Rechtschreibung

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AW: Rechtschreibung

Schlimm wird's, wenn man in seinem Nachnamen ein "ß" hat, dies im Personalausweis auch höchstoffiziell so dokumentiert ist und manch be***** höchstoffiziell, behördlich eingesetzte Software dann wiederum nicht in der Lage ist, dies in den Datensatz zu übernehmen.
Dann muß doch wieder einmal der - faule - Kompromiss mit dem "ss" getroffen werden.

 

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Man sollte aber anmerken, daß sie lediglich an Schulen und in einigen Behörden verbindlich ist. Und daß zwischen Wahrig und Duden immer noch tausende von Unterschieden bestehen, kein Wunder vielleicht nach den vielen Widerständen und Reformen der Reform.

Vieles wurde wieder zurückgenommen, Zusammenschreibungen, Groß- und Kleinschreibungen oder phonetische Merkwüdrigkeiten wie behände, schnäuzen, aufwändig, potenzieren schreibt die eine Zeitung so, die andere nach der alten Schreibung. Die neue Dudenkorrektur für den PC unterscheidet zwischen:

Dudenempfehlung
Konservativ (bei Alternativen eher alt)
Progresssiv (bei Alternativen eher neu)
Kombiniert (konservativ wie auch progressiv erlaubt)
Alte Rechtschreibung
Von Presseagenturen bevorzugte Variante

Wer soll sich in diesem Durcheinander noch zurechtfinden? In der Schweiz ist bei den großen Tageszeitungen wieder eine Rückkehr zur "Alten Rechtschreibung" zu beobachten (abgesehen vom ß nach kurzen Vokalen, das es in der Schweiz auch vor der Reform nicht gab), viele Literaturverlage nutzen immer noch die alte Schreibung. Ich persönlich ebenfalls, weil es da halbwegs klare Regeln gibt und kaum Varianten. Sollte es einmal eine einheitliche, variantenbereinigte neue Rechtschreibung geben, in der auch keine Fehler mehr möglich sind wie: "Es tut mir Leid", (im neuen Harry Potter ist das "leid" wieder klein, aber "Ich habe Recht", grammatisch das gleiche, noch groß), passe ich mich vielleicht an. Aber das wird wohl noch Jahrzehnte dauern.

 

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Am besten wir gehen wieder zurück zur ganz alten .

Dann muss jeder neu lernen .

Dann schreibt man Tür wieder Thür oder Tier - Thier.

 

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Dann lieber malen statt schreiben!

 

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In der Schweiz spricht man Masse und Maße also gleich aus.

Gruß (Gruss)
digifreak

 

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Ja. Betonung auf dem a, scharfes s und demzufolge kurzes e.

 

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Sechs Varianten. Das finde ich wirklich lustig.

Wie war das eigentlich vor der Reform? Da gab es doch bestimmt nur eine Variante, oder?

 

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So ist es. Der aktuelle Duden war des Maßstab. Und das hielt dann etliche Jahre, bis zum nächsten, in dem behutsam Veränderungen aufgenommen werden. Jetzt erscheint alle 2-3 Jahre ein reformiertes Exemplar mit ca. 5000 Änderungen zum Vorexemplar und ungefähr der gleichen Anzahl an Unterschieden zur Konkurrenz von Bertelsmann.

Für Schüler gibt es zur Zeit überhaupt kein gültiges Rechtschreiblexikon, weil die in den Schulen noch erlaubten ersten beiden Reformen durch den Rechtschreibrat in weiten Teilen wieder zurückgenommen wurden, was sich in den neuen Wörterbüchern mit unterschiedlichen Auslegungen spiegelt. Vieles, was an den Schulen noch gelehrt wird, ist im neuen Duden oder im neuen Wahrig also nicht mehr erlaubt. Und vieles, was in diesen neuen Büchern vorgeschrieben wird, ist nach den Schulbüchern verboten. Gerade im Bereich der Groß- und Kleinschreibung und vor allem in der Gertrennt- oder Zusammenschreibung ergeben sich eklatante Unterschiede.

Die alte Rechtschreibung ist zwar auch nicht ohne Fehler und Widersprüche, aber in sich relativ geschlossen, jedenfalls ein eindeutiges Regelwerk ohne viele Varianten und Ausnahmen. Es wird noch etliche Jahre, wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis man sich auf eine neue Einheitlichkeit geeinigt hat. Schlimm daran ist, daß man Rechtschreibung nicht durch Auswendiglernen der Regeln verinnerlicht, sondern durch wiederholtes Lesen der Schreibung, durch Gewöhnung. Wenn man so wie jetzt viele Varianten nebeneinander liest, verliert man jede Sicherheit. Den meisten ist es inzwischen egal geworden, die schreiben irgendwie nach Gefühl, mal groß, mal klein, mal zusammen oder auseinander. Nur das ss statt ß nach kurzen Vokalen setzt sich durch, andererseits schreiben viele inzwischen auch das vorgeschriebene ß nach langem Vokal mit ss. Strasse zum Beispiel taucht immer öfter auf, vor kurzem habe ich Massschuhe an einem Laden gelesen! Oder die Kinder lernen, nach dem Gehör zu schreiben, also nach kurzem Vokal ss, warum dann nicht bei Bus oder Verständnis?

 

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Das "Problem" der alten Rechtschreibung sind in der Tat die Ausnahmen. Zu jeder Regel gab es zig Ausnahmen und Besonderheiten.

Das haben die werten Reformer zu verbessern versucht. Beim "ß" ist ihnen das auch gelungen -- aber die Versuche, die Getrennt Schreibung und Groß-Schreibung logischer zu machen, ist gewaltig in die Hose gegangen. Daher jetzt dieses Varianten-Wirrwarr.

Japp. Aber das Anwenden einer einfachen (!) Regel verbessert die Sicherheit beim Schreiben. Jeder kennt das doch: Wie wird das noch gleich geschrieben? Und wenn man dann anfängt, darüber nachzudenken, wie etwas und warum geschrieben wird, geht es richtig in die Hose.
Alle schimpfen über die neue ß-Regelung. Aber keiner dieser Leute kann die alte Regel vollständig (!) aufsagen.

Das ist auch der gezielten Desinformationspolitik und Stimmungsmache gewisser Boulevard-Medien zu verdanken.

Und eines darf man auch nicht unterschätzen: Noch vor 15 Jahren ist das allermeiste, was man an gedruckten Texten zu lesen bekommen hat, von Lektoren korrigiert worden. Aber seit jeder einen PC daheim hat und sich seine "Drucksachen" selbst herstellen kann und seit das Internet immer mehr zum Informationsmedium geworden ist, liest man immer mehr Text, der niemals eine ordentliche Korrektur erfahren hat.
Bestes Beispiel ist doch der Deppenapostroph. Keiner weiß, woher er kommt, aber alle machen mit.

Gag

 

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Ja. Das erlebe ich auch oft. Liegt allerdings zum Teil auch daran, dass z.B. in Mail-Signaturen keine Sonderzeichen verwendet werden, damits die Jungs und Mädls in London auch lesen können
Ich bleibe aber beim "ß". Auch wenn die dann irgend ne Hieroglyphe angezeigt bekommen...

Schönen Gruß