Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Anzeige

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Zitat:
>>
Nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist die Welt noch in Ordnung. Da hat man aber auch ausreichend Geld durch die Gebühren. Dummerweise werden aber auch hier kaum noch Menschen unter 50 Jahren erreicht. <<

Hä?
Bis zu 12mal (geschätzt) der "Tatort" jede Woche und für Unterhaltung gilt
scheinbar als Zielgruppe 50+.
Wären nicht die wöchentlichen Sendungen wie report, Kontraste und Co und die regelmässigen Nachrichten, die ja gottseidank (Achtung Satire) politisch neutral gewichtet sind, dann wäre Deutschland dank der Privaten zur kollektiven Verblödung verdammt.
Sorry, aber für mich ist da recht wenig in Ordnung...

 

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Vielleicht könnte man ja ne Castingshow an den Start bringen, in etwa so:
Deutschland sucht frische TV-Gesichter (mit Köpfchen und gutes Aussehen ).

 

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Das Aussehen würde man ja noch hinkriegen , aber das andere ????

 

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Dann nimmt man halt ein Dreigespann:
Der erste kennt sich aus, den zweiten kann man ansehen und der dritte hat eine gute Stimme.

 

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

SVOD wird es irgendwann so gehen wie der Videocassette oder der DVD in der Videothek - nach Anfangseuphorie das Dümpeln im Mittelmaß.

Das verschwindet wieder aus der Mainstream-Wahrnehmung.

 

AW: Rückzugswelle: Verliert das deutsche TV sein Gesicht?

Abgesehen davon, dass der Tatort eher die Ausnahme von der Regel ist, ist die Quote bei den U50 auch nur im Ersten wirklich gut. Außerdem ist selbst dieses Feigenblatt nicht unbedingt der Erfolg in der werberelevanten Zielgruppe, zu dem es gern geschrieben wird.

Als Beispiel können wir etwa den Kölner Tatort nehmen. Im April hatte er 10,73 Millionen Zuschauer. Davon waren aber "nur" 3,30 Millionen Zuschauer (mit einem Marktanteil von 25,3%) im Bereich 14-49. Alleine die Gruppe der 50-59er erreichte aber 2,6 Millionen Zuschauer.
Wenn man also die Gesamtbevölkerung hinzunimmt, hat von grob geschätzt 33 Millionen Deutschen, die innerhalb der Zielgruppe 14-49 sind, nur jeder zehnte diesen Tatort gesehen. Dagegen hat von den etwa 13 Millionen 50-59-Jährigen jeder fünfte den Krimi eingeschaltet. Bei der Gruppe der Ü60er ist der Wert sogar minimal besser. Währenddessen wird der Anteil der 14-29-Jährigen noch wesentlich schlechter sein als schon bei den 14-49-Jährigen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass in der Gruppe vielleicht nur jeder Zwanzigste den Tatort eingeschaltet hat.

Wie kommt das zustande? Jüngere Menschen sehen generell weniger fern. Während der durchschnittliche 60-Jährige mehr als 300 Minuten am Tag den Fernseher einschaltet, sind es bei den 20-29-Jährigen nur 128 Minuten am Tag. Das heißt, die hohen Quoten beim Tatort beweisen nur, dass von den wenigen jungen Leuten, die am Sonntag vor dem TV sitzen, relativ viele den Tatort gucken. Die allermeisten machen aber was ganz anderes. Alleine im letzten Jahr ist die durchschnittliche Sehdauer bei den 20-29ern um ganze 6% gefallen. Der Kuchen wird somit kleiner, aber die Verteilung des Kuchens bleibt dabei möglicherweise gleich. Und genau das bringt dem Tatort die guten Marktanteile bei den Jüngeren.

Und wie gesagt, der Tatort ist eher die Ausnahme von der Regel. Lustig wird es, wenn man auch Sendungen wie den Musikantenstadl auseinander nehmen würde.