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Potentialausgleich notwendig?

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von TSC, 1. März 2008.

  1. Esplugues

    Esplugues Junior Member

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Hallo!

    Ich habe eine einfache Individualanlage auf dem Balkon mit 2 LNB und DiSEqC-Schalter. Da die Anlage deutlich unterhalb des Daches steht, werde ich vom Blitzschutz absehen. Allerdings ist die Anlage nicht geerdet.

    Wäre folgendes zulässig? Einen leeren Schuko-Stecker kaufen, den Stecker nur mit dem Erdungsleiter belegen, und die Antenne, den DiSEqC-Schalter und den Receiver an diesen Erdungsleiter anschließen. Dann den Stecker an eine beliebige Steckdose anschließen.

    Verstöße ich mit dieser Lösung gegen die Richtlinien?

    Danke für Eure Hilfe!
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. März 2008
  2. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Ja!
     
  3. Esplugues

    Esplugues Junior Member

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Danke für die schnelle Antwort!

    Dann bleibt es für mich ein Rätsel, wie ich von meiner Wohnung aus an die Erdungsschiene rankomme, wenn es nicht über den bereits verlegten Erdungsleiter erfolgen soll/darf, an dem die Steckdosen angeschlossen sind...

    :confused:
     
  4. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Für jedes Problem gibt es eine Lösung, auch wenn die nicht Gefallen findet. Wie sieht es z. B. mit einem Anschluss am Rücklaufrohr der Heizung aus? Das wäre normkonform, sofern die Heizung in den Hauptpotenzialausgleich eingebunden ist.
     
  5. Esplugues

    Esplugues Junior Member

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    IRONIC MODE ON

    Ja, toll. Jetzt rufe ich meinen Hausverwalter an, und frage den, ob die Heizungsanlage an den Hauptpotenzialausgleich angeschlossen ist. Das Gespräch könnte so etwa verlaufen:

    "Hallo. Ich würde gern mal wissen, ob unsere Heizungsanlage an den Hauptpotenzialausgleich angeschlossen ist."

    "Bitte was? Nein, Ihre Heizungsanlage ist an die Stadtwerke angeschlossen."

    "Nein, ich meine, ob die Heizungsanlage geerdet ist."

    "Keine Ahnung. Aber warum möchten Sie das wissen? Was möchten Sie an der Anlage machen? Sie kommen eh an die nicht ran, nur der Hausmeister."

    "Nein, ich möchte nur meine Satellitenantenne an den Heizungsröhren anschließen, wegen der normgerechten Erdung."

    "Bitte was?"

    Nach zwei Tagen habe ich die Kündigung im Briefkasten.

    MODE IRONIC OFF

    Ich danke Dir, Dipol, für Deine prompte und kompetente Antwort (ich lese gerne Deine Beiträge hier), aber Du wirst mit mir wahrscheinlich einverstanden sein, daß es im Falle einer einfachen Balkonanlage recht schwierig ist, die Erdungsrichtlinien mit einer praktikablen Lösung zu erfüllen.

    Sicher gibt es für (fast) alles eine Lösung, aber nach vielem Durchlesen hier, habe ich bisher keine überzeugende Lösung gefunden, die von Aufwand her in angemessener Relation zu einer einfachen Anlage steht. Schade.

    Ziehen vielleicht die Richtlinien nicht ein bißchen übers Ziel hinaus...?
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. März 2008
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Die überwiegende Mehrheit der Antennenanlagen ist oft gar nicht, oder nicht nach aktueller Norm geerdet, noch auch nur halbwegs in den Potenzialausgleich einbezogen. Weiter gibt es auch noch zahllose Elektroinstallationen, die

    a.) in klassischer "Nullung",
    b.) mit Sanitärnetzen ohne Pot.-Ausgleich und
    c.) mit Antennensteckdosen die in Kombirahmenmontage mit Stromsteckdosen installiert sind.

    Das Gefährdungspotenzial ist hierbei -insbesondere beim Zusammentreffen mehrerer Faktoren- ungleich höher und genießt aber skuriler Weise Bestandsschutz. Die Vorschrift die Kabel in den Potenzialausgleich einzubeziehen, galt früher erst dann, wenn mindestens 7 Geräte angeschlossen waren. Rechnet man TV + Receiver + VCR zusammen also im Normalfall in Anlagen mit 3 und mehr Teilnehmern.

    Die Risikoabwägung nimmt dir letztlich niemand ab. Und um aber deiner Schlussfrage nicht gänzlich auszuweichen, will ich meine persönliche Einstellung darstellen:

    1.) Wenn die Antenne auf einem Dachbalkon steht, würde ich den Pot.-Ausgleich -auch im Schutzbereich des Gebäudes- als zusätzliche Sicherheit gegen Überspannung auch für mich selbst durchführen.
    2.) Sofern die Punkte a) bis c) nicht zutreffen und sich über der Antenne noch zwei Stockwerke befinden würde ich auf einen Pot.-Ausgleich für Eigenbedarfs-Installation verzichten.
    3.) Wäre die gleiche Anlage für einen Kunden zu installieren, würde ich aus Gründen des Haftungsauschlusses auf die Vorschrift hinweisen und meine Bedenken nach VOB geltend machen.

    Die Normexperten hatten guten Grund den Pot.-Ausgleich zu fordern. Wer im Einzelfall darauf nach Risikoabwägung verzichtet, muss halt auch die Konsequenzen evtl. Schäden tragen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 8. März 2008
  7. Grognard

    Grognard Guest

    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Normgerecht wäre es auch die Balkonanlage mittels eines Receivers für 12 Volt zu betreiben, dann ist es nicht notwendig die Koaxialschirme in den Potentialausgleich mit einzubeziehen, so mal als Lösungsansatz gedacht.
    Ansonsten ist diese Norm nicht überzogen, ich möchte zum Beispiel nicht in der Verantwortung sein, wenn jemand auf das Receivergehäuse (mit 220 Volt Netzteil) langt und dort eine verschleppte Spannung ist, welche nicht über den erforderlichen Potentialausgleich abfließen kann, und diese Person dann nach einem Hauptkammerflimmern > 1,5 Meter tief Grunggeerdet werden muß.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. März 2008
  8. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Soeben kommt dein Nachsatz, der mir meinen beabsichtigen Widerspruch zum 12 V-Receiver bestätigt. Die Befreiung vom Pot.-Ausgleich erfordert m. E., dass alle Endgeräte über Trenntrafo angeschlossen sein müssten!
     
  9. Grognard

    Grognard Guest

    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Könnte man aber auch lösen, wenn alle Endgeräte in reiner 12 Volt-Ausführung wären.
     
  10. Esplugues

    Esplugues Junior Member

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    hispasat
    AW: Potentialausgleich notwendig?

    Vielen Dank nochmal, Dipol, für Deine Ausführungen!

    Es ist aber nicht so, daß ich nur nach einer Ausrede suche, um die Anlage nicht erden zu müssen, ganz im Gegenteil. Gerne würde ich es tun, wenn ich eine praktikable Möglichkeit finden würde.

    Deine ausführlichen Erklärungen helfen dem Sachverhalt sehr, keine Frage, aber ich stehe nach wie vor dem Problem ohne eine Lösung in Sicht... Meine Frage ist eigentlich immer noch, wie mache ich das auf vernünftige Weise in einer Mietwohnung, ohne 10 Wände bis zum Keller anbohren zu müssen und ohne die Hausverwaltung davon überzeugen zu müssen, daß ich an der Elektroinstallation was rummachen will, was ich garantiert nicht darf.

    Vielleicht hilft der Sachlage zu sagen, daß ich in einem Neubau wohne, Baujahr ca. 1993.

    Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe.

    Viele Grüße aus München