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Radio ab 2010

Dieses Thema im Forum "Digital Radio / DAB+" wurde erstellt von dirkey, 10. Oktober 2007.

  1. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Radio ab 2010

    In den USA läuft das System aber auch über einen ganzen Verbund von (nicht geostationären) Satelliten, was ziemlich teuer ist und eigentlich nur den Vorteil hat, daß man ähnlich wie bei GPS nahezu überall Empfang hat, wo die Sicht zum Himmel frei ist.

    Die europäische Alternative Worldspace ist hingegen durchaus auch ohne Pay TV finanzierbar, da lediglich ein ganz normaler Satellit mit L-Band Kapazitäten benötigt wird und somit keine höheren Übertragungskosten anfallen, wie bei einer DVB-S Übertragung im Ku-Band.
    Und mit jährlichen Kosten von ca. 1-2 Millionen Euro pro Jahr und Multiplex, könnte man das verdammt lange betreiben, bis man auf die Kosten kommt, die in den letzten 10 Jahren für DAB verbraten wurden.

    Gruß Indymal
     
  2. dave1980

    dave1980 Gold Member

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    AW: Radio ab 2010

    Das für DAB ne Menge Geld verbraten wurde, möchte ich garnicht verneinen. Es hat sich bisher nicht durchgesetzt. Daher strebt man jetzt mit DAB+ einen Neustart an.

    Man brauch aber ein System, was indoor (auch im Erdgeschoß eines Hochhauses) und natürlich mobil taucht. Und bei der Euro-Variante via SAT habe ich meine Bedenken.

    Erstens sprechen wir in Europa über dreißig verschiedene Sprachen und in den USA eben nur eine mit ein paar kleine anderen Sprachgruppen und dazu ist die Fläche, die abgedeckt werden muss, um ein vielfaches höher als in Europa.

    Zweitens denke ich, dass sich kaum eine private Hörfunkanstalt sich das leisten kann bzw. will, da die meisten nur eben in Deutschland bzw. regional empfangbar sein wollen.

    Das Digital Radio, wo wir drüber diskutieren, soll das analoge Radiosystem (UKW, MW) langfristig ersetzen.
     
  3. Indymal

    Indymal Talk-König

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    AW: Radio ab 2010

    Du solltest das auch nicht falsch verstehen...

    Worauf ich hinaus wollte ist, daß ein simpler Satellit schätzungsweise 50-100 Millionen Euro kostet, bevor er betriebsbereit im Orbit steht.
    Danach kann man knapp 20 Jahre lang ganz Europa oder auch nur einzelne Ländern mit Signalen versorgen. Die Betriebskosten sind in dieser Zeit gleich Null, da lediglich dafür gesorgt werden muss, daß der Sat auf Position bleibt.

    Und solange man nicht bei den Abzockern von Astra landet, bedeutet dies sehr günstige Übertragungskapazitäten, die nur ein Bruchteil dessen kosten, was für eine deutschlandweite Komplettversorgung via DAB nötig wäre.

    Somit wäre Sat Radio als Alternative zu DAB (mit geringfügigen Mehrkosten) durchaus wirtschafftlich, auch für frei empfangbare Angebote.
    Insbesondere für Sender, die auf eine hohe Reichweite abzielen, und momentan im Bereich der Mittel- und Langwelle senden.

    Den weiteren Ausbau von DAB bzw. den Nachfolgetechnologien wollte ich damit aber nicht in Frage stellen. Sat Radio wäre eben nur noch eine zusätzliche Option für jene Sender, die ihre Reichweite erhöhen wollen.

    Daß es für kleine Lokalsender zu teuer wäre, die momentan nur über einen einzigen Sendeturm mit 1KW verbreitet werden ist logisch... landesweite Regionalsender wie FFH oder Antenne Bayern könnten es sich aber mit Sicherheit leisten.

    Gruß Indymal
     
  4. Beobachter7

    Beobachter7 Silber Member

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    AW: Radio ab 2010

    Die USA sind v.a. wesentlich dünner besiedelt, im Durchschnitt wenigstens, was ein entsprechend dichtes Sendernetz im Vergleich zur Satellitenabdeckung pro Hörer teurer macht als in Europa.

    Worldspace wird vermutlich auch nur so ein Programmbouquet bieten wie "Music Choice", also Spartenmusikkanäle ohne Ansagen.
     
  5. j-g-s

    j-g-s Senior Member

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    AW: Radio ab 2010

    Da Deutschland ja auch auf das L-Band setzt.
    Vielleicht ist es möglich per Satellit Deutschland weit Programme per L-Band zu verbreiten, etwa Deutschlandfunk, Deutschlandradio oder einen deutschlandweiter Verkehrskanal.
    Die Kosten dürften sogar niedriger als hunderte Kleinst-Sender sein.

    Am besten per DAB
     
  6. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Radio ab 2010

    Alleinige Verbreitung von Radioprogrammen über Satellit wird sicherlich nicht funktionieren, da nicht überall Sichtkontakt zum Satelliten besteht und das Signal in solchen Fällen abgeschattet wird. Das betrifft z.B. die Ballungsräume mit hohen Gebäuden und Tunnel. Auch bei Straßen welche durch bewaldede Gegenden führen ist das Satellitenempfangssignal abgeschattet, betrifft z.B. einige Landstraßen.
    Hier wären zusätzliche terrestrische Sender notwendig.
    Falls allerdings zuviele zusätzliche terrestrische Sender notwendig wären dann könnte man auch gleich komplett auf terrestrische Verbreitung setzen.

    Ansonsten halte ich den Vorschlag für gut das L-Band komplett für die Verbreitung von Rundfunk über Satellit zu nutzen.
    Für DAB+ reichen die Frequenzen des kompletten VHF III-Bandes sicherlich.
    Falls es in jeder Region 6 Muxe geben sollte mit min. 10 Radioprogrammen pro Mux, macht das min. 60 Radioprogramme.
    ÖR + werbefinanzierte Private werden pro Region wahrscheinlich nicht mehr anbieten können, schon aus wirtschaftlichen Gründen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17. Juni 2008
  7. j-g-s

    j-g-s Senior Member

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    AW: Radio ab 2010

    Mein Gedanke war, hier im Mittelgebirge ist es grundsätzlich schwierig mit wenigen Sendern eine Fläche abzudecken. Es gibt immer wieder Täler und Abschattungen und die Rundfunkanstalten oder wer auch immer die Sender betreibt sind auf Grund der niedrigeren Siedlungsdichte wohl nicht bereit genügend Sender aufzubauen und zu betreiben.
    Ähnliche Probleme kann es auch in Schluchten zwischen Hochhäusern geben.
    Wenn man einen Satellit als einen sehr hohen "Fernmeldeturm" ansieht, so könnte dieser in der Fläche von Deutschland eine Grundversorgung im Freien darstellen.
    In den meisten Fällen währe ja die Sicht nach oben frei (außer man steht im Wald, im Sauerland).

    Für L-Band braucht man sicher Sichtverbindung, also ist das L-Band im Gebirge nur nutzbar wenn der Sender über den Bergen steht.

    Aber sicher ist eine Versorgung im Band-III besser, quasi UKW-Ausbreitung.

    Nur müssten es mehr stärkere Sender werden.

    Hier gibt es in der Umgebung drei Sender: Siegen-Süd (gut), Füllsender Siegen (auf dem Hügel Giersberg, hat aber DVB-T) und Ederkopf (sehr gut ,warum ohne DVB-T???), sowie weiter Nordhelle und Schmallenberg fürs restliche Sauerland.

    Nur ist mein Ort wieder durch Berge etwas abgeschirmt und teilversorgt.


    [​IMG]

    Von der Nachbarregion (RP) kommen dann noch Linz und Koblenz_Kühnkopf in Frage, was aber bei 1kw zu weit sein dürfte.

    Der DAB Status von dem näher gelegen Bad Marienberg ist unklar,
    vielleicht bekommt der ja DAB und DVB-T.

    Am besten würde hier der ehemalige TV-Umsetzer (analog K11 V, mittel großer Turm) auf DAB aufgerüstet. hoff


    Standort: Freudenberg bei Siegen
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juni 2008
  8. TV_WW

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    AW: Radio ab 2010

    Das Problem ist dass man den Satelliten geostationär plazieren muss. Wenn man den Satelliten direkt über Deutschland positionieren könnte wäre die Sache relativ einfach, nur kann man das leider nicht.
    Um eine geostationäre Bahn zu erhalten muss man den Satelliten über dem Äquator positionieren, was für den Empfang in Deutschland einen rel. ungünstigen Einfallswinkel der Funksignale bedeutet. Die Funkwellen fallen in unseren Breitengraden schon ziemlich flach ein. Wenn eine höhere Erhebung (Berg) den direkten Empfangsweg zwischen Satellit und Empfänger abschattet dann ist der Empfang auch recht ungewiss.
    Ein möglicher Ausweg wäre es mehrere Satelliten in einem niedrigeren Orbit zu verwenden (so wie es z.B. bei dem Sirius Radiosystem in den USA umgesetzt wurde).
    Alternativ bleibt noch die Nutzung eines Hybridsystems: Geostationärer Satellit(en) und terrestrische Füllsender, wie es z.B. das XM Radiosystem in den USA verwendet.

    Was mit einem geostationären Satelliten nicht an allen Orten in Deutschland sichergestellt werden könnte.

    Ein Problem dass ich in diesem Zusammenhang auch sehe wäre die Abhängigkeit von kommerziellen Betreibern welche womöglich ihren Unternehmenssitz im Ausland haben. Ich halte es für unvernünftig dass Rundfunksysteme über die Informationen wie z.B. der Verkehrsfunk laufen komplett an private u. kommerzielle Betreiber abgegeben werden.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Juni 2008
  9. j-g-s

    j-g-s Senior Member

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    AW: Radio ab 2010

    So gesehen kann das L-Band nur als Notlösung dienen, etwa wenn nicht genügend im VHF-III frei währe.
    Für eine flächendeckende Versorgung müsste man im L-Band also einen ähnlichen Aufwand an Masten treiben wie beim Handynetz.
    Und nicht alle DAB-Radios scheinen L-Band zu unterstützen.

    Dann doch lieber _mehr_ _starke_ VHF-III Sender,
    da kann dann der Abstand zwischen den Sendern größer werden und
    das Signal kommt dann doch noch irgendwie über die Berge.
     
  10. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    AW: Radio ab 2010

    Das L-Band war bei DAB noch nie für die flächendeckende Versorgung gedacht, sondern nur für lokale Radiosender. Max. für das Stadtgebiet von Berlin.

    Ja, für ein Gleichwellennetz im L-Band dürfen die Sendemasten max. 17 km entfernt voneinander stehen. Das entspricht ungefähr auch dem max. Abstand von Basisstationen im E-Netz.

    Zumindest brauchen die DAB-Geräte in Großbritannien keine Tuner für das L-Band, da dort nur im VHF-Band gesendet wird.

    So wie die Sache aussieht werden ab 2009 zumindest drei VHF-Kanäle (5, 11, 12) für DAB/DAB+ nutzbar sein.