des Vertrauens bestätigt dahin gehend meine These.

 

Das mit dem Pflegen gilt aber auch für CDs. Meine ersten 1986 (den CD Player habe ich mir damals übrigens u.a. deshalb gekauft, weil zu der Zeit die Qualität der Plattenpressungen teilweise zunehmend schlechter wurde - was ich aber mit der Zeit auch bei CDs feststellte) gekauften sehen noch wie neu aus und waren zumindest vor 2 oder 3 Jahren, als ich sie alle gerippt habe auch noch lesbar.

Ansonsten: Downloads kaufe ich nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt oder ich die Platte schon auf Vinyl habe und die CD demgegenüber z.B. keine Bonustracks o.ä. bietet (zum Digitalisieren der LPs fehlen mir Zeit und Lust).
Gestreamt wird nur um in Ruhe eine Kaufentscheidung treffen zu können.

 

Es geht um Kleinstkünstler. Indie sind auch die, die in 200er Klubs spielen. Ich meine aber die, die vor 30 Leuten auftreten. Die ihre CD Cover noch selber malen und die CDs im Direktvertrieb haben.

 

Wie sieht es heute bei "normaler" Nutzung denn mit Abnutzungserscheinungen aus? Ich kann mich erinnern dass ich meine Lieblingsschallplatte Anfang der 80er bestimmt 100 mal gehört hatte, und als ich mir dann 1985 endlich die CD holte, war das als hätte man einen dumpfen Schleier von der Musik genommen. Die Höhen waren durch das viele Abspielen scheinbar weggeschliffen. Der Plattenspieler war ein Dual 1229 von durchaus höherer Qualität, mit Absenkautomatik.

 

Ok verstehe, das ist schon etwas anders. Das Problem liegt aber hier woanders, denn die Plattenpresswerke in Europa sind komplett ausgebucht und wir haben Wartezeiten von 6 Monaten(!) ehe die Platte in die Pressung gehen kann. Dementsprechend ist klar, dass die Major Labels eine Großteil derKapazitäten binden. Hierzu gabs mal eine Reportage, wo der Inhaber händeringend überall auf der Welt die Pressmaschinen zusammenkauft, weil er sich vor Aufträgen nicht retten kann.

Das habe ich auch nie in Abrede gestellt, dass Platten einer Alterung und dem Verschleiß unterliegen.

 

Zu Friedenszeiten hat man seine Platten aus diesem Grund auf Band geschnitten und als BackUp im Schrank belassen. Im Grunde geht es mir mit dem Vinyl wie bei einem guten Buch. Das nehme ich auch gern zur Hand, lese aber inzwischen lieber auf meinem PocketBook.

 

Genau, und mit einem halbwegs guten Tapedeck und Chromdioxydcassetten (und natürlich erst recht einer Bandmaschine) klang das gar nicht mal so schlecht, war halt zeitaufwändig, da geht heute das Rippen einer CD schneller (die Musik- hat im Gegensatz zur Filmindustrie wohl die Sinnlosigkeit von Kopierschutzmaßnahmen kapiert).
Und auch wenn man sich bei Downloads das Rippen sparen kann: ich hab gern was (CD, Booklet, Plattencover) in der Hand - da kommt zum akustischen noch das haptische und optische Erleben - und möchte auch die Qualität der Ripps selbst bestimmen.

 

Mein CD-Turm (so ein Teil aus Metall) mit etwa 150 CDs staubt auch im Wohnzimmer vor sich hin, aber irgendwie kann ich mich nicht trennen. Genau wie von den Schallplatten.
Wäre irgendwie so, als würde ich Abschnitte meines Lebens weggeben. Man hat doch die eine oder anderere (gute wie schlechte) Erinnerung zu den Dingern im Kopf.