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Premiere AG: Anleger klagen - Börsenaufsicht ermittelt

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 15. April 2009.

  1. tripleplayer

    tripleplayer Neuling

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    AW: Premiere AG: Anleger klagen - Börsenaufsicht ermittelt

    Meiner Ansicht nach untersucht die Bafin gar nicht die Zeit der vermeintlich zu hoch ausgewiesenen Abonnentenzahlen, sondern das Geschehen am und nach dem 2.10.08.

    Premieres Logistikpartner Loxxess hat im letzten Jahr noch mitgeteilt, einen Auftrag über den Austausch von vier Millionen Smartcards erhalten zu haben:
    http://www.loxxess-medienlogistik.de/files/premus_hackerangriff.pdf
    Offensichtlich bestand also noch Bedarf, vier Millionen Kunden eine neue Smartcard zukommen zu lassen. Bei den Preisen für eine Smartcard hätte Premiere sicher kein Interesse gehabt, einen einzigen Euro zu viel dafür auszugeben. Zudem schließt diese Zahl möglicherweise nicht einmal alle Kunden ein, denn einige Kabelgesellschaften verwalten ihre Kunden bzw. Smartcards zum Teil selbst.

    Dass unter diesen vier Millionen Kunden viele dabei waren, die wenig oder sogar gar nichts bezahlt haben, ändert nichts an der Tatsache, dass die Kunden offensichtlich doch existent waren oder noch sind. In der Ad-hoc-Mitteilung vom 2.10.08 stand auch, dass 606 Tausend Kunden nicht mehr berücksichtigt wurden, "da diese nur aus Verträgen mit Geschäftspartnern resultieren und bisher nicht zu Abonnement-Aktivierungen geführt haben." Was sich genau dahinter verbirgt, ist schwer zu sagen, aber diese Leute haben offensichtlich eine Smartcard erhalten und schauen legal Premiere. Möglicherweise führen diese Subventionierungen (in Verbindung mit gekaufter Hardware?) letztlich sogar zu einen normalen Laufzeitabo, wenn nicht vor Ablauf einer bestimmten Frist gekündigt wird.

    Zudem wurde auch nicht angezweifelt, dass Premiere die Umsätze in der ausgewiesenen Höhe auch tatsächlich erzielt hat. Es ist deshalb eigentlich unerheblich, ob man 2,4 Millionen Kunden mit 2x Euro ARPU oder 4 Millionen hat, wovon einige 45 Euro und andere 5 Euro oder sogar nichts bezahlen. Premieres Wirtschaftsprüfer sollten auch Stichproben genommen haben, wobei dann wirklich nicht existente Abonnenten sicher aufgefallen wären.

    Die Korrektur der Abonnentenzahlen und die daraus folgende Presse führte zu einem immensen Kurssturz, so dass sich die Bafin sicher fragt, ob die sehr negativen Aussagen des Unternehmens in dieser Form eigentlich gerechtfertigt waren, denn die Bilanzen waren zudem ok. Hätte sich Börnicke aus finanzieller Sicht wirklich etwas zu Schulden lassen kommen, würde er heute sicher nicht mehr als Berater mit Honorar für Premiere aktiv sein.

    Nach dem 2.10.08 gab es zudem auffällig große Transaktionen, die nun vermutlich von der Bafin untersucht werden. So hat z.B. ein Investor wenige Tage nach der Ad-hoc-Mitteilung 6 Millionen Premiere-Aktien zu rund 1,60 Euro gekauft. Dieser Investor ist - soweit ich weiß - auch der ehemalige Schwiegersohn von Rupert Murdoch. Das kann natürlich zu Interessenkonflikten geführt haben, was ich damit aber nicht unterstellen möchte.