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Politische Stimmungsmache in den Medien

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Gast149901, 28. Januar 2018.

  1. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

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    Ich kann natürlich nicht für alle Gewerkschaften sprechen, da hier jede Gewerkschaft durchaus eigene Statuten hat. Für ver.di kann ich sagen, dass die abschließenden Mitgliederbefragungen in die Regel nie einstimmig sind und die Vertrauensleute in den Betrieben, die die Befragung organisieren und durchführen versuchen, so viele Mitglieder wie möglich zu erreichen. Deshalb laufen diese Befragungen in der Regel auch 2-3 Wochen um eben auch Mitgliedern die in der Zeit Urlaub haben oder krank sind die Chance zu geben an der Befragung teilzunehmen.

    Grob gesagt muss man sich das ganze so vorstellen:
    Den drei Verhandlungsführern von ver.di stehen 30 ehrenamtliche ver.di Mitglieder in der sogenannten Verhandlungskommission zur Seite. Diese 30 ehrenamtlichen kommen aus allen Fachbereichen und werden aus der aus 100 Mitgliedern bestehenden Bundestarifkommission gewählt. Die 100 Mitglieder der Bundestarifkommission sind alles gewählte Ehrenamtliche und repräsentieren jeweils alle Fachbereich. Diese 100 Leute entscheiden dann auch in Abstimmung ob sie eine Empfehlung zur Annahme oder zu Ablehnung abgeben.

    Wird nun empfohlen das Angebot anzunehmen, wird diese Angebotsempfehlung letztlich auf Bezirksebene in den jeweiligen Fachbereichen erläutert und begründet. An diesen Sitzung kann neben dem jeweiligen Fachbereichsvorstand (besteht aus 2 gewählten Vertretern jedes Betriebes des Fachbereichs aus den jeweiligen Bezirken) auch alle anderen interessierten Mitglieder teilnehmen. Der Termin wird offen in allen Betrieben kommuniziert. Aus dieser Sitzung heraus wird dann die Mitgliederbefragung organisiert, welche direkt in den Betrieben durch die Vertrauensleute und die sog. Tarifbotschafter durchgeführt wird (alles freiwillige, normale Mitglieder). Deren Job ist es möglichst alle Mitglieder im Betrieb zu befragen, vor der Befragung aber auch wissensmäßig auf Stand zu bringen. Die Art der Durchführung liegt hier bei ver.di selber. Dafür gibt es keine rechtlichen Vorschriften. In der Vergangenheit waren das immer persönliche Gespräche - dieses Jahr wird es aber auch Onlinemöglichkeiten geben (gestiegene Home-Office Quote in vielen betrieben).

    Ist die Umfrage abgeschlossen gehen die Ergebnisse zurück an die Bundestarifkommission die dann auf Grundlage der Ergebnisse entscheiden, ob das Angebot angenommen wird oder nicht. Die 100 Mitglieder sind zwar in der Theorie nicht an die Ergebnisse der Umfrage gebunden, sondern nur ihrem eigenen Gewissen und Wissen verpflichtet - sie werden sich aber hüten anders abzustimmen, als es die Mitglieder getan haben. Aus diesem Grund kann dann natürlich die Eindruck entstehen, dass ein Ergebnis einstimmig gefällt wurde. Das sind aber eben nur die Entscheidungen der 100 Mitglieder der Bundestarifkommission, die sich nach der Entscheidung der vorherigen Mitgliederbefragung orientieren. Wenn sich also die Mehrheit der Mitglieder für eine Annahme entscheidet, werden in der Regel alle 100 Mitglieder der Bundestarifkommission auch für eine Annahme stimmen.

    Bei eine Ablehnung würde es nicht zu einer Befragung der Mitglieder kommen, sondern zu einer echten Urabstimmung über unbefristete Streiks. Da gibt es dann klar rechtliche Vorgaben (Wählerlisten / Wahlurnen / Ansprachen / Mindestquoten (75% alle Teilnehmer) usw. Das ist dann nochmal eine andere Hausnummer.
     
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  2. Coolman

    Coolman Streaming-Fan Premium

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    Danke für die interessante anschauliche Erklärung.

    Ich gehe davon aus, dass es nie zu einer 100 %-ige Übereinstimmung der Mitglieder gekommen ist, wenn man sich die letzten Tarifabschlüssen anschaut. Deshalb hat mich das Wort „einstimmig“ immer gestört, wenn man in den gängigen Foren herausliest, dass viele Mitglieder mit solchen Tarifabschlüssen fast nie zufrieden waren, sie oft Austritten aus den Gewerkschaften erwähnt haben und sie auch behaupten haben, dass sie nie bezüglich des Tarifangebotes befragt wurden. Deshalb kann ich nur daraus schließen, dass nur eine bestimmte Gruppe einer Gewerkschaft befragt wird, was natürlich zu einem aus meiner Sicht nicht ganz repräsentativen Gesamtergebnis kommen könnte und so das Gesamtbild verfälscht wird.
     
  3. Eifelquelle

    Eifelquelle Moderator Premium

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    @Coolman
    Wie gesagt. Die Einstimmigkeit bezog sich immer auf das Ergebnis der Bundestarifkommission - nie auf das der Mitgliederbefragung.
    Für Mitglieder die behaupten, sie wären nicht gefragt worden, hab ich relativ wenig Verständnis. Das sind dann eben Mitglieder, die meinen, man müsse ihnen alles hinterhertragen.

    Gewerkschaftsarbeit lebt von aktiven Mitgliedern, die sich tatsächlich auch engagieren und alle diese Dinge planen und durchführen - und das in der Regel auf eigene Kappe und in ihrer Freizeit. Das bedeutet also Aufwand, der nicht einmal bezahlt wird.
    Wenn ich solche Leute in meinem Betrieb nicht habe, wird es natürlich schwierig, denn dann müssen die Mitglieder sich die Informationen selber holen (indem sie zum Beispiel ihre Mails von ver.di lesen, ihre Post lesen oder wenigstens die Zeitung die alle 2 Monate im Briefkasten liegt) und wenn sich niemand im Betrieb bereit erklärt z.B. Tarifbotschafter zu werden oder als Vertrauensperson aufstellen zu lassen musste man im schlimmsten Fall halt selbst zur Gewerkschaftszentrale fahren und dort halt an der Wahl teilnehmen. Auch das ist für viele zu aufwendig.

    Gewerkschaftsarbeit lebt von der Beteiligung der Mitglieder. Wir haben bei uns im Betrieb das Glück, dass wir mit fast 100 Mitgliedern fast 50% Gewerkschaftsabdeckung haben. Das ist sehr viel. Trotzdem sind es letztendlich immer die gleich 5-6 Leute die sich aktiv engagieren und eben auch mal bereit sind "auszustempeln" und durch den Betrieb zu gehen, Infoflyer aufhängen, Umfragen durchführen usw. Wenn es in einem Betrieb solche Leute nicht gibt wird es schwierig. Ganz besonders dann, wenn es auch keinen Betriebsrat gibt, denn ohne Betriebsrat gibt es auch keine Belegschaftsversammlungen zu denen die Vertreter der Gewerkschaft eingeladen werden müssen. Das ist in der Regel die erste Stütze die es braucht, damit die Gewerkschaft überhaupt erst einmal einen Fuß in den Betrieb bekommt.

    Wenn mir jemand sagt, er wäre in seinem Betrieb nicht informiert worden, dann fordere ich sie oder ihn auf, dass es in ihrer bzw. seiner Hand liegt, genau das zu ändern. Tut euch mit anderen Mitgliedern zusammen. Sprecht mit eurem zuständigen Gewerkschaftssekretär was ihr machen könnt. Leitet eine Betriebsratswahl ein (Rechtsbeistand kommt von der Gewerkschaft) und stellt Vertrauensleute auf, die ihr dann in Orgawahlen in den Fachbereichsvorstand entsendet, die bereit sind, dann auch mal nach Feierabend um 18 Uhr für 2 Stunden in so eine Sitzung zu fahren und vor allem auch genug Rückrad haben, aktiv sichtbar für die Geschäftsführung als "Aktive" in Erscheinung zu treten. Alle diese Organe die es für eine erfolgreiche Arbeit braucht, sind kein geheimer Club, in den man nicht rein kommt. Im Gegenteil. Die Türen stehen weit offen und wir freuen uns über wirklich jeden der aktiv mitarbeiten und seinen Teil dazu beitragen will. Davon gibt es nämlich viel zu wenige, denn es ist halt aufwendig und es braucht auch einen gewissen Mut, denn man stellt sich im Zweifelsfall gegen die Interessen der eigenen Geschäftsführung und muss auch mit Ablehnung durch die eigenen Kolleginnen und Kollegen leben könne, die vielleicht der Gewerkschaft eher ablehnend gegenüber stehen.
     
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  4. Berliner

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    Also kann man sagen, schon ab der Mitte des mittleren Dienstes gibt es kräftige Reallohnverluste wenn diese Schlichtung angenommen würde? Was bleibt dann im gehobenen Dienst? +4% pro Jahr? Die kommunizierten +7 % (bzw. von Faeser erfundenen 8%) wären dann nur der Durchschnitt über alle EG, wenn man mit E7 schon bei nur 6% einkommt. Da kann man eigentlich nur unbefristete Streiks ansetzen. 2,2% Inflation 2024 sind durchaus realistisch. Wobei sich das aber an 2023, dem Hochpreisjahr, orientiert. Also nochmal 2,2% druff auf das was wir jetzt schon zahlen. Insofern wären eigentlich 12% Lohnerhöhung gerechtfertigt.
     
  5. brixmaster

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    Geplante Kostümshow auf BUGA sorgt für Eklat

    trallalalala
     
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  6. Wolfman563

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    Die spinnen, die Monnemer.
     
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  7. liebe_jung

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    Wo hetzen die rechten Deppen denn jetzt? :rolleyes:

    Quelle: "Kein tragfähiges Geschäftsmodell": Twitter-Klon Parler verkauft und geschlossen

    Und was macht Sie wohl nun?
     
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  8. Rafteman

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    Die hetzen dann nurnoch auf Telegram.
     
  9. brixmaster

    brixmaster MörderRadiator

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    Hetzen am 5km Lauf wäre gesünder. ;)
     
  10. KTS

    KTS Talk-König

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    und wo hetzen die linken Spinner?