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Quotenflop "Deutschland 83" – Traut man RTL keine Qualität zu?

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 7. Dezember 2015.

  1. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    Keine Vorurteile. RTL und Sat1 haben ihr Image selbst geschaffen. Wer jahrelang nur Schrott als Eigenproduktionen sendet, muss sich nicht wundern, dass das Publikum keine Qualität mehr erwartet. In einem Secondhand Laden erwartet auch keiner urplötzlich 1A Ware.
    Will man auch ältere Zuschauer, die man nunmal für Quoten über 4 Mio Zuschauer auch braucht, zurückgewinnen, muss man konstant zumindest in zwei Sendeplätze auch wieder mit Qualität bespielen.


    Schade ist das allemal, den beide Produktionen hatten wirklich internationales Format und waren wirklich gut. Auch schade, dass viele Folge 3 und 4 von Deutschland 83 keine Chance gab, die waren hervorragend.
     
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  2. Eike

    Eike von Repgow Premium

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  3. sebbe_bc

    sebbe_bc Talk-König

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    Genau das isses, für Deutschland 83 hat man im sonstigen Umfeld und in den eigenen Sendungen kaum bis gar nicht berichtet. Sodass dann nichtmal der Einmaleffekt für Neugierde mitgenommen wurde. Auch beim "höherwertigen" Programm, dem Klitschko-Kampf, wurde keine Promo gesendet um das sonst fernbleibende RTL-Publikum darauf aufmerksam zu machen.
     
  4. ahansi

    ahansi Gold Member

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    Gut geschrieben, Herr Florian Hellmuth!
    Es ist hierzu alles gesagt und die Masse im Netz hat es eindeutig bestätigt. Man kann nur hoffen, das RTL dieses zur Kenntnis nimmt und endlich mal darüber nachdenkt, in Zukunft endlich wieder anspruchsvolle Inhalte zu produzieren und zu senden. Denn was dort in den letzten Jahren abläuft, gibt selbst den jüngeren Zuschauern langsam aber sicher zu denken.
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. Dezember 2015
  5. Fragensteller

    Fragensteller Wasserfall

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    Wird an Deinem abgrundtiefen Hass gegen Privatsender doch nichts ändern. Schaust Du Deutschland 83? Hast Du Mordkomission Berlin 1 auf Sat.1 gesehen? Du wirst es doch eh nicht schauen. Hast Du denn "Weißensee" auch wirklich gesehen (wäre vergleichbar mit Deutschland 83)?

    Das kannst Du träumen, stimmt aber nicht. Bei unter 50-jährigen spielen ARD und ZDF kaum eine Rolle. Und Quoten fährt man dort mit ähnlichen Qualitätsprogrammen ein wie bei den Privaten (zB "Sturm der Liebe" oder SOKO Hintertupfingen)...

    Serien
     
  6. UltimaT!V

    UltimaT!V Board Ikone

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    Über die vergangenen Jahre hat sich das Fernsehen selber ein Bein gestellt und wundert sich jetzt drüber dass es stolpert? Das ist schon sehr überheblich. Würden die Sender, allen voran die Privaten, die Qualität nicht die letzten Jahre zu Gunsten des Gewinns immer mehr zurückgefahren haben, würde es wohl kaum in dieser Sinn- & Qualöitätskrise stecken. Wer sich selbst ein Grab schaufelt... Also warum wundert sich jeder drüber, wenn die Sender nun über die letzen Jahre in qualitativ gute Serien und Filme nicht investiert haben. Jetzt wo es versucht wird, nimmt man manche Sender nicht mehr ernst.

    Und da allen voran RTL eher daran interessiert nur das Beste vom Zuschauer zu wollen, sein Geld (HD+ und KabelHD), wird das eben von immer mehr verstanden. Und der Zuschauer zeigt es RTL & Sat1 eben über sinkende Quoten. Ich schätze RTL könnte nun selbst ein deutsches Game of Thrones produzieren und selbst das würde wohl nicht den Erwartungen mehr entsprechen. Also die haben über die letzen Jahre sich selber sehr gut ruiniert. Aber so lange ihre Gewinne noch stimmen können sie zufrieden, was scheren die Sender da scheiternde gute Fiktion.
     
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  7. ahansi

    ahansi Gold Member

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    Ich hasse RTL nicht, ich kritisiere den Sender nur ständig, weil man diesen nicht mehr schauen kann, weil er nur Müll sendet. Und ja, bis auf Sat1, habe ich die anderen Serien gesehen. Und übrigens, Weißensee kam nicht bei den Privaten. Wenn es um Sachen mit Anspruch geht, weiß ich schon selbst, wo ich hinzappen muss.

    Finde Dich endlich damit ab, dass derzeit die "Masse" keine Lust mehr auf RTL hat.

    So hat jeder seine eigene Meinung, da musst Du mir Deine Meinung nicht ständig als eine Art "Gesetz" verkaufen.
     
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  8. germankid

    germankid Silber Member

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    Na, das würde ich so nicht sagen.
    Wenn ich mich mal in meinem Freundeskreis umschaue, in dem vom normalen Arbeiter bis zum Studenten wirklich jede Gruppe vertreten ist, wird wieder viel mehr ÖR geschaut.
    Gerade die kleinen Sender wie ZDF Neo oder EinsPlus werden häufiger geschaut (Dokus, Neo Magazin, Auf dem Sofa durch etc.)...
    Aber auch ARD (Tatort), NDR (extra3) oder ZDF (Heute Show) werden eingeschaltet.

    Die Privatsender werden noch ab und an für Filme, Circus Halligalli oder Die Simpsons eingeschaltet...

    P.S.: Mein Freundeskreis liegt in der relevanten Zielgruppe (Die Personen sind zwischen 23 und 30 Jahre alt).
     
  9. Spoonman

    Spoonman Lexikon

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    Damit meine Gegenmeinung von gestern Nacht im anderen Thread nicht untergeht, poste ich sie hier einfach noch mal. ;)

    Wenn die erste Doppelfolge bei RTL rund 3 Mio. Zuschauer hatte und die zweite Doppelfolge nur noch 2 Millionen, dann liegt das wohl kaum am schlechten Image von RTL, an den Werbeunterbrechungen oder am vermeintlichen Niedergang des linearen Fernsehens - sondern eher an der Serie selbst.

    Ich habe jetzt alle 4 bisher gesendeten Folgen gesehen und werde auch weiter dranbleiben, weil mich das Thema interessiert. Ansonsten bin ich aber sehr zwiegespalten. Was die schauspielerischen Leistungen und den "Look" der Serie angeht, kann man eigentlich nicht meckern. In einigen Szenen tragen die Darsteller ein bisschen sehr dick auf, aber das war vielleicht im Hinblick auf das RTL-Publikum (und auch auf das US-Publikum) so gewollt. Bei den Kulissen hat man sich Mühe gegeben, das Jahr 1983 detailgenau abzubilden - auch wenn es ein paar Außreißer gibt, z.B. eine gelbe Mülltonne (das duale System mit dem "grünen Punkt" gibt es erst seit den frühen 90ern).

    Größere Schwierigkeiten habe ich mit der Handlung und mit der Charakterisierung der Figuren. Martin alias Moritz wird in Windeseile zum Spion wider Willen und funktioniert dann über weite Strecken wie ein Roboter. Von seinen Ängsten, Zweifeln oder Skrupeln bekommt man wenig mit - dabei wäre das für mich eigentlich der interessanteste Aspekt gewesen. Der echte Moritz Stamm wird von einer DDR-Agentin einfach im Zug erschossen, und niemand vermisst ihn. (Ansatzweise wird das zwar damit erklärt, dass er Vollwaise ist, aber hochgradig unglaubwürdig bleibt es trotzdem.) Die Schwägerin des Generals belauscht Martin/Moritz, als er nach Hause in die DDR telefoniert, aber da sie als Säuferin gilt, glaubt ihr niemand. Nunja... Da gleitet es eigentlich schon auf James-Bond-Niveau ab. Ohne dass ich jetzt zu viel spoilern will: Die Geschichte mit der NATO-Sekretärin wirkt auch ziemlich hanebüchen.

    Als ich gehört hatte, dass es in "Deutschland 83" um einen aus der DDR eingeschleusten Agenten geht, hatte ich gedacht, dass viel Zeit darauf verwendet wird, zu zeigen, wie er sich im Westen zurechtfindet. Das wird aber nur in der 1. Folge kurz angerissen ("Plastik" statt "Plaste", "Orange" statt "Apfelsine", das Steak von der Kuh...). Danach ist man mitten in einem 08/15-Spionage-Plot, der nicht besonders authentisch wirkt. Auch die Dialoge wirken auf mich zum Teil überhaupt nicht 80er-Jahre-mäßig.

    Dass die Serie in den USA gute Kritiken bekommen hat, ist gar nicht so überraschend, denn hier wird mit Stilmitteln des US-Fernsehens gearbeitet, und die deutschlandspezifischen Detailfehler fallen den US-Kritikern natürlich nicht auf. Logikfehler werden in Amerika anscheinend sowieso leicht verziehen, solange die Optik stimmt.

    Für das deutsche Publikum ist "Deutschland 83" aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch. Für ein spannendes Spionagemärchen ist das Ganze zu deutsch, für eine deutsch-deutsche Geschichtsaufarbeitung ist es zu amerikanisch. Und identifizieren kann man sich weder mit den ost- noch mit den westdeutschen Figuren. Manche sind auch schon tot, wenn man gerade anfängt, sich mit ihnen anzufreunden.

    Der Vergleich mit "Weissensee" mag zwar hinken, aber er bietet sich nun mal an. Und da waren die Figuren deutlich besser charakterisiert. Man konnte mit ihnen mitleiden oder sie hassen - das fehlt mir bei "Deutschland 83".

    Ansonsten vermute ich auch, dass der Sendeplatz falsch gewählt war. RTL hätte mit dieser Serie ein öffentlich-rechtlich geprägtes Publikum zu sich rüberziehen können, und das hätte man am besten montags um 21:15 Uhr hingekriegt, nach "Wer wird Millionär?" - erst recht, wenn man extra ein zweiteiliges WWM-80er-Special produziert, um Werbung für die Serie zu machen.

    Bei DWDL war zu lesen, dass das Autoren/Produzenten-Ehepaar vorher für "SOKO Leipzig" im ZDF gearbeitet haben. Für "Deutschland 83" waren sie aber bewusst auf RTL zugegangen, weil sie sich eine schnellere, direktere Zusammenarbeit erhofft hatten als mit den Öffentlich-Rechtlichen. Das ist natürlich eine schallende Ohrfeige für ARD und ZDF, und man kann nur hoffen, dass diese Ohrfeige die ÖR-Verantwortlichen ordentlich schmerzt, damit ihnen klar wird, dass sie mit ihren finanziellen Mitteln eigentlich mühelos in der Lage sein müssten, jährlich zumindest 1-2 Serien mit internationalem Format und internationalen Vermarktungschancen zu produzieren. Fähige Schauspieler gibt es bei uns schließlich zur Genüge.
     
  10. Spoonman

    Spoonman Lexikon

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    Zitat aus der Kolumne:

    Nur um der Legendenbildung vorzubeugen: Im Hinblick auf die Kritiken stimmt das. Und wie schon oben geschrieben, sollte das eine Ermutigung für deutsche Serienmacher sein, denn es zeigt, dass man sich qualitativ nicht hinter vielen US-Serien verstecken muss. Aber was die Einschaltquoten angeht, ist der "Erfolg" dann doch sehr überschaubar. Die Zuschauerzahlen bei Sundance TV lagen zwischen 66.000 (Folge 1) und 143.000 (Folge 5). Bei der letzten Folge waren es 107.000. Klar, für eine fremdsprachige Serie mit Untertiteln auf einem kleinen Kabelsender mag das achtbar sein. Aber es ist eben auch nichts Besonderes.

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