Premiere - Der Börsengang/Kursentwicklung

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AW: Premiere - Der Börsengang/Kursentwicklung

Ich arbeite zwar im Finanzbereich - habe mich bisher aber noch nicht intensiv mit dem beabsichtigten Börsengang beschäftigt. Aus (begründeten?) Vorurteilen, habe ich jedoch meine Kollegen (Anlageberater) schon mal gewarnt, keinem Kunden die Zeichnung bzw. den Kauf von Premiere Aktien zu empfehlen. Ich habe mir soeben den Link von Schwarzer Lord genutzt und mir den Bericht einmal durchgelesen.

Von entscheidender Bedeutung sind dabei folgende (sinngemäße) Aussagen: "... es handelt sich um eine Mischung aus Kapitalerhöhung und Umplatzierung der Altaktionäre... und ... der Großteil des Erlöses, der Premiere zufließt, wird zur Schuldentilgung verwendet ...".

Ich würde das mal so übersetzen:
Die derzeitigen Gesellschafter (Permira, Dr. Kofler und die früheren Kirch-Gläubigerbanken BayernLB / HVB) verkaufen ihre Anteile - machen also Kasse um Ihre Cappus zu finanzieren und die jetztigen Gläubiger, die große Angst um ihre Kredite haben, erhalten ihr Geld zurück. Das alles ermöglichen ihnen die neuen (naiven) Aktionäre ! Deshalb finger weg - diese Neuemession ist meines Erachtens nur was für "Premierefans" (siehe Borussia Dortmund). Für die Investitionen (von denen teilweise in den vorherigen Beiträgen "geträumt" worden ist) wird da nicht viel übrig bleiben.

 

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Emailer, deine Aussagen haben schon etwas. Ein Groschenkrimi könnte nicht besser sein

Premiere wird durch mehr als vier Banken begleitet beim Börsengang (was übrigens gesetzlich auch vorgeschrieben ist). Natürlich versucht man aus den defizitären Bilanzen rauszukommen. Aber sicherlich nicht mit dem Ziel, schnell alte Gläubiger zu befriedigen und dann den ganzen Karren richtig gegen die Wand fahren zu lassen.

Dies würde einen erheblichen Imageverlust der Banken bedeuten, den sie sicherlich nicht riskieren wollen. Zumal Banken selber an der Börse vertreten sind und selber von Ratingagenturen wie Standard & Poor's und Co. bewertet werden. Das musste jüngst erst die Dresdener Bank und andere spüren.

@ Schwarzerlord

Nach Deinen Ausführungen muss ich leider davon ausgehen, dass Du von der ganzen Materie keine oder kaum Ahnung hast, anders kann ich mir Deine Ausführungen zu den von "Herrn Kofler geäußerten Einschätzungen" zu den Emissionsgewinnen nicht erklären.

Richtig ist, dass er seine Einschätzungen abgibt diesbezüglich. Die Zahlen wählt er aber nicht frei nach Gusto. Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht den Börsengang mindestens durch ein Kreditinstitut begleiten zu lassen, stellen diese Banken zumeist auch eine Schätzung zum Emissionsgewinn auf, da diese auch mitentscheiden, wieviele Papiere maximal gezeichnet werden.

PS: Nein, ich bin kein Premiereangesteller und nein, ich werde keine Premiere Aktien zeichnen.

 

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Das sind ja sensationelle Neuigkeiten.

Wenn du in der Finanzbranche arbeitest, solltest du eigentlich wissen, daß genau das der Geschäftszweck von Permira ist. Permira kauft (ihrer Meinung nach) unterbewertete oder marode Unternehmen, um sie profitabel zu machen und später weiterzuveräußern.

Das alles war doch klar, seitdem der Börsengang im Gespräch ist. Natürlich wird die Premiere-Aktie kein Witwen- und Weisenpapier. Ein Unternehmen, das vor zweieinhalb Jahren praktisch pleite war wird nicht plötzlich zum Blue Chip.
Und ob es gelingt, das PayTV-Geschäft in Deutschland mittelfristig profitabel zu machen, ist durchaus nicht sicher.
Aber für einen risikobereiten Anleger sind gerade Turnaround-Werte interessant.

Bevor aber keine genaueren Daten veröffentlicht werden, läßt sich sowieso keine seriöse Aussage über Sinn oder Unsinn der Zeichnung treffen.
Für mich ist entscheidend, mit welcher Bewertung Premiere an die Börse gebracht wird.

 

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NedFlanders, mir ist schon klar, dass es der Geschäftszweck von Premira ist Beteiligungen mit möglichst hohem Gewinn weiterzuverkaufen. Auch stimme ich dir zu, dass Premiere sicherlich nicht gleich gegen die Wand gefahren wird, aber bei den hier teilweise beschriebenen Geschäftspraktiken, die im Moment nur darauf abzielen hohe Abozahlen zu veröffentlichen, bin ich mittelfristig sehr skeptisch für die Kursentwicklung.

Einen fairen Wert bzw. Emissionspreis für Premiere zu finden halte ich übrigens für kaum möglich. Mit Kurs/Gewinn- oder Umsatzverhältnis, Buchwert, Cash Flow, Zukunftsaussichten, Branchenvergleich, etc. wird man sicherlich nicht wirklich weiterkommen. Als Aktionär kann man nur hoffen, dass man bei positiven Newsflow später einen Dritten findet, der bereit ist mehr für die Aktie zu bezahlen.

Ich wollte nur die Leute in den vorherigen Beiträgen (mit ihren Wünschen und Vermutungen zur Verwendung "des vielen Geldes") auf den Boden der Tatsachen zurückholen, weil nach dem Börsengang nur relativ wenig "frisches" Geld für Investitionen zur Verfügung stehen wird. Aber einige Hundertmillionen sind ja auch was.

 

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Leider total daneben. Ich bin auf wenige Dinge im Leben eingebildet, aber von der Börse/Aktien habe ich wohl viel mehr Ahnung als die meisten hier. Ich war u.a. StarTrader bei Consors und werde ab Februar im Aufsichtsrat einer Firma sitzen.
Ich rate keinem diese Aktie zu kaufen. Gesellschaften wie Permira, Blackstone, KKR u.a. sind auf schnelle Gewinne aus, auch wenn dies in der aktuellen Berichterstattung anders dargestellt wird.

 

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Ich schätze mal, daß ca. 150-180 Mio.€ nach dem Börsengang übrig bleiben. Das Ding wird mit Sicherheit durchgezogen, da die Altaktionäre schnell Kohle sehen wollen.

 

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Schön @ Schwarzer Lord.

In der Sache kam leider nicht viel rüber. Darüber hinaus würde mich interessieren, welche Firma das denn ist, wenn es dir nicht zuviel privat ist.

By the way: Warum machst Du solche Aussagen (Einschätzungen Kofler..), wenn Du es eigentlich besser wissen müsstest?...

 

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Ich werde mir Umsätze/Gewinne im Jahr 2004 genauer angucken, bevor ich Aktien kaufen würde.

Aber eigentlich sieht es ganz gut aus. Premiere hat eine sehr gute Stellung im PayTV Markt. Da kann man einiges ausbauen.

 

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Ich würde auch keine Aktien von Premiere kaufen. Aber nicht, weil sich Permira, Kofler und die zwei Banken ihr damaliges Engagement zumindest teilweise vergolden lassen wollen, nein, das war doch von vorne herein klar und ist weder verwerflich noch unüblich. Deswegen versteh ich die Aufregung mal gar nicht. Jeder Kleinaktionär kauft sich Aktien, um die irgendwann wieder mit Gewinn zu verkaufen.
Nein, der Grund, warum ich die Finger davon lassen werde ist, daß mir das PayTV-Segment in D einfach zu risikoreich ist. Man hat ja bei dem Kirch-Fiasko gelernt, daß die Bäume diesbezüglich in D nicht in den Himmel wachsen. Insofern war der Hinweis vom emailer auf Borussia Dortmund gar nicht so verkehrt. Gehts dem Klub gut, steigt die Aktie, steht er im Tabellenkeller gehts abwärts. So ist das ja generell, nur bei Fußballklubs halt extremer, da (außer der FCB ) kein Verein weiß, wo er sich am Saisonende in der Tabelle wiederfindet. Man kann's nicht planen und sich dabei bös verzocken...
Um auf Premiere zurückzukommen: Das PayTV-Geschäft ist mir in D zu risikobehaftet. Das haben auch Saban und Murdoch gesehen und ganz schnell die Finger von Premiere gelassen. Zu viel FTA-Konkurrenz, schlechte Konjunktur und damit wenig Geld in den Taschen der Leute, unvorhersehbare Entwicklung der Rechtekosten etc. pp.
Das kann man nicht mit "normalen" Unternehmesrisiken vergleichen...
Ist aber mein persönliche (und was Aktien betrifft etwas laienhafte) Meinung

 

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Vielleicht schreibe ich es dir per PN worum es dabei geht. Was meinst du jetzt genau mit Hinblick auf Kofler? Daß ich mich negativ äußere? Das müßtest du nochmal präzisieren bitte.