1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

Dieses Thema im Forum "Sky - Programm" wurde erstellt von fcköln4ever, 20. September 2006.

Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.
  1. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    Anzeige
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Wer denkt gute Filme sind nur Blockbuster der ist natürlich auch bei premiere schlecht aufgehoben.

    Nur gibt es eben mehr als Blockbuster. auch gute b und c ware.

    Aber was bringt die ganze diskussion? Niemand weiß welche rechte premiere kaufen kann und welche premiere kauft.

    Wenn man für 6 DVDS 15 e bezahlen möchte ist das sein bier ;).
     
  2. Berliner

    Berliner Lexikon

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    67.736
    Zustimmungen:
    32.561
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Ich meine auch nicht nur "Blockbuster" wie King Kong oder Harry Potter. Dass PREMIERE davon nicht 20 Stück im Monat neustarten lassen kann, ist ja nun hinreichend geklärt.

    Ich bin auch ein Fan kleiner feiner Filme, die zum nachdenken anregen. Und auch da hat PREMIERE seit Juni massiv abgebaut. Da laufen fast nur noch billigste TV/Kabelproduktionen aus der untersten Schublade.

    Auch die gehegte Vermutung (die nicht soooo abwegig ist), dass PRMIERE den Werbeblöcken wegen Neustarts um 1-2 Monate verschiebt, weil die quotenträchtigen Sonntage schon ausgebucht sind, tut ihr übriges.

    Das ist eines Premium-TVs nicht würdig, wenn man anfängt, das Programm nach verkauften Werbezeiten etc. auszurichten. Genau das sowas nicht passiert, zahle ich jeden Monat extra. Und weil es nun passiert, zahle ich eben nicht mehr.
     
  3. Sebastian2

    Sebastian2 Guest

    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Naja nur sind das doch nur reine spekulation.

    Oder sitzt hier wer und weiß welche rechte man in deutschland zur zeit kaufen kann?
     
  4. Berliner

    Berliner Lexikon

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    67.736
    Zustimmungen:
    32.561
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Also dass sich das Filmprogamm seit Juni verschlechtert hat, ist keine Spekulation ;).

    Alles andere schon...ja. Aber wie schon weiter vorne von mir geschrieben...dass Kofler mit 2 Majors im Sommer vorzeitig verlängert hat, lässt angesichts des Programmes bei mir den Verdacht aufkommen, dass er die Zahlungen weiter reduziert hat, was bei 10 Euro im Monat für das Programm auch logisch ist und die Studios weiß ich bspw. das Verhältnis Topfilme/Gerümpel von 40/60 auf 25/75 umgestellt hat.

    Im übrigen ist mir auch nicht klar, warum jetzt plötzlich keine anständigen PayTV Rechte am Markte sein sollen? Kofler kann doch froh sein, dass er noch immer der Einzige ist, der bei den Majors Erstausstrahlungen kauft und damit die Preise diktieren kann.

    Aber da Leute wie Kloiber auch wieder Interesse dran haben, werden sich die PREMIERE Abonnenten inhaltlich und/oder preislich sehr warm ankleiden müssen, wenn Kofler da in Kürze Konkurrenz bekommt. Deswegen hat er vermutlich vorzeitig mit 2 Majors verlängert, weil er Schiß hat, dass die Konkurrenz die Preise versaut. Und ich könnte mir denken, dass die anderen Majors aufs Koflers Anfrage alle abgewunken haben, weil sie hoffen, ein Kokurrrent treibt die Preise hoch. Vielleicht wissen sie sogar, dass da was kommt und haben deshalb nicht vorzeitig verlängert. Dann wird das aber noch richtig heiter.
     
  5. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Ich kann mich Berliner nur anschließend, mir geht's als langjährigen Kunden genauso mit den Erstausstrahlungen. Früher kam ich mit dem Ansehen nicht hinterher, inzwischen gibt es kaum noch eine Auswahl, geschweige denn einen guten Film. Das Verhältnis zwischen Premiere und öffentlich-rechlichen Filmen hat sich bei mir von 90:10 zu 10:90 verkehrt und ich ärgere mich inzwischen, daß ich vor kurzem noch einmal für 2 Jahre verlängert habe.

    Gut bedient werden seit einiger Zeit Horrorfans, abgesehen von den Schnitten. Als ob die eine starke Lobby dort hätten, vielleicht hat sich ja ein Fan bis in die obersten Etagen der Programmplanung hindurchgearbeitet.

    Das Filmangebot ist auch jenseits der großen Studios groß, es wäre finanziell kein Problem, sich an den jetzt erstausstrahlungsfreien Tagen mit anspruchsvolleren Produktionen einzudecken. Aber der Wille fehlt, die Orientierung ist eine andere. Filmangebote und Ausstrahlungtermine werden an die Werbung angepaßt, an ein bestimmtes Zielpublikum, so wie man das im Free-TV seit Jahren kennt, eine Haltung, die tödlich sein muß für Pay-TV - jedenfalls hierzulande.

    Gruß Alaska
     
  6. kinofreak

    kinofreak Foren-Gott

    Registriert seit:
    16. Januar 2005
    Beiträge:
    11.687
    Zustimmungen:
    1.356
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Sony XR-85X95J
    Technisat Sonata 1
    AUDIOMASTER SW 150 Subwoofer
    AUDIOMASTER RS 1 Surround-System
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    weiß du welche rechte man NICHT kaufen kann....? spekulation ist vieles..!
     
  7. solid2000

    solid2000 Lexikon

    Registriert seit:
    28. April 2002
    Beiträge:
    36.860
    Zustimmungen:
    555
    Punkte für Erfolge:
    123
    Technisches Equipment:
    Dampfmaschine
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    @Berliner
    Aber gerade für die Filmpakete muss ich seit August mal eine Lanze brechen. Seit dem P1-P4, Filmfest und Filmclassic sowie Serie anamorph senden (können) habe ich jetzt Abends immer die Wahl zwischen 3-4 Filmen (was nicht anamorph ist habe ich früher nicht geguckt, also alles von P3, P5, P6, P7). Oft kommen auf Filmfest und Filmclassics auch echte Perlen, zum Teil auch neuere Klassiker anamorph. Das einzige was mich wirklich stört ist der Lange Abstand DVD - Premiere Filmpaket start.
     
  8. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Ich nenne mal nur zwei meiner Lieblingsfilme, die nicht gesendet wurden, beide mit Sandrine Bonnaire: Intime Fremde und Die Frau des Leuchtturmwärters. Bede von 2004. Die laufen dann irgendwann auf ARTE, kamen natürlich auch in die Videotheken. Allein mit den französischen Filmproduktionen könnte man einen eigenen Pay-TV-Kanal betreiben. Und was wird alles in England, Spanien, Italien, Portugal oder im ehemaligen Ostblock produziert.

    Am liebsten wäre mir inzwischen, Premiere würde von Canal+ geschluckt. :rolleyes:

    @ solid2000: Volle Zustimmung, die Kritik hier bezieht sich auf die Erstausstrahlungen.

    Gruß Alaska
     
  9. Berliner

    Berliner Lexikon

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    67.736
    Zustimmungen:
    32.561
    Punkte für Erfolge:
    273
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Mir geht es in der Tat um Erstausstrahlungen und da ist seit Sommer Ebbe. Die restlichen Filmsender interessieren mich wenig bis garnicht und wenn ich mal das Programm dort studiert habe, bekam ich auch eher den Eindruck, dass dort insgesamt nur 50 Filme zur Verfügung stehen, die über das ganze Jahr verteilt nur zur anderen Anfangzeiten dauerwiederholt werden.
     
  10. Alaska

    Alaska Talk-König

    Registriert seit:
    26. März 2002
    Beiträge:
    5.461
    Zustimmungen:
    150
    Punkte für Erfolge:
    73
    AW: Premiere "Blockbuster" wo denn? In der Woche ein Witz

    Weil hier oft die Frage gestellt wird, woher denn weitere Erstausstrahlungen kommen sollten: Ich zitiere jetzt mal den größten Teil eines FAZ-Artikels zum Filmfestival in Toronto (einen Link gibt es leider nicht). Der Artikel ist lang, aber er spiegelt die aktuelle Situation wieder, die auch hier im Thread Thema ist. Und zeigt Alternativen auf:
    Toronto ist ein B-Festival ohne internationalen Wettbewerb ... Das Geschäft machen vor allem die Amerikaner und Asiaten, und unter ihnen gilt Toronto als Termin, den sie niemals verpassen. Entsprechend erpicht auf eine Vorführung ihres Films dort sind jene Produzenten, die einen Verleiher brauchen, den sie in Kanada eher finden als am Lido. Dort suchten in diesem Jahr etwa dreihundert Einkäufer nach Ware, ein Bruchteil der Marktteilnehmer in Toronto, wo auch europäische Produzenten Jahr für Jahr verstärkt nach Abnehmern ihrer Filme suchen. Gleichzeitig steht Toronto in dem Ruf, ein politisches und linksliberales Festival zu sein – und so schaukelt sich das Filmfest jährlich hoch zum Ereignis für die unabhängige Filmszene ebenso wie für die Industrie.

    352 Filme aus einundsechzig Ländern wurden in diesem Jahr in Toronto gezeigt – das sind Zahlen, die, wenn man denn vergleichen will, das Filmfestival in Toronto nicht in die Nähe von Venedig, sondern nahe an die Berlinale rücken. Auch der Charakter des Publikumsfestivals, das aus der gesamten Stadt für einige Tage einen Cine-Fanclub macht und jeden Gedanken zurückdrängt, das Kino könne in der Krise stecken, ähnelt der Berlinale. Allerdings plagen Toronto andere Probleme. Eines, das vor allem die Öffentlichkeit Jahr für Jahr mit der Berlinale hat, daß nämlich zu wenige Stars an die Spree kämen, kennt Toronto nicht. Denn alle kommen: Russell Crowe mit Ridley Scott, Dustin Hoffman, der einen Auftritt in Toronto der Teilnahme an der „Parfum“-Premiere in München vorzog, Jennifer Lopez, Bratt Pitt, Jude Law, die Dixie Chicks, Yoko Ono, Sean Penn, Vince Vaughn, Pierce Brosnan, Sharon Stone und so weiter. Und sie kommen natürlich nicht einfach so, sondern viele haben einen meist sehr teuren Film im Gepäck, der das Festivalprogramm mehr oder weniger schmückt. Die Gala-Vorführungen in Toronto markieren den Beginn der „Awards“-Saison; viele, die sich hier blicken lassen, schielen nach einer Oscar-Nominierung. Und jedes Jahr werden es mehr. So stellten sich in Toronto Liebhaber und Vertreter des unabhängigen Films in diesem Jahr die Frage, die in Berlin wiederum niemanden mehr beschäftigt: Haben die kleinen Filme gegenüber der Studioware hier überhaupt noch eine Chance?

    Sie haben, vor allem in einem Jahr wie diesem. Denn was da aus Hollywood auf die Leinwände kam, nahm in den meisten Fällen nicht den Atem. „All the King’s Men“, nach der Oscar-prämierten Romanverfilmung gleichen Titels von Robert Rossen aus dem Jahr 1949 der zweite Film auf Grundlage des Buchs von Robert Penn Warren, ist eine mit Stars bepackte, luxuriös ausgestattete und kostümierte Ödnis, von der nicht einmal klar ist, in welcher Zeit sie eigentlich liegt. ... Sean Penn in der Rolle des Willy Starck rudert unermüdlich mit den Armen und hat sich eine schiefe Kopfhaltung zugelegt und einen steifbeinig wankenden Gang. Oft sieht er aus, als versuche er mit aller Kraft, ein untergehendes Schiff über Wasser zu halten. Doch der Film versinkt immer tiefer in einem grau-bläulichen visuellen Chic, der weder zur Zeit noch zu den Figuren paßt. Und daß die Akzenttrainer wenig erfolgreich gearbeitet haben und die Darsteller der Südstaaten-Mächtigen und nicht so Mächtigen so klingen, wie „Variety“ mit einiger Süffisanz bemerkte, als kämen sie aus Australien, Wales, England oder New Jersey – Kate Winslet, Anthony Hopkins, Jude Law, James Gandolfini und Mark Ruffalo sind hier zu sehen –, trägt nicht dazu bei, diesem kalkulierten Filmprodukt mehr Leben einzuhauchen, als ein alter Socken in sich trägt. Ähnliches, bei deutlich schmeichelnderem Licht, gilt für Ridley Scotts „A Good Year“, in dem Russell Crowe als Komödiant mit Slapstickeinlagen nicht überzeugt. Und eine seltsame Eintönigkeit verbreiteten auch andere Großproduktionen, Anthony Minghellas „Breaking and Entering“ aus Großbritannien etwa, ebenfalls mit Jude Law.
    Doch gegen die Macht des Mainstreams behaupteten sich eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Filme, von denen einige bereits in Berlin, andere in Cannes oder in Venedig zu sehen waren, darunter auch die deutschen Beiträge „Requiem“ und „Sommer 04 an der Schlei“. Andere deutsche Filme, allen voran „Das Leben der Anderen“, aber auch Chris Kraus’ neuer Film „Vier Minuten“, stießen auf starkes Interesse. Zwei deutsche Altmeister, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, hingegen, wurden für ihre neuen Filme nicht geliebt, obwohl die Kanadier das höflicher ausdrücken. Und ein dritter deutscher Altmeister, der schon lange nicht mehr in Deutschland dreht und aus dem Gedächtnis der Deutschen fast verschwunden ist, Werner Herzog nämlich, brachte einen ganz erstaunlichen Film in die „Masters“- Serie des Festivals: seinen Vietnam-Film „Rescue Dawn“, der aussieht wie ein lupenreiner Hollywoodfilm und auch soviel gekostet hat, dann aber doch ein so böses Happy-End nimmt, daß man Herzog im Hintergrund fast lachen hören kann.

    Christian Slater spielt den deutschstämmigen Piloten Dieter Dengler (dem Herzog bereits den Dokumentarfilm „Little Dieter Wants to Fly“ gewidmet hat), der auf einer geheimen Bombardierungsmission über Laos von den Vietcong abgeschossen wird, lange Zeit in einem Gefangenenlager bei altem Reis und lebendigen Würmern überlebt, ausbricht und sich im Dschungel versteckt, bis ein Rettungshubschrauber ihn entdeckt. Das sieht ungefähr so aus, wie es in den Vietnam-Filmen der achtziger Jahre auch aussah, Herzog gibt uns sogar eine Schießerei in Zeitlupe, was bisher nicht zu seinem Repertoire gehörte. Aber der entscheidende Unterschied ist, daß Dieter nicht erst im Dschungel verrückt wird. Er ist am Anfang so, wie er am Ende sein wird, von Erfahrungen unberührbar, ein Idiot Dostojewskischer Herkunft. Das Ende ist glücklich, aber dann beginnt der Abspann mit der Nachricht: „Dieter stürzte noch viermal ab.“
    Nicht immer gelingt es, auf einem Festival den Film zu sehen, auf den sich am Ende eine Jury als den besten einigt. Bei einem Festival ohne Wettbewerb, das so unterschiedliche Filme in so großer Zahl zeigt wie Toronto und daher vom Beobachter eine rabiate Auswahl erfordert, können sowieso nur persönliche Listen angelegt werden. In diesem Fall sieht sie etwa so aus: Bester Film: „Rescue Dawn“ (weil Apichatpong Weerasethakuls „Syndromes and a Century“ bereits in Venedig lief und damit nicht zur Wahl stand). Verdrießlichster Film: ex aequo „Un crime“ von Manuel Pradal (in dem Harvey Keitel sich schmerzlich lächerlich macht), „Streik“ von Volker Schlöndorff (der so spießig und trübe ist wie die Zeit, in der er spielt) und Margarethe von Trottas „Ich bin die andere“ (in dem Katja Riemann Schiele-artig drapiert wird, was sie nicht verdient hat). Überzeugendster Ekelfilm: „Black Sheep“ von Jonathan King (deftiger Horror aus Neuseeland um genmutierte kannibalische Schafe). Überschätztester Film: „D.O.A.P.“ von Gabriel Range (ein Unbekannter hat Präsident Bush erschossen, und Jahre später entsteht dieser Dokumentarfilm, um uns zu zeigen, was aus Amerika geworden ist – alles Fiktion natürlich und ohne Erkenntniswert). Schönste Dokumentation des Schreckens: „Manufactured Landscapes“ von Jennifer Baichwal (der uns im Porträt des Fotografen Edward Burtynsky durch Industrielandschaften führt). Coolster Film: „Exile“ von Johnnie To (der vergessen läßt, daß der Hongkong-Gangsterfilm in den Neunzigern seine beste Zeit gehabt haben soll).
    Dazwischen liegt der große Rest mit interessanten bis großartigen Dokumentarfilmen, die uns den erbärmlichen Zustand der Welt oder auch zeigen, daß Amerika der Popkultur immer noch zutraut, Systeme aus den Angeln zu heben („The U.S. vs. John Lennon“ von David Leaf und John Scheinfeld und „Dixie Chicks: Shut Up and Sing“ von Barbara Kopple und Cecilia Peck). Und wenigstens „The Last King of Scotland“ von Kevin Macdonald soll noch herausgehoben werden, ein Spielfilm über die Verbindung eines schottischen Arztes mit Idi Amin, den Forest Whitaker mit einer gefährlichen Intensität spielt, die der Academy, die über die Oscar-Nominierungen entscheidet, nicht entgehen sollte.

    Der Listenplatz für den berührendsten Film aber gehört Sarah Polley und ihrem Debüt „Away from Her“ nach der Geschichte „The Bear Came Over the Mountain“ von Alice Munro. Julie Christie und Gordon Pinsent spielen das länger als vier Jahrzehnte verheiratete Ehepaar, dessen gemeinsames Leben zu Ende geht, weil die Frau ihr Gedächtnis verliert. Polley folgt keiner Chronologie, sondern verbindet die Szenen so anstrengungslos, wie sich Erinnerungen aus verschiedenen Zeiten aneinanderreihen, und ihre Hauptdarsteller spielen diese Tragödie mit Ruhe, stiller Verzweiflung und immer wieder aufblitzendem Humor. Über Julie Christies Blick scheint sich immer öfter ein dünner Schleier zu legen, hinter dem sie hervorschaut wie ein trauriges Kind. Im Kino gewesen. Geweint.

    Verena Lueken

     
Status des Themas:
Es sind keine weiteren Antworten möglich.